Die zweite Chance des Wolfs: Rocky Mountain Wölfe, #4
Von Jasmine Wylder
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Über dieses E-Book
Jeder gut aussehende Gestaltwandler verdient eine zweite Chance, oder?
Ava Montclair lebt mit Herzblut für ihre Arbeit und die ihr auferlegte Mission. Ihr fester Wille verleiht ihr die Kraft, jeden Tag neu anzugehen. Das Allerletzte, was sie gerade brauchte, war Ablenkung. Und schon gar nicht in Form ihres Ex-Freundes, Pax Carrigan.
Pax Carrigan hatte sich vor zehn Jahren aus Avas Leben verabschiedet und ihr dabei das Herz gebrochen. Jetzt war er zurückgekehrt und mit der Aufgabe betraut, sich um ihre Sicherheit zu kümmern. Sie war die einzige Frau, die er jemals geliebt hatte. Je mehr Zeit er mit Ava verbringt, umso mehr stellt sich die Gewissheit bei ihm ein, dass zwischen ihnen irgendetwas Besonderes ist. Aber jetzt musste er sich vor allem auf seine Aufgabe konzentrieren. Alles andere wäre absolut unprofessionell, oder?
Wilde Gestaltwandler haben sich zu einem unkontrollierten Rudel zusammengeschlossen. Ava findet sich auf deren Abschussliste wieder, weil sie alle Rudel im gemeinsamen Kampf vereinen will. Wird es Pax gelingen, die Liebe seines Lebens in Sicherheit zu bringen? Und wird Ava ihm sein Verhalten von damals verzeihen oder ist es schon zu spät für Vergebung?
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Die zweite Chance des Wolfs - Jasmine Wylder
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Die zweite Chance des Wolfs
Rocky Mountain Wölfe:
Buch Vier
Ein paranormaler Liebesroman
Jasmine Wylder
Inhalt
Widmung
Kapitel EINS
Kapitel ZWEI
Kapitel DREI
Kapitel VIER
Kapitel FÜNF
Kapitel SECHS
Kapitel SIEBEN
Kapitel ACHT
Kapitel NEUN
Kapitel ZEHN
Kapitel ELF
Kapitel ZWÖLF
Vielen Dank!
Über die Autorin
Widmung
Für meine Liebsten B & B, die mich ermutigt haben, meinem Traum zu folgen: Lasst uns aufsteigen und weiter träumen!
Kapitel EINS
Pax
Pax Carrigan wäre lieber irgendwo anders, egal wo, nur nicht hier in der stickigen Lobby des Tagungszentrums. Das Meeting schien kein Ende nehmen zu wollen. Obwohl nur ungefähr hundert bis hundertfünfzig Gestaltwandler an der Konferenz teilnahmen, war Pax von der Masse der Menschen überwältigt. Er fühlte sich eingesperrt und klaustrophobisch.
Seinem Wolf ging es noch schlechter. Das Tier drängte mehr als sonst nach Freiheit, lief unruhig auf und ab und bettelte Pax an, dieses verdammte Konferenzzentrum zu verlassen und auf das Canyon-Territorium zurückzukehren.
Neben ihm sprach sein Alpha Grayson Anders mit einem unwichtigen Kerl aus einem anderen Rudel. Er hatte dessen Namen schon vergessen.
Pax war schon den ganzen Tag nicht in der Lage gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen. Er war fahrig und unkonzentriert. Etwas lag in der Luft, er konnte es fühlen. Er war nervös, seine Sinne waren überreizt und er konnte seine innere Ruhe nicht finden.
„Musst du mal raus und frische Luft schnappen?", fragte Liesel, die Frau seines Alphas, Grayson.
Liesel hatte selbst schon viel Furchtbares erlebt und war in der Lage, alles und jeden zu durchschauen, ganz egal, wie gut man darin war, seine Gefühle zu verstecken. Nach ihrer Entführung war sie in die Hände eines Clans von Kodiak-Bären gefallen und wäre beinahe als Sexsklavin verkauft worden. Liesel wusste sofort, ob sich jemand unwohl fühlte und wo eine stützende Hand gebraucht wurde. Sie spürte es, wenn es jemandem schlecht ging und er es versteckte.
Pax schüttelte verneinend den Kopf und Liesel bohrte Gott sei Dank nicht weiter nach. Liesel war eine beeindruckende Frau. Ihre Wölfin eine Kämpfernatur. Beide ergänzten das kleine Canyon-Rudel wirklich perfekt. Pax dachte freudig an den Tag zurück, als sein Alpha Grey sich endlich eingestanden hatte, dass Liesel seine von den alten Schicksalsgöttern vorbestimmte Gefährtin war. Es hatte lange gedauert, bis sich die zwei über ihre außergewöhnliche Beziehung im Klaren gewesen waren. Sie waren Seelenverwandte und Gefährten bis ans Ende ihrer Tage. Nicht jeder Gestaltwandler hatte das Glück, seinen wahren Partner zu finden. Manche finden ihn nie, andere finden ihn und lassen ihn wieder gehen ...
Wenn sich zwei verwandte Seelen gefunden und ihre Partnerschaft mit einem „Mal" offiziell besiegelt haben, dann entsteht eine besondere Verbindung, die bis über den Tod hinausreicht. Stirbt ein Partner, dann folgt der andere Partner ihm bald ins Jenseits nach. Falls die Beziehung nie offiziell besiegelt wurde, dann ist der überlebende Partner meist dazu verdammt, den Rest seines Lebens alleine und ohne Hoffnung auf eine neue Liebe oder Seelenverwandtschaft zu bestreiten.
Die Liebe zwischen zwei Gestaltwandlern ist etwas Wunderschönes, aber auch Gefährliches. Pax hatte sich vor vielen Jahren von der Liebe verabschiedet – obwohl er sie bereits gefunden hatte – und die Hoffnung aufgegeben, sie wiederzufinden.
Das Hauptthema der Konferenz beschäftigte sich mit den tödlichen Übergriffen der „wilden" Gestaltwandler. Erst vor Kurzem mussten drei Gestaltwandler in Colorado und Utah bei Attentaten das Leben lassen. Aber dahinter steckten nicht nur Einzeltäter, sondern Wilde, die sich zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen hatten. Und sie machten Probleme. Große Probleme. Mord, Erpressung und Raub waren an der Tagesordnung.
Niemand wusste genau, um wen es sich bei den Wilden handelte. Fakt war jedoch, dass sie von Tag zu Tag mutiger und kühner und ihre Angriffe gewalttätiger wurden. Dies