Die Rückkehr des griechischen Milliardärs
Von Clare Connelly
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Über dieses E-Book
„Du hast mir meinen Sohn verheimlicht!“ Wutentbrannt steht der griechische Milliardär Dimitrios Papandreo vor Annie. Sie versteht seinen Ärger, doch was hätte sie vor sieben Jahren tun sollen? Dimitrios hat sie damals nach einer einzigen sinnlichen Liebesnacht kaltherzig verlassen! Jetzt verlangt er zu ihrer größten Überraschung, dass sie ihn heiratet. Noch immer knistert es heiß zwischen ihnen, zudem wäre ihr kleiner Sohn überglücklich. Aber soll Annie ihre Zukunft wirklich Dimitrios anvertrauen – der nicht an Liebe glaubt?
Clare Connelly
Clare Connelly liebt Liebesromane – von Jane Austen bis E L James. Nachdem sie lange erfolgreich Selfpublisherin war, ging 2017 ihr Traum in Erfüllung, als ihr erstes Buch bei einem Verlag erschien. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen. Clare liest und schreibt leidenschaftlich gerne, und lebt in einem kleinen Bungalow am Meer mit ihrem Traum-Ehemann, zwei kleinen Kindern und einem fleißigen Team von MacBooks.
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Buchvorschau
Die Rückkehr des griechischen Milliardärs - Clare Connelly
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2020 by Clare Connelly
Originaltitel: „An Heir Claimed by Christmas"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2512 10/2021
Übersetzung: Ivonne Senn
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751507011
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Was genau schaue ich mir hier an?" Dimitrios’ Verachtung für Journalisten war ihm deutlich anzuhören.
„Meine E-Mail?" Die Selbstgefälligkeit des Reporters war wirklich unerträglich.
Der Betreff lautete: Rufen Sie mich an, damit wir darüber sprechen können.
Die Nachricht selbst bestand nur aus einer Zeile.
Dieser Artikel erscheint am Wochenende in der Zeitung.
Angehängt war das Foto eines Jungen.
Die E-Mail war so bizarr, dass Dimitrios einfach darauf hatte reagieren müssen. Da war etwas in der Miene des Jungen, in seinen Augen, das ihm vertraut vorkam und einen Funken der Besorgnis in ihm entzündete.
Sein Zwillingsbruder Zach war bekannt für seine belanglosen Affären. War es möglich, dass er im Laufe der Jahre ein Kind gezeugt hatte?
Das wäre ein Skandal, den die Zeitungen lieben würden. Eine einmalige Chance, den Familiennamen durch den Schmutz zu ziehen – und den des Imperiums, das Zach und Dimitrios versuchten zu beschützen, seitdem sie das Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen von ihrem Vater geerbt hatten.
Ashton, der Journalist, arbeitete für ein Konkurrenzblatt in Sydney. Um das Erscheinen des Artikels in seinen eigenen Zeitungen zu verhindern, hätte Dimitrios die entsprechenden Strippen ziehen können, doch er wusste, er hatte keine Chance, Ashton von der Geschichte abzubringen.
„Und?, fragte der Journalist. „Bekomme ich ein Zitat?
Dimitrios seufzte. „Wie sollte ich dazu etwas sagen, wenn ich keine Ahnung habe, welches Gefühl dieses verwackelte Foto in mir auslösen soll? Wiedererkennen? Angst? Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber beides trifft nicht zu."
Er würde mit seinem Bruder sprechen müssen, um herauszufinden, ob er etwas hiervon wusste. Zach hätte doch sicherlich erwähnt, wenn er ein Kind hätte? Außer, er wusste nichts davon. Wobei, war es nicht wesentlich wahrscheinlicher, dass dieser Journalist versuchte, ihn in eine Falle zu locken?
„Wie ist es, wenn ich Ihnen den Namen Annie Hargreaves nenne?"
Dimitrios’ gesamter Körper reagierte. Sein Blick wanderte zum Fenster seines Büros im obersten Stock des Gebäudes, vor dem die Morgensonne Singapur in einen goldenen Schimmer hüllte. Er fühlte sich, als wäre ein Felsbrocken auf seinen Magen gefallen.
„Was haben Sie gesagt?", stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen aus.
Doch Ashton musste seine Frage nicht wiederholen. Die Erinnerungen an Annabelle Hargreaves waren tief in Dimitrios’ Gedächtnis gebrannt. Ihr Körper. Ihre Küsse. Ihre Unschuld. Wie sie ihn in der Nacht, als sie sich geliebt hatten, angeschaut hatte, als bedeutete es etwas Besonderes. Dabei war es nur ein Akt der gemeinsamen Trauer nach dem Tod seines besten Freundes – ihres Bruders – gewesen.
Er dachte an das, was er ihr gesagt hatte, nachdem er ihr die Jungfräulichkeit genommen hatte. Worte, die gezielt verletzend gewesen waren. Er war der alten Regel gefolgt, gemein zu sein, um sie zu schützen, denn er hatte verstanden, dass sie mehr von ihm wollte, als er ihr jemals würde geben können. Jegliche Träume und Hoffnungen, die sie gehabt hatte, dass Dimitrios Papandreo der Mann sein könnte, der ihr ein Happy End schenkte, hatten sofort und unwiderruflich zerstört werden müssen.
