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Wild und ausgehungert
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eBook112 Seiten2 Stunden

Wild und ausgehungert

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Über dieses E-Book

Um meinen kleinen Bruder zu beschützen, bekenne ich mich in drei Fällen des Diebstahls schuldig. Da ich keine vorherigen Vergehen oder Verurteilungen habe, sollte ich kein allzu hohes Strafmaß bekommen, richtig?
Falsch.
Der Richter hat einen schlechten Tag und verurteilt mich dazu, den Minenplaneten zu verlassen, auf dem ich mit meiner Familie lebe.
Nächster Halt: Corudeen 7, der berüchtigte Gefängnisplanet, auf dem völlig andere Gesetze herrschen als hier.
Ich habe gehört, dass jeder auf Corudeen 7 den Verstand verloren hat. Ich habe gehört, dass die Männer dort alle zu Monstern werden. Und ich habe auch gehört, dass diese wilden Ungeheuer seit Ewigkeiten keine Frau mehr gesehen haben …

Eine Dark-Reverse-Harem-Sci-Fi-Romanze mit jeder Menge Leidenschaft und fünf besitzergreifenden Wikinger-Hünen – ausgestattet mit Fangzähnen und einem Platz in ihrem Herzen für die Protagonistin.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum29. Juli 2020
ISBN9783963704390
Autor

Nova Edwins

Enjoying the average psychopath just like the next girl.

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    Buchvorschau

    Wild und ausgehungert - Nova Edwins

    1

    »Ist das wirklich nötig?«, fragt mein Bruder und zeigt auf die Kraftfelder, die meine Handgelenke umgeben, damit ich gar nicht erst auf die Idee komme, die beiden Wachen anzugreifen — die Wachmänner, die jeder bestimmt fünfzig Kilo mehr wiegen als ich, alles reine Muskelmasse, und außerdem bis unter die Zähne bewaffnet sind.

    »Ist Standard«, erwidert einer von ihnen und schaut sich um, ob wir beobachtet werden, ehe er einen Schritt zurücktritt. »Ihr habt zwei Minuten.«

    Zwei Minuten erscheinen mir nicht wirklich lang genug, um mich von meinem Bruder zu verabschieden – dabei ist er derjenige, der im Grunde an meiner Misere schuld ist.

    Lloyds Unterlippe zittert und ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er gerade mit den Tränen kämpft. Meine eigenen Augen sind dagegen trocken, weil ich bereits die ganze Nacht geweint und es erst heute Morgen geschafft habe, mich endlich zusammenzureißen. Jetzt kann ich mein Schicksal auch nicht mehr ändern, schätze ich.

    »Nicht heulen«, sage ich leise, um ihn nicht vor seinen … wer auch immer die Typen sind, die er mitgebracht hat, zu blamieren.

    »Das ist alles meine Schuld, Willow.« Er reckt das Kinn, aber die Geste ist zu schwach, um überzeugend zu wirken.

    »Nein, es ist meine. Ich hätte es besser wissen müssen, als für dich den Sündenbock zu spielen. Schon wieder. Aber da es für dich wahrscheinlich die Todesstrafe gewesen wäre, bin ich als Ersttäterin besser dran.«

    Das Leben auf Senka, dem Bergbauplaneten, auf dem wir aufgewachsen sind, ist nicht einfach, weshalb sich Lloyd von den Versprechen der örtlichen Gang hat blenden lassen. Sie haben ihn mit der Aussicht auf ein schönes Leben geködert, ein Leben, in dem er leicht an Credits kommt und sich nicht wie unsere Eltern in den Minen zu Tode schuften muss. Wir haben beide gesehen, wie die große körperliche Belastung über die Jahre an unseren Eltern gezehrt hat, bis sie nur noch Schatten ihrer Selbst waren. Während ich einen zweiten und dritten Job angenommen habe, kellnere und Böden schrubbe, hat Lloyd sich der ABK angeschlossen – der Anti-Bergbau-Koalition.

    Und er verdient gut. Er bezahlt die Medikamente für unsere Eltern und hat sogar noch Geld übrig. Leider wird er auch sehr oft erwischt. Mein jüngerer Bruder ist außergewöhnlich klug, doch seine Aufmerksamkeitsspanne ist unglücklicherweise sehr begrenzt. Deshalb vergisst er gern, dass er eigentlich das Securitypersonal am Eingang bewachen oder auch entwaffnen sollte.

    Als er ein weiteres Mal erwischt wurde und wir uns ausrechnen konnten, dass es schlimm werden würde, habe ich die Schuld auf mich genommen, um ihn zu retten. Ich war darüber nicht glücklich, aber mir ist auch klar, dass ich die Miete, das Essen und die Medikamente allein nicht bezahlen kann.

    Es kam, wie es kommen musste, und statt der erwarteten milden Strafe, weil ich immerhin Ersttäterin war, wurde ich vom Richter, der ganz offensichtlich einen schlechten Tag hatte, dazu verurteilt, den Rest meines Lebens auf Corudeen 7 zu verbringen, dem berüchtigten Gefängnisplaneten. Zwar habe ich schon einige Gerüchte gehört, aber was mich dort wirklich erwartet, weiß ich nicht.

