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Julia Extra Band 314: Sinnliche Rache aus Leidenschaft / Du hast mein Herz gestohlen! / Je t'aime heisst: ich liebe dich! / Die Prinzessin und ihr Bodyguard /
Julia Extra Band 314: Sinnliche Rache aus Leidenschaft / Du hast mein Herz gestohlen! / Je t'aime heisst: ich liebe dich! / Die Prinzessin und ihr Bodyguard /
Julia Extra Band 314: Sinnliche Rache aus Leidenschaft / Du hast mein Herz gestohlen! / Je t'aime heisst: ich liebe dich! / Die Prinzessin und ihr Bodyguard /
eBook603 Seiten8 Stunden

Julia Extra Band 314: Sinnliche Rache aus Leidenschaft / Du hast mein Herz gestohlen! / Je t'aime heisst: ich liebe dich! / Die Prinzessin und ihr Bodyguard /

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Über dieses E-Book

SINNLICHE RACHE AUS LEIDENSCHAFT von ROSS, KATHRYN
Der vermögende Sizilianer Damon Cyrenci genießt ein Wochenende voller Leidenschaft mit der hinreißenden Abbie. Bis er plötzlich glaubt: Sie spielt ihre Liebe nur. Verletzt schwört er Rache. Aber ist Abbie wirklich die eiskalte Betrügerin, für die er sie hält?

DU HAST MEIN HERZ GESTOHLEN! von COLTER, CARA
Joshua Cole lässt Danielles Herz höher schlagen: sein strahlendes Lächeln, der muskulöse Körper, sein umwerfender Charme … Aber ein Milliardär und ein Kindermädchen? Als er sie bei einem Bootsausflug zärtlich küsst, scheint sie am Ziel ihrer Träume. Doch für wie lange?

JE T'AIME HEISST: ICH LIEBE DICH! von COX, MAGGIE
Eine exklusive Villa in Südfrankreich: Hier sucht die schöne Schauspielerin Freya Zuflucht in den Armen ihres faszinierenden Managers Nash - und verliert nach einer heißen Nacht ihr Herz. Doch dunkle Schatten der Vergangenheit bedrohen das junge Glück …

DIE PRINZESSIN UND IHR BODYGUARD von MONROE, LUCY
Tag und Nacht soll er Prinzessin Lina beschützen! Eine überraschend sinnliche Herausforderung für Sebastian Hawke. Denn die exotische Schönheit ist ebenso unschuldig wie sexy - und scheint sich in den Kopf gesetzt zu haben, ausgerechnet ihren attraktiven Bodyguard zu verführen …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum11. Mai 2010
ISBN9783862952144
Julia Extra Band 314: Sinnliche Rache aus Leidenschaft / Du hast mein Herz gestohlen! / Je t'aime heisst: ich liebe dich! / Die Prinzessin und ihr Bodyguard /
Autor

Cara Colter

Cara Colter hat Journalismus studiert und lebt in Britisch Columbia, im Westen Kanadas. Sie und ihr Ehemann Rob teilen ihr ausgedehntes Grundstück mit elf Pferden. Sie haben drei erwachsene Kinder und einen Enkel. Cara Colter liest und gärtnert gern, aber am liebsten erkundet die begeisterte Reiterin auf ihrer gescheckten Stute Dakota die kilometerweiten Waldwege, die direkt an ihrem Haus vorbei- und in die freie Natur führen. Als Autorin von insgesamt 40 Büchern wurde Cara Colter mehrfach ausgezeichnet. 2006 erhielt sie von der Romantic Times einen Sonderpreis für ihre humorvollen Romane, 2007 kam sie erstmalig auf die Bestellerliste von Waldenbooks.

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    Buchvorschau

    Julia Extra Band 314 - Cara Colter

    Maggie Cox, Lucy Monroe, Kathryn Ross, Cara Colter

    JULIA EXTRA, BAND 314

    IMPRESSUM

    JULIA EXTRA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,

    20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

    © 2007 by Maggie Cox

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Rita Koppers

    © 2008 by Lucy Monroe

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: SAS

    © 2008 by Kathryn Ross

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Trixi de Vries

    © 2009 by Cara Colter

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Elke Schuller-Wannagat

    Fotos: RJB Photo Library_shutterstock

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA

    Band 314 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Veröffentlicht im ePub Format im 02/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 978-3-86295-214-4

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    MAGGIE COX

    Je t’aime heißt: Ich liebe dich!

    Frankreich – Land der Liebe für die schöne Schauspielerin Freya? Als sie die Einladung ihres Managers Nash annimmt, sucht sie nur Ruhe vor den Paparazzi. Doch dann verliert sie unerwartet ihr Herz …

    LUCY MONROE

    Die Prinzessin und ihr Bodyguard

    Kann der Bodyguard Sebastian Hawke sein Verlangen zügeln? Denn Prinzessin Lina ist zwar betörend verführerisch. Aber immer noch sein Schützling – und deshalb absolut tabu für ihn! Oder?

    KATHRYN ROSS

    Sinnliche Rache aus Leidenschaft

    Seit die hübsche Abbie seine Liebe verriet, hat der feurige Sizilianer Damon Cyrenci auf den Moment der Rache gewartet. Erst hat er ihr Unternehmen aufgekauft, jetzt muss sie seine Geliebte spielen …

    CARA COLTER

    Du hast mein Herz gestohlen!

    Männer? Nichts für Danielle! Nach einer schweren Enttäuschung hat die hübsche Nanny der Liebe abgeschworen. Allerdings kannte sie da ihren neuen, umwerfend attraktiven Boss Joshua Cole noch nicht …

    Bilder/003-450_0314_cut-Acro_img_0.jpg

    Maggie Cox

    Je t’aime heißt:

    Ich liebe dich

    1. KAPITEL

    „Nash! Schön, dich zu sehen, mein Freund. Danke, dass du so kurzfristig vorbeigekommen bist. Ich weiß ja, wie beschäftigt du bist."

    Nash Taylor-Grant antwortete mit einem kurzen, entspannten Lächeln, als der ältere Mann seine Hand ergriff und herzlich drückte. „Kein Problem. Aber du solltest mir besser sagen, um was es eigentlich geht."

    „Ich lasse uns erst einmal Kaffee bringen."

    „Für mich im Moment nicht. Nash zog eine Grimasse, während er seinen teuren Mantel ablegte und in einem der Ledersessel auf der anderen Seite des großen polierten Tischs Platz nahm. „Ich will meinen Koffeinkonsum ein bisschen einschränken, erklärte er knapp.

    Obwohl Nash Oliver Beaumarché noch nicht lange kannte, war der reiche und erfolgreiche Gastronom in der kurzen Zeit zu einem guten Freund geworden. Seitdem speiste Nash regelmäßig geschäftlich oder privat in dessen beiden exklusiven Londoner Restaurants und empfahl sie auch seinen einflussreichen Freunden weiter.