Dennoch, aus dem Nichts heraus ihren Namen zu hören, raubte ihm für einen Moment die Fähigkeit zum rationalen Denken.
„Miss Annie Hargreaves, fünfundzwanzig Jahre alt, aus Bankstown, Sydney. Alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes namens Max. Wollen Sie dazu vielleicht etwas sagen?"
Dimitrios umfasste den Telefonhörer fester. Sein Magen zog sich zusammen, alle Muskeln spannten sich an, als bereite sein Körper sich auf einen Faustkampf vor.
Sechs Jahre alt.
Max.
Die Fakten explodierten in seinem Kopf wie Dynamit.
Innerlich fluchend stand er auf und trat ans Fenster. Das Schwindelgefühl, das ihn gepackt hatte, verstärkte sich.
Lewis war vor sieben Jahren gestorben. Gerade erst war sein Todestag gewesen, den Dimitrios und Zach jedes Jahr begingen. Die drei waren unzertrennlich gewesen; viel mehr als beste Freunde. Lewis war wie der dritte Bruder gewesen. Sein Tod hatte Dimitrios und Zach zerstört. Der Verlust war ein Schock gewesen – dass jemand, der so gesund und stark war, einfach aufhören konnte, zu existieren … Dimitrios hatte vorher schon Schmerz gekannt, aber nicht so eine Trauer, die ihn förmlich entzweigerissen hatte.
Er lehnte die Stirn an die Scheibe und schloss die Augen, als er an Lewis’ kleine Schwester dachte.
Annabelle …
Das war nicht möglich.
„Gerüchte besagen, dass Sie beide ungefähr neun Monate, bevor der kleine Mann auf die Welt gekommen ist, eine gemeinsame Nacht verbracht haben."
Gerüchte? Nein. Eine Quelle. Es gab keine Gerüchte über ein Kind von ihm, sonst hätte er schon viel eher davon gehört. Irgendjemand, der zu viel wusste, hatte diesem Mann Informationen zukommen lassen.
Annabelle?
Sofort schob er diesen Gedanken beiseite. Wenn sie gewollt hätte, dass jemand davon erfährt, wäre sie direkt zu ihm gekommen. Oder?
„Verstehst du es denn nicht, Annabelle? Ich war betrunken. Ich bin hergekommen, weil ich an Lewis gedacht und ihn vermisst habe. Ich wollte mit jemandem reden, der es versteht. Das …, er hatte auf das Bett gezeigt, „hätte nie passieren dürfen. Unter normalen Umständen wäre es nie dazu gekommen. Das siehst du doch sicherlich ein?
„Also?, hakte Ashton nach. „Können Sie das Gerücht bestätigen? Haben Sie Ihren Sohn schon mal getroffen, Dimitrios?
Meinen Sohn. Die Gedanken explodierten weiter in seinem Kopf.
„Kümmere dich für mich um sie, Dim. Annie wird am Boden zerstört sein. Sie kommt damit nicht klar. Bitte, sieh nach ihr. Stell sicher, dass es ihr gut geht."
Die Schuldgefühle verursachten ihm Übelkeit. Er hatte das Versprechen, das er seinem Freund gegeben hatte, gebrochen, hatte seinen Freund hintergangen, und alles nur, weil die Trauer seinen Körper dazu getrieben hatte, Trost auf die einzige Weise zu suchen, die er kannte. Er hatte Lewis im Stich gelassen, und das würde er sich niemals verzeihen.
Und was ist mit Annabelle? fragte die kleine Stimme in seinem Kopf. Sie hatte auch getrauert, und er hatte das ausgenutzt, ohne daran zu denken, welchen Schaden er damit ihrem bereits gebrochenen Herzen zufügte.
„Annie Hargreaves ist eine langjährige Freundin der Familie", antwortete er, obwohl er wusste, dass es das Dümmste war, was er hätte sagen können, denn diese Aussage würde nur noch Öl ins Feuer gießen.
Ashtons Lachen weckte in Dimitrios den Wunsch, auf irgendetwas einzuschlagen. „So wie es aussieht, ist sie wohl ein wenig mehr."
Dimitrios’ Instinkt übernahm die Führung, und eine stählerne Härte schlich sich in seine Stimme. „Sie wissen schon, dass Sie nur für die Auflage dabei sind, das Leben eines Kindes zu ruinieren?"
„Und Sie behaupten, damit ein Problem zu haben?"
Darauf konnte Dimitrios nichts erwidern. Er hatte schon vor langer Zeit die Hoffnung aufgegeben, sein Leben aus der Öffentlichkeit heraushalten zu können. Dazu war er einfach zu bekannt.
Ungeduldig biss er die Zähne zusammen. „Ich melde mich bei Ihnen", stieß er noch hervor, dann legte er auf und drückte sich vom Fenster ab.
