Flammen des Verlangens
Von Abby Green
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Über dieses E-Book
Samantha weiß, dass sie verloren hat: Rafaele Falcone, der einflussreiche Italiener mit den faszinierend grünen Augen, zwingt sie gegen ihren Willen für Falcone Industries zu arbeiten. Will er sich auf diese Weise dafür rächen, weil sie ihm vier Jahre lang seinen Sohn vorenthalten hat? Aber damals wollte er das Kind nicht! Samantha ahnt nicht, wie weit Rafaele mit seiner süßen Vergeltung gehen wird: Er will sie ganz in der Hand haben, will sie heiß küssen und sinnlich lieben. Bis sie, gefangen in den Flammen des Verlangens, versteht, was sie ihm schuldet …
Abby Green
Abby Green spent her teens reading Mills & Boon romances. She then spent many years working in the Film and TV industry as an Assistant Director. One day while standing outside an actor's trailer in the rain, she thought: there has to be more than this. So she sent off a partial to Harlequin Mills & Boon. After many rewrites, they accepted her first book and an author was born. She lives in Dublin, Ireland and you can find out more here: www.abby-green.com
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Buchvorschau
Flammen des Verlangens - Abby Green
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2014 by Abby Green
Originaltitel: „When Falcone’s World Stops Turning"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2160 - 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: SAS
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733701291
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Rafaele Falcone sah auf den Sarg in dem offenen Grab hinunter. Erde und einzelne Rosen lagen auf dem Sargdeckel, ein letzter Abschiedsgruß von Freunden und Bekannten. Mehrere Männer der Trauergesellschaft schienen untröstlich. Vielleicht war ja doch etwas dran an diesen Gerüchten, dass die schöne Esparanza Christakos während ihrer dritten Ehe mehrere Liebhaber gehabt hatte.
Neben der Trauer um seine verstorbene Mutter tobten gemischte Gefühle in Rafaeles Brust. Er konnte nicht behaupten, dass sie sich besonders nahegestanden hätten. Seine Mutter hatte sich immer ätherisch gegeben und die Melancholische gespielt. Und ja, sie war wirklich schön gewesen, so schön, dass es seinen Vater halb in den Wahnsinn getrieben hatte, als sie ihn verließ.
Sie war die Art Frau gewesen, die erwachsene Männer dazu brachte, jegliche Würde und sich selbst zu vergessen. Ihm würde so etwas niemals passieren. Er konzentrierte sich ausschließlich auf seine Arbeit, ihm lag allein daran, das Falcone Motor-Imperium wieder zu alter Größe aufzubauen. Schöne Frauen waren ein angenehmer Zeitvertreib, aber mehr nicht. Keine seiner Begleiterinnen machte sich da Illusionen, sie alle wussten von vornherein, dass sie nicht mehr als ein kurzfristiges Vergnügen mit ihm zu erwarten hatten.
Eine Frau hatte es allerdings gegeben, die ihn an die Grenzen geführt hatte, aber damit hielt er sich nicht auf. Nicht mehr.
Alexio Christakos, sein Halbbruder, wandte sich mit einem schwachen Lächeln zu ihm, und Rafaele verspürte den vertrauten Druck auf der Brust. Er liebte seinen Halbbruder, auch wenn ihre Beziehung nicht immer einfach gewesen war. Rafaele hatte den Jüngeren unter der liebevollen Fürsorge des erfolgreichen Vaters aufwachsen sehen – so ganz anders als seine Erfahrung mit dem eigenen Vater. Lange war er eifersüchtig auf den Halbbruder gewesen, was das ohnehin schon schwierige Verhältnis zu seinem Stiefvater noch mehr belastet hatte.
Die beiden Männer gingen in Richtung Parkplatz, beide tief in Gedanken versunken. Von ihrer Mutter hatten sie die grünen Augen geerbt, wobei Alexios Augen leicht ins Goldene gingen, während Rafaeles von einem auffallenden Hellgrün waren. Beide hatten sie dunkles Haar, Rafaeles dabei kräftiger und eher dunkelbraun im Vergleich zu dem kurz geschnittenen pechschwarzen Haar des Bruders.
Beide waren sie auch nahezu gleich groß, über ein Meter neunzig, und breit gebaut, Alexio vielleicht ein wenig schlanker. Auf Rafaeles Wangen stand ein dunkler Bartschatten, und als sie bei den Autos ankamen, bemerkte der Bruder trocken: „Nicht einmal für die Beerdigung konntest du dich rasieren?"
Der Druck auf seiner Brust hob sich langsam, aber er musste den Drang im Zaum halten, sich zu rechtfertigen, wollte sich nicht anmerken lassen, wie verwundbar er sich fühlte. „Ich bin zu spät ins Bett gekommen", antwortete er mit einem unmissverständlichen Glitzern in den Augen.
Er würde seinem Bruder jetzt nicht erklären, dass er nach Ablenkung in den Armen einer willigen Frau gesucht hatte, um sich nicht mit den Erinnerungen beschäftigen zu müssen, die der Tod seiner Mutter wieder heraufbeschworen hatte. Erinnerungen daran, wie sie vor so vielen Jahren seinen Vater verlassen und den Mann damit zerbrochen hatte. Noch immer war sein Vater so verbittert, dass er sich geweigert hatte, zur Beerdigung zu kommen, obwohl Rafaele alles versucht hatte, ihn zur Teilnahme zu bewegen.