    Jetzt brauchte Oliver seine professionelle Unterstützung. Nash hatte sofort zugesichert, ihm zu helfen, auch wenn er sich fragte, was er als PR-Fachmann wohl für den älteren Mann tun könnte. „Schadensbegrenzung" nannte man seinen speziellen Bereich in der Branche. Er sorgte dafür, dass der Ruf seiner berühmten Klienten nach Sensations- und Skandalmeldungen in den Medien keinen weiteren Schaden nahm und sie stattdessen positive Publicity bekamen. Und damit hatte Nash ein Vermögen gemacht. Obwohl Oliver ein sehr angesehener und anerkannter Gastronom war, galt er nicht als Berühmtheit, die im Rampenlicht stand. Soweit Nash wusste, war er in letzter Zeit auch nicht in einen Skandal verwickelt gewesen, der es erforderlich machen würde, seinen angekratzten Ruf wiederherzustellen.

    „Na schön. Auch Oliver setzte sich in einen Sessel und seufzte tief. „Ein Mensch, der mir sehr am Herzen liegt, hat Schreckliches durchmachen müssen und braucht Hilfe. Leider kann ich selbst in dieser Hinsicht wenig tun. Darum wollte ich mit dir sprechen.

    Stirnrunzelnd beugte Nash sich vor, legte die Hände gegeneinander und sah seinen Freund nachdenklich an. „Nimm es mir nicht übel, aber das hört sich doch sehr geheimnisvoll an. Du kennst meine Arbeit … also, wie könnte ich dir helfen?"

    „Die junge Frau, von der ich spreche, ist meine Nichte, das einzige Kind meiner Schwester Yvette. Schon als Baby habe ich sie abgöttisch geliebt, und als sie dann mit sechs Jahren ihren Vater verlor … vermutlich habe ich seitdem die Rolle des Vaters für sie übernommen."

    „Das macht die Sache für mich trotzdem nicht verständlicher, mein Freund." Jetzt war es Nash, der laut seufzte. Auch wenn er den älteren Mann sehr schätzte und ihm gern helfen würde, hatte er noch einige Termine bis abends um sieben und danach ein Geschäftsessen mit einem wichtigen Kunden. Er lehnte sich wieder zurück und fuhr sich mit den Fingern durch die kurzen, dunkelblonden Haare.

    „Vielleicht sollte ich sie dir vorstellen. Dann wird die Sache zweifellos klarer. Oliver stand auf, ging zu der Tür hinter seinem Schreibtisch und öffnete sie. „Alles in Ordnung, Liebes … du kannst jetzt hereinkommen, sagte er herzlich.

    Die Falten auf Nashs Stirn vertieften sich. Er wusste nicht, wer gleich eintreten würde. Doch als er die schlanke, dunkelhaarige Frau mit den exotisch anmutenden Zügen bemerkte, schoss pures Adrenalin durch seine Adern. Sie hatte kaum Make-up aufgelegt, und auch das schlichte, dunkelgraue Kostüm mit dem roten Wollpullover fiel nicht besonders auf. Dafür zog ihr Gesicht sofort seine Aufmerksamkeit auf sich. Vor ihm stand Freya Carpenter – eine Schauspielerin, die seit Jahren nur noch wegen ihrer zerrütteten Ehe und ihrer Drogenprobleme in der Presse auftauchte und deren Stern am Himmel der Filmstars bereits verblasste.

    Nash hatte sie einmal auf einer Promiparty getroffen. Auch wenn sie damals völlig nüchtern gewirkt hatte, hatte es ihn doch sehr erstaunt, wie distanziert sie sich unter all den bekannten Stars gegeben hatte. Fast so, als ob diese Veranstaltung nichts als eine Qual für sie bedeute, der sie am liebsten entfliehen würde. Nein, an diesem besagten Abend war es Freyas Mann gewesen, der zu viel getrunken und sich danebenbenommen hatte. Nash wusste noch genau, dass er sich damals gefragt hatte, warum eine so talentierte, schöne junge Frau bei so einem Loser gelandet war. Wenn man den Gerüchten über ihren Alkohol- und Drogenkonsum Glauben schenken durfte, hatte die Fähigkeit dieser Frau, die richtigen Entscheidungen für ihr Privatleben zu treffen, wohl sehr gelitten.

    Als er sich nun erhob und ihr die Hand reichte, spürte er an ihrem unsicher flackernden Blick, dass sie tatsächlich seine Hilfe brauchen könnte. Abgesehen davon, dass vermeintliche Alkohol- und Drogenprobleme ihrem Ruf sehr geschadet hatten, war Freya während der letzten zwei Jahre durch die Hölle gegangen, weil die Presse ihre Scheidung weidlich ausgeschlachtet und sie in denkbar schlechtem Licht dargestellt hatte. Darauf verlor sie eine Hauptrolle in einem großen Kinofilm, da die Produzenten sie für instabil hielten. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte sie sich angeblich fast selbst bei einem Auffahrunfall ums Leben gebracht. Ihr geschiedener Mann berichtete bis heute oft und lauthals von ihrem Drogen- und Alkoholkonsum. Angeblich verkraftete sie es nicht, dass er sie wegen eines neunzehnjährigen Models verlassen hatte, das von ihm schwanger war.

    Als Nash sich nun an ihr ernstes Gesicht von damals erinnerte, kam er zu dem Schluss, dass sehr viel mehr hinter dieser Geschichte stecken musste, als man der Öffentlichkeit vorgesetzt hatte. Die junge Frau mochte vielleicht in ihrem Privatleben aus der Bahn geworfen worden sein, aber sie war immer noch eine Schauspielerin, die bemerkenswerte Rollen gespielt hatte. Selbst die Bühne von London hatte sie ein paarmal mit ihrer Anwesenheit beehrt und sie war ausnahmslos für ihre Auftritte gelobt worden. Umso unverständlicher war es, dass sie sich mit so einem Typen wie James Frazier eingelassen hatte.

    Erst kürzlich waren Spekulationen über ihre psychische Verfassung laut geworden und hatten die Journalisten in der vergangenen Woche in Scharen vor ihre Haustür getrieben. In deren Artikeln hieß es dann, dass Freya völlig am Boden zerstört sei. Sie hätte einen schweren Zusammenbruch erlitten und würde erst einmal nicht auf die Bühne oder zum Film zurückkehren. Nun begriff Nash, warum Oliver Beaumarchés berühmte Nichte dringend Hilfe von einem Mann wie ihm brauchte …

    „Freya, darf ich dir Nash Taylor-Grant vorstellen", stellte Oliver Nash vor.

    Scheinbar misstrauisch legte sie ihre kühle Hand in seine. Nash merkte, wie sie zusammenzuckte, als ob die Berührung eines menschlichen Wesens für sie ebenso bedrohlich war wie ihre Hand in ein Piranhabecken zu halten. Ein wenig verwirrt brachte er dennoch ein Lächeln zustande. „Wir haben uns schon einmal getroffen, Miss Carpenter. Vor langer Zeit, auf einer Party. Aber ich bezweifle, dass Sie sich daran erinnern."