„Du musst doch wissen, was ich für dich empfinde, Dimitrios …"
„Was du empfindest? Himmel, Annabelle, du bist fast noch ein Kind. Ich habe nie an deine Gefühle gedacht; für mich bist du einfach nur Lewis’ kleine Schwester."
Die kleine Schwester, die zu beschützen er Lewis versprochen hatte.
Sie war zusammengezuckt.
„Dann lass es mich dir jetzt sagen. Ich mag dich. Ich denke … nein, ich bin mir sicher, dass ich dich liebe."
Diese Worte hatten sich angefühlt, als würde ihm jemand eine Pistole an die Schläfe halten. Pure Panik hatte ihn gepackt. Er hatte einen Fehler begangen und damit alles nur noch schlimmer gemacht. Jegliche Hoffnung, dass er ihr mehr anbieten könnte, hatte er auf der Stelle zerstören müssen.
„Du machst dir was vor. Hierbei ging es nicht um ‚Liebe‘. Es war einfach nur Sex. Und weißt du, was das Schlimmste daran ist? Ich war so betrunken, dass ich mich kaum noch daran erinnere, was wir getan haben."
Ihr Gesicht hatte sich vor Schmerz verzogen, und darüber war er froh gewesen. Er schob sie von sich, um sich selbst zu bestrafen. Sie sollte ihn hassen. Denn das hatte er verdient.
„Ich habe mein Leben. Ich habe eine Freundin."
Alle Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen.
„Und du warst ein Fehler, den ich für immer bereuen werde."
Verdammt. Selbst jetzt noch schafften diese Worte es, in ihm Selbstekel hervorzurufen. Sie so hart abzuweisen war richtig gewesen, aber zu sehen, wie es ihr das Herz brach, war etwas, das er nie vergessen würde.
Dimitrios kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und schaute sich noch einmal das Foto an, das jetzt eine ganz andere Bedeutung bekommen hatte.
Der Junge war ihm von Anfang an vertraut vorgekommen, aber nie im Leben hätte er gedacht, dass er selbst der Vater sein könnte.
Und Annabelle die Mutter.
Der Schock wich etwas anderem.
Wut. Enttäuschung. Fassungslosigkeit.
Warum hatte sie ihm das vorenthalten?
„Du wirst immer bereuen, was wir getan haben? Tja, das werde ich dir nie verzeihen. Geh einfach. Geh! Lass mich allein. Und kontaktiere mich nie wieder!"
War sie so wütend gewesen, dass sie entschieden hatte, ihm seinen Sohn zu verheimlichen? Ja, er hatte ihr deutlich machen wollen, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft geben konnte, aber vielleicht war er zu weit gegangen. War das hier eine Form von Rache? Das mochte er nicht glauben, obwohl die Fakten dafürsprachen. Annabelle hatte ein Kind bekommen, und Dimitrios würde sein gesamtes Vermögen darauf verwetten, dass er der Vater war.
Er biss die Zähne zusammen, griff nach dem Telefonhörer und rief seine Assistentin an.
„Lass den Jet auftanken. Ich muss nach Sydney. Sofort."
1. KAPITEL
Annabelle sah zu, wie Max ein Stück Hackbraten mit der Gabel aufspießte. Die Enttäuschung darüber, den dritten Abend in Folge das Gleiche essen zu müssen, war ihm deutlich anzusehen.
„Musst du heute Abend arbeiten, Mummy?"
Sie warf einen Blick zu dem Laptop, der am anderen Ende des Küchentisches stand. „Ein bisschen."
Nickend spießte er noch einen Bissen auf. Er wuchs so schnell, aß so viel. Hoffentlich war das nur ein Wachstumsschub, denn sonst würden die Lebensmittelkosten sie in den Ruin treiben.
„Du kannst jetzt arbeiten, wenn du willst", schlug er vor.
Ihr Herz wurde schwer. „Ich würde mich lieber mit dir unterhalten.
„Aber dann musst du wieder so lang aufbleiben."
Sie runzelte die Stirn. Für seine sechs Jahre war Max manchmal viel zu erwachsen. An den letzten paar Abenden hatte sie wirklich bis tief in die Nacht vor dem Computer gesessen. Aber sie konnte die Extraaufgaben, für die sie sich in ihrer Firma gemeldet hatte, gut gebrauchen. Die Arbeit wurde zwar nicht sonderlich gut bezahlt, aber sie konnte sie von zu Hause aus erledigen, was bedeutete, dass sie für Max da sein konnte. Es gab sonst niemanden, der ihr helfen konnte – keine in der Nähe wohnenden Verwandten oder Freunde – und eine Tagesmutter konnte sie sich nicht leisten.
„Manchmal mag ich das, sagte sie. „Wie ist der Hackbraten?
Bei diesem Themenwechsel zuckte sie zusammen. Das Letzte, was sie tun wollte, war, ihn daran zu erinnern, wie langweilig das Abendessen war. Dennoch lächelte sie. Er lächelte zurück und griff nach seinem Glas.
Er ähnelte seinem Vater so sehr.
Schmerz durchzuckte sie,