Was verschweigst du mir, Darling?
Von Dani Collins
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Über dieses E-Book
"Ich will dich. Jetzt." Bei Dimitris unverschämt direkten Worten fühlt Natalie sich plötzlich schwach. Zugegeben, heimlich hat sie davon geträumt, während ihrer Geschäftsreise nach Paris mal wieder zu flirten. Aber doch nicht davon, mit ihrem Boss, dem attraktiven Milliardär Dimitri Makricosta, im Bett zu landen! Doch Dimitris unmoralisches Angebot geht noch weiter: Als seine Geliebte soll Natalie mit ihm durch seine Glamour-Welt jetten. Spätestens jetzt müsste Natalie ihm sagen, warum das unmöglich ist - und wer zu Hause sehnlich auf sie wartet! Aber sie schweigt …
Dani Collins
Dani Collins verliebte sich in der High School nicht nur in ihren späteren Ehemann Doug, sondern auch in ihren ersten Liebesroman! Sie erinnert sich heute immer noch an den atemberaubend schönen Kuss der Helden. Damals wurde ihr klar, dass sie selbst diese Art von Büchern schreiben möchte. Mit 21 verfasste sie ihren ersten Roman und übte trotz verschiedener Bürojobs seither unerbittlich. Sie probierte sich an verschiedenen Genres, kehrte aber immer wieder zu ihrer Leidenschaft, den Liebesromanen, zurück. Oft dient ihr als Inspiration ihre eigene Überzeugung, dass man sein Happy End findet, wenn man bereit ist, sich voll und ganz reinzuhängen. Sie selbst hatte damit Glück, mit ihrem Mann lebt sie heute am idyllischen Christina Lake in Kanada. Ab und an gelingt es Doug, seine Frau von einer Schreibpause zu überzeugen. Das gemütliche Dachbodenbüro wird meist verlassen, um ihre zwei erwachsenen Kinder zu besuchen.
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Buchvorschau
Was verschweigst du mir, Darling? - Dani Collins
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Dani Collins
Originaltitel: „Seduced into the Greek’s World"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2224 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Meriam Pstross
Abbildungen: Harlequin Books S.A, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706623
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Was für ein sympathisches Lachen! Es lenkte Dimitri Makricosta von der italienischen Schönheit ab, die gerade heftig mit ihm flirtete. Unwillkürlich sah er sich nach der Frau um, der dieses zauberhafte Lachen gehörte.
Er erhaschte nur einen kurzen Blick auf sie. Das kinnlange blonde Haar fiel schwungvoll nach hinten, als sie den Kopf zurückwarf. Ihre Haut war hell und fühlte sich bestimmt kühl und weich an, wenn man sie mit den Lippen berührte. Wie sie wohl duftete? Vielleicht nach einer Sommerfrucht. Sie hatte eine entzückende Stupsnase – und was sie sonst noch so hatte, konnte einen Mann schon um den Verstand bringen.
Aber sie trug eine Uniform von Makricosta.
Verdammt, verdammt, verdammt!
Er betrachtete die Frau genauer.
Wenn ihn nicht alles täuschte, gehörten die langen Hosen und der Blazer zur Ausstattung der Makricosta Crew von Montreal. Und er täuschte sich sicher nicht, denn auch er arbeitete für die familieneigene Hotelkette.
Das Problem war nur: Es ärgerte ihn, dass ausgerechnet diese Frau eine Makricosta-Uniform trug.
Eine Hand legte sich auf seinen Arm, und eine Stimme flüsterte: „Was ist, carissimo?"
„Ich dachte, ich hätte einen Bekannten gesehen", redete er sich heraus und lächelte seiner Begleiterin zu. Dann schaute er wieder zu der lachenden Frau.
Sie nickte irgendjemandem zu und strich sich kokett das Haar hinters Ohr. Dann sagte sie etwas.
Dimitri wollte wissen, wer ein solches Strahlen auf ihr Gesicht zauberte, und lehnte sich etwas zurück, um besser sehen zu können.
Es war sein Schwager Gideon!