    „Sie kommen mir auch bekannt vor … obwohl ich zugeben muss, dass ich mich an diese Party nicht erinnere." Schnell entzog sie ihm die Hand wieder und wandte den Blick ab. Mit natürlicher Anmut nahm sie in dem Sessel Platz, den Oliver für sie neben seinen gerückt hatte.

    Nachdem die beiden Männer sich ebenfalls gesetzt hatten, sah Oliver Beaumarché Nash mit sehr ernstem Blick an. „Vermutlich wirst du dir jetzt vorstellen können, warum wir deine Hilfe brauchen. Ich habe bisher nie erwähnt, dass Freya meine Nichte ist, weil es mir als ihr Onkel immer das Wichtigste war, ihre Privatsphäre zu schützen. Er warf der zurückhaltenden jungen Frau ein kurzes Lächeln zu. „Doch jetzt hat Freya sich nach all den traumatischen Erlebnissen entschlossen, wieder an ihre Karriere zu denken. Aber ihr skrupelloser Exmann tut alles, um das, was sie sich so hart zu erarbeiten versucht, wieder zunichtezumachen. Und nicht nur das! Sie ist eine Gefangene in ihrem eigenen Zuhause, nach all dem lächerlichen Unsinn, den die Presse über ihren Geisteszustand veröffentlicht hat. Und ich bin sicher, dass auch diese Gerüchte von dem Nichtsnutz gestreut wurden …

    „Glauben Sie bitte nicht, Mr. Taylor-Grant, dass ich einzig und allein meinem Exmann die Schuld daran gebe, dass ich in letzter Zeit so wenig Erfolg hatte, unterbrach Freya Oliver ruhig. Beim Klang ihrer faszinierenden, leicht rauchigen Stimme stellten sich Nashs Nackenhaare auf. „Ich übernehme die volle Verantwortung für das, was in meinem Leben passiert ist. Mein Onkel glaubt allerdings, dass ich Hilfe benötige, um meinen guten Ruf wiederherzustellen. Aber wenn Sie mich fragen, wäre es nach dem letzten Fiasko vermutlich besser, wenn ich sang- und klanglos verschwinde, bis die Leute alles vergessen haben.

    Ein ironisches Lächeln umspielte ihren Mund. Obwohl er einen unbestreitbar traurigen Zug trug, spürte man doch dessen fesselnde Sinnlichkeit. Wie hypnotisiert blieb Nashs Blick an ihren Lippen hängen. Kaum merklich verlagerte er sein Gewicht im Sessel. „Kein Mensch, der in den letzten Jahren Zeitung gelesen oder die Nachrichten gehört hat, würde leugnen, dass Ihr Ruf entschieden gelitten hat, Miss Carpenter. Und trotzdem … ich bin sicher, dass viele auch Mitgefühl für Ihre prekäre Lage empfinden."

    Ein Anflug von Schmerz überschattete für einen Moment ihre faszinierenden Züge. Die schlanken Schultern versteiften sich, während sie ihre samtbraunen Augen vorwurfsvoll auf Nash richtete. „Ich bin nicht auf Mitleid aus, Mr. Taylor-Grant! Und ich bin auch nicht geistig verwirrt, sondern wütend, und ich denke, zu Recht. Hören Sie … ich will nichts anderes als wieder in der Lage sein, mein Leben ohne die Einmischung anderer führen zu können. Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie es ist, von einer hungrigen Meute Reporter und Fotografen gejagt zu werden? Sollte ich tatsächlich einen Zusammenbruch erlitten haben, könnte mir das nach all den Hetzjagden wohl kaum jemand zum Vorwurf machen."

    „Wohl kaum. Und es war sicher nicht besonders erfreulich", pflichtete Nash ihr bei.

    „Warum sollte die Öffentlichkeit auch Mitleid mit einem Menschen haben, der ihrer Meinung nach selbst für sein Scheitern verantwortlich ist? Vermutlich sind die Leute der Meinung, dass ich genau das bekommen habe, was ich verdient habe."

    „Ich glaube kaum, dass Sie einen schweren Autounfall und die Diffamierung Ihrer Persönlichkeit durch einen Menschen, der Sie früher vermutlich einmal geliebt hat, ‚verdienen‘. Oder sind Sie anderer Ansicht?", warf Nash ein.

    Seine Worte trafen sie so scharf wie der Stich eines Messers. Wie erstarrt saß Freya einen Augenblick da. Dass James sie geliebt hatte, stimmte nicht. Sicher, seine leidenschaftlichen Erklärungen, er wäre völlig vernarrt in sie, hatten Freya damals überzeugt, dass er es ernst meinte. Doch sie hatte schnell herausgefunden, dass Lügen ihm leicht von den Lippen kamen, besonders wenn sie seinen habgierigen Plänen nützten. Trotzdem musste Freya zugeben, dass sie ihm gegenüber viel zu leichtgläubig gewesen war …

    „Freya?" In dem freundlichen Blick ihres Onkels lag so viel Sorge, dass sie es kaum ertragen konnte. Er war die ganze Zeit über so gut zu ihr gewesen … so geduldig.

    „Es ist alles in Ordnung, wirklich. Aber wenn ich ehrlich bin …" Sie sah zu Nash und zwang sich, seinem forschenden Blick standzuhalten. Ob er sich nur einen Vorteil verschaffen wollte, wenn er ihr half? Ihr Beruf hatte sie Vorsicht gelehrt. Schwebte man in einem Augenblick noch hoch über den Wolken, konnte man im nächsten schon schmerzhaft tief abstürzen. Und ihr Onkel war manchmal vertrauensseliger, als gut für ihn war. Wie lange kannte er diesen PR-Guru überhaupt schon? Vermutlich erst kurze Zeit. Allerdings hatte sie ihn tatsächlich bei der Party gesehen. Dass sie behauptet hatte, sich nicht mehr erinnern zu können, festigte vermutlich seine Überzeugung, dass sie damals zu betrunken oder high gewesen war, um etwas um sich herum mitzubekommen.

    Keines von beidem entsprach der Wahrheit, und Freya spürte einen Anflug von Wut und Verzweiflung in sich aufsteigen. Von dem damaligen Zusammentreffen mit Nash war ihr seine Attraktivität und die sinnliche Ausstrahlung, die sie wie magisch angezogen hatten, in Erinnerung geblieben. Sie wusste auch noch, dass die graziöse Schönheit, die ihn an diesem Abend begleitet hatte, ein so hautenges Kleid trug, dass sie sich gefragt hatte, wie sie darin atmen, geschweige sich bewegen konnte. Außerdem hatte die Frau praktisch den ganzen Abend damit verbracht, ihren Begleiter anzuhimmeln.

