eBook157 Seiten2 Stunden
Unter dem Mond der Karibik
Von Kate Hewitt
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Über dieses E-Book
Eine heiße Woche am Strand, in der alles erlaubt ist? Das kann Millie sich nicht vorstellen! Doch mit einem frechen Lächeln überzeugt Chase sie: Eine Woche ist ja nicht für immer. Zu spät erkennt Millie, dass sieben Tage Glück mit diesem Traummann niemals reichen ?
Autor
Kate Hewitt
Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo Kate unter anderem als Schauspiellehrerin, Redaktionsassistentin und Sekretärin jobbte, bis bald darauf ihr erstes Kind auf die Welt kam. Kate, die mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Liebesroman von Mills & Boon gelesen hatte und seither jede Romance begeistert verschlang, die sie in die Hände bekam, übte sich nun während ihrer Zeit als Mutter selbst an der Schriftstellerei. Als ihre Tochter ein Jahr alt war, der erste Erfolg: Sie verkaufte ihre erste Kurzgeschichte an das britisches Magazin „The People’s Friend“ Für sie gehören Eifer und Ausdauer genauso zum Schreiben wie Fantasie und Leidenschaft: „Schreibe jeden Tag“, rät sie allen Hobbyautoren, „und wenn es nur 10 bis 15 Minuten sind!“ Neben dem Schreiben liebt sie zu lesen, reisen und zu stricken. Unheimlich gerne würde sie auch ein Musikinstrument erlernen. Sollte es in ihrer Schreibkarriere einmal schlechter laufen, könnte sie sich auch einen Job als Kinderbibliothekarin vorstellen. Kate lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern im lieblichen Cotswolds in England und genießt das Landleben in vollen Zügen. Das Familienleben mit all seinen kleinen Gewohnheiten hat bei ihr dabei oberste Priorität. „Es ist so einfach, in Eile und beschäftigt zu sein – besonders mit fünf Kindern! – darum ist es umso wichtiger, sich so oft wie möglich zusammenzusetzen und über alle möglichen Dinge zu reden, die nichts mit dem Job oder unseren To-Do-Listen zu tun haben. Diese Augenblicke mit meinem Mann sind der Ausgleich, den ich brauche – und die uns das Gefühl geben, noch immer genauso jung und verliebt zu sein wie damals.“
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Buchvorschau
Unter dem Mond der Karibik - Kate Hewitt
IMPRESSUM
Unter dem Mond der Karibik erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Kate Hewitt
Originaltitel: „Beneath the Veil of Paradise"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 10 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Susann Willmore
Umschlagsmotive: Creatas / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733737900
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Ob sie jemals anfangen würde, zu malen?
Schon seit über eine Stunde saß die Frau jetzt dort und starrte die leere Leinwand an. Chase Bryant beobachtete sie dabei. Er hockte mit einem Drink am Tresen der Beachbar direkt am Meer und fragte sich die ganze Zeit, ob sie nun endlich den Pinsel in die Hand nehmen würde.
Nein, das tat sie nicht.
Sie machte den Eindruck, als sei sie ziemlich pingelig und korrekt. Obwohl sie sich in einem Luxusresort auf einer karibischen Insel befanden, hatten ihre hellbraunen Shorts messerscharfe Bügelfalten. Auch ihr hellblaues Polohemd sah aus, als hätte sie es erst vor einer Stunde gebügelt. Insgeheim überlegte er, wie sie sich wohl entspannen mochte. Wenn sie sich überhaupt jemals entspannte. So, wie sie sich in ihrer jetzigen Umgebung zeigte, bezweifelte er es.
Trotzdem faszinierte ihn etwas an ihrer entschlossenen, wenn auch etwas steifen Haltung, an der Art, wie sie die Lippen zusammenpresste. Sie war nicht besonders hübsch – jedenfalls nicht für seinen Geschmack, er stand eher auf kurvenreiche, sexy Blondinen. Für eine Frau war sie ziemlich groß, ungefähr einen Meter achtzig, und fast schon hager. Die Knochen an ihren Schlüsselbeinen stachen hervor, und sie hatte spitze Ellenbogen. Ihr Gesicht war schmal und wirkte sehr streng. Das galt auch für ihre Frisur. Das dunkelbraune Haar war zu einem exakten Bob geschnitten. Wahrscheinlich trimmte sie ihn jede Woche mit der Nagelschere oder dem Rasiermesser.
Er hatte die Fremde nicht mehr aus den Augen gelassen, seit sie mit ihrer gesamten Ausrüstung erschienen war und sich am Strand nicht weit von der Bar niedergelassen hatte. Er beobachtete sie, während er sein Mineralwasser trank. Leider würde es für ihn diesmal kein Bier geben.
