Julia Extra Band 377 - Titel 2: Verrat mir dein sinnliches Geheimnis
Von Jacqueline Baird
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Über dieses E-Book
Mit ihrem flammendroten Haar und ihren verführerischen Kurven weckt die schöne Beth heißes Begehren in Dante Cavallo. Aber Vorsicht: Sein Instinkt als Anwalt sagt ihm, dass sie etwas vor ihm verbirgt
Jacqueline Baird
Wenn Jacqueline Baird nicht gerade an einer Romance schreibt, dann liest sie viel und spielt gern Karten. Falls das Wetter es erlaubt, schwimmt sie häufig im Meer und bedauert, dass sie seit einer schweren Knieverletzung nicht mehr Segeln kann. Zwar ist sie dadurch zu einem „Leben an Land“ verurteilt, aber sie kompensiert es, indem sie drei Mal in der Woche ins Fitnessstudio geht und sich dort sportlich betätigt. Zu ihrer eigenen Überraschung hat sie festgestellt, dass ihr gerade bei den langweiligsten Übungen an den Maschinen die besten Einfälle für ihre Romane kommen! Unsere Autorin lebt mit ihrem Ehemann Jim und den beiden erwachsenen Söhnen im englischen Northumberland, ihr großes Hobby ist reisen.
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Buchvorschau
Julia Extra Band 377 - Titel 2 - Jacqueline Baird
Jacqueline Baird
Verrat mir dein sinnliches Geheimnis
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Jacqueline Baird
Originaltitel: „The Cost of her Innocence"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 377 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Trixi de Vries
Fotos: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733703905
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Noch einmal, Miss Mason: Haben Sie die Anklage gegen Sie verstanden?"
Es dauerte eine Weile, bevor Jane mit vor Angst brüchiger Stimme antworten konnte. „Ja."
Ihr war noch immer unbegreiflich, wie sie auf die Anklagebank geraten war. Man warf ihr Drogenbesitz vor, außerdem Handel mit Drogen. Dabei studierte sie seit zwei Jahren Betriebswirtschaft und arbeitete an fünf Abenden in der Woche in einem Imbiss, um ihr Studium zu finanzieren. Diese ganze Geschichte kam ihr wie ein Albtraum vor. Hoffentlich war der bald überstanden!
Leider holte die Realität sie schnell wieder ein, als der Richter ungeduldig fragte: „Plädieren Sie auf schuldig oder nicht schuldig, Miss Mason?"
Am ganzen Körper bebend, hob sie den Kopf und stieß verzweifelt hervor: „Nicht schuldig!"
Warum glaubt mir denn keiner? Völlig aufgelöst warf sie einen hilfesuchenden Blick auf Miss Sims, ihre Pflichtverteidigerin. Doch die war in die Akte in ihrer Hand vertieft und beachtete ihre Mandantin nicht weiter.
Dante Cannavaro lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, während die Vorbesprechung im Gericht weiter andauerte. Wenn Henry Bewick, der Chef der Kanzlei, in der Dante am Anfang seiner Karriere als Praktikant gearbeitet hatte, ihn nicht inständig gebeten hätte, den Fall zu übernehmen, säße er jetzt nicht hier.
Inzwischen war Dante neunundzwanzig Jahre alt und hatte sich einen Namen als international agierender Wirtschaftsanwalt gemacht. Als Strafverteidiger war er schon lange nicht mehr tätig gewesen. Doch seinem alten Boss zuliebe hatte er sich mit der Anklageschrift vertraut gemacht. Für ihn war der Fall ziemlich eindeutig: Ein Auto hatte Miss Masons Wagen seitlich abgedrängt. Als die Polizei bei der Unfallaufnahme nach ihrem Führerschein fragte, hatte die junge Frau nervös in ihrer Handtasche gekramt. Dabei fiel ein verdächtig wirkendes Päckchen heraus. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um Drogen. Die einzige andere Person im Fahrzeug entpuppte sich als der ziemlich betrunkene Timothy Bewick – Henrys Sohn. Das Mädchen hatte behauptet, nichts von den Drogen zu wissen und angedeutet, dass jemand anders, möglicherweise Henry Bewicks Sohn, ihr das Zeug untergeschoben haben musste.
Dante hatte Timothy Bewick kennengelernt, der ganz offensichtlich bis über beide Ohren in das Mädchen verliebt war und zögerte, gegen sie auszusagen. Dante, der bis zu diesem Zeitpunkt nur ein Foto von Miss Mason gesehen hatte, konnte ihn gut verstehen. Das Bild zeigte eine hochgewachsene schwarzhaarige Schönheit in knappem Top und winzigen Shorts, die ihre beachtlichen Kurven und langen Beine perfekt zur Geltung brachten. Miss Mason hätte jeden Mann in Versuchung geführt, und ein hormongesteuerter Teenager hatte nicht den Hauch einer Chance. Also hatte Dante die Verteidigung des jungen Bewick übernommen.