    Als sie Nash nun an dem großen Tisch ihres Onkels gegenübersaß, spürte sie, wie leicht es wäre, seinem aufrichtigen, einladenden Blick zu erliegen und ihm alles zu erzählen. All die schmutzigen kleinen Geheimnisse ihrer entsetzlichen Ehe, die ihre Seele zerstört hatten, und die unglaublichen Fehler, die sie in dieser Zeit gemacht hatte. Doch der Gedanke, welche Macht Nash mit diesem Wissen über sie bekäme, ließ sie doppelt vorsichtig sein.

    „Ich glaube, das Ganze ist nur Zeitverschwendung, fuhr sie fort. „Ich habe es nicht eilig, wieder im Rampenlicht zu stehen, Mr. Taylor-Grant. Ich will damit nicht sagen, dass ich nie wieder als Schauspielerin arbeiten will, aber wenn, dann hinter den Kulissen.

    „Nichts für ungut, Miss Carpenter, aber unter den gegebenen Umständen ist das nicht so einfach zu bewerkstelligen", entgegnete Nash freundlich.

    „Ich verstehe nicht ganz."

    „Solange die Presse und die Öffentlichkeit Lügen über Sie verbreiten, für die Ihr verlogener Exmann verantwortlich ist … und ich nehme an, es handelt sich um Lügen … bezweifle ich, dass Sie in Ruhe und Frieden hinter den Kulissen arbeiten können, wie Sie es sich wünschen. Haben Sie die letzte Behauptung Ihres Exmanns überhaupt schon widerlegt?, fragte er. „Ich meine nicht die über Ihren Zusammenbruch, sondern die andere.

    Freya wusste sofort, auf was Nash anspielte, und spürte, wie ihr Hitze in die Wangen stieg.

    „Sie meinen diese lächerliche Behauptung über mein Liebesleben? Glauben Sie tatsächlich, dass sich irgendjemand für dieses obszöne Geschwätz interessiert?"

    Darauf antwortete Nash nicht. Obwohl Freyas Wangen sich leicht gerötet hatten, wirkte sie eher wütend als peinlich berührt. Gut für sie, dachte er. Wenn sie nach all den verbalen Angriffen ihres offensichtlich bösartigen Exmanns noch Kampfwillen in sich trug, war dies eine gute Voraussetzung, um wieder zu sich selbst zu finden. Trotzdem verstand Nash immer noch nicht, warum sie einem Nichtsnutz wie Frazier überhaupt so viel Einfluss und Macht über ihr Leben und ihre Karriere eingeräumt hatte. Aber was Beziehungen betraf, machten sich die Leute seiner Meinung nach oft genug selbst etwas vor.

    Dass er Freya helfen könnte, ihre Karriere wieder aufzubauen, davon war Nash überzeugt. Er hatte schon vielen Menschen mit einem stark geschädigten Ruf geholfen. Sollte er diesen Job jedoch akzeptieren, dann nur unter der Bedingung, dass ihr Verhalten ab sofort sehr viel vorbildlicher sein müsste als in der Vergangenheit.

    „Ich muss Ihnen sicher nichts darüber erzählen, wie leicht die Leute von den Medien manipuliert werden können, sodass sie am Ende alles glauben. Er hob die breiten Schultern in dem maßgeschneiderten Jackett. „Meiner Ansicht nach sollten sie diesem ‚obszönen Geschwätz‘, wie Sie es zu Recht nannten, ein Ende setzen, indem Sie ruhig, aber entschieden jede diffamierende Äußerung Ihres Exmanns widerlegen.

    „Nash hat recht, Freya. Oliver nahm ihre Hand und drückte sie liebevoll. „Dieser Frazier schreckt vor nichts zurück, und man darf ihm nicht erlauben, weiterzumachen. Falls du dich nicht dazu durchringen kannst, etwas in dieser Sache zu unternehmen, dann denke bitte daran, was deine arme Mutter alles hat durchmachen müssen. Sein Blick schweifte zu Nash. „Meine Schwester war nach all dem, was geschehen ist, psychisch völlig am Ende, erklärte er ihm. „James Frazier hat keinerlei Moral und bedauert nicht im Geringsten, was er unserer Familie angetan hat. Ganz im Gegenteil: Er macht unbeirrt weiter. Er hat Freyas Ruf großen Schaden zugefügt und sie mit seinen Lügen vor Gericht finanziell ruiniert. Dabei stand ihm ein gnadenloser Anwalt zur Seite, den eine bekannte Zeitung ihm bereitwillig zur Verfügung gestellt hat und der sich bei dieser Scheidung einen Namen machen wollte. Und trotz allem, was er erreicht hat, hört Frazier nicht auf, weiter ihr Leben zu zerstören.

    Plötzlich hatte Freya das Gefühl, das Zimmer würde sich um sie drehen. Was ihr Onkel gesagt hatte, war ihr natürlich mehr als bewusst, aber es aus seinem Mund zu hören, war für sie kaum zu ertragen, da sie wusste, wie sehr auch er litt. Am liebsten wäre sie auf eine einsame Insel geflüchtet, damit alle sie vergessen konnten …

    Warum war sie in Bezug auf James’ Charakter nur so blind gewesen? Weshalb hatte sie sich von seinen Lügen so leicht verführen lassen? Trotz allem musste sie erneut einräumen, dass ihr Absturz nicht allein auf das schlechte Verhalten ihres Exmannes zurückzuführen war. Auch sie selbst trug einen Teil der Verantwortung. Hätte sie sich nicht so verzweifelt nach Liebe gesehnt und sich nicht vorgegaukelt, dass James es ernst mit ihr meinte, wäre all das nie passiert.

    Nash räusperte sich und lockerte seine gestreifte Seidenkrawatte. „Ich denke, dass allein deine Nichte entscheiden kann, was sie tun will, Oliver. Wenn Sie es wünschen, Miss Carpenter, dann helfe ich Ihnen. Aber ich brauche Ihre Unterstützung dabei." Als er die tiefe Traurigkeit in den kaffeebraunen Augen bemerkte, stieg aufrichtiges Mitleid in ihm auf. Sie muss durch die Hölle gegangen sein, dachte er. Und ihr Blick verriet, dass sie immer noch Höllenqualen litt.

    „Miss Carpenter?", hakte er nach.

    „Diese Gegendarstellung, von der Sie gesprochen haben … wären Sie bereit, mir dabei zu helfen?"

    Ein Anflug von Verunsicherung lag in ihrem Blick, und Nash straffte sich. Dass sie sich nun doch überwunden hatte, seine Hilfe anzunehmen, erfüllte ihn mit großer Befriedigung. Aber er war auch dankbar, weil er so ihrem Onkel, der sich in seiner Freundschaft zu ihm immer sehr großzügig gezeigt hatte, etwas zurückgeben konnte.

    „Natürlich. Wenn Sie sich entschließen, dass ich mich in Ihrem Namen für Sie einsetzen soll, werde ich Ihnen mit meiner ganzen Erfahrung zur Verfügung stehen."

