Schöner als jeder Diamant
Von Carole Mortimer
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Über dieses E-Book
Eine Flut feuerroter Haare ergießt sich über Ninas Schultern - und Rafe D‘Angelos Herz steht in Flammen. Wie gerne würde er die Tochter eines Juwelensammlers nach allen Regeln der Lust verführen! Doch Nina wird Tag und Nacht überwacht. Kann er sie aus dem goldenen Käfig befreien?
Carole Mortimer
Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’
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Buchvorschau
Schöner als jeder Diamant - Carole Mortimer
IMPRESSUM
Schöner als jeder Diamant erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2014 by Carole Mortimer
Originaltitel: „A Prize Beyond Jewels"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 392 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Valeska Schorling
Umschlagsmotive: AnnaGorbenko / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2021.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514354
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
St Mary’s Church, London.
„Es ist noch nicht zu spät, flüsterte Rafe D’Angelo in der voll besetzten Kirche seinem jüngeren Bruder zu. „Ich habe vorhin in der Sakristei eine Hintertür gesehen, durch die du entwischen …
„Halt die Klappe, Rafe", zischten seine zwei Brüder gleichzeitig; Gabriel mit der Anspannung eines nervösen Bräutigams und Michael so trocken wie immer.
„Pst, Rafe!" Das kam von ihrem Vater eine Reihe hinter ihnen.
Rafe grinste. „Der Jet steht doch schon am Flughafen bereit, Gabe. Anstatt in die Flitterwochen aufzubrechen, könntest du dich einfach unbemerkt davonmachen."
„Hörst du jetzt endlich auf?" Gabriel drehte sich um und funkelte Rafe wütend an. Er sah ganz blass aus, da er seit fünf Minuten auf das Einsetzen der Orgelmusik wartete – und die Ankunft seiner Braut. Jede Minute kam ihm wie eine Stunde vor.
Rafe grinste noch breiter. Lässig lehnte er sich in der Bank zurück. Er betrachtete es schon lange als seine Aufgabe, seine beiden Brüder zu ärgern. „Du und Michael, ihr beide hättet ohne mich nie irgendwelche Abenteuer erlebt."
„Glaub mir, Bryn zu heiraten, ist das größte Abenteuer meines Lebens", versicherte Gabriel ihm gereizt.
Rafe wusste, dass sein Bruder seine Braut bereits seit Jahren liebte – eine Liebe, auf deren Erwiderung er bis vor einem Monat jedoch nicht zu hoffen gewagt hätte.
„Sie ist eine tolle Frau, das muss ich zugeben."
„Rafe, würdest du bitte damit aufhören, Gabriel zu ärgern?, schaltete Michael, der älteste der drei Brüder, sich ein. „Wir können jetzt beim besten Willen keinen Faustkampf zwischen dem Bräutigam und einem seiner Trauzeugen gebrauchen!
„Ich wollte doch nur …" Rafe verstummte abrupt, da sein Handy in diesem Moment laut zu klingeln begann.
„Ich habe dich doch gebeten, das verdammte Ding auszuschalten!", schimpfte Gabriel, offensichtlich froh über den Vorwand, etwas von seiner inneren Anspannung abreagieren zu können.
„Ich dachte, ich hätte es ausgeschaltet. Rafe zog das schmale Handy aus seiner Smokingtasche und stellte es rasch auf lautlos. „Aber mal ganz im Ernst Gabe, noch hast du Zeit, die Flucht anzu…
„Raphael Charles D’Angelo!"
Rafe zuckte beim Klang der strengen Stimme seiner Mutter hinter sich schuldbewusst zusammen. Er wusste auch nicht, wie die zierliche Frau es immer schaffte, ihre drei über einsneunzig großen Söhne zur Räson zu bringen. Gott sei Dank blieben Rafe weitere Verwarnungen erspart, da die Orgel in diesem Augenblick den Hochzeitsmarsch anstimmte.
