Entscheide dich fürs Glück
Von Sandra Field
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Über dieses E-Book
Was für eine Überraschung! Der Mann, den die schöne Rowan vom Flughafen abholt und der ihre Exkursion durch den tropischen Regenwald begleiten wird, ist niemand anderes als ihr Ex-Mann Brant! Er macht ihr schnell klar, was er vorhat: Er will Rowan zurückerobern. Aber sie zögert…
Sandra Field
Sandra Field hätte sich nicht träumen lassen, dass sie mal eine erfolgreiche Romance-Autorin sein würde, als sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Nahrungsmittelforschung tätig war. Es begann damit, dass Sandra Fields Mann als Pfarrer zur Army ging und die beiden deshalb insgesamt drei Mal innerhalb von 18 Monaten umzogen. Endlich wurden sie sesshaft auf den Prince Edward Inseln, die Kinder gingen dort zur Schule. Und Sandra fühlte sich tagsüber nicht ausgelastet. Sie wollte etwas tun. Da Sandra Field schon immer gerne gelesen hatte, kaufte sie sich ein Duzend Liebesromane, las sie, analysierte sie und setzte sich daran, eine eigene Romance zu verfassen. Sie konnte noch nicht mal mit zehn Fingern schreiben, sondern tippte mit vier Fingern. Aber das Ergebnis war gut, und so wurde ihr allererstes Manuskript vom Harlequin Verlag gekauft! Sandra Field nannte sich damals noch nicht so, weil sie zurecht befürchtete, dass die Kirche nicht ganz damit einverstanden sein würde, dass sie als Frau eines Pfarrers Liebesromane schrieb. Andererseits war der Beruf ihres Mannes die reine Inspirationsquelle: Die vielen Reisen, besonders durch den Norden, taten ihr gut (warmes Klima ist nichts für Sandra Field) und genauso ihren Büchern. Die meisten ihrer Romane spielen in den romantischen Landschaften der nördlichen Gegenden. Besonders viel Zeit ihres Lebens hat Sandra Field am kanadischen Meer verbracht. Ihre Hobbys sind Kanu und Kajak fahren, Wandertouren machen, im Garten arbeiten, Musik hören und lesen. Das Wichtigste aber sind ihr Freunde und Familie. Mit ihrer Schwiegertochter kommt Sandra bestens aus, und sie hat; wie sollte es auch anders sein; die zwei klügsten, nettesten und schönsten Enkel der Welt.
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Buchvorschau
Entscheide dich fürs Glück - Sandra Field
IMPRESSUM
Entscheide dich fürs Glück erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1998 by Sandra Field
Originaltitel: „Remarried in Haste"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 165 - 1999 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Susanne Albrecht
Umschlagsmotive: monkeybusinessimages / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733753221
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
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1. KAPITEL
„Es wird Zeit, dass du zu deiner Frau gehst, Brant."
Der runde Strandkiesel, mit dem Brant gerade spielte, glitt ihm aus den Fingern und fiel zu Boden. Brant bückte sich danach und erwiderte kühl: „Ich habe keine Frau."
Ebenso kühl sagte Gabrielle: „Sie heißt Rowan."
„Wir sind geschieden, wie du sehr wohl weißt."
Gabrielle Doucette streckte sich, die Beine über eine der Armlehnen ihres Sessels gehängt. Ihr schwarzes Haar und die tiefblauen Augen waren Brant ebenso vertraut wie ihre Fähigkeit, in angespannten Situationen vollkommen entspannt zu wirken.
„Manchmal, meinte sie, „ist eine Scheidung lediglich ein legales Dokument, ein Stück Papier, auf dem etwas geschrieben steht, das nichts mit dem Herzen zu tun hat.
„Ich habe ein Jahr getrennt gelebt und bin seit vierzehn Monaten geschieden, erklärte Brant gepresst. „Während all der Zeit habe ich von Rowan weder etwas gehört noch sie gesehen. Ihr Anwalt hat mir meinen ersten Stapel Unterhaltsschecks zurückgeschickt, zusammen mit einem Brief, der mehr oder weniger höflich besagte, dass ich mich zum Teufel scheren solle. Der Brief, der mit dem zweiten Stapel zurückkam, war wesentlich weniger höflich. Das alles bedeutet meiner Ansicht nach doch einiges mehr als nur ein legales Dokument.
Gabrielle schaute nachdenklich in ihr Weinglas. Sie hatten gerade Bouillabaisse gegessen, eine ihrer Spezialitäten, und saßen nun am Fenster von Gabrielles Eigentumswohnung in Toronto, von dem aus man auf den stetigen Verkehrsstrom der 401 blickte.
„Von ihr aus betrachtet vielleicht."
„Von meiner Seite auch. Brant leerte sein Glas. „Wann kommt denn das wunderbare Dessert, das du bestimmt irgendwo im Kühlschrank versteckt hältst?