    „Dann soll es so sein."

    Nash spürte, dass es ihr entsetzliche Angst machte, sich bewusst wieder den bohrenden Fragen der Öffentlichkeit zu stellen. Dass sie sich trotzdem dazu entschloss, erforderte sicher all ihre Kraft.

    Sichtlich erleichtert beugte Oliver sich über den Tisch und schüttelte Nashs Hand. „Danke, mein Freund. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, bin ich mir sicher, dass du ein Mann von Ehre und Integrität bist. Freya braucht jemanden wie dich an ihrer Seite. Die schrecklichen Ereignisse haben sie völlig gebrochen."

    „Was redest du denn da, Onkel Oliver? Du weißt, dass das nicht stimmt. Freya stand auf und funkelte ihren Onkel verärgert an, bevor sie Nash scharf ansah. „Eines möchte ich gleich zu Beginn klarstellen, Mr. Taylor-Grant. Mag sein, dass ich während der vergangenen Jahre ein oder zwei schwere Rückschläge erlitten habe, zum Beispiel ein paar gebrochene Knochen bei dem Autounfall, aber ich bin in keiner Weise ‚gebrochen‘. Und selbst wenn, bin ich nicht darauf aus, dass mich jemand ‚heilt‘. Ich bin härter im Nehmen, als es vielleicht scheint. Und da ich bei all dem, was ich durchmachen musste, nicht verrückt geworden bin, halte ich mich für durchaus in der Lage, auch alles Weitere durchzustehen, ohne zu einem mitleiderregenden Nervenbündel zu werden!

    „Nun, das hoffe ich genauso wie Ihr Onkel. Ich bin sicher, dass Sie sich diesen Anfechtungen nicht mehr lange aussetzen müssen, Miss Carpenter. Wenn Sie erst einmal Ihre Presseerklärung abgegeben haben, können wir schnell darangehen, Ihre Karriere wieder aufzubauen, damit Sie zur Abwechslung mal wieder eine positive Presse bekommen."

    Der Mann vor ihr schien so überzeugt von seinen Worten, dass ein kleiner Funke Hoffnung in Freya aufflammte, der die dicke Schutzschicht um ihr Herz ein wenig zum Schmelzen brachte. Als ihr Onkel zum ersten Mal vorgeschlagen hatte, diesen zugegeben sehr anerkannten PR-Mann zu treffen, hatte sie verständlicherweise zurückhaltend reagiert. Schließlich war sie nicht sicher, ob seine Hilfe überhaupt etwas nützen könnte. Außerdem wollte sie sich auf keinen Fall wieder von einem Mann abhängig machen. Doch nun, nachdem sie Nash Taylor-Grant besser kennengelernt hatte, spürte sie seine Stärke und sein Verantwortungsbewusstsein – Eigenschaften, die sich jeder nur wünschen konnte, der in Schwierigkeiten steckte.

    Als ihr Blick erneut zu Nash wanderte, schien das Blau seiner Augen noch strahlender. Verstört spürte Freya, dass sie sich seiner Sinnlichkeit sehr deutlich bewusst war.

    „Wenn Sie mir tatsächlich helfen können …, sie zuckte leicht zusammen, „stehe ich in Ihrer Schuld, Mr. Taylor-Grant.

    „Nennen Sie mich doch Nash. Sollten wir eine Weile zusammenarbeiten, stehen uns Formalitäten nur im Weg … meinen Sie nicht auch?"

    2. KAPITEL

    Nash sagte seine beiden Verabredungen ab und ging stattdessen ins Büro. Wenn er die Öffentlichkeit auf Freyas Seite ziehen wollte, musste er schnell handeln. Davon abgesehen hatte ihr großmäuliger Exmann schon viel zu lange das Sagen. Höchste Zeit also, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Er wusste von ihrem überragenden Können als Schauspielerin. Seiner Meinung nach wäre es eine Schande, wenn sie nie wieder vor Publikum auftreten würde. Und da er mit ihrem Onkel befreundet war, fühlte er sich in gewisser Weise verpflichtet, seine Anstrengungen noch zu verdoppeln.

    Er beugte sich in seinem Stuhl vor, um den glänzenden Farbdruck näher zu betrachten. Auch er war nicht immun gegen die Kraft der dunklen, entwaffnenden Augen, die ihm entgegenblickten. Jetzt, da er Freya näher kennengelernt hatte, verstand er, dass ein Mann den Verstand verlieren konnte, wenn er zu tief in diese Augen sah.

    Obwohl sie auf dem Foto lächelte, lag auch ein verletzlicher Zug um ihren Mund, eine Sensibilität, die nur ein gefühlskalter Mensch nicht erkennen würde. Es gab Gesichter und Menschen, die kaum Eindruck hinterließen. Freya Carpenter gehörte ganz sicher nicht dazu. Mit den wunderschönen dunklen Haaren und der schlanken Figur, die sie fast prüde in dem schlichten grauen Kostüm versteckt hatte, zog sie mehr als genug Aufmerksamkeit auf sich, ganz egal, ob sie nun berühmt war oder nicht.

    In ihrem Zimmer war es kalt, und draußen fiel ein feiner Nieselregen. Doch Freya kümmerte das nicht. Warum sollte sie sich über ein bisschen Regen ärgern, wenn ihr ganzes Leben ein Scherbenhaufen war? Inzwischen dämmerte es, doch Freya konnte sich nicht aufraffen, das Licht anzumachen. Stattdessen zog sie die Beine unter den langen Wickelrock und schlang die fröstelnden Arme, die in einem weiten Pulli steckten, um die Knie. Sie wusste, dass sie sich vor der Welt versteckte, fühlte sich aber zu schwach, um dagegen anzukämpfen. Sie hatte versucht, in einem ihrer Lieblingsromane zu lesen, eine Art Rettungsanker in schweren Zeiten. Aber die schwarzen Buchstaben verschwammen vor ihren Augen, ohne sich zu sinnvollen Worten zusammenzufügen, weil sie in Gedanken ganz woanders war.

    Wenn sie nun doch die falsche Entscheidung getroffen hatte, als sie der Presseerklärung zustimmte, die Nash ihr ans Herz gelegt hatte? Würde sie noch mehr ungebetene Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Selbst in diesem Augenblick lauerten zwei oder drei Fotografen vor ihrer Tür, in der Hoffnung, wenigstens einen Schnappschuss von ihr zu ergattern. Vielleicht würde sie die falschen Worte wählen. Oder stottern, sodass alle sofort glauben würden, sie wäre immer noch das Nervenbündel, als das James sie dargestellt hatte. Ein ehemals leuchtender Stern, der nun verloschen war. Eine vergessene Größe.

