Zurück in den Armen des Bad Boys
Von Heidi Rice
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Über dieses E-Book
Schicksal? Allys Herz erbebt, als sie unverhofft ihrem Jugendschwarm Dominic LeGrand gegenübersteht. Gemeinsam haben sie einen unvergesslichen Sommer in Frankreich verbracht, voller Freiheit und Abenteuer. Schon damals war sie sich seiner dunklen Anziehung bewusst. Doch das ist Jahre her. Jetzt ist der ehemalige Bad Boy ein milliardenschwerer Investor, dem jedoch eins fehlt: eine Ehefrau. Was als reine Geschäftsbeziehung beginnt, wird rasch zu einer prickelnden Affäre. Kann es wirklich Liebe sein, wie Ally hofft? Doch Dominic verschweigt ihr etwas Dramatisches …
Heidi Rice
Heidi Rice wurde in London geboren, wo sie auch heute lebt – mit ihren beiden Söhnen, die sich gern mal streiten, und ihrem glücklicherweise sehr geduldigen Ehemann, der sie unterstützt, wo er kann. Heidi liebt zwar England, verbringt aber auch alle zwei Jahre ein paar Wochen in den Staaten: Sie und ihre beste Freundin lassen dann Männer und Kinder zu Hause und fahren quer durch die nordamerikanische Landschaft. Besonders oft haben sie schon das Monument Valley, den Nantahala Forest, einen riesigen Nationalpark in North Carolina, die Hafenstadt St. Michaels in Maryland und New Orleans besucht. Heidi sieht gerne Filme (am liebsten isst sie dabei Schokolade); sie war auch zehn Jahre lang Filmkritikerin. Vor zwei Jahren beschloss sie allerdings, Romances zu schreiben und dadurch noch mehr Spannung in ihr Leben zu bringen. Irgendwann möchte sie noch lernen, wirklich gut französisch zu sprechen, immerhin hat die Familie ihres Ehemanns französische Wurzeln.
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Buchvorschau
Zurück in den Armen des Bad Boys - Heidi Rice
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Heidi Rice
Originaltitel: „Contracted as His Cinderella Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2421 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Cordula Schaetzing
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733715755
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Aufruf für Fahrer Nähe ‚The Strand‘. Abholung bei Juwelier Mallow & Sons, Anlieferung in Bloomsbury."
Alison Jones hielt nahe der Waterloo Bridge am Straßenrand, um die Stimme des Fahrdienstleiters wegen der schlechten Funkverbindung und des prasselnden Regens verstehen zu können.
Schon vor Stunden war der Feierabendverkehr im Londoner Westend ins Stocken geraten, und der kalte Regen hatte Allys Kleidung durchdrungen. Sie wünschte sich nur noch ein heißes Bad, um sich von den Strapazen eines weiteren Abends im Sattel auf den Straßen Sohos erholen zu können. Doch als sie den Aufruf verstanden hatte, drückte sie auf den Sendeknopf und rief: „Fahrer 524. Übernehme."
Sie musste noch immer den Kredit für das Begräbnis ihrer Mutter vor vier Jahren abzahlen. Die Miete für ihr Zimmer in dem Haus in Whitechapel, das sie sich mit anderen Modedesign-Studenten teilte, war auch wieder fällig. Außerdem war sie ohnehin schon völlig durchnässt. Schlimmer konnte es nicht werden.
Der Fahrdienstleiter bestätigte die Übernahme des Auftrags. „Abzuholen ist ein Ehering. Abzuliefern bei Dominic LeGrand. Die Adresse lautet …"
Ally erstarrte. Die Adresse bekam sie kaum mit, denn der Name rief viele unangenehme Erinnerungen an den Sommer wach, in dem sie dreizehn geworden war. An den berauschenden Duft von Wildgräsern und Rosen. Die Sonne der Provence auf ihrer Haut. Pierre LeGrand, so attraktiv und charmant. Seine tiefe, väterliche Stimme.