Alexio ahnte nichts von Rafaeles innerem Tumult. Kopfschüttelnd lächelte er. „Unglaublich. Du bist gerademal mal zwei Tage in Athen. Jetzt verstehe ich auch, wieso du es vorgezogen hast, im Hotel zu wohnen statt bei mir."
Rafaele hob skeptisch eine Braue, wollte zu einer frechen Erwiderung ansetzen, doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er den späten Neuankömmling erblickte. Und auch Alexios Lächeln erstarb, als er sich umdrehte und dem Blick des Bruders folgte.
Ein Mann kam mit versteinertem Gesicht auf sie beide zu. Ein Fremder, und doch sah er vertraut aus. Fast so, als würde man in einen Spiegel blicken. Oder Alexio ansehen – hätte er dunkelblondes Haar. Es waren die Augen, die Rafaele erschauern ließen – grün wie die von Alexio und seine eigenen, nur dunkler, fast grün-braun.
Rafaele sträubten sich die Nackenhärchen. „Können wir Ihnen helfen?", fragte er kühl.
Der Mann musterte beide, dann wanderte sein Blick zu dem Grab weiter hinten. Abfällig verzog er die Lippen. „Gibt es noch mehr von uns?"
Alexio runzelte die Stirn. „Von uns? Wovon reden Sie?"
Der Fremde sah zu Rafaele. „Du erinnerst dich nicht, oder?"
Eine entfernte Erinnerung brach sich Bahn: Rafaele sah sich an der Hand seiner Mutter vor einer Haustür stehen … ein Junge, ein paar Jahre älter als er, mit blondem Haar und riesigen Augen …
„Sie ist mit dir zu uns gekommen. Du musst ungefähr drei gewesen sein. Ich war damals fast sieben. Sie wollte mich mitnehmen, aber ich wollte nicht. Nicht, nachdem sie mich allein gelassen hatte."
Eiseskälte überkam Rafaele. „Wer sind Sie?", fragte er heiser.
Ein Lächeln zog auf die Lippen des Mannes, das seine Augen nicht erreichte. „Ich bin dein älterer Bruder – Halbbruder. Ich heiße Cesar Da Silva. Ich kam her, um der Frau, die mich geboren hat, die letzte Ehre zu erweisen. Auch wenn sie es nicht wirklich verdient hat. Aber ich war neugierig, wer noch aus der Versenkung auftauchen würde. So wie es aussieht, sind es nur wir drei."
„Was, zum Teufel …?", brauste Alexio auf.
Rafaele war zu perplex, um irgendetwas zu erwidern. Er kannte den Namen Da Silva. Cesar gehörte also die weltweit erfolgreiche Da Silva Global Corporation. Vermutlich hatte er schon öfter mit dem Mann zu tun gehabt, ohne zu ahnen, dass sie Brüder waren. Denn er zweifelte nicht an den Worten des anderen. Die Ähnlichkeit zwischen den dreien war frappierend.
Die Erinnerung, die er für einen Traum gehalten hatte, war also real. Er war sich nie sicher gewesen, denn jedes Mal, wenn er seine Mutter danach gefragt hatte, hatte sie sofort das Thema gewechselt. Genau wie sie nie über ihr Leben in der spanischen Heimat gesprochen hatte. Ein Leben, das sie geführt hatte, bevor Rafaeles Vater sie, das junge Model, in Paris entdeckt und vom Fleck weg geheiratet hatte.
Rafaele deutete auf Alexio. „Das ist Alexio Christakos … unser jüngerer Bruder."
Mit eiskalten Augen studierte Cesar Da Silva den anderen. „Drei Brüder von drei Vätern … doch euch hat sie nicht im Stich gelassen und den Wölfen überlassen."
Er machte einen Schritt vor, genau wie Alexio. Die beiden Männer standen sich fast Nase an Nase gegenüber. Und mit genau den gleichen harten Zügen wie Alexio stieß Cesar aus: „Ich bin nicht gekommen, um mich mit dir anzulegen, Bruder. Mit euch habe ich kein Problem. Mit keinem von euch beiden."
Alexios Lippen wurden schmal. „Nur mit unserer verstorbenen Mutter … falls es stimmt, was Sie behaupten."
Cesar lächelte bitter. „Oh, es ist die reine Wahrheit – und daher umso bedauerlicher."
Er schob sich an Alexio vorbei und ging zu dem offenen Grab. Langsam zog er etwas aus seiner Jackentasche und ließ es auf den dunklen Sarg fallen. Einen kurzen Augenblick blieb er dort stehen, kam dann mit großen Schritten zurück zu der wartenden Limousine, stieg auf den Rücksitz, schloss die Tür, und der Wagen fuhr langsam davon.
Rafaele drehte sich zu Alexio um, der ihn völlig perplex anstarrte.
„Was, zur Hölle …" Seine Stimme erstarb.