    Freya schloss die Augen, um die Welt zu vergessen, aber es gelang ihr nicht. Natürlich versuchte ihr Onkel nur, ihr zu helfen. Er glaubte weiter an ihr Können, auch wenn die meisten anderen schon lange nicht mehr davon überzeugt waren. Er wollte, dass sie wieder arbeitete, um das zum Leben zu erwecken, was Gott ihr geschenkt hatte. Obwohl sie Nash gestern unmissverständlich erklärt hatte, dass sie keineswegs gebrochen war und niemanden brauchte, der ihr half, sah die Sache heute ganz anders aus. Die Dämonen der Angst und des Selbstmitleids waren mit starker Macht zurückgekehrt und attackierten sie nun. Freya wollte sich nur noch verstecken, vor allen.

    Beim Klang der Türglocke fuhr sie schockiert zusammen. Sie richtete sich auf und kam zitternd auf die Füße, weil sie vor Panik völlig verwirrt war. Die einzigen Menschen, die sie besuchten, waren ihr Onkel und ihre Mutter. Und beide riefen vorher an, um ihr zu sagen, dass sie kommen würden. Einen Agenten oder Manager hatte sie schon lange nicht mehr. Und die meisten ihrer sogenannten Freunde hatten sich verdächtig rar gemacht, seit sie nicht mehr in der Gunst der Öffentlichkeit stand.

    Sie befürchtete, dass draußen ein weiterer schmieriger Reporter oder Fotograf auf sie lauerte, um einen Schnappschuss von ihr zu ergattern. Vorsichtig ging sie durch den Flur und bemerkte einen breitschultrigen Schatten, der sich hinter den Milchglasfenstern in der Tür abzeichnete. Einen Moment stand sie wie gelähmt vor Angst da. Dann lief sie zurück ins Wohnzimmer, ging zum großen Erkerfenster und sah vorsichtig durch das Lamellenrollo.

    Als sie die Gestalt draußen auf der breiten Eingangstreppe erkannte, schlug ihr Herz schneller. Nash! Ihr Onkel musste ihm wohl vertrauen, wenn er ihm ihre Privatadresse gegeben hatte. Aber warum hatte er nicht vorher angerufen, um sie zu warnen?

    Nervös strich sie über ihren Rock und atmete tief durch, während Verzweiflung, aber auch Hoffnung in ihr aufstiegen. Du liebe Güte! War sie dazu verdammt, sich für den Rest ihres Lebens im Haus zu verstecken? Ihr Zuhause sollte doch ein Ort der Zuflucht sein, kein Gefängnis.

    Mit zitternden Fingern fuhr Freya sich durch die langen Haare. Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste mit ihm sprechen. Nachdem sie gestern der Presseerklärung zugestimmt hatte, konnte sie ihm heute wohl kaum sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Würde sie ihn bitten zu gehen, riskierte sie, dass auch er sie für zu labil hielt, um ihr zu vertrauen.

    Widerstrebend öffnete sie die Tür und warf Nash einen kurzen Blick zu.

    „Sie hätten mich vorher anrufen sollen, um mir zu sagen, dass Sie kommen", wies sie ihn zurecht. Obwohl ihre Worte den Eindruck vermittelten, als hätte sie die Situation im Griff, verflog ihr Mut, als sie in das unwiderstehliche Gesicht ihres Besuchers blickte.

    „Natürlich, tut mir leid. Er verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln, schien von ihrer Zurechtweisung jedoch nicht sonderlich berührt. „Ihr Onkel hat mir Ihre Adresse gegeben. Als er mich auf meinem Handy anrief, war ich gerade in der Nähe und wollte keine Zeit verschwenden. Sie müssen mich dringend noch über ein paar Dinge aufklären. Außerdem könnten wir die Presseerklärung zusammen ausarbeiten. Kann ich reinkommen?

    Da Freya keine Ausrede einfiel, um ihn wieder wegzuschicken, wich sie zurück, um ihn hereinzulassen. Der leichte Moschusduft seines herben Parfüms hüllte sie ein und erregte unerwartet ihre Sinne. Ihr Mund war plötzlich trocken, und ihr Magen flatterte. Sie versuchte sich einzureden, dass diese Reaktion nur auf ihre heutige Unruhe zurückzuführen sei.

    „Gehen wir doch ins Wohnzimmer", schlug sie vor und ging voraus.

    Während Nash ihr folgte, überlegte er, warum sie ihre schlanke Gestalt in Kleidern versteckte, die viel zu groß waren. Außerdem beunruhigten ihn die dunklen Schatten unter ihren faszinierenden Augen und die beißende Kälte im Wohnzimmer. Von nirgendwo kam Wärme her, obwohl es draußen empfindlich kalt war. Kein Lampe erhellte den Raum, der in das trübe Licht des Spätnachmittags getaucht war. Das Zimmer war spärlich möbliert. Ein zimtfarbenes Plüschsofa stand in der Mitte mit einem dazu passenden Sessel, auf dem ein scharlachrotes Kissen lag. Ansonsten bot der Raum wenig Behaglichkeit.

    „Ist Ihnen nicht kalt?, fragte er. Freya machte den Eindruck, als hätte seine Stimme sie geradewegs aus einem Drogenrausch gerissen. „Nein, es ist alles in Ordnung. Aber wenn Sie frieren, mache ich Feuer.

    Bevor Nash abwiegeln konnte, war sie schon zu dem modernen Elektrokamin gegangen. Innerhalb von einer Sekunde erwachte der Brenner zum Leben, und Nash war um ihretwillen froh, dass sie zugestimmt hatte, den eiskalten Raum zu erwärmen. Denn sie sah aus, als bräuchte sie in jeder Hinsicht Wärme. Verbringt sie tatsächlich so ihre Tage, jetzt, da sie in die Unbedeutendheit abgerutscht ist? überlegte er. Allein in einem großen leeren Haus, in dem eine Temperatur nahe dem Gefrierpunkt herrschte?

    Bei dem Gedanken hätte er ihren Exmann am liebsten erwürgt, falls er mit seiner Geldgier dafür verantwortlich sein sollte, dass ihr nicht mehr geblieben war. Inzwischen hatte Nash einiges über James Frazier gelesen, und nichts davon gereichte ihm zur Ehre. Er diskreditierte nicht nur ständig Freyas Namen, sondern gab offensichtlich auch Unsummen von dem Geld aus, das ihm bei der Scheidung zugesprochen worden war. Freya hatte sich bisher weder mit Worten noch mit Taten gerächt, in keinem einzigen Punkt.

    Warum sie sich so verhielt, konnte Nash nur schwer nachvollziehen. Wer hatte sie wohl beraten? Warum war ihr Verteidiger so ungeschickt gewesen, und weshalb hatte das Gericht zugunsten ihres Ehemanns entschieden? Hatte er sie irgendwie in der Hand? Nash hatte ebenfalls herausgefunden, dass Frazier nach der Scheidung Unsummen in fragwürdige Geschäfte investiert und dabei viel Geld verloren hatte. Doch anscheinend hatte er seinen aufwendigen Lebensstil nicht aufgegeben. Nun sah es so aus, als plane Frazier, demnächst mit seiner jungen blonden Freundin und ihrem gemeinsamen Baby in die Karibik zu fliegen. Also war es höchste Zeit, dass Freya eine Erklärung abgab und der Öffentlichkeit ihre Version der Geschichte erzählte. Danach könnte er anfangen, die Scherben aufzusammeln, damit sie ihr Leben wieder in den Griff bekam und Selbstvertrauen gewann.