Jetzt sah er auf, als die Angeklagte im Gerichtssaal hartnäckig ihre Unschuld beteuerte. Lügnerin, dachte Dante und musterte sie eingehend. Heute war Miss Mason wesentlich unauffälliger gekleidet als auf dem Foto. Das lange Haar war hochgesteckt, sie war ungeschminkt und trug einen schlichten schwarzen Hosenanzug – vermutlich auf Anraten ihrer Verteidigerin.
Doch damit hatte Miss Sims ihrer Mandantin keinen Gefallen erwiesen. Denn der perfekt geschnittene Anzug schmeichelte den festen Brüsten, der schmalen Taille und den wohlgerundeten Hüften und ließ Miss Mason älter wirken als ihre neunzehn Jahre. Ein Umstand, der ihm in die Hand spielen würde, wenn er Timothy Bewick in den Zeugenstand rief. Die Geschworenen würden natürlich dem verliebten Jungen glauben, nicht der viel erfahrener wirkenden jungen Frau.
Dante erhob sich und blickte der Angeklagten zynisch lächelnd in die Augen. Sie schien ihn anzuflehen, ihr zu glauben. Gleichzeitig meinte er festzustellen, dass ihre Augen sich verdunkelt hatten – ein Zeichen sexuellen Interesses. Dafür sprach auch, dass sie sich die sinnlichen Lippen befeuchtete. Selbst Dante blieb dafür nicht unempfänglich und musste ihr ein gewisses Talent als Verführerin zugestehen. Kein Wunder, dass der junge Bewick verrückt war nach ihr! Nur zu gut erinnerte Dante sich, wie sich das anfühlte und nahm sich vor, die Aussage der aufreizenden Jane Mason nach allen Regeln der Kunst zu zerpflücken.
Janes Blick ruhte auf dem großen schwarzhaarigen Mann, der aufgestanden war und sich ihr zuwandte. Sein Lächeln nahm ihr den Atem, sie schöpfte neue Hoffnung. Endlich ein freundliches Gesicht. Der attraktive Anwalt strahlte Selbstbewusstsein, Anteilnahme und pure Männlichkeit aus. Er musste doch merken, dass sie die Wahrheit sagte! Das spürte sie instinktiv …
Als das Gefängnistor hinter Jane Mason zufiel, konnte sie es noch immer nicht fassen, wie sehr sie sich in diesem Mann getäuscht hatte. Ängstlich betrachtete sie das furchteinflößende Gebäude, in dem sie die kommenden drei Jahre eingesperrt sein würde. Bei guter Führung vielleicht auch nur halb so lange. Jedenfalls hatte Miss Sims, ihre absolut unfähige Strafverteidigerin, ihr das in Aussicht gestellt.
Achtzehn Monate später …
„Es fällt mir so schwer, dich hier zurückzulassen, Helen, schluchzte Jane und schaute die ältere Frau verzweifelt an. „Ohne dich hätte ich die Zeit hier im Gefängnis sicher nicht überlebt.
Schweren Herzens umarmte sie die Freundin, die ihr buchstäblich das Leben gerettet hatte.
„Schon gut, Kleines. Helen gab ihr einen Kuss auf die Wange und löste sich lächelnd von Jane. Dann wurde sie ernst. „Keine Tränen, Jane! Ab heute bist du wieder ein freier Mensch. Wenn du dich an unsere Absprachen hältst, wird alles gut.
„Darf ich dich wirklich nicht besuchen, Helen? Ich werde dich schrecklich vermissen."
„Nein, Jane. Meine Tochter musste mit achtzehn Jahren sterben, und dein Leben wurde beinahe zerstört durch falsche Freunde und eine völlig unfähige Anwältin. Denk immer daran, was ich dir gesagt habe: Auf der Welt geht es nicht gerecht zu. Aber du musst das Unrecht vergessen, das dir zugefügt wurde, sonst wirst du eine verbitterte, zynische Frau. Denk nur an deine Zukunft. So, und nun ab mit dir! Mein Anwalt Clive Hampton erwartet dich draußen. Du kannst ihm vertrauen. Hör auf seinen Rat. Geh selbstbewusst, stolz und mit offenen Augen durchs Leben, wie die erfolgreiche Frau, die du zweifellos werden wirst. Helen drückte sie ein letztes Mal an sich. „Viel Glück!