Gabriel wirkte plötzlich erheblich entspannter, als er und seine beiden Brüder aufstanden.
Rafe drehte sich zu Bryn um, die am Arm ihres Stiefvaters langsam den Gang zum Altar entlangschritt. „Wow, Gabe, sie sieht absolut umwerfend aus", sagte er mit aufrichtiger Bewunderung. Bryn war ein Traum aus weißer Spitze und Satin, und ihr Lächeln bei Gabriels Anblick war so glücklich und strahlend, dass es die ganze Kirche zu erhellen schien.
„Natürlich", murmelte Gabriel selbstzufrieden und sah die Frau, die er mehr als alles andere auf der Welt liebte, voller Verehrung an.
„Wer besitzt eigentlich die Dreistigkeit, dich während der Hochzeit deines Bruders anzurufen?", fragte Michael eine Viertelstunde später. Er stand mit Rafe vor der Kirche neben den Hochzeitsgästen, während die Braut und der Bräutigam fotografiert wurden.
Rafe blickte von seinem Handy hoch und verzog das Gesicht. „Nur ein Freund, der mich vor Monique warnt. Sie befindet sich anscheinend auf dem Kriegspfad, seitdem sie herausgefunden hat, dass ich nach der Hochzeit nicht nach Paris zurückkehren werde."
Die drei Brüder wechselten sich mit der Leitung der drei privat geführten und weltbekannten Archangel-Galerien und – Auktionshäuser ab. Michael würde am Montag von Rafe die Pariser Galerie übernehmen, Gabe sich nach seiner Rückkehr aus den Flitterwochen in London einrichten und Rafe morgen zur Niederlassung in New York fliegen.
„Hättest du ihr das nicht schon vor deiner Abreise sagen können?", fragte Michael.
Rafe zuckte die Achseln. „Ich dachte, das hätte ich."
„Offensichtlich hat sie die Botschaft nicht verstanden. Michael drehte sich stirnrunzelnd zu Gabriel und Bryn um. „Unglaublich, dass unser kleiner Bruder inzwischen verheiratet ist, was?
Rafe musste beim Anblick des glücklichen Paars lächeln. „Er scheint jede Sekunde davon zu genießen."
Wirklich „klein" war Gabriel gar nicht. Er war nur zwei Jahre jünger als der fünfundreißigjährige Michael und ein Jahr jünger als Rafe.
Die drei Brüder waren nicht nur fast gleich alt, sondern ähnelten einander auch äußerlich: Alle waren groß gewachsen und sahen gut aus.
Michael, der zurückhaltendste und verschlossenste der drei Brüder, trug sein Haar kurz geschnitten, während Rafe fast schulterlanges Haar hatte. Gabriel war irgendwo dazwischen. Michaels Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten, und genauso unergründlich wie der Mann selbst, während Gabriel schokoladenbraune Augen hatte und Rafes Augen so golden leuchteten wie die einer Raubkatze. Er galt als der frivolste und oberflächlichste der drei D’Angelo-Brüder – zumindest bei den Menschen, die ihn nicht gut kannten. Alle anderen wussten, dass Rafe hinter seiner lockeren amüsanten Fassade genauso zielstrebig und entschlossen sein konnte wie seine zwei Brüder.
Michael zog spöttisch die Augenbrauen hoch. „Dann war Monique also genauso wenig die Richtige für dich wie die Heerscharen anderer Frauen in den letzten fünfzehn Jahren?"
Rafe warf seinem Bruder einen mitleidsvollen Blick zu. „Ich suche nicht nach der ‚Richtigen‘, vielen Dank auch!"
Michael lächelte vielsagend. „Aber vielleicht findet sie eines Tages dich."
„Nur in deinen Träumen. Rafe lachte zynisch. „Ich akzeptiere ja inzwischen, dass Gabe mit Bryn tatsächlich sehr glücklich ist, aber was mich selbst angeht, glaube ich nicht an die große Liebe. Genauso wenig wie du übrigens.
