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Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band
Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band
Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band
eBook237 Seiten3 Stunden

Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane

von Frank Rehfeld:



Das Schloss der bösen Träume

Der Tod als Hochzeitsgast



Der junge, sehr berühmte und erfolgreiche Rennfahrer Rick Sanders lernt während eines Krankenhausaufenthalts die hübsche Krankenschwester Susan kennen. Daraus entwickelt sich eine große Liebe, die nur durch eine Hochzeit besiegelt werden kann. Allerdings passieren immer wieder schreckliche Mordanschläge auf Susan und Dinge, die niemand erklären kann. An ihrem Hochzeitstag gerät Susan wieder in Lebensgefahr und diesmal ist sie hoffnungslos auf sich alleine gestellt.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum14. Nov. 2022
ISBN9783745225358
Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band

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    Buchvorschau

    Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band - Frank Rehfeld

    Spuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band

    Frank Rehfeld

    Dieser Band enthält folgende Romane

    von Frank Rehfeld:

    Das Schloss der bösen Träume

    Der Tod als Hochzeitsgast

    Der junge, sehr berühmte und erfolgreiche Rennfahrer Rick Sanders lernt während eines Krankenhausaufenthalts die hübsche Krankenschwester Susan kennen. Daraus entwickelt sich eine große Liebe, die nur durch eine Hochzeit besiegelt werden kann. Allerdings passieren immer wieder schreckliche Mordanschläge auf Susan und Dinge, die niemand erklären kann. An ihrem Hochzeitstag gerät Susan wieder in Lebensgefahr und diesmal ist sie hoffnungslos auf sich alleine gestellt.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Das Schloss der bösen Träume

    Romantic Thriller von Frank Rehfeld

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.

    Als Jasmin aus einem Urlaub zurückkehrt, erwartet sie eine schreckliche Überraschung. Ihr Verlobter will die Verbindung lösen. Doch an dem Abschiedsbrief ist etwas merkwürdig, und auch die Beobachtungen eines Freundes machen sie stutzig. Da stimmt etwas nicht. Entschlossen fährt sie in den winzigen Ort, wo sich David aufhalten soll. Als sie ihn endlich aufspürt, benimmt er sich so seltsam, dass ihr Verdacht neue Nahrung erhält. Was hat Mandolyn Rothloon, eine scheinbar sympathische Schlossherrin damit zu tun? Die Wahrheit hinter dieser mysteriösen Angelegenheit ist so schrecklich, dass niemand ihr glauben würde. Jasmin muss allein gegen das Böse kämpfen.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Enttäuscht blickte sich Jasmin Taylor auf dem Londoner Flughafen um. Sie hatte gehofft, David Norton, ihr Verlobter, würde sie abholen, schließlich hatte sie ihm extra ein Telegramm geschickt und ihm mitgeteilt, um wie viel Uhr sie ankäme.

    Nachdem sie drei Wochen allein Urlaub in der Südsee gemacht hatte, sollte seine Wiedersehensfreude eigentlich groß genug dafür sein. Als Erbe der Norton-Werke, einer Firma mit Millionenumsätzen, war er auch terminlich nicht so angespannt, dass er sich nicht für ein paar Minuten freimachen könnte. Das Flugzeug war pünktlich gelandet, er konnte also auch nicht die Geduld verloren haben.

    Nun gut, dann eben nicht, dachte sie. Wahrscheinlich war ihm etwas Unerwartetes dazwischen gekommen. Sie wartete, bis ihr Gepäck vom Fließband rollte, lud alles auf einen kleinen Handkarren und bestieg eines der vor dem Flughafengebäude wartenden Taxis. Es war später Vormittag, und sie gerieten genau in den Berufsverkehr, der die Straßen Londons zu dieser Zeit stets verstopfte. So dauerte es über eine Stunde, bis sie ihr Appartement in der City erreichte. Der Taxifahrer half ihr, die Koffer bis in den Fahrstuhl zu tragen.