Alles hatte sie akkurat angeordnet – die Leinwand, die Farben, den dreibeinigen Hocker. Dabei befand sie sich doch am Strand, mitten in der Karibik – und sie sah so aus, als ob sie gleich einer Seniorenklasse Zeichenunterricht geben würde.
Trotzdem wartete er weiter darauf, ob sie eine gute Malerin war. Die Aussicht war fantastisch – vor ihnen lagen das tiefblaue Meer und ein langer Streifen feiner Sandstrand. Niemand versperrte die Sicht, denn das Resort war nicht nur luxuriös, sondern vor allem diskret. Er kannte sich hier gut aus, schließlich gehörte es seiner Familie. Und Diskretion war das, was er jetzt am allermeisten brauchte.
Inzwischen hatte sie sich auf dem Schemel niedergelassen. Mit kerzengeradem Rücken saß sie da und blickte hinaus aufs Meer. Das ging etwa eine halbe Stunde lang so. Eigentlich hätte es langweilig sein müssen, ihr zuzusehen, aber er konnte ihr Gesicht sehen und die Gefühle, die sich darauf spiegelten wie Schatten auf dem Wasser. Wie sie sich genau fühlte, vermochte er nicht zu sagen. Aber sie wirkte nicht sehr glücklich, so viel stand fest.
Ob sie auf den Sonnenuntergang wartete? Das war immer ein fantastisches Schauspiel. Chase liebte es, dieses Naturwunder zu beobachten. Es hatte etwas Poetisches, wenn die intensive Schönheit innerhalb eines Augenblicks verging. Auch jetzt sah er gebannt dabei zu, wie die Sonne immer tiefer sank. Ihre langen Strahlen ließen die Wasseroberfläche aufglühen. Der Himmel erstrahlte in einer Myriade von Farben – von Magenta über Türkis bis hin zu Gold.
Und noch immer saß die Frau einfach nur so da.
Nun wurde Chase fast ein bisschen ärgerlich. Sie hatte all ihre Sachen mitgebracht und wollte offensichtlich malen. Warum tat sie es dann nicht? Hatte sie vielleicht Angst davor? Nein, wahrscheinlich war sie einfach eine Perfektionistin. Verdammt noch mal, inzwischen wusste er, dass das Leben zu kurz war, um immer auf den perfekten Moment zu warten. Oder auf einen Moment, der auch nur einigermaßen in Ordnung war. Manchmal musste man einfach mitten ins Leben hineinspringen. Solange man noch die Zeit dazu hatte.
Entschlossen stellte er sein Glas ab, stand von seinem Barhocker auf und ging hinüber zu Fräulein Pingelig.
Millie kam sich ziemlich idiotisch vor, und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Aber sie fühlte sich so, und schlimmer noch: Es war jämmerlich, an einem wunderbaren Strand zu sitzen und auf eine leere Leinwand zu starren, ohne einen Pinselstrich zu tun.
Doch um ehrlich zu sein, hatte sie keine Lust mehr darauf.
Es war sowieso eine alberne Idee gewesen. Eine Idee, wie man sie manchmal in Selbsthilfebüchern oder in Frauenzeitschriften las. Auf dem Flug nach St. Julian’s hatte sie einen psychologischen Ratgeber gelesen, der betonte, wie wichtig es war, gut zu sich selbst zu sein. Millie bezweifelte nur, dass das auch bei ihr funktionierte. Seufzend wandte sie sich von der Leinwand ab.
Und plötzlich sah sie sich mit einem muskulösen, dunkelhaarigen Adonis konfrontiert, der sie anlächelte.
„Ich habe mich gefragt, ob Ihre Farben nicht längst getrocknet sind", meinte er amüsiert.
Na toll, ein Besserwisser! Millie stand auf. Sie war fast so groß wie er. „Wie Sie sehen können, habe ich noch nicht einmal angefangen."
„Worauf warten Sie eigentlich?"
„Auf Inspiration, gab sie zurück und sah ihn scharf an. „Die finde ich hier allerdings nicht.
Falls sie ihn damit treffen wollte, ging der Versuch daneben. Er lachte nur und musterte sie eingehend von oben bis unten.
Millie stand regungslos da und spürte, wie langsam der Ärger in ihr hochstieg. Sie hasste Männer wie ihn – attraktiv, immer zum Flirten aufgelegt und total arrogant.
Schließlich sah er ihr in die Augen. „Nein, ganz im Ernst – warum haben Sie noch nichts auf die Leinwand gebracht?"
„Das geht Sie gar nichts an."
„Natürlich nicht. Ich bin einfach nur neugierig. Ich habe Sie jetzt von der Bar aus über eine Stunde lang beobachtet. Die letzten dreißig Minuten haben Sie nur noch aufs Meer hinausgestarrt."