„Nenn mich Papa, Alison."
Das Lächeln ihrer Mutter, so sorglos und voller Hoffnung.
„Pierre ist der Richtige, Ally. Er liebt mich und wird für uns sorgen."
Und an Dominic. Die Erinnerung an Pierres sechzehnjährigen Sohn war so lebendig, als hätte sie ihn erst gestern gesehen. Dabei war es zwölf Jahre her.
Dominic war gut aussehend und faszinierend. Die sinnlichen, stets zu einem frechen Lächeln verzogenen Lippen; die schokoladenbraunen Augen voller Wut und Geheimnisse; die mysteriöse sichelförmige Narbe über seiner linken Augenbraue; das extrem kurze, von der Sonne gebleichte blonde Haar. Wie ein gefallener Engel war er in jenem perfekten Sommer gelandet und hatte Gefahr und Aufregung mit sich gebracht.
„Ich kann den Job nicht übernehmen", presste Ally hervor, als sie sich wieder an die letzte Nacht in der Provence erinnerte.
Das Gesicht ihrer Mutter – so traurig und verletzlich – der blaue Fleck auf ihrer Wange. Der widerliche Geruch von Lavendel und Gin. Die Stimme ihrer Mutter – hektisch, ängstlich und angetrunken.
„Etwas Schreckliches ist geschehen, Baby. Pierre ist sehr wütend auf mich und Dominic. Wir müssen gehen."
Das Hupen eines Busses riss Ally aus ihren Gedanken. Nach der Beerdigung ihrer Mutter hatte sie endlich aufgehört, die Schrecken jener Nacht immer wieder zu durchleben. Sie war erleichtert gewesen, dass Monica Jones nun in Frieden ruhte.
Nein, sie wollte Dominic LeGrand nicht wiedersehen. Besonders da er nicht mehr der leichtsinnige Junge war, der in ihren unschuldigen Teenagerfantasien vor so langer Zeit immer die Hauptrolle gespielt hatte, sondern ein milliardenschwerer Bauunternehmer. Hatte ihn die Boulevardpresse nicht vor einem Jahr als notorischen Schürzenjäger bezeichnet, nachdem eine seiner Freundinnen die Geschichte ihrer Affäre für eine sechsstellige Summe verkauft hatte? Der Ehering musste für diese Mira sein, von der Ally vor einem Monat gelesen hatte.
„Ich habe den Auftrag gerade ins System eingegeben. Die Stimme des Fahrdienstleiters unterbrach Allys trübe Gedanken. „Entweder du übernimmst ihn, oder du bist deinen Job los. Überleg es dir.
Ally atmete tief durch, um die aufkommende Panik zu unterdrücken. Sie konnte es sich nicht leisten, ihren Job zu verlieren. Mit eisigen Fingern drückte sie auf den Sendeknopf. „Okay, ich übernehme. Gib mir noch mal die Adresse."
„Die Hochzeit ist geplatzt, Mira. Dank deiner Affäre mit dem Skilehrer. Dominic LeGrand war wütend. „Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als wir diese Abmachung getroffen haben. Ich heirate keine Frau, der ich nicht vertrauen kann.
„Aber ich habe nicht mit André geschlafen. Ehrlich. Tränen standen in Miras Augen, ihre Stimme zitterte. „Ich war ein wenig betrunken und habe mit ihm geflirtet. Das war alles.
Sie lehnte sich über den Schreibtisch und schmollte. Dabei betonte der tiefe Ausschnitt ihre vollen Brüste. Als sie sich vor zwei Monaten kennengelernt hatten, fand er dieses Schmollen noch reizvoll. „Eigentlich gefällt es mir, dass du eifersüchtig bist." Der kokette Ausdruck auf ihrem Gesicht sollte ihn wohl besänftigen, tat es aber nicht.
„Ich bin nicht eifersüchtig, Mira. Ich bin wütend. Du hast unsere Abmachung nicht eingehalten. Das könnte den Waterfront-Deal gefährden."