    „Wie wär’s, wenn Sie auch ein oder zwei Lampen anmachen?", schlug Nash freundlich vor. Da sie jedoch keine Anstalten machte, ging er selbst zu der Stehlampe am Fenster und knipste sie an, genauso wie die Lampe auf der anderen Seite des Raumes. Gemeinsam mit dem Feuer schuf das Licht sofort eine freundliche, angenehme Atmosphäre, und Nash hoffte, dass Freya sich ein wenig entspannen würde. Er musste sie nicht ansehen, um zu wissen, dass all dies für sie eine weitere große Kraftprobe bedeutete. Läge es in seiner Macht, würde er ihr die Qualen ersparen. Auf der anderen Seite war es nur zu ihrem Besten. Denn diese Frau konnte doch nicht den Rest ihrer Tage zurückgezogen wie eine Nonne leben, die ein Schweigegelübde abgelegt hatte.

    „Ich bin es nicht mehr gewohnt, Besucher zu empfangen … tut mir leid. Möchten Sie etwas trinken? Fruchtsaft … oder lieber Tee oder Kaffee?"

    „Warum setzen Sie sich nicht einfach hin? Dann könnten wir uns unterhalten", entgegnete Nash ruhig.

    „Na schön." Nur widerwillig nahm Freya auf dem Sofa Platz. Seine Worte schienen in ihr eher den Drang geweckt zu haben, aus dem Zimmer zu fliehen. Nash zog seinen Mantel aus und nahm am anderen Ende des Sofas Platz, bevor er seine Lederaktentasche neben seine Füße auf den Boden stellte.

    „Und … was haben Sie heute gemacht?", fragte er interessiert. Offenbar verblüfft blinzelte sie, als ob die Frage für sie keinen Sinn ergäbe.

    „Was glauben Sie wohl, was ich gemacht habe?, erwiderte sie dann deutlich verärgert. „Ich werde belagert … auf Schritt und Tritt.

    „Nun, morgen bekommen Sie die Gelegenheit, endlich etwas dagegen zu unternehmen und jedem zu erzählen, wie es wirklich war."

    „Glauben Sie denn wirklich, dass die Presse die Wahrheit veröffentlichen wird? Sie werden sich die Wahrheit wohl eher zurechtbiegen, damit sie zu dem Geschmiere passt, das sie für den nächsten Tag geplant haben!"

    Nash verstand ihre Wut sehr gut. Ihm würde es nicht anders gehen, wenn Fremde über sein Leben bestimmten und der Presse falsche Informationen verkauften.

    „Ich frage mich, warum Sie überhaupt die Medien einschalten wollen … sie sind nichts als ein Haufen Aasgeier", fügte sie aufgebracht hinzu.

    „Sie können nicht leugnen, dass viele Künstler und Berühmtheiten die Presse für ihre Zwecke nutzen. Wie sollten sie sonst für ihre Arbeit werben? Glauben Sie, dass Filmproduktionen ihre Filme nur deshalb produzieren, um sie kostenlos zu vertreiben? Nash schüttelte den Kopf, während er sie eindringlich ansah. „Sie müssen lernen, die Presse nach Ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Bis jetzt waren Sie diejenige, der Unrecht getan worden ist. Die Zeit ist reif, das Steuer endlich herumzureißen. Die Briten haben eine besondere Schwäche für Außenseiter. Wenn Sie der Presse morgen Ihre Geschichte erzählt und Fraziers verleumderische Behauptungen widerlegt haben, werden Sie wieder alle auf Ihrer Seite haben. Damit ziehen Sie unweigerlich positive Aufmerksamkeit auf sich, die Ihrer Karriere zugutekommen wird. Ist es nicht das, was Sie wollen?

    „Ich weiß nicht … ja, ich glaube schon."

    Stirnrunzelnd sah Nash, wie ihre Finger sich beim Sprechen zusammenkrampften und wieder öffneten. Am liebsten hätte er sie in die Arme gezogen und schützend an sich gedrückt. Doch er wusste, dass er sich damit für immer aus ihrem Leben katapultiert hätte. Zumindest Oliver war er es schuldig, einen Rauswurf nicht zu riskieren.

    „Wenn ich Ihnen helfen soll, brauche ich Ihre Unterstützung. Ich verstehe durchaus, dass Sie nicht darauf erpicht sind, sich der Presse zu stellen. Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Die Sache wird nicht einfach. Abgesehen davon will ich, dass Sie an bestimmten Veranstaltungen teilnehmen, damit Sie wieder positive Publicity bekommen. Wenn Sie sich weigern, kann ich den Job nicht übernehmen, um den Ihr Onkel mich gebeten hat … haben Sie verstanden?"

    In seiner ruhigen Stimme lag ein entschlossener Unterton, und Freya spürte, dass dieser Mann großen Wert darauf legte, den hohen Ansprüchen zu genügen, die er zweifellos an sich und andere stellte. Er würde sicher nicht zulassen, dass ihn etwas auf dem Weg zu seinen Zielen behinderte … ganz egal, um wen oder was es sich handelte. Eigentlich sollte sie froh sein, dass er so bestrebt war, ihr zur Seite zu stehen. Doch sie war viel zu aufgewühlt, weil sie unentwegt an die bohrenden Fragen denken musste, die man ihr stellen würde, und an all die Kameras, die auf sie gerichtet wären. Innerlich krümmte sie sich vor Schmerz, auch wenn sie wusste, dass dieser Auftritt dazu diente, ihren zerstörten Ruf wiederherzustellen.

    Reglos saß Freya da und versuchte, so gefasst wie möglich auszusehen, als sie sich Nash zuwandte. „Ich weiß nicht, ob Sie tatsächlich verstehen, warum ich mich so ungern der Öffentlichkeit stelle. Sie schluckte schwer. „Mir kommt es wie geistiger Raub vor. Als ob sie einem alles nehmen könnten, ohne dass man die Möglichkeit hat, sich dagegen zu schützen. Sicher, ich habe es genossen, erfolgreich zu sein, aber mir war nie bewusst, wie wichtig mir meine Privatsphäre ist, bis all das passierte. Soll ich dafür jetzt bestraft werden? Für einen Moment wanderte ihr Blick zum Kamin, ehe sie sich wieder Nash zuwandte. „Eine Scheidung durchzustehen ist schon schwer genug, ohne dass sich all das in der Öffentlichkeit abspielt. Alle lieben dich, wenn du ein aufsteigender Stern am Prominentenhimmel bist. Aber können Sie sich eigentlich vorstellen, wie sehr die gleichen Leute es genießen, wenn man von dem Podest stürzt, das sie selbst errichtet haben?"