1. KAPITEL
„Schönen Feierabend, Mary", rief Beth Lazenby der Empfangsdame zu, als sie die Steuerberaterkanzlei Steel and White im Londoner Stadtzentrum verließ, bei der sie als Juniorpartnerin arbeitete. Draußen atmete sie tief durch. Endlich wieder an der frischen Luft. Obwohl frisch – na ja. Die Arbeit machte Beth Freude, aber in letzter Zeit, besonders wenn sie im Cottage gewesen war, fragte sie sich immer häufiger, ob sie wirklich den Rest ihres Lebens in der Großstadt verbringen wollte.
Beth beobachtete, wie die Menschen nach getaner Arbeit an ihr vorbeihasteten. Die Schlange an der Bushaltestelle wurde lang und länger, daher beschloss Beth, zu Fuß zur nächsten zu gehen. Bewegung würde ihr guttun. Außer Binkie wartete zu Hause ja niemand auf sie. Wozu sollte sie sich also beeilen? Ihre Freundin Helen war vor drei Jahren an Krebs gestorben – vier Monate nachdem sie auf Bewährung vorzeitig aus der Haft entlassen worden war.
Traurig schob Beth den rutschenden Träger ihrer Handtasche wieder über die Schulter und ging weiter. Eine große, bildhübsche Frau, deren rotes Haar in der Abendsonne wie Feuer loderte. Sinnlich zeichnete sich der kurvige Körper unter dem grauen Leinenkleid ab. Die bewundernden Blicke der vorbeieilenden Männer fielen ihr nicht auf. Männer spielten in ihrem Leben eine eher untergeordnete Rolle. Sie hatte Erfolg im Beruf, war stolz darauf, was sie bisher erreicht hatte und ganz zufrieden mit ihrem Leben.
Plötzlich sah sie einen Mann entgegenkommen, der die meisten anderen Passanten um einen guten Kopf überragte, und geriet ins Stolpern. Ihr Herz begann zu rasen. Hastig wandte sie den Blick von dem schwarzhaarigen Mann ab, den sie abgrundtief hasste. Der Teufel in Gestalt des Strafverteidigers Cannavaro war nur noch wenige Schritte entfernt.
Helens mütterlicher Rat schoss ihr durch den Kopf: Geh selbstbewusst, stolz und mit offenen Augen durchs Leben, wie die erfolgreiche Frau, die du zweifellos werden wirst.
Entschlossen hob Beth das Kinn und setzte ihren Weg fort. Helen war es noch vergönnt gewesen, die Anfänge von Beths erfolgreicher Karriere mitzuerleben. Ich werde sie auch jetzt nicht enttäuschen, schwor Beth sich. Cannavaro würde sie niemals wiedererkennen. Die naive Jane Mason hatte der selbstbewussten Beth Lazenby Platz gemacht.
Trotzdem stellten sich ihre Nackenhärchen auf, als sie an ihm vorbeiging. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie den Blick, den er ihr zuwarf. Kam sie ihm bekannt vor? Und wenn schon. Sie ging weiter, doch ihre gute Laune war verflogen, denn von einer Sekunde auf die nächste wurde Beth wieder an die Vergangenheit erinnert. Verbittert presste sie die Lippen zusammen und fragte sich, wie viele Unschuldige Cannavaro in den vergangenen acht Jahren noch hinter Gitter gebracht hatte.
Wie naiv sie damals gewesen war. Verängstigt hatte sie auf der Anklagebank gesessen und neue Hoffnung geschöpft, als Cannavaro ihr zugelächelt und sie mit seiner sympathischen sonoren Stimme mit den Worten beruhigt hatte, sie bräuchte keine Angst zu haben. Dass alle im Gerichtssaal Anwesenden nur die Wahrheit herausfinden wollten. Naiv, wie sie gewesen war, hatte sie ihm vertraut. Er war ihr Held gewesen, ihr Ritter. Doch Timothy Bewick und sein Freund James Hudson hatten vor Gericht beide dreist gelogen. Als ihr bewusst wurde, einen großen Fehler gemacht zu haben, war es zu spät gewesen. Das Gericht hatte sie für schuldig befunden und verurteilt. Als sie aus dem Gerichtssaal geführt wurde, hatten Cannavaro und ihre Pflichtverteidigerin die Köpfe zusammengesteckt und gelacht, ohne auch nur einen Blick an sie zu verschwenden.
Dante Cannavaro war sehr zufrieden mit sich und der Welt. Gerade hatte er für seinen Klienten, einen multinationalen Konzern, einen weit besseren Deal ausgehandelt, als alle erwartet