Er sprang empört auf. Seine Schwester hatte wirklich schon genug durchgemacht. Besonders schlimm war es gewesen, als Gideons Assistentin behauptet hatte, sie und Gideon hätten eine Affäre.
„Und ich kenne ihn auch!, stellte er wütend fest. „Entschuldige mich bitte.
Während er noch die Hotelhalle durchquerte, trennten sich Gideon und die Blondine schon wieder. Die Frau ging zum Empfang, während Gideon gerade rechtzeitig aufsah, um Dimitri zu entdecken. Mit kühler Miene blickte er ihm entgegen.
„Gut, dass du kommst, meinte er, als Dimitri vor ihm stand. „Ich wollte dich sowieso noch sprechen, bevor ich gehe. Es geht um Adaras Geburtstag. Können wir damit rechnen, dass du kommst?
Gideon Auge in Auge gegenüberzustehen war Dimitri unangenehm. Normalerweise ging er seinem Schwager aus dem Weg. Aber er rechnete es ihm hoch an, dass er seine Frau glücklich sehen wollte. Was diese alte Geschichte betraf, so hatte Gideon der Assistentin gekündigt, bevor sie noch mehr falsche Behauptungen in die Welt setzen konnte.
„Ich werde es versuchen."
Gideon verschränkte die Arme. „Gibt es irgendeinen Grund, warum ihr Geburtstag keine Priorität für dich hat?"
Gideon gehört seit Jahren zur Familie. Da muss ich ihm doch nicht erklären, warum die von Adara organisierten Familientreffen für mich so verlockend sind wie eine Wurzelbehandlung, dachte Dimitri.
„Ich werde mein Bestes tun", log er.
„Wirst du?", erwiderte Gideon trocken.
Er schenkte seinem Schwager ein kurzes Lächeln und ging.
Genügt es nicht, dass ich zur Stelle war, als Adara schwanger geworden ist? Verdammt noch mal, der einzige Grund, warum er überhaupt im Familienunternehmen mitmachte, waren sie und Theo. Sollten sie doch mit ihren Babys heile Welt spielen! Er hatte kein Interesse daran, ein Familienmensch zu werden.
Mürrisch sah er zu dem italienischen Starlet hinüber, das ihn erwartungsvoll anschaute wie ein Hund, der die Autoschlüssel klirren hört. Seltsamerweise hatte er keine Lust, sie mit in seine Suite zu nehmen. Die unbekannte Blondine beschäftigte ihn viel mehr.
Vielleicht hatte sie den kurzen Streit zwischen ihm und Gideon gar nicht provozieren wollen. Wenn er ehrlich war, musste Dimitri sich eingestehen, dass er gern die Schuld auf andere abwälzte. Jedes Mal, wenn familiäre Verpflichtungen ihm auf die Nerven gingen, stieg eine Welle aus Wut und Rebellion in ihm auf, und die daraus entstehenden finsteren Gedanken hatten etwas stark Selbstzerstörerisches.
Normalerweise sah er sich als einen Liebenden und nicht als einen Kämpfer. Aber bei dem Gedanken, dass sein Bruder und seine Schwester ihm die Existenz seines ältesten Bruders verschwiegen hatten, erwachte ein ungeheurer Zorn in ihm.
Der Verrat hatte ihre Beziehung zerstört. Seitdem lauerte tief in seinem Herzen ein dunkles, kaltes Gefühl, das er lieber nicht näher untersuchen wollte.
Unter den neugierigen Blicken des Empfangspersonals eilte er ins Büro. Dort fand er die blonde Unbekannte im Gespräch mit dem Hotelmanager.
„Ich muss Sie sprechen", sagte Dimitri.
Natalie sah auf und war sofort gefangen von Dimitri Makricostas Ausstrahlung. Er war der jüngste Bruder der Makricosta-Familie, bei der sie angestellt war. Der Mann mit dem skandalösen Ruf. Bisher hatte sie ihn nur von Weitem gesehen.
Sein gutes Aussehen war geradezu legendär. Und jetzt, da er so dicht vor ihr stand, nicht zu übersehen.
Sie verglich ihn mit seinem älteren Bruder Theo. Eine gewisse Ähnlichkeit war vorhanden, aber Theo wirkte kultivierter und zurückhaltender.
