Eine Braut für den Millionär
Von Lucy Monroe
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Über dieses E-Book
Glamourgirl Maddie sorgt wie immer für Schlagzeilen! Aber davon hat ihr Vater jetzt genug. Er will nur noch eins: ihre Hochzeit mit Viktor Beck! Für Maddie keine echte Strafe – der erfolgreiche Geschäftsmann ist schon lange ihr Schwarm. Aber wird er auch ihre Liebesträume erfüllen?
Lucy Monroe
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne – welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
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Eine Braut für den Millionär - Lucy Monroe
IMPRESSUM
Eine Braut für den Millionär erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2014 by Lucy Monroe
Originaltitel: „An Heiress for His Empire"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 35 - 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anne Herzog
Umschlagsmotive: valuavitaly / Depositphotos
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2021.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751512374
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Fast wäre Madison der Becher mit heißem Kaffee aus der Hand gefallen. Mit ungläubigem Entsetzen las sie ihre Google Alerts Meldungen.
Sucht die durchgeknallte Madison Archer nach einem neuen Gebieter für fesselnde Spiele?
Krasse Sexvorlieben der Archer Erbin
Böser Junge aus San Francisco lässt Schlampe fallen
In den Artikeln wurden schlimme Behauptungen über den Lebensstil und die Beziehung zwischen ihr und Perry Timwater aufgestellt.
Maddie drehte sich der Magen um. Wie konnte Perry solche Lügen über sie verbreiten?
Ihr vermeintlicher Verlobter beschrieb sie als unterwürfige und mannstolle Masochistin. Mühsam unterdrückte sie einen Fluch, als sie diese Erklärung für ihre Unfähigkeit, treu zu bleiben, las; der Grund, warum Perry sich gezwungen gesehen hatte, die Sache zwischen ihnen zu beenden.
Sein unglaublicher Verrat machte sie fassungslos. Wie konnte er ihr das antun? Sie waren doch Freunde.
Im ersten Semester an der Universität hatten sie sich kennengelernt. Er hatte sie zum Lachen gebracht und von ihrem ersten großen Liebeskummer wegen Viktor Beck abgelenkt. Zum Dank hatte sie ihm bei seinen Prüfungen geholfen. Im Lauf der Zeit wurde er ihr ständiger Begleiter zu gesellschaftlichen Anlässen. Sie verschaffte ihm damit Zutritt in die Geschäftswelt ihres Vaters Jeremy Archer, in die er aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung niemals gelangt wäre.
Doch zu keinem Zeitpunkt war aus ihrer platonischen Freundschaft mehr geworden.
Es klopfte an der Eingangstür. „Maddie? Nicht erschrecken! Ich bin’s. Sekunden später flog die Tür auf, und ihre Freundin Romi Grayson stand in der Wohnung. Sie hielt eine Tüte aus ihrer Lieblingsbäckerei hoch. „Ich bringe das Allheilmittel für jedes Problem.
„Ich glaube kaum, dass Schokocroissants hier helfen können." Maddie umklammerte die Lehne eines Stuhls.
Wütend schaute Romi sie an. „Perry hat wohl komplett den Verstand verloren."
„Also hast du die Artikel schon gelesen."
„Erst nachdem mich einige Journalisten aus dem Tiefschlaf gerissen haben und wissen wollten, wie ich zu den dunklen sexuellen Neigungen meiner besten Freundin stehe." Romi verzog das Gesicht. „Vorlieben, die du noch nicht einmal haben würdest, selbst wenn du keine Jungfrau mehr wärst."
„Da hast du recht. Ich habe bisher keinem Mann so vertraut, dass ich mit ihm geschlafen hätte, von wechselnden Partnern ganz zu schweigen."
So lächerlich diese Tatsache auch schien, immerhin war sie vierundzwanzig, in naher Zukunft würde sich nichts daran ändern.
„Wenn du mich fragst, hat das weniger mit Vertrauen zu tun als mit der Tatsache, dass du seit Teenager-Tagen an Viktor Beck hängst und immer noch nicht über ihn hinweggekommen bist."
„Romi!" Maddie war nicht in der Stimmung, ihre unerwiderten Gefühle zu Viktor, dem umwerfend aussehenden Goldjungen ihres Vaters, zu analysieren.