    Im zehnten Stock angekommen, lud sie alles aus und schloss ihre Wohnungstür auf. Erschöpft ließ sie sich in einen Sessel fallen und rauchte in Ruhe eine Zigarette. Der Flug war anstrengend gewesen, und die Zeitumstellung machte ihr zu schaffen. Sie betrachtete sich in einem Wandspiegel. Unter ihren leicht mandelförmigen, braunen Augen lagen dunkle Ringe, aber ansonsten konnte sie mit ihrem Gesicht durchaus zufrieden sein. Nun ja, wenn sie nicht ausgefallen hübsch wäre, hätte sie bei einem so begehrten Mann wie David Norton, der nicht wegen seines vielen Geldes der Schwarm zahlreicher Frauen war, wohl auch keine Chancen gehabt. Kastanienbraunes Haar fiel in sanften Locken über ihre Schultern, und auch ohne Diät gelang es ihr, stets ihr Idealgewicht zu halten.

    Es war ein schöner Urlaub gewesen, obwohl sie immer noch bedauerte, dass David sie nicht hatte begleiten können, wie es ursprünglich geplant gewesen war. Aber seine Eltern waren wenige Wochen vorher tödlich verunglückt. Dadurch war die Leitung der Norton-Werke in Davids Hände übergegangen, und aufgrund der damit verbundenen Arbeit war an einen Urlaub nicht mehr zu denken gewesen. Zwar hatte er Berater, aber er musste sich in die Geschäftsleitung erst einarbeiten, und das erforderte viel Zeit.

    Jasmin betrachtete Davids Foto, das in einem offenen Fach des Schrankes stand. Er hatte kräftiges schwarzes Haar, das ein scharf geschnittenes Gesicht mit schmaler Nase und vollen Lippen einrahmte. Seine Haut wies einen fast bronzenen Farbton auf. In seinen strahlend blauen Augen schien ein Erfahrungsschatz zu ruhen, über den er mit seinen fünfundzwanzig Jahren kaum verfügen konnte. Auf dem Foto war seine sportliche, durchtrainierte Figur nicht zu sehen, aber auch so erinnerte sich Jasmin nur zu gut daran.

    Sie riss sich von seinem Foto los und trat ans Telefon. Die Nummer seiner Stadtrandvilla kannte sie auswendig. Eigentlich hatte Jasmin ebenfalls schon längst dort einziehen sollen, doch mit Rücksicht auf seine gesellschaftliche Stellung hatten sie bislang darauf verzichtet. Sie waren nicht verheiratet, und die Medien hätten es trotz ihrer Verlobung wahrscheinlich zu einem Skandal hochgespielt.

    Horace, der Butler meldete sich. Sie erkundigte sich, ob David im Haus wäre.

    „Oh, Sie sind es, Miss Taylor. Nein, es tut mir leid, Mister Norton ist nicht hier. Er ist vor vier Tagen abgereist und bislang nicht zurückgekehrt. Ich weiß nicht, wohin er gefahren ist."

    „Was? Jasmin fuhr von ihrem Stuhl hoch und hätte fast das Telefon zu Boden gerissen. „Aber das kann doch nicht sein! Er wusste doch, dass ich heute aus dem Urlaub kommen würde. Hat er wenigstens eine Nachricht für mich hinterlassen?

    „Jawohl, Miss Taylor, hier liegt ein Brief für Sie."

    „Gut, dann komme ich ihn gleich abholen."

    Verwirrt hängte sie ein. Es kam öfter vor, dass David Geschäftsreisen unternahm, aber meist dauerten sie nur ein oder zwei Tage. Vier Tage waren sehr lange, von dem bekannten Termin ihrer Rückkehr ganz zu schweigen.

    Sie verließ ihre Wohnung und fuhr mit dem Lift in die Tiefgarage unter dem Haus herab, wo ihr Wagen parkte. Auch jetzt musste sie sich langsam durch den Berufsverkehr quälen. Die Rushhour in London war der reinste Alptraum. Entnervt erreichte sie schließlich die in einem parkähnlichen Garten gelegene Villa. Sie eilte über einen Kiesweg zum Haus, ohne dem gepflegten englischen Rasen, den Springbrunnen, Buschgruppen und farbenprächtigen Blumenbeeten mehr als einen flüchtigen Blick zu widmen. Dies alles war ihr vertraut, und die Verwirrung über Davids seltsames Verhalten dämpfte ihre Wiedersehensfreude ganz erheblich.

    Horace öffnete ihr die Tür und führte sie nach einer kurzen Begrüßung in das Wohnzimmer. Dort überreichte er ihr einen verschlossenen Briefumschlag. Jasmin riss ihn auf und las das in Davids steiler Handschrift verfasste Schreiben, das sich darin befand.