„Wenn ich so weit bin. In ihrem Lächeln lag aufrichtige Zuneigung. „Wir beide sind acht Monate lang unter höchst ungewöhnlichen Umständen zusammen gewesen …
„Das ist die Untertreibung des Jahres", warf er ein. Die stinkenden Zellen, die erdrückende Hitze, die unausweichlichen Tropenkrankheiten, die sie gemeinsam erduldet hatten, waren ausgesprochen unangenehm gewesen, wenn nicht gar lebensbedrohlich.
„… und doch hast du dich nie in mich verliebt."
„Ich wusste, dass du nicht zu haben warst, antwortete Brant. „Du hast Daniels Tod noch immer nicht überwunden.
Daniel war Gabrielles Ehemann gewesen, der bei einem Autounfall gestorben war, ein Jahr ehe Brant und sie einander begegnet waren.
„Stimmt."
Er ließ den Blick durch den kahlen, ultramodern eingerichteten Raum schweifen. „Außerdem mag ich deinen Einrichtungsgeschmack nicht."
Sie schmunzelte. „Auch richtig. Aber ich glaube, es gibt noch einen anderen Grund dafür. Du hast dich nicht in mich verliebt, weil du Rowan noch immer liebst."
„Als Gewerkschaftsunterhändlerin bist du völlig fehl am Platz, Gabrielle. Du solltest Romane schreiben."
„Und was wäre, wenn du erfahren würdest, dass Rowan wieder heiratet?"
Brant erstarrte. „Tut sie das?, stieß er rau hervor. „Wer hat dir das gesagt?
Gabrielle lächelte selbstgefällig vor sich hin. „Du empfindest also doch etwas für sie. Das habe ich mir gedacht."
„Sehr schlau." Brant gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen.
„Früher oder später wird das sicher geschehen, fuhr Gabrielle ruhig fort. „Rowan ist schließlich eine schöne und begabte junge Frau.
„Was sie mit ihrem Leben anfängt, geht mich nichts an."
Mit plötzlicher Heftigkeit stellte Gabrielle ihr Glas auf den Glas-Chrom-Tisch neben sich. „Also gut. Ich höre auf mit diesen Spielchen. Aber ich habe dich die letzten zwei Jahre beobachtet. Du hast dich verhalten wie ein Besessener. Wie einer, dem es vollkommen gleichgültig ist, ob er durch das, was er macht, draufgeht oder nicht. Jeder normale Mensch an deiner Stelle wäre schon längst tot bei den riskanten Unternehmungen, denen du dich seit eurer Trennung ausgesetzt hast. Ihre Stimme schwankte, wenn auch nur ganz leicht. „Ich möchte nicht eines Tages die Zeitung aufschlagen und darin deinen Nachruf lesen.
Verständnislos sah Brant sie an, denn diese Möglichkeit war ihm bisher nie in den Sinn gekommen.
„Ich weiß, dass du Rowan immer noch liebst, fuhr Gabrielle entschlossen fort. „Immerhin haben du und ich acht Monate Tag und Nacht miteinander als Geiseln in Gefangenschaft verbracht. Und ich hatte genügend Gelegenheit, dich zu beobachten. Eines der Dinge, die dir während dieser schrecklichen Zeit deine geistige Gesundheit bewahrt haben, war das Bewusstsein, dass du zu Rowan zurückkehren würdest.
Durch die Zähne hindurch knirschte Brant: „Du hast eine blühende Fantasie."
Ungerührt fuhr Gabrielle fort: „Und dann wurden wir unverhofft freigelassen. Als du nach Hause kamst, war sie gerade als Reiseleiterin in Grönland unterwegs, und nach ihrer Rückkehr hat ihr Anwalt dich davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nichts mehr mit dir zu tun haben wollte, weil sie glaubte, du und ich, wir seien ein Paar. Aber du wolltest nicht, dass ich zu ihr gehe, um ihr alles zu erklären. Oh nein. Dazu warst du viel zu stolz. Also hast du sie verloren. Und über diesen Verlust bist du nie hinweggekommen. Ich weiß es einfach. Ich würde dafür sogar vor Gericht auf einem ganzen Stapel von Bibeln meinen Eid schwören."
„Verdammt, ich bin geschieden! Und so gefällt es mir auch."
„Lüg mich nicht an."
Brant sprang auf. „Mir reicht’s, ich gehe."
„Kannst du die Wahrheit nicht ertragen? Fürchtest du dich davor, Gefühle einzugestehen? Du, Brant Curtis, der Schmerz empfindet, weil eine Frau dich verlassen hat? Gabrielle schwang die Beine auf den Boden und erhob sich ebenfalls. „Ich weiß, dass du Gefühle hast. Auch wenn ich nicht begreife, warum du sie so radikal unterdrückst, dass sie keine Chance haben. So ähnlich wie wir damals in dieser furchtbaren Zelle. Aber sie sind in dir, und sie bringen dich um.
„Du hast wirklich ein Talent für dramatische Prosa."
„Also bist du ein Feigling", sagte sie rundheraus.
Ihre Worte trafen ihn an einer Stelle, die Brant sich selbst nur selten eingestand. Selbstverständlich war er kein Feigling, sondern im Gegenteil ein Mann, der ständig irgendwelche Risiken einging wegen des Hochgefühls, das ihm dies verlieh.