„Ich mein ja nur …"
„Ich kenne deine Meinung. Ihr wurde noch flauer im Magen. Zusammen mit dem Rest der Welt würde auch Viktor diese Meldungen lesen. Doch diesen Gedanken musste sie ausblenden, sonst würde sie wirklich durchdrehen. „Vater wird mich umbringen.
Dieser neue Skandal würde selbst ihren Vater, einen der erfolgreichsten Großindustriellen San Franciscos, zwingen, seine eisige Haltung ihr gegenüber aufzugeben. Leider nicht so, wie Maddie es sich immer gewünscht hatte.
Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hatte er sie in ein Internat geschickt. Maddie hatte versucht, durch spektakuläre Aktionen ihren Vater auf sich aufmerksam zu machen, und war so in die Presse geraten. Ihrer Mutter, Helene Archer, eine geborene Madison, war es mit ihren Eskapaden gelungen, die Aufmerksamkeit ihres Mannes zu erringen, aber Maddie musste sich eingestehen, dass diese Strategie gewaltig nach hinten losgegangen war.
Seit Helenes Tod vor neun Jahren hatte Jeremy sich angewöhnt, das Schlimmste von seiner einzigen Tochter zu denken, sofern er ihre Existenz nicht gerade komplett ignorierte.
„Wenn er nicht vorher an einem stressbedingten Herzinfarkt stirbt." Romi hielt ihr ein Schokocroissant unter die Nase, doch Maddie schüttelte den Kopf.
„Sag so etwas nicht."
„Tut mir leid. Ich sage immer, was ich denke. Du kennst mich doch. Aber dein Vater ist ein ziemlich harter Brocken."
Das konnte sie nicht abstreiten.
„Was hat Perry sich nur dabei gedacht?"
Frustriert starrte Maddie ihre Freundin an. „Er brauchte das Geld?"
Sie hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er ihr solch eine Demütigung zufügen würde, auch wenn sie seine letzte Bitte um einen Kredit abgelehnt hatte.
„Was für ein Mistkerl!", empörte sich Romi.
Normalerweise vermittelte Maddie zwischen ihren beiden engsten Freunden. Doch dieses Mal hatte Perry es zu weit getrieben. „Was soll ich nur tun?"
„Du könntest ihm mit einer Klage drohen und einen Widerruf verlangen."
„Mein Wort gegen seins?"
„Ihr zwei habt euch doch noch nicht einmal geküsst!"
„Für die Kameras schon." Perry hatte sich immer einen Spaß daraus gemacht. Jahrelang hatte er ihren Begleiter gespielt und damit Anlass zu Spekulationen über ihre Beziehung gegeben.
„Ob er das schon vorher getan hat?"
„Vertrauliche Einzelheiten über eure vermeintliche Beziehung weitergegeben?"
„Ja."
„Du kennst meine Meinung."
„Dass er ein Schmarotzer ist", bestätigte Maddie seufzend.
„Das war er schon immer."
„Er war ein guter Freund." Zumindest hatte sie sich das eingeredet.
Romi warf ihr einen ungläubigen Blick zu, der jeden Kommentar überflüssig machte.
Maddie ging nicht weiter darauf ein. „Vermutlich kann ich nicht beweisen, dass wir keine Beziehung hatten, aber ich kann ihn wegen Verleumdung verklagen."
„Sein Wort gegen deins."
„Aber er lügt."
„Du könntest ihm die Anwälte deines Vaters auf den Hals hetzen."
„Hm." Vorausgesetzt, ihr Vater wäre so besorgt um sie, dass er seine Rechtsberater bat, ihr zu helfen.
„Das wirst du nicht tun, weil Perry dein Freund war", stellte Romi fest.
Maddie wollte etwas sagen, doch Romi hob abwehrend die Hand. „Untersteh dich, zu behaupten, dass er es immer noch ist."
„Nein. Maddie unterdrückte ihre Wut. „Keine Sorge. Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass er nicht mein Freund ist und es vermutlich auch niemals war.
„Oh, Liebes." Romi kam um den Tisch herum und umarmte sie.
Maddie kämpfte gegen ihre Übelkeit an. „Ich habe geglaubt, dass er Charakter hat."