    Liebe Jasmin,

    ich weiß, dass Dir dieser Brief Schmerzen zufügen wird, aber es lässt sich nicht vermeiden. Ich war mir sicher, Dich zu lieben, aber jetzt, da ich Dich einige Tage nicht gesehen habe, konnte ich in notwendigem Abstand über unsere Beziehung nachdenken, und mir ist bewusst geworden, dass es sich wohl doch nur um eine Affäre handelt. Eine Heirat kommt deshalb nicht in Frage, und ich muss unsere Verlobung lösen. Mein Anwalt ist angewiesen, eventuelle finanzielle Ansprüche deinerseits zu überprüfen.

    Ich werde für eine ungewisse Zeit verreisen, um in Ruhe über alles nachzudenken. Versuche nicht, mich zu finden, es hätte keinen Sinn.

    Mit freundlichen Grüßen

    David Charles Norton

    Fassungslos las Jasmin den Brief noch einmal, dann ließ sie das Blatt sinken. Sie hatte das Gefühl, einen Schlag ins Gesicht erhalten zu haben. David sollte sie nicht mehr lieben? Ihre Beziehung stellte für ihn plötzlich nur noch eine belanglose Affäre dar?

    Das war unfassbar. Sie konnte es nicht glauben. Vor ihrer Abreise waren sie noch ein Herz und eine Seele gewesen, hatten sogar schon konkrete Pläne für die Hochzeit geschmiedet.

    Ein schrecklicher Schmerz schien Jasmins Brust zu zerreißen. Tränen schossen in ihre Augen. Ohne ein Wort wandte sie sich um und stürmte aus dem Haus.

    2

    Minutenlang blieb sie erschüttert in ihrem Wagen sitzen. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie unmöglich fahren konnte. Hastig sog sie an einer Zigarette und inhalierte den Rauch tief. Als die Zigarette zur Hälfte abgebrannt war, warf Jasmin sie aus dem Fenster und zündete sich sofort eine neue an. Der Schmerz brannte in ihrem Inneren. Nur ganz langsam beruhigte sie sich ein wenig. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fuhr los.

    Etwas an dem Brief stimmte nicht. Auch wenn er eindeutig in Davids nahezu unnachahmlicher Handschrift verfasst war, entsprach er ganz und gar nicht seiner Art. Wenn er ihre Verlobung lösen wollte, würde er dies nicht auf eine solche Art tun. Solch ein Schreiben hätte sie ihm niemals zugetraut. Es war so nüchtern und kaltschnäuzig gehalten, dass es zwar von ihm geschrieben, aber nicht entworfen worden war. David war nicht feige und wich Problemen nicht aus. Er hätte sich mit ihr zusammengesetzt und offen mit ihr gesprochen. Er hatte es nicht nötig, sich hinter unpersönlichen Briefen zu verstecken.

    Besonders die letzte Zeile empfand sie geradezu als Beleidigung. Mit freundlichen Grüßen. So konnte man Geschäftsbriefe beenden, aber keinen Abschiedsbrief. Und auch die Unterschrift kam ihr seltsam vor. David hasste seinen zweiten Vornamen, er unterschrieb immer nur mit seinem ersten. Dass er diesmal anders gehandelt hatte, betrachtete sie als einen Hinweis, dass etwas nicht stimmte. Es kam ihr fast wie ein stummer Hilfeschrei vor.

    Unsinn, schalt sie sich. Jetzt steigerte sie sich in etwas hinein, das unmöglich sein konnte. Es würde ihr nur neue Schmerzen zufügen, wenn sie sich Hoffnungen machte, die nicht in Erfüllung gehen konnten.

    Vielleicht hatte David das Schreiben von einem Anwalt aufsetzen lassen und es dann nur abgeschrieben.

    Sie musste sich damit vertraut machen, dass er es ernst meinte, abfinden würde sie sich damit jedoch nicht. Das konnte er nicht von ihr verlangen. Sie würde ihn nicht einfach so aufgeben, sondern um ihn kämpfen. Etwas stimmte an den Umständen dieses Abschiedes nicht, und sie würde es herauszufinden versuchen.

