Pikanter Liebesdeal mit dem Milliardär
Von Julia James
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Über dieses E-Book
Sie sagte seinen Namen. Es war nicht mehr als ein Hauch. Wer außer ihm hörte sie? Nur die Nacht. Die Nacht und die Sterne. Die Sterne und Nikos. Diana St. Clair ist alles andere als begeistert, als sie mit ihrem Bräutigam Nikos Tramontes romantische Flitterwochen verbringen soll. Schließlich hat sie den smarten Selfmade-Milliardär nur geheiratet, weil er ihre Schulden tilgen soll und nicht, weil sie mit ihm flirten will. Dafür führt sie ihn in die noble Gesellschaft ein. Erst als Nikos sie zärtlich in seine starken Arme zieht, spürt sie ein Verlangen, das ihre eisige Fassade zum Schmelzen bringt. Hat Nikos etwa das, was nie ein Mann vor ihm besaß? Die gefährliche Macht, ihr Herz zu rauben?
Julia James
Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion – „die Wiege der europäischen Zivilisation“. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als „hoffnungslosen Koch“ und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie („unglücklicherweise“) auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: „Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!“
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Buchvorschau
Pikanter Liebesdeal mit dem Milliardär - Julia James
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Julia James
Originaltitel: „Tycoon’s Ring of Convenience"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2375 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Elisabeth Hartmann
Abbildungen: Dan Couto Photography Inc. / Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733711993
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Die Frau betrachtete ihre Reflexion im Spiegel. Sie war schön. Blondes Haar, das zu einem eleganten Chignon am Hinterkopf zusammengefasst war. Weiche, weibliche Züge und graue Augen, deren Strahlen durch ein ebenso effektvolles wie dezentes Make-up verstärkt wurde. An den Ohrläppchen und am Hals schimmerten Perlen.
Lange saß sie reglos da. Dann stand sie abrupt auf und drehte sich um. Ihr langes Abendkleid raschelte, als sie zur Schlafzimmertür ging. Sie durfte nicht länger zögern. Nikos wartete nicht gern.
Ein Sprichwort, das ständig in ihrem Kopf präsent war, drängte sich ihr auf. Nimm dir, was du willst. Nimm es und bezahle dafür.
Sie schluckte auf dem Weg nach unten zu ihrem wartenden Ehemann. Nun, sie hatte sich genommen, was sie wollte. Und sie bezahlte dafür. Und wie sie dafür bezahlte …
Sechs Monate zuvor
„Die Testamentseröffnung ist vollzogen, und deine finanzielle Lage ist unmöglich, Diana. Dir ist doch klar, dass du keine andere Möglichkeit hast als zu verkaufen?"
Diana verkrampfte die Hände im Schoß, antwortete jedoch nicht.
Der Anwalt der Familie St. Clair fuhr fort: „Es wird aufgrund seines schlechten Zustands natürlich keinen Spitzenpreis erzielen, wohl aber genug, um dir ein angenehmes Leben zu sichern. Ich kontaktiere die Makler und setze die Sache in Gang. Gerald Langley lächelte, wie er glaubte, ermutigend. „Du solltest in Urlaub fahren. Es war eine schwierige Zeit für dich. Der Unfall deines Vaters, sein Leiden nach den Verletzungen – und schließlich sein Tod …
Er hätte sich die Worte sparen können. Dianas Miene war wie versteinert. „Ich verkaufe nicht."
Gerald runzelte die Stirn über ihren verstockten Ton. „Diana, du musst den Tatsachen ins Gesicht sehen, erwiderte er hörbar gereizt. „Deine Einnahmen aus Aktien und anderen Investitionen mögen ja für die laufenden Instandhaltungskosten des Besitzes reichen, vielleicht sogar für die Reparaturen, die dein Vater für notwendig erachtet hat. Aber die jüngste bauliche Bestandsaufnahme, die du nach seinem Tod veranlasst hast, zeigt, dass die dringenden Reparaturen, die keinen Aufschub dulden, entschieden kostspieliger sind als vermutet. Dafür hast du ganz einfach die Mittel nicht, nicht nach Abzug der Erbschaftssteuer. Ganz zu schweigen von der Renovierung der Innenräume. Kunstwerke, die du verkaufen könntest, sind auch nicht mehr vorhanden. Dein Großvater hat den größten Teil verkauft, um seinerseits die Erbschaftssteuer bezahlen zu können, den Rest hat dein Vater für die Steuer zu Geld gemacht.
Er holte tief Luft. „Abgesehen von einem äußerst unwahrscheinlichen Lotteriegewinn, sagte er, und es klang jetzt leicht herablassend, „bleibt dir also nur die Ehe mit einem sehr gut betuchten Mann.
Er nahm sie kurz mit ausdruckslosem Blick ins Visier und griff dann seinen ursprünglichen Faden wieder auf. „Wie gesagt, ich nehme Kontakt zu den Maklern auf, und …"
Überrascht hielt er inne, als seine Klientin aufstand.