„Stattdessen hat er sich als hohle Nuss erwiesen. Romis Tonfall verriet, dass sie aus eigener Erfahrung sprach. „Nur Fassade, kein Inhalt.
Maddie entfuhr ein raues Lachen. „Wie wahr."
Ihr Smartphone vibrierte.
„Daddys Sekretärin?"
„Ohne Zweifel." Maddie checkte ihre Nachrichten. Es wunderte sie nicht, dass sie bereits ein paar Dutzend hatte.
Sie ignorierte die zahlreichen Textbotschaften von Freunden, Bekannten und den Pressefuzzis und klickte auf die SMS der Sekretärin ihres Vaters.
Besprechung mit Mr Archer um 10:45 Uhr im Konferenzraum 2.
Mit Mr Archer. Nicht mit Mr A oder mit Ihrem Vater. Das wäre vermutlich zu persönlich gewesen.
„Er will mich heute Morgen sehen." Maddie biss sich auf die Lippe und überlegte, wie sie sich verhalten sollte.
„Gehst du hin?"
„Nein." Selbst wenn sie seiner Aufforderung nachkam, würde das an seiner Wut nichts ändern. Kurz und knapp antwortete sie, erst ab 12:30 Uhr verfügbar zu sein.
Eine Viertelstunde später, Romi war nach ein paar letzten aufbauenden Worten gegangen, klingelte ihr Smartphone erneut.
Ihr Vater rief sie an. Persönlich. Keine Textnachricht.
Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie sich gefreut. Aber jetzt?
„Hallo, Vater."
„Viertel vor elf, Maddie. Und keine Minute später."
„Es dürfte dir bekannt sein, dass ich vormittags Termine habe." Auch wenn er nicht wusste, was sie tat.
Maddie hatte versucht, ihm von ihrer Tätigkeit zu erzählen, aber er hatte sich darüber lustig gemacht. Anscheinend konnte er sich nicht vorstellen, dass seine kapriziöse Tochter etwas Sinnvolles tun würde. Schlimmer noch, er hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, welche Zeitverschwendung es war, an einer öffentlichen Schule zu unterrichten, die nur von Kindern aus sozial schwachen Schichten besucht wurde.
Seitdem hatte Maddie ihre beiden Leben völlig voneinander getrennt. Die unscheinbare Maddie Grace, die Kinder liebte und den größten Teil ihrer Zeit an einer Schule unterrichtete, hatte nichts – noch nicht einmal die Haar- und Augenfarbe – mit Madison Archer, der berühmten Erbin, gemein.
„Sag sie ab." Kein Einlenken. Keine Erklärung. Nur Forderungen. Typisch.
„Es ist wichtig."
„Nein. Das ist es nicht." Er sprach in einem so eisigen Ton mit ihr, dass sie fröstelte.
„Aber für mich. Sie wünschte, seine Herzlosigkeit würde sie kaltlassen. „Bitte.
„Viertel vor elf, Madison."
Dezent geschminkt und gekleidet, stieg Maddie, ganz die professionelle Madison Archer, im neunundzwanzigsten Stockwerk aus dem Fahrstuhl im Firmengebäude ihres Vaters in San Franciscos Finanzbezirk. Sie ließ sich ihre innerliche Anspannung nicht anmerken.
Ihr schwarzweißes, knielanges Kostüm von Valentino verlieh ihr ein seriöses Aussehen. Sie trug klassische Jimmy Choo-Pumps, dazu eine schlichte Lederhandtasche von Chanel, die Lieblingsuhr ihrer Mutter von Cartier und Diamantohrstecker. Kinnlange kupferrote Wellen umrahmten ihr schmales Gesicht mit den blauen Augen und den sinnlichen Lippen.
Maddie verkörperte das Gegenteil der Frau, die Perry in seinem Exklusivinterview mit der Presse beschrieben hatte.
Ohne anzuklopfen, betrat sie den Besprechungsraum und blieb nur kurz im Türrahmen stehen, damit die Anwesenden sich ein Bild von ihr machen konnten sowie um sich selbst einen kurzen Überblick über die Lage zu verschaffen. Sie hatte nicht vor, unbemerkt wie eine Maus hineinzuhuschen.
Am Konferenztisch saßen acht Personen.