    Es gab einen Menschen, der ihr dabei helfen konnte. Jeff Baxter, der engste Mitarbeiter und beste Freund Davids. Auch sie verstand sich gut mit ihm. Wahrscheinlich leitete er während Davids Abwesenheit die Firma, er würde also mit ziemlicher Sicherheit dort anzutreffen sein, und deshalb lenkte Jasmin ihren Wagen dorthin.

    Sie hatte Glück, Jeff Baxter war im Werk, und er bat sie sofort in sein Büro, als er von ihrem Kommen erfuhr. Immer noch musste Jasmin mit den Tränen kämpfen, und so reichte sie ihm nur schweigend das Schreiben.

    Während er las, betrachtete sie ihn über seinen Schreibtisch hinweg. Baxter war um fast einen Kopf größer als sie, blond und athletisch. Man sah ihm an, dass er viel Sport trieb. Obwohl er die dreißig bereits überschritten hatte, machte er einen sehr jugendlichen Eindruck. Der Ausdruck Sonnyboy schien eigens für ihn erfunden zu sein, auch wenn er jetzt überaus ernst blickte.

    „Das kann doch nicht sein", sagte er und gab ihr das Blatt zurück.

    „Genau das habe ich im ersten Moment auch gedacht, erwiderte Jasmin und rang sich ein schwaches Lächeln ab, obwohl ihr viel mehr zum Weinen zumute war. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass David das wirklich so meint, wie er es schreibt. Und dann diese Unterschrift.

    „Er gibt seinen zweiten Vornamen nicht einmal auf Geschäftsbriefen an. Es kann also kaum ein Zufall sein, wenn er es hier tut. Baxter streckte seine Hand aus und legte sie sanft auf ihren Arm. „Das ist ein harter Schlag für dich, nicht wahr?

    „Im ersten Moment wäre ich am Liebsten mit dem Wagen gegen die nächste Mauer gerast."

    „Das ist zwar eine Möglichkeit, alle Probleme auf einen Schlag zu lösen, aber die allerschlechteste."

    „Das habe ich mir dann auch gedacht. Deshalb bin ich hergekommen. Ich habe gehofft, dass du mir vielleicht helfen könntest, du bist schließlich sein bester Freund."

    Er nickte mit unheilverkündendem Gesicht.

    „Zumindest habe ich das gedacht. David hat sich schon die ganze Woche vor seiner plötzlichen Abreise sehr seltsam benommen. Er wurde wortkarg und eigenbrötlerisch, selbst mit mir sprach er kaum noch. In der Firma ließ er sich kaum noch sehen, und wenn ich ihn sah, wirkte er so geistesabwesend, dass er fast an einen Schlafwandler erinnerte. Er sah völlig übermüdet aus, machte den Eindruck, als ob er sich jeden Abend hemmungslos betrinken würde."

    „Aber er trinkt doch fast nie Alkohol", warf Jasmin ein.

    „Eben. Ich dachte mir, dass er große Probleme haben müsste. Also fuhr ich eines Abends zu ihm hin. Ich sah gerade noch, wie eine Frau aus einem Wagen stieg und ins Haus ging. Daraufhin habe ich beschlossen, David in vornehmer Zurückhaltung doch nicht zu besuchen. Zwar hätte ich es für eine Riesensauerei gehalten, wenn er dich solcherart betrogen hätte, doch ich wusste ja nicht, ob es nicht vielleicht ein ganz harmloses Treffen war. Ich habe fast eine Stunde gewartet, bevor ich weggefahren bin, doch die Frau kam nicht wieder heraus. Am nächsten Tag ist David dann für unbestimmte Zeit und mit unbekanntem Ziel abgereist."

    „Eine Frau?, fragte Jasmin beklommen. „Weißt du wirklich nicht, wer sie war?

    „Nein, leider nicht. Sie sah ziemlich hübsch aus, ich würde sie auf Anfang dreißig schätzen. Schlank, kurzes, blondes Haar, schmales Gesicht und ausdrucksvolle Augen. Ein wenig erinnerte sie mich an eine Zigeunerin, doch sie trug ein sehr geschmackvolles und teures Kleid."

    Jasmin schlug die Hände vors Gesicht, lehnte sich zurück und zündete sich dann eine Zigarette. Sie hatte geahnt, dass eine andere Frau an Davids Entschluss beteiligt gewesen war, trotzdem taten die Worte ihr weh.

    Sehr weh.