Zur Tür strebend, warf er über die Schulter zurück: „Erinnere mich das nächste Mal dran, dass ich ablehne, wenn du mich zum Essen einlädst."
„Du musst mit Rowan sprechen!"
„Ich habe keine Ahnung, wo sie ist, und ich werde sie auch ganz bestimmt nicht suchen!"
„Ich weiß, wo sie ist. Gabrielle wandte sich um, nahm eine Faltbroschüre aus einem Metallständer und schwenkte sie durch die Luft. „In drei Tagen führt sie eine kleine Reisegruppe auf verschiedene Inseln in der Karibik, um einheimische Vögel zu beobachten.
Gegen seinen Willen blieb Brant wie angewurzelt auf dem Parkett stehen. „Ja und?", meinte er schroff.
„Ein Platz in der Gruppe ist frei. Der Mann meiner Freundin Sonia, Rick Williams, sollte eigentlich mit, aber ihn hat eine schlimme Bronchitis erwischt. Du könntest seinen Platz einnehmen."
Mit trockenem Mund höhnte Brant: „Ich? Ich soll auf die Suche nach Vögeln auf diesen hübschen kleinen Karibik-Inseln gehen? Das ist, als würde man einem Söldner sagen, er solle in den Kindergarten zurück."
„Du würdest auf die Suche nach deiner Frau gehen, Brant. Gabrielle lächelte ironisch. „Auf die Suche nach deinem Leben.
„Du hast zu viele Seifenopern gesehen."
„Bitte, sei so freundlich, mich nicht zu beleidigen!"
Gabrielle geriet fast nie in Zorn, im Gegensatz zu Rowan, die ein äußerst hitziges Temperament besaß.
Rowan. Brant hatte ihren Namen immer sehr gemocht. Sein erstes Geschenk an sie hatte aus einem Paar Ohrringen bestanden, die er extra für sie hatte anfertigen lassen: kleine emaillierte Nachbildungen der orangeroten Beeren der Eberesche, die im Englischen Rowan hieß. Beeren von derselben feurigen Farbe wie ihr lockiges Haar, das ihr auf die Schultern fiel. Auf einem Kissen ausgebreitet, leuchteten ihre Haare wie Flammen …
Mit einem unwilligen Laut streckte Brant die Hand aus, und Gabrielle gab ihm die Broschüre.
„Endemische Vögel der östlichen Karibik, las er vor. „Unter der Leitung von Rowan Carter.
Nach einem Räuspern meinte er: „Du meinst, ich soll mich bei Rowans Reisegesellschaft als Ersatz für den Mann deiner Freundin anmelden? Soviel ich weiß, hat Rowan einiges zu sagen, was ihre Reisen angeht. Und ich wäre der Letzte, den sie auf einer davon würde dabeihaben wollen."
„Sag’s ihr gar nicht erst. Tauch einfach auf."
Schweigend und mit offenem Mund starrte er Gabrielle an.
„Rick kann ohne weiteres absagen. Er hat eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen und kriegt sein Geld zurück. Oder du bezahlst ihm die Reise und fährst an seiner Stelle. Das Einzige, was du tun müsstest, ist, das Flugticket auf deinen Namen ändern zu lassen."
„Ich würde also am Flughafen in …, Brant ließ den Blick über die Seite gleiten, „… Grenada auftauchen und sagen: ‚Ach übrigens, Rowan, Rick Williams konnte nicht, deshalb dachte ich, ich könnte an seiner Stelle kommen.‘
Er lachte auf. „Sie würde mich mit dem ersten Flugzeug zurück nach Toronto schicken."
„Dann liegt es an dir, sie davon abzuhalten."
„Ach, halt die Klappe, brauste er auf. „Ich fahre natürlich nicht. Das ist eine völlig verrückte Idee.
Dennoch legte er die Broschüre nicht aufs Regal zurück.
„Es gibt übrigens Tiramisu als Dessert. Und ich mach uns schon mal einen Kaffee." Gabrielle verschwand in der Küche.
Ohne es eigentlich zu wollen, begann Brant die Reisebeschreibung zu lesen. Sieben verschiedene Inseln mit je zwei Übernachtungen, Wandern im Regenwald und in Mangrovensümpfen, sowie Möglichkeiten zum Schwimmen und Schnorcheln.
Gelegenheiten, um mit Rowan zusammen zu sein – zwei ganze Wochen lang …
Ach, was für ein Blödsinn. Ich bin doch verrückt, das auch nur in Erwägung zu ziehen, schalt er sich. Ich brauche Rowan genauso wenig wie sie mich. Und ich komme mit meinem Leben sehr gut ohne sie zurecht.
Das, was ich jetzt brauche, ist eine Tasse starker schwarzer Kaffee und eine Riesenportion Tiramisu. Er warf die Broschüre auf den Esstisch und folgte Gabrielle in die Küche.
In zwölftausend Metern Höhe sahen die Wolken so massiv aus, als könne man darauf gehen, und der Himmel war strahlend blau. Brant streckte