    »Hör zu, ich habe da diese großartige Gelegenheit –«

    Bevor mein Bruder den Satz beenden kann, bohre ich meinen Zeigefinger in seine Brust. »Nein! Du wirst dich um unsere Eltern kümmern. Keine krummen Sachen mehr. Keine kleinen, illegalen Arbeiten mehr für die ABK. Hast du mich verstanden?«

    »Aber ich bin der Nächste, der befördert wird.« Lloyd bettelt mich mit seinem Welpenblick an, doch das Schuldbewusstsein steht deutlich in seinen Augen. »Ich hole dich zurück nach Hause, sobald ich kann.«

    »Du musst mir versprechen, dass du dich um unsere Eltern kümmerst. Versprich es!« Ich bohre den Finger tiefer und Lloyd ächzt.

    »Okay, okay. Ich verspreche es.«

    »Die Zeit ist um.« Die Wachen sind zurück und ich schaffe es kaum, meinen Bruder noch einmal schnell zu umarmen, bevor sie mich mit sich ziehen.

    Sie führen mich über die Rampe in das Transportshuttle, das uns nach Corudeen 7 bringen wird.

    Transportshuttles sind nie schön anzusehen, aber dieses hier ist geradezu deprimierend hässlich. Alles ist grau – der Boden, die Wände, die Decke, die Zellen.

    Ich schlucke schwer, während ich die Zellen genauer in Augenschein nehme. Sie sind mit Kraftfeldern gesichert, die denen um meine Handgelenke ähneln und verhindern, dass ich mich befreien kann. Trotzdem wirken die minimalen Vorkehrungen auf mich nicht, als wären sie geeignet, um die verurteilten Vergewaltiger und Mörder unter Kontrolle zu halten, die sich an Bord des Shuttles befinden.

    Mir ist klar, dass die meisten von ihnen behaupten, unschuldig zu sein, aber keiner von ihnen sieht aus, als würde er nicht hierher gehören. Das stelle ich direkt fest, als ich den langen Korridor durchquere.

    Ich sehe Gesichtstattoos, aufgepumpte Muskeln, nach Brüchen schief zusammengewachsene Nasen und argwöhnische Augen.

    »Hey, hey, bringt sie hierhin, dann habe ich was, womit ich mir die Zeit angenehmer vertreiben kann«, knurrt einer der Insassen und tritt nah an das Kraftfeld, während er mich mit seinem hungrigen Blick auszieht.

    Die Wachen lachen nur und führen mich weiter den Gang entlang. Jede der Zellen beherbergt mindestens zwei oder drei Männer und die widerlichen Kommentare werden immer schlimmer. Sie wollen meine Titten sehen und mich ficken, und einige von ihnen verkünden sogar, dass sie sich einen Bissen von mir genehmigen wollen – und ich fürchte, dass sie es wörtlich meinen.

    Ich versuche zur gleichen Zeit, sie zu ignorieren und bloß nicht über meine Zukunft nachzudenken. Falls ich mit diesen Männern auf einem fremden Planeten ausgesetzt werde, über den ich nichts weiß …

    Halten wir einfach fest, dass ich klug genug bin, mir meine Überlebenschancen auszurechnen.

    Ich starre auf die Kraftfelder, die meine Handgelenke umgeben. Da mir sämtliche persönlichen Gegenstände abgenommen wurden, wie Schmuck, Accessoires und sogar meine eigene Kleidung, habe ich keine Waffe oder irgendetwas sonst, mit dem ich mich im Zweifelsfall verteidigen könnte. Mein letzter Ausweg wird es wahrscheinlich sein, mir selbst die Pulsadern aufzunagen. Ich will zwar nicht sterben, aber ich möchte auch nicht von sechzig oder mehr Männern zu Tode vergewaltigt werden.

    Apropos Männer …

    Ich verrenke mir fast den Hals, als wir bei der letzten Zelle ankommen und ich mich umsehe. Einer der Wachen führt mich hinein und entfernt das Kraftfeld um meine Arme.

    »Wo sind die anderen Frauen? Sind wir vielleicht in der falschen Etage?« Meine Stimme klingt schüchterner, als mir lieb ist. Ich fühle, wie mein Herz in meiner Brust rast. Das ist schlimm. Verdammt schlimm.

    Der Wachmann wirft mir einen mitleidigen Blick zu. »Hier sind keine anderen Frauen. Sie werden in der Regel nicht nach Corudeen 7 verbannt. Dein Bruder hat die falschen Leute verärgert, Mädchen.«

    Da der Mann alt genug ist, um mein Großvater zu sein, beschließe ich, ihm die Anrede »Mädchen« durchgehen zu lassen. Jetzt gerade ist nicht der richtige Moment, um auf Prinzipien zu beharren.

    »Keine Frauen?« Falls ich gedacht habe, gestern Nacht schon alle Tränen vergossen zu haben, habe ich mich definitiv geirrt. Ich spüre, wie neue über meine Wangen laufen.

    »Nein.« Der andere Wachmann schüttelt den Kopf und bedeutet seinem Kollegen, meine Zelle zu verlassen, damit er das Kraftfeld schließen und mich einsperren kann.

    »Ich glaube, es ist vier oder fünf Standardjahre her, dass die letzte Frau nach Corudeen 7 geschickt wurde. Viel Glück.« Sein Lächeln wirkt brüchig, als er mir den Rücken zudreht und davongeht.

    Das Kraftfeld ist nun aktiviert und verdammt mich dazu, in der Zelle ausharren. Hier drinnen gibt es nicht einmal eine Bank. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, rutsche ich langsam nach unten, bis ich auf dem

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