    „Was willst du nun tun?", erkundigte sich Jeff Baxter besorgt.

    „Keine Angst, ich werde mir nichts antun, stieß sie hervor. „Ich werde noch einmal mit Horace sprechen. Vielleicht kann er mir etwas über diese Frau sagen.

    Sie verabschiedete sich von Jeff Baxter. Er begleitete sie bis zur Tür und hielt sie dort noch einmal zurück.

    „Du weißt, dass ich dich mag, und wie gerne ich eine Hochzeit zwischen dir und David gesehen hätte, sagte er. „Es tut mir wirklich sehr Leid, dass das geschehen ist. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann, dann lass es mich wissen.

    Jasmin bedankte sich und verließ fast fluchtartig das Büro.

    3

    Die nächsten Stunden vergingen für sie wie ein schrecklicher Alptraum. Mit dem Hinweis auf seine Schweigepflicht verweigerte Horace jede Auskunft. Er wusste zwar nichts von der Aufkündigung der Verlobung, hatte sich nach ihrer Reaktion auf den Brief aber wohl auch seine Gedanken gemacht hatte. Wahrscheinlich glaubte er, es handele sich um eine Liebesaffäre seines Chefs, die er decken müsse. Erst als Jasmin andeutete, dass David vielleicht in Gefahr sei, und er telefonische Rücksprache mit Jeff Baxter gehalten hatte, der ihn ermunterte, ihr alles zu sagen, wurde er ein wenig gesprächiger.

    Er bestätigte, dass David Norton sich in letzter Zeit sehr seltsam verhalten hatte. Die unbekannte Frau war beinahe jeden Tag zu Besuch gekommen und oft erst spät in der Nacht wieder gefahren. Seine Beschreibung von ihr deckte sich mit der, die Baxter gegeben hatte. Wer sie war, konnte er auch nicht sagen.

    Zum Schluss erzählte er noch, dass Davids Sportwagen in der Garage stünde, er also nicht damit gefahren sei.

    Entweder hatte die Unbekannte David also mitgenommen, oder er war mit öffentlichen Verkehrsmitteln gereist. Jasmin erkundigte sich, ob er einen Flug gebucht hätte, aber das war nicht der Fall. Ohne große Hoffnung fuhr sie anschließend zum Bahnhof und zeigte den Schalterbeamten ein Foto Davids.

    Und sie hatte Erfolg.

    Einer der Beamten erkannte ihn wieder, und sie erfuhr nach kurzem Warten sogar das Fahrtziel, weil sich David ein Abteil hatte reservieren lassen und die Unterlagen auf ihre Bitte hin nachgesehen wurde. Es handelte sich um Arcenborough, einen winzigen Ort im schottischen Bergland.

    In dieser Nacht konnte Jasmin erst einschlafen, nachdem sie ein paar starke Schlaftabletten genommen hatte. Bereits früh am nächsten Morgen stand sie auf. Ihr Entschluss stand fest.

    Auch wenn David geschrieben hatte, dass sie es nicht tun sollte, würde sie ihm nach Arcenborough folgen und ihn zur Rede stellen.

    4

    Arcenborough war wirklich nur ein winziger Ort, der auf kaum einer Karte verzeichnet war. Jasmin erreichte ihn erst am späten Nachmittag, da sie sich mehrmals verfahren hatte. Sie konnte es kaum glauben, als sie endlich das Ortsschild vor sich auftauchen sah.

    Das Dorf lag in einem weitläufigen Gebirgskessel, ringsum ragten Berge auf. Schon seit Dutzenden von Meilen war die Straße von Wald gesäumt gewesen, dichtem Tannenwald, der ungeheuer düster auf Jasmin wirkte.

    Nun fuhr sie in den Ort hinein und parkte ihren Wagen vor einer Kirche im Zentrum des Dorfes. Die Passanten starrten sie an, als ob sie von einer anderen Welt stammen würde. Es schienen nicht oft Fremde nach Arcenborough zu kommen. Das steigerte Jasmins Hoffnung, David rasch zu finden. Wenn sie solches Aufsehen erregte, hatte er es sicherlich auch getan. Man würde sich an ihn erinnern.

    Sie sprach einen Passanten an, eine ältere Frau, und erkundigte sich nach einem Hotel oder einer Pension.

    „Eine Pension? Tut

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