„Du hast recht, bestätigte sein Bruder. „Diese Monique wird mich doch in Paris nicht etwa mit Anrufen oder Besuchen nerven, um herauszufinden, wie sie dich erreichen kann, oder?
„Ich hoffe nicht. Rafe seufzte. „Wir hatten ein paar schöne Wochen, aber das ist Vergangenheit.
Michael schüttelte den Kopf. „Sie scheint das anders zu sehen. Er schaute seinen Bruder ernst an. „Vielleicht solltest du deinen Charme in New York ausnahmsweise mal zu einem nützlich Zweck einsetzen. Dmitri Palitovs Tochter kommt am Dienstag in die Galerie
, fügte er hinzu, als er Rafes verständnislosen Blick bemerkte. „Sie überwacht den Einbau der Schaukästen, die sie für die Schmuckausstellung ihres Vaters nächstes Wochenende entworfen hat. Sie und Palitovs Leibwächter werden bis dahin und für die Dauer der Ausstellung anwesend sein."
Rafe starrte ihn ungläubig an. „Wie bitte?"
„Palitov besteht auf seinem eigenen Wachpersonal. Michael zuckte die Achseln. „Zu seinen Bedingungen gehörte auch, dass seine Tochter die Vitrinen entwerfen darf.
Rafe war genauso wie Michael bewusst, dass die Ausstellung der kostbaren und einzigartigen Juwelensammlung des russischen Milliardärs ein großer Coup für die Archangel-Galerie war. Niemand außer dem sehr zurückgezogen lebenden Mann hatte diesen Schmuck bisher je zu Gesicht bekommen. Einiges davon sollte der russischen Zarin Alexandra gehört haben, bevor es im zwanzigsten Jahrhundert vorübergehend verschollen war.
„Ich möchte dich bitten, dich in den nächsten Wochen um seine Tochter zu kümmern", fügte Michael hinzu.
„Wie stellst du dir das vor? Rafe runzelte irritiert die Stirn. „Palitov ist fast achtzig. Seine Tochter muss mindestens vierzig sein.
„Na und? Michael zuckte gleichgültig die Achseln. „Ich bitte dich ja nicht, mit ihr zu schlafen. Wickel sie nur mit deinem Charme ein.
Er versetzte Rafe einen herzhaften Schlag auf die Schultern und ging zu seinen Eltern.
Rafe schnaubte verächtlich. Michael hatte vielleicht Nerven! Er hatte absolut keine Lust, seinen Charme an die Tochter eines russischen Millionärs zu verschwenden!
1. KAPITEL
Drei Tage später in der Archangel-Galerie, New York.
„Würden Sie bitte zur Seite gehen? Sie stehen mir im Weg."
Rafe, der in der Tür des Osteingangs der Archangel-Galerie lehnte, von wo aus er den Aufbau der gerade für Palitovs Schmuckausstellung gelieferten Schaukästen beaufsichtigte, drehte sich zu dem jungen Mann um, der ihn so unhöflich angesprochen hatte. Er schien noch ein Teenager zu sein und wie die anderen Arbeiter trug er ausgeblichene Jeans und ein weites schwarzes Sweatshirt. Und eine Baseballkappe, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte.
Sein Gesicht war ein bisschen zu hübsch für einen Jungen. Schmale Brauen wölbten sich über Augen, die so grün wie frisches Moos und von langen vollen Wimpern umrahmt waren. Er hatte eine Stupsnase mit ein paar Sommersprossen, hohe Wangenknochen und volle sinnliche Lippen über einem spitzen und entschlossenen Kinn. Viel zu hübsch, dachte Rafe mitleidsvoll.
Nachdem er wie immer um halb neun in der Galerie angekommen war, hatte er von seinem Stellvertreter erfahren, dass die Palitov-Crew bereits um acht eingetroffen war. „Ich wollte nur gerade …"
„Würden Sie jetzt bitte zur Seite gehen?", wiederholte der Junge heiser.