„Spar dir die Mühe, Gerald." Dianas Ton war genauso scharf wie seiner. Sie griff nach ihrer Handtasche und ging in Richtung Tür.
Sie hörte, wie Gerald hinter ihr aufstand.
„Diana … Was hast du vor? Wir haben noch eine ganze Menge mehr zu besprechen."
Sie hielt inne, drehte sich, die Hand auf dem Türgriff, zu ihm um und sah ihn starr an. Doch hinter ihrer ausdruckslosen Fassade tobte ein Aufruhr der Gefühle. Sie würde dem Verlust ihres geliebten Elternhauses nicht zustimmen. Niemals! Greymont bedeutete ihr alles. Es zu verkaufen, wäre Verrat an ihren Ahnen und an ihrem Vater, an dem Opfer, das er ihr gebracht hatte.
Greymont hatte ihr die Sicherheit und Stabilität geboten, die sie als Kind so sehr gebraucht hatte, traumatisiert, wie sie war, nachdem ihre Mutter ihren Vater und sie verlassen hatte. Was immer nötig war, um Greymont zu halten, sie würde es tun.
Von ihren heftigen Emotionen war nichts zu spüren, als sie sagte: „Es gibt nichts mehr zu besprechen, Gerald. Und was ich vorhabe, liegt doch wohl auf der Hand. Sie stockte kurz, dann sprach sie es aus. „Ich suche mir einen sehr gut betuchten Mann und heirate ihn.
Nikos Tramontes stand auf dem Balkon des Schlafzimmers seiner Luxusvilla an der Côte d’Azur, straffte die breiten Schultern und blickte herab auf Nadya, die träge im Pool ihre Bahnen schwamm.
Früher hatte er sie gern betrachtet, denn Nadya Serensky war eines der schönsten Supermodels gewesen, und Nikos hatte es immer genossen, der Mann an ihrer Seite zu sein. Es hatte der Welt ein deutliches Zeichen gesetzt, dass er angekommen war, dass er den Reichtum angehäuft hatte, den eine Frau wie Nadya von ihren Günstlingen erwartete.
Aber jetzt, zwei Jahre später, verblassten ihre Reize und ließen sich nicht auffrischen, so sehr sie auch betonte, was für ein fantastisches Paar sie abgaben, sie mit dem flammend roten Haar, ihrem Markenzeichen, er mit seiner Körpergröße von fast einsneunzig und der finsteren Miene, die genauso viele weibliche Blicke auf sich zog wie Nadyas Schönheit männliche. Schlimmer noch, sie ließ inzwischen unverhohlen und beharrlich Andeutungen fallen, dass sie heiraten sollten.
Selbst wenn er ihrer nicht überdrüssig geworden wäre, hätte er keinen Sinn darin gesehen, Nadya zu heiraten. Es hätte ihm nichts eingebracht, was er nicht schon von ihr bekommen hatte.
Jetzt wollte er mehr als ihre rothaarige Schönheit und ihren Promi-Status. Er wollte im Leben weiterkommen, wieder einmal. Sein nächstes Ziel erreichen.
Nadya war eine Trophäen-Geliebte, die zeigte, dass er in der Welt der Geldherrschaft angekommen war, doch was er jetzt wollte, war eine Trophäen-Ehefrau. Eine Frau, die vollendete, wonach er sein Leben lang gestrebt hatte.
Seine Miene verdüsterte sich, wie immer, wenn ihm Erinnerungen kamen. Sein Anhäufen unermesslichen Reichtums mit allem, was dazugehörte, von dieser Villa am exklusiven Cap Pierre bis zu einem der schönsten und berühmtesten Gesichter in seinem Bett und jedem erdenklichen Luxus in seinem Leben, war nur der erste Schritt in seiner Verwandlung aus der ungewollten, unehelichen und peinlichen Unannehmlichkeit, die er für seine verhassten Eltern darstellte.
Eltern, die ihn in der egoistischen Sorglosigkeit einer ehebrecherischen Affäre gezeugt und gleich nach seiner Geburt zu Pflegeeltern abgeschoben hatten.
Nun, er würde es ihnen zeigen. Er würde beweisen, dass er aus eigener Kraft erreichen konnte, was sie ihm verweigerten.
Nadya stieg aus dem Pool, als sie feststellte, dass Nikos sie nicht mehr beobachtete, griff schmollend nach ihrem Bademantel und schickte böse Blicke zum leeren Balkon hinauf.
Diana bemühte sich um eine nicht allzu gelangweilte Miene, während der Tischredner über Kapitalmärkte und Steuerpolitik schwafelte – Themen, von denen sie nichts verstand und die sie noch weniger interessierten. Doch sie nahm an diesem Gilde-Essen in einem von Londons bedeutendsten historischen Gebäuden aus dem einfachen Grunde teil, weil ihr Partner bei dieser Veranstaltung ein alter Bekannter war: Toby Masterson. Und sie zog in Erwägung, ihn zu heiraten.