Die Grundstücke in Brooklyn, die er bebauen wollte, gehörten dem Jedah-Konsortium. Konservativen Geschäftsleuten aus mehreren ölreichen Ländern des Mittleren Ostens. Nachdem Catherine Zalinski letztes Jahr die Geschichte ihrer Affäre an die Presse verkauft und ihn wie einen Mann hatte aussehen lassen, der weder seine Libido noch die Frauen in seinem Leben unter Kontrolle hatte, hatten die Männer gezögert, mit ihm ein Geschäft einzugehen. Die Heirat mit Mira sollte dieses Problem lösen. Doch an diesem Nachmittag erschienen Fotos in der Boulevardpresse, auf denen seine Verlobte ihren Skilehrer küsste.
„Einziger Sinn und Zweck dieser Ehe war, dem unschönen Tratsch über mein Privatleben ein Ende zu setzen", fügte er hinzu, falls sie es immer noch nicht begriff.
„Aber du hast mich einen ganzen Monat allein gelassen, beschwerte sie sich. „Ich dachte, du kommst mich in Klosters besuchen. Wir haben schon eine Ewigkeit nicht mehr miteinander geschlafen. Was hast du erwartet?
Er hatte keine Zeit gehabt, sie zu besuchen. Dass ihm die sexuelle Abstinenz nicht viel ausgemacht hatte, war ein Beweis, dass ihre Abmachung ein Fehler war. Er war Miras schneller überdrüssig geworden, als er gedacht hatte, sowohl im Bett als auch sonst.
„Dass du keinen anderen Mann küsst und nicht für jeden die Beine breit machst."
„Dominic, wie kannst du so etwas sagen? Der Schock und der Schmerz in ihren Augen schienen beinahe echt. „Da komme ich mir billig vor.
Er ließ den Blick langsam über ihr Designerkleid wandern, das er bezahlt hatte. „Mira, eines bist du sicher nicht, nämlich billig. Jetzt geh."
„Du herzloser Bastard!"
Die Ohrfeige kam so schnell, dass er das Klatschen hörte, bevor er den Schmerz auf seiner Wange wahrnahm. Er sprang auf und hielt Miras Handgelenk fest, bevor sie erneut zuschlagen konnte. Doch der Schmerz auf seiner Wange rief eine bittere Erinnerung an eine andere Ohrfeige wach. In jenem Sommer, in dem er endlich in die Welt seines Vaters eingeladen worden war, nur um einen Monat später wieder hinausgeworfen zu werden. Und an die Stimme des Mädchens, das ihn verteidigt hatte.
Du darfst Dominic nicht schlagen, Papa. Du tust ihm weh.
Manche Menschen verdienen es, dass man ihnen weh tut, ma petite.
„Du hast recht, Mira. Ich bin herzlos und ein Bastard, stieß er hervor, als sich ein dumpfer Schmerz in seiner Brust ausbreitete. Ein Gefühl, das er schon lange überwunden zu haben glaubte. „Ich betrachte das als Stärke.
Er ließ Miras Hand los. „Und jetzt verschwinde, bevor ich dich wegen eines tätlichen Angriffs verhaften lasse."
„Ich hasse dich", flüsterte Mira, drehte sich um und eilte aus seinem Büro.
Ist mir doch egal. Als die Haustür ins Schloss fiel, ging Dominic zur Bar, wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel und schenkte sich ein Glas Scotch ein.
Ihm blieb nur eine Woche, um eine neue Frau zu finden und den Deal zu sichern, mit dem er sein Unternehmen noch weiter vergrößern konnte. Das Unternehmen, das er aus dem Nichts aufgebaut hatte, nachdem er in jenem Sommer das Anwesen seines Vaters fluchtartig verlassen hatte. Mit gebrochenen Rippen und Striemen auf dem Rücken.