    „Sie dürfen nicht zulassen, dass die Menschen Sie fertigmachen. Sie müssen den Leuten zeigen, dass Sie viel zu stark dafür sind. Schlagen Sie zurück, Freya! Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Leben auf dieses Haus, dieses Zimmer beschränkt ist, nur weil Sie befürchten, verurteilt zu werden. Genau das wollen diese Leute doch! Aber Sie sollten ihnen diese Befriedigung nicht gönnen. Und besonders Ihrem Exmann nicht. Lassen Sie ihn nicht wissen, dass er noch Macht über Sie hat."

    Seine Worte trafen einen sehr wunden Punkt bei ihr. Bis zu einem gewissen Grad hatte Freya gegen James’ Lügen angekämpft, aber dann hatte er sie mit seinen Anschuldigungen und Beleidigungen völlig ausgelaugt. Irgendwann war sie zu erschöpft gewesen, um noch weiter gegen ihn anzukämpfen. Selbst vor Gericht hatte sie nichts zu ihrer eigenen Verteidigung beigetragen. Stattdessen hatte sie sich selbst an allem die Schuld gegeben … und sich sogar eingeredet, dass sie die Strafe verdiente. Willentlich hatte sie ihre Karriere aufs Spiel gesetzt und musste jetzt dafür bezahlen. James Frazier war ihre gerechte Strafe.

    „Warum haben Sie keinen Ehevertrag geschlossen, um sich davor zu schützen, dass Ihr Exmann das ganze Geld bekommt? Und warum hatten Sie keinen besseren Anwalt? Ihr Onkel hätte doch sicher …"

    Bei dieser Frage stellten sich Freyas Nackenhaare auf, und ihre Wangen brannten. „Es liegt nicht in der Verantwortung meines Onkels, mein Leben zu regeln. Ich bin erwachsen und treffe meine eigenen Entscheidungen, selbst wenn sich herausstellt, dass sie mir nur schaden. Und was den Ehevertrag betrifft … Ihr schuldbewusster Blick schmerzte ihn beinahe. „Es reicht wohl, wenn ich sage, dass James mich dazu überredet hat, keinen aufzusetzen. Ich weiß, Sie halten mich für eine Idiotin, aber es ist nun mal geschehen. Ich kann die Uhr nicht mehr zurückdrehen.

    „Er hat Sie dazu ‚überredet‘?"

    Freya spürte, dass ihr vor Scham noch mehr Hitze in die Wangen stieg. Das Gespräch zwischen James und ihr über den Ehevertrag hatte damit geendet, dass er einen entsetzlichen Wutanfall bekommen und sie beschuldigt hatte, ihn nicht genug zu lieben, um ihm zu vertrauen. Schließlich hatte Freya ihn mit dem Versprechen besänftigt, dieses Thema nie wieder zur Sprache zu bringen.

    „Hat er Sie verletzt?", wollte Nash wissen.

    „Nein, nicht physisch. Sie wären erstaunt, wie erfinderisch Menschen sein können, wenn es darum geht, anderen Schmerzen zuzufügen. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir wissen doch beide, wie meine Ehe geendet ist. Ich kann bis in alle Ewigkeit überlegen, was ich falsch gemacht habe, aber das macht diese katastrophale Beziehung auch nicht besser!"

    Ob Nash sie dafür verurteilte, dass sie einen Mann wie James geheiratet hatte, ohne sich selbst mit einem Vertrag finanziell abzusichern? Allein der Gedanke weckte in Freya den Wunsch, ihm die Tür zu weisen. Denn sie hatte für den Rest ihres Lebens genug davon, immer wieder verurteilt zu werden.

    „Ich habe es nur erwähnt, weil ich zu oft erlebt habe, dass die Leute es im Nachhinein bereuen, so eine Vereinbarung nicht getroffen zu haben, erwiderte Nash seufzend, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Wie Sie schon sagten, es ist Vergangenheit. Aber wenn ich Ihnen helfen soll, muss ich wissen, dass Sie sich unserem Anliegen genauso verpflichtet fühlen wie ich es tue. Ich will, dass Sie wieder richtig leben können, doch Sie selbst müssen es noch hundertmal mehr wollen.

    „Sie haben mein Wort, dass ich mit Ihnen zusammenarbeiten werde, antwortete Freya leise, ohne die Verletzlichkeit in ihrem Blick verbergen zu können. „Ich habe Sie gestern nicht angelogen. Ich bin stärker, als es den Anschein hat. Es gibt einfach nur Tage, an denen …

    „Ich weiß. Nash wusste tatsächlich genau, was sie meinte, weil er so etwas selbst erlebt hatte. Aber das war lange her, damals war er noch nicht der erfolgreiche, selbstbewusste Mann, der er heute war. „Je mehr Sie sich den Dingen stellen, desto stärker werden Sie, Freya, auch wenn Ihnen das jetzt unmöglich scheint. Vertrauen Sie mir … ich weiß, wovon ich rede.

    Erleichtert bemerkte Nash, dass sie die Schultern entspannte und der verschreckte Blick aus ihrem Gesicht verschwand. Bald musste er ihr die heikle Frage nach ihrem angeblichen Alkohol- und Drogenkonsum stellen, aber heute wollte er sie damit noch verschonen. Nicht, dass er daran zweifelte, dass sie über große innere Reserven verfügte. Denn anders hätte diese Frau all das nicht überlebt. Eine weniger starke Person wäre inzwischen schon gänzlich am Boden zerstört.

    „Vielleicht könnte ich jetzt doch eine Tasse Kaffee bekommen?, meinte er freundlich. „Danach fangen wir mit unserer Presseerklärung an.

    3. KAPITEL

    Als Nash später aufbrechen wollte, war Freya überrascht, wie ungern sie ihn gehen lassen wollte. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich in der Gesellschaft eines Menschen wieder wohl. Nachdem Nash es mit seiner ruhigen, fast hypnotischen Stimme gelungen war, die Mauer aus Abwehr zu durchbrechen, die sie zwischen sich und der Welt errichtet hatte, befürchtete sie nun, wieder in die deprimierende Stimmung zu verfallen, die sie seit Tagen quälte.

    Sie wollte nicht wieder an diesen finsteren Ort zurückkehren. Sie lebte schon viel zu lange dort, und die Dunkelheit zehrte langsam all ihr Selbstvertrauen auf. Nash hingegen hatte sie dazu angeregt, etwas anderes zu wollen, etwas Besseres. Als er ihr nun die Presseerklärung vorlas, die sie gemeinsam verfasst hatten, schenkte sein entschiedener Ton ihr allmählich wieder Stärke. Die Erklärung zeichnete sie nicht länger als Opfer, sondern

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