Denn Toby war reich, sehr reich. Er hatte eine Handelsbank geerbt und könnte die Renovierung von Greymont problemlos finanzieren. Außerdem würde sie sich nie im Leben in ihn verlieben, und das war gut so. Dianas klare graue Augen verschatteten sich. Liebe war gefährlich. Sie zerstörte das Glück eines Menschen, vernichtete ihn.
Wie sie das Glück ihres Vaters zerstört hatte, als ihre Mutter ihren liebenden Mann wegen eines milliardenschweren australischen Medienmoguls verließ und nie wieder gesehen wurde. Im Alter von zehn Jahren hatte Diana gelernt, wie gefährlich es war, jemanden zu lieben, der diese Liebe vielleicht nicht erwiderte, sei es nun ihre Mutter, die sie ohne Skrupel verlassen hatte, oder ein Mann, der ihr womöglich das Herz brach, weil er sie nicht liebte. So, wie ihre Mutter ihrem Vater das Herz gebrochen hatte.
Sie wusste leider, wie stark dadurch sein Wunsch gewesen war, sie zu beschützen. Sie hatte ihre Mutter verloren, und er wollte nicht zulassen, dass sie ihr Elternhaus verlor, das sie so sehr liebte, ihr Greymont, der einzige Ort, an dem sie sich aufgehoben fühlte, nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte. Das Leben konnte sich traumatisch verändern, doch Greymont war für immer eine Konstante.
Ihr Blick war schuldbewusst. Ihr Vater hatte seine Chance, in einer zweiten Ehe sein Glück zu finden, geopfert, um zu gewährleisten, dass kein Sohn jemals Vorrang vor ihr hatte und sie Greymont erben würde.
Doch um Greymont eines Tages an ihre eigenen Kinder weitergeben zu können, musste sie heiraten. Wenn sie ihr Herz auch nicht durch Liebe gefährden wollte, würde sie doch sicher einen Mann finden, mit dem sie sich auf freundschaftlicher Basis gut verstand und der zumindest so gut zu ihr passte, dass ein Leben mit ihm nicht unangenehm sein würde. Gemeinsam würden sie es dafür einsetzen, Greystone zu erhalten.
Sie musterte Toby, der dem Redner lauschte, und verlor den Mut. Toby Masterson war liebenswürdig und gutmütig, aber todlangweilig. Und auch wenn sie nie das Risiko eingehen würde, einen Mann zu heiraten, in den sie sich verlieben könnte, wünschte sie sich doch zumindest einen, mit dem die Zeugung eines Kindes nicht … widerwärtig wäre.
Innerlich schauderte sie bei der Vorstellung von Tobys übergewichtigem Körper auf ihrem, sein schwammiges Gesicht dem ihren ganz nahe. Sie wollte nicht grausam sein, aber es würde strapaziös für sie sein, seine unbeholfenen Umarmungen zu ertragen …
Könnte ich das Jahr für Jahr ertragen, jahrzehntelang?
Die Frage drehte sich in ihrem Kopf.
Sie wandte den Blick ab, wehrte sich gegen derartige Gedanken und betrachtete den vornehmen Festsaal mit den Damastdecken auf den Tischen und einem Meer von Menschen in Smokings und Abendkleidern.
Und plötzlich löste sich aus dieser gesichtslosen Masse ein Individuum. Der Mann saß an einem Tisch in ihrer Nähe und fixierte sie mit seinem dunklen Blick.
Nikos lehnte sich auf seinem Sessel zurück, den Cognacschwenker in der Hand, unbeeindruckt von dem Tischredner, der Fakten über Kapitalmärkte und Steuerpolitik von sich gab, die Nikos längst bekannt waren, und dachte über sein Privatleben nach.
Wen könnte er zu seiner Trophäen-Frau machen? Zu der Frau, die ihm, nachdem er nun unermesslichen Reichtum angehäuft hatte, Zutritt zu der elitären Welt seiner aristokratischen, aber herzlosen Mutter verschaffte?
Er furchte die Stirn. Eine Ehe sollte ein Leben lang halten, aber wollte er das? Selbst mit einer Trophäen-Frau? Seine Affäre mit Nadya hatte zwei Jahre gedauert, bevor die Langeweile einsetzte. Würde er eine Ehe länger durchhalten wollen? Hatte er erst einmal erreicht, was eine Trophäen-Frau ihm zu bieten hatte – seinen Platz in ihrer Welt –, dann konnte er gut und gern auf sie verzichten.
Natürlich würde in einer solchen Beziehung von Liebe nicht die Rede sein, denn das war eine Emotion, die ihm unbekannt war. Er hatte Nadya nie geliebt und sie ihn genauso wenig, sie waren einander lediglich nützlich gewesen. Die Pflegeeltern, die ihn gegen Bezahlung großgezogen hatten, liebten ihn nicht. Sie waren nicht unfreundlich gewesen, nur desinteressiert, und er hatte keinen Kontakt mehr zu ihnen. Was aber seine leiblichen Eltern anging … Er verzog den Mund, sein Blick