Schon Ihr Debüt „Tage mit Gatsby“ über Zelda Fitzgerald und ihren Mann Scott, die auch in einer kurzen Szene im „Haus am Meeresufer“ auftauchen, spielt in den 1920er Jahren an der Côte d‘Azur. Was fasziniert Sie an dieser Zeit und an Südfrankreich?
Die 1920er Jahre waren geprägt von einer außergewöhnlichen Atmosphäre. Nach dem großen Krieg herrschte eine rege Aufbruchstimmung, das Leben schien voller Verheißungen. Insbesondere Paris genoss den Ruf einer mondänen, kosmopolitischen Schönheit, frei von Zwängen und Unterdrückung. Kunst, Literatur und Musik bestimmten den Alltag der Bohème – ein Mythos, der vor meinem inneren Auge Lebendigkeit entstehen lässt. Die südfranzösische Küste greife ich thematisch gern auf, da ich mehrere Monate des Jahres in Nizza lebe und arbeite. Die Villa E.1027 befindet sich nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Ich bin mit der Umgebung Roquebrunes nahe Monaco vertraut, das Schreiben über „Das Haus am Meeresufer“ war mir