Kopfschüttelnd starrte Rafaele auf die Stelle, wo eben noch die silberne Limousine gestanden hatte. „Ich weiß es nicht …"
1. KAPITEL
Drei Monate später …
„Entschuldigen Sie die Störung, Sam, aber auf Leitung eins ist ein Anruf für Sie … Jemand mit einer sehr tiefen Stimme und einem sehr sexy Akzent."
Sam versteifte sich. Tiefe Stimme, sexy Akzent … Nicht nur lief ihr eine ungute Ahnung über den Rücken, sondern sofort flammte auch Hitze in ihrem Schoß auf. Eine komplett alberne Reaktion. Sie hob den Kopf von dem Bericht vor sich und sah die Sekretärin der Entwicklungsabteilung der Londoner Universität in der Tür stehen.
„Haben Sie am Wochenende jemanden kennengelernt?", fragte die Frau mit funkelnden Augen.
Wieder lief dieser Schauer über Sams Rücken, aber sie lächelte Gertie an. „Das wäre zu schön. Aber leider habe ich das ganze Wochenende mit Milo an seinem Kindergartenprojekt gearbeitet."
„Sie wissen, dass ich immer für Sie hoffe. Die Sekretärin lächelte milde. „Sie und Milo brauchen einen netten Mann, der sich um Sie beide kümmert.
Sam hielt sich zurück. Milo und sie kamen bestens ohne Mann zurecht. „Sagten Sie, Leitung eins?"
Gertie nickte ihr blinzelnd zu und ging wieder, und Sam nahm den Hörer ab. „Dr. Samantha Rourke", meldete sie sich.
Einen Moment blieb es still am anderen Ende, dann ertönte die Stimme. Samten, tief, sexy … und unvergesslich. „Ciao, Samantha. Ich bin’s, Rafaele."
Die ungute Ahnung schlug zu wie eine Ohrfeige. Außer ihrem Vater war er der Einzige gewesen, der sie Samantha nannte. Nur im Strudel der Leidenschaft hatte er Sam ausgestoßen. Wut, Schuld, Kummer, Lust und ein verräterisches Gefühl von Zärtlichkeit stürzten auf sie ein. Und erst als die Stimme erneut ertönte, dieses Mal erheblich kühler, wurde ihr klar, dass sie noch keine Reaktion von sich gegeben hatte.
„Rafaele Falcone. Vielleicht erinnerst du dich ja nicht mehr?"
Als ob das überhaupt möglich wäre! Ihre Finger umklammerten den Hörer fester. „Nein … ich meine, ja, natürlich erinnere ich mich."
Am liebsten hätte sie laut gelacht. Wie sollte sie den Mann vergessen können, wenn sie jeden Tag seine Miniaturausgabe vor sich sah?
„Bene", kam die Antwort vom anderen Ende. „Wie geht es dir, Sam? Du trägst also jetzt einen Doktortitel?"
„Ja … Ihr Herz hämmerte so hart, dass ihr davon schwindelte. „Ich habe promoviert, nachdem …
Die Worte hallten unausgesprochen in ihrem Kopf. Nachdem du in meinem Leben aufgetaucht bist und es zerstört hast. Tapfer bemühte sie sich um Fassung. „…nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, sagte sie mit fester Stimme. „Was kann ich für dich tun?
Wieder wollte ein hysterisches Lachen in ihrer Kehle aufsteigen. Ein guter Anfang wäre es, ihn wissen zu lassen, dass er einen Sohn hat.
„Ich bin in London, weil wir hier eine Niederlassung von Falcone Motors eröffnen."
„Wie schön", brachte sie gezwungen heraus.
Plötzlich fror sie erbärmlich. Rafaele Falcone war in London! Er hatte sie aufgespürt. Weshalb? Wegen Milo. Milo, ihr Sohn, ihre Welt. Sein Sohn.
Er weiß es. Panik wollte sie übermannen, doch Sam riss sich zusammen. Rafaele Falcone würde sie nie so gelassen anrufen, wüsste er es. Aber sie musste ihn abwimmeln. Schnell. Und dann würde sie in Ruhe überlegen.
„Hör zu … es ist nett, dass du anrufst, aber im Moment habe ich wirklich viel zu tun …"
„Bist du nicht einmal neugierig, weshalb ich anrufe?"
Eiskalte Angst kroch über ihren Rücken, als sie an ihren wunderbaren kleinen Sohn dachte. „Nun … sicher." Sie hätte sich nicht weniger begeistert anhören können.
Rafaeles Stimme klang auch dementsprechend kalt durch die Muschel. „Ich wollte dir eine Position bei Falcone Motors anbieten. Dein Fachgebiet deckt genau den Bereich ab, den wir ausweiten wollen."
Sams Herz raste. Schon einmal hatte sie für diesen Mann gearbeitet, und seither war nichts mehr so wie früher. „Ich fürchte, das ist unmöglich, antwortete sie kühl. „Ich bin vertraglich an die Universität gebunden.
Eine Weile blieb es still, dann kam ein knappes „Ich verstehe" vom anderen Ende.
Offensichtlich hatte er