„Wer sind Sie eigentlich? Spionieren Sie mir etwa hinterher?"
„Nein, ich langweile mich einfach nur entsetzlich."
Millie sah ihn an und versuchte, ihn einzuschätzen. Zuerst hatte sie gedacht, er sei einfach ein Frauenheld. Doch jetzt wirkte er plötzlich ziemlich aufrichtig. Offensichtlich war er tatsächlich neugierig. Und gelangweilt.
Daher erwiderte sie zögernd: „Es hat einfach nicht funktioniert."
„Geht das schon lange so?"
„Ja, irgendwie schon." Sie begann, die Farben einzupacken. Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Sie würde nicht malen – weder heute noch an einem anderen Tag. Dieser Abschnitt ihres Lebens lag lange hinter ihr.
Chase griff nach der Staffelei und klappte sie geschickt zusammen, bevor er sie ihr reichte. „Darf ich Sie zu einem Drink einladen?"
Seine höfliche Frage gefiel ihr, trotzdem schüttelte sie den Kopf. „Nein danke." Seit zwei Jahren hatte sie sich mit niemandem mehr getroffen. Sie hatte geatmet, gearbeitet und versucht, zu überleben. Auch für diesen Mann würde sie ihre Gewohnheiten nicht aufgeben.
„Sind Sie sicher?"
Sie blieb ihm die Antwort schuldig und musterte ihn ihrerseits von Kopf bis Fuß. Kein Zweifel, er war wirklich sehr attraktiv – warme braune Augen, kurzes dunkles Haar, ein ausgeprägtes Kinn und ein durchtrainierter Körper. Seine Bermudashorts hingen ihm tief auf den Hüften, die Beine waren lang und muskulös.
„Warum geben Sie sich überhaupt mit mir ab?, fragte sie herausfordernd. „Ich wette mit Ihnen um hundert Dollar, dass ich nicht Ihr Typ bin.
„Ach, Sie glauben also, mich schon durchschaut zu haben?"
„Auf jeden Fall."
„Nun, um ehrlich zu sein, haben Sie recht. Sie sind wirklich nicht mein Typ – so groß und so streng. Was ist eigentlich mit Ihrem Haar?"
„Wieso? Instinktiv strich sie sich über den Kopf. „Was ist damit?
„Der Schnitt ist so streng. Sieht ein bisschen furchteinflößend aus."
„Lächerlich!" Aber irgendwie mochte sie seine Ehrlichkeit.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Also, gehen Sie jetzt mit mir essen?"
„Ich dachte, Sie wollten mich nur zu einem Drink einladen."
„Inzwischen habe ich mein Angebot erhöht."
Gegen ihren Willen musste Millie lachen. Aus unerfindlichen Gründen gefiel ihr dieser hartnäckige und offenbar so von sich selbst überzeugte Typ. Wann hatte sie zuletzt gelacht? Es schien viele Jahre her zu sein. Außerdem war sie im Urlaub und hatte eine ganze Woche, um sich zu erholen. Was sollte sie mit all dieser Zeit anfangen? Warum sollte sie sich nicht amüsieren? Widerstrebend nickte sie.
„Also gut, zu einem Drink dürfen Sie mich einladen. Aber nicht mehr."
„Wollen Sie mit mir feilschen?"
Millie sah ihn interessiert an. Mit Verhandlungen kannte sie sich aus. „Wie lautet denn Ihr Gegenangebot?"
„Drinks, ein Abendessen und ein langer Spaziergang am Strand."
„Sie müssen mir weniger anbieten, nicht mehr."
Er lächelte sie an – ein Lächeln, das ihr unter die Haut ging. „Ja, ich weiß."
Sie zögerte kurz. „In Ordnung. Sie war bereit, die Herausforderung anzunehmen.
Dann packte sie ihre Malutensilien, ging hinüber zum nächsten Mülleimer und stopfte alles hinein. Chase ließ sie dabei nicht aus den Augen.
„Ich muss sagen, Sie machen mir Angst, bemerkte er. „Aber irgendwie mag ich das.
Millie verzichtete auf einen Kommentar. Sie war ziemlich nervös, und das ärgerte sie. Aber es war ja auch schon lange her, dass jemand sie um ein Rendezvous gebeten hatte. In den letzten zwei Jahren hatte sie rund um die Uhr gearbeitet. Eigentlich war sie nur hier, weil Jack, ihr Boss, sie zu einem Kurzurlaub gedrängt hatte.
Der fremde Mann – sie wusste ja nicht einmal, wie er hieß – führte sie an der Bar vorbei zum Strandrestaurant. Jeder Tisch wurde von einem
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