Der Fahrer eines Lastwagens hatte Mitleid mit ihm gehabt und hatte ihm angeboten, ihn mit nach Paris zu nehmen. Während dieser endlos scheinenden und qualvollen Reise, auf der er immer wieder das Bewusstsein verloren hatte, schwor er sich, nie wieder mit seinem Vater zu sprechen und sich etwas aufzubauen. So wollte er seinem Vater und jedem anderen, der ihn abgelehnt hatte, beweisen, dass sie falsch lagen.
Der Alkohol brannte an der aufgeplatzten Lippe, doch das war ihm egal. Er würde eine neue Frau finden. Vorzugweise eine, die tat, was man ihr sagte, und nicht mit jedem sofort ins Bett stieg. Doch nun wollte er feiern, dass er noch einmal glücklich davongekommen war.
2. KAPITEL
„Geh mir aus dem Weg." Wütend stieß die Frau Ally samt Fahrrad zur Seite. Ally knallte gegen den Torpfosten und schürfte sich am Pedal die Wade auf. Die Frau ging einfach weiter, stieg in einen schnittigen roten Sportwagen und fuhr mit quietschenden Reifen los.
Ally hob das Fahrrad auf und beobachtete, wie die roten Rücklichter hinter der nächsten Kurve verschwanden. War das nicht diese Mira, für die der Ehering war? Die Frau hatte wütend ausgesehen. Ein Streit unter Liebenden? Ally verdrängte den Gedanken. Das geht mich nichts an.
Sie schob ihr Fahrrad zum Lieferanteneingang auf der Rückseite der eindrucksvollen Villa, die auf einem prächtigen Grundstück stand. Dort lehnte sie das Fahrrad an die Wand, holte noch einmal tief Luft und presste ihren vor Kälte fast tauben Finger auf die Klingel aus Messing.
Er wird nicht persönlich öffnen. Dafür hat er Angestellte. Mach dich nicht verrückt.
Auf der Fahrt von Mallow & Sons hierher hatte es die ganze Zeit in Strömen geregnet. Auch jetzt prasselte der Regen auf sie nieder und durchnässte sie. Das winzige Paket in ihrem Rucksack schien eine Tonne zu wiegen.
Leider waren der eisige Märzregen und die Taubheit ihrer Extremitäten, abgesehen von dem Schmerz an ihrer Wade, jetzt das kleinere Problem, verglichen mit den Erinnerungen, die in ihrem Kopf herumspukten.
Sie betrachtete das Haus. Alle Fenster waren dunkel außer einem im ersten Stock. Tapfer klingelte sie erneut, diesmal etwas länger. Eine Person trat ans Fenster. Groß und breitschultrig und durch den sintflutartigen Regen nicht zu erkennen. Das Herz schlug ihr bis zu Hals. Das ist nicht er. Das ist nicht er. Ihr Stoßgebet wurde immer heftiger, als sie Schritte hörte, die sich der Tür näherten.
Nimm das Päckchen mit dem Ehering heraus, damit du es so schnell wie möglich übergeben kannst. Hektisch nahm sie den Rucksack ab und kämpfte mit dem nassen Reißverschluss. Ihr Herz klopfte immer heftiger.
Im Flur wurde Licht angeschaltet, und eine große Silhouette erschien hinter dem geschliffenen Glas.
Ally hatte keine Chance, sich zu wappnen. Schon wurde die Tür aufgerissen. Sie konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen. Doch als er zu sprechen begann und seine tiefe ruhige Stimme die schrecklichsten Erinnerungen wachrief, erstarrte sie.
„Bonsoir."
Der französische Akzent ließ heiße Schauer über ihren eiskalten Körper laufen. Sie schämte sich. Wieso löste Dominic immer noch diese Gefühle in ihr aus? Sie war eine erwachsene Frau und kein leicht zu beeindruckender, hormongesteuerter Teenager mehr.
„Kommen Sie herein, sonst ertrinken Sie noch", sagte er leise, trat beiseite und hielt ihr die