Dimitri war bekannt für seinen schlechten Charakter und dafür, dass er mühelos Frauen verführte. Gar nicht zu reden von seiner ausgeprägten Abneigung gegenüber Kleinigkeiten wie Büroarbeit und Ähnlichem. In Griechenland geboren, war er in Amerika aufgewachsen. Seine Haut unter dem Dreitagebart hatte diese warme, mediterrane Tönung. Er trug maßgeschneiderte Hosen und Westen, die seine breiten Schultern und die schmale Taille betonten. Der Mann sah aus wie der heißeste Gangster aus den Zwanzigerjahren.
Lasterhaft. Er sieht richtig lasterhaft aus.
Sie hörte auf, ihn zu betrachten, und ihre Blicke trafen sich. Dimitri kommentierte ihre Musterung mit spöttisch hochgezogener Braue. Er war wirklich völlig anders als alle Männer, die sie bis jetzt kennengelernt hatte. Schlau und viel zu wissend. Sie fand es beschämend, so durchschaubar zu sein.
Reiß dich zusammen, Natalie. Du bist Mutter.
Sie schluckte ihr Unbehagen hinunter und stand auf. „Ich bin in meinem Büro, Monsieur Renault. Nett, Sie getroffen zu haben, Mr Makricosta", sagte sie und ging zur Tür.
„Ich wollte Sie sprechen, Miss …" Er streckte die Hand aus.
Vor Schreck zögerte Natalie, ihm die Hand zu geben. „Adams", brachte sie dann mühsam hervor.
„Lassen Sie uns in Ihr Büro gehen." Er deutete mit einer Handbewegung zum Gang.
Sie schob sich an Dimitri vorbei und ging vor ihm in ihr Büro, das sie noch mit anderen Mitarbeitern teilte. Doch jetzt war es leer. Deshalb hatte sie wie jeden Tag zur Lunchzeit via Webcam mit ihrer Tochter plaudern können. Zoey gefiel es bei ihrer Großmutter. Sie vermisste Natalie kein bisschen. Für ihre Mutter war das eine Erleichterung, und gleichzeitig brach es ihr das Herz. Denn sie vermisste ihr kleines Mädchen entsetzlich.
Als Dimitri die Tür hinter ihnen schloss, hatte Natalie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. „Was kann ich …"
„Lassen Sie die Finger von meinem Schwager", sagte er nur.
„Wie bitte? Sie starrte ihn fassungslos an. „Gideon? Ich meine, Mr Vozaras?
„Gideon", bestätigte er. Er klang, als hielte er es für nicht angemessen, dass sie seinen Schwager beim Vornamen nannte.
„Warum glauben Sie, zwischen uns wäre etwas?"
„Das glaube ich gar nicht. Aber ich kenne ihn, und ich kenne meine Schwester. Und ich habe gesehen, wie Sie mit ihm geflirtet und ihn nach seiner E-Mail-Adresse gefragt haben. Lassen Sie das, oder Sie werden gefeuert."
„Das war rein geschäftlich. Die Beleidigung ließ sie vor Zorn erröten. „Ich bin nicht hinter verheirateten Männern her! Schon gar nicht, wenn ihre Frauen so nett zu mir sind. Ihre Schwester hat mir diesen Job verschafft. Jetzt ließ sie mir durch ihn ausrichten, dass ich einen Bericht für sie schreiben soll. Und ich habe nur gefragt, ob ihr Sohn seine Erkältung gut überstanden habe. Da zeigte er mir ein Foto des Jungen.
Dass Demitri verächtlich das Gesicht verzog, machte Natalie noch wütender.
„Wer, zum Teufel, gibt Ihnen das Recht, ein Urteil zu fällen? Bei allem, was ich über Ihre moralischen Qualitäten gehört habe, wundert es mich, dass Sie meine infrage stellen."
Das saß. Sein zorniger Blick ließ sie einen Moment stocken. Aber sie war viel zu wütend, um den Mund zu halten.
Sie reckte das Kinn vor, verschränkte die Arme vor der Brust und zischte durch zusammengebissene Zähne: „Und? Werden Sie mich jetzt feuern?"
„Weswegen?"
„Eben", schoss sie zurück. Sie brauchte ihren Job. Wenn sie ihn gut machte, verbesserte das ihre Position. Mehr Gehalt bedeutete mehr Sicherheit für Zoey.
„Wie ist Ihr Vorname?", fragte Dimitri.
„Natalie. Warum?" Halb erwartete sie, dass er nach dem Telefon griff und die Personalabteilung anrief.
„Was machen Sie hier in Paris, Natalie? Was will Adara von Ihnen?"
„Meine Aufgabe ist ein Upgrade der Software. Das habe ich auch schon in Toulouse gemacht. Jetzt bin ich eine Woche in Paris, danach fahre ich nach Lyon."
„Sie sind ein IT Nerd?"
„Ich hätte in Ihnen auch kein Marketinggenie vermutet", konterte sie.
„Und ein äußerst kreatives noch dazu, stimmte er ihr aalglatt bei. „Sie arbeiten in allen europäischen Hotels?
„Nein, nur in den englischen und französischen. Und ich kann auch nie länger als drei Wochen von Montreal weg sein."
Sie und Zoey würden nicht verhungern, sollte er sie wirklich feuern. Dieses Wissen beruhigte Natalie. Sie würden noch nicht einmal ihr Haus verlieren. Außerdem plante sie immer noch, mit ihrer Exschwiegermutter zusammenzuziehen. Zoey würde das gefallen, denn sie liebte die Farm. Sie war ganz außer sich gewesen vor Freude bei der Aussicht, drei Wochen bei ihrer Grandma zu wohnen.
„Dann sind Sie also zum Arbeiten hier. Nicht, um eine Affäre zu haben. Ist es das, was Sie mir sagen wollen?"
„Ja." Irgendetwas tief in ihrem Unterbewusstsein ließ sie schon wieder erröten. Vielleicht hatte sie sich von der Reise insgeheim doch eine kleine Affäre erhofft. Aber das fiel eher ins Reich der Träume. Sie hatte nicht vor, sich wirklich darum zu bemühen.
Es war nicht leicht, diesem Blick zu begegnen und dabei so zu tun, als käme eine Affäre nicht infrage. Besonders nicht, da ein spöttisches, wissendes Glitzern in seinen Augen funkelte.
„Und selbst wenn ich auf ein Abenteuer aus wäre, platzte Natalie heraus, „würde ich mir dafür kaum den Firmenchef aussuchen, oder?
„Ich weiß nicht. Lassen Sie uns heute Abend essen gehen. Dann können wir darüber reden."
Ihr blieb das Herz stehen.
Mit ihm ausgehen? Unmöglich. Irgendwie gelang es ihr, Haltung zu bewahren. „Soll das ein Test sein? Ich weiß, dass Theo – oh ja, wenn keiner von Ihnen es hört, nennen wir die Mitglieder Ihrer Familie beim Vornamen. Also Theo mag ja ein ehemaliges Zimmermädchen geheiratet haben, aber wir alle wissen, dass das eine Ausnahme war. Sie sind absolut sicher vor mir und alle anderen Männer Ihrer Familie auch."
So! Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
Dimitri nahm ihre Haltung ein, was die breiten Schultern betonte. „Sie sind lustig", meinte er.
„Ich bin absolut ernst!"
„Das ist ja gerade das Lustige. Zu behaupten, irgendeiner von uns strebe danach zu heiraten, ist saukomisch." Doch er lachte nicht, sondern verzog den Mund nur zu einem ironischen Lächeln. Das lenkte Natalies Aufmerksamkeit auf seine Lippen. Die untere war voller als die obere, aber die obere hatte eine kleine Mulde zwischen den beiden Bögen. Wie geschaffen für eine Fingerspitze. Die Mundwinkel gingen in kurze, tiefe Falten über, die ihm den Anschein gaben, als würde er sich fortwährend über das Leben der armen Sterblichen um ihn herum amüsieren.
Sein Lächeln wurde breiter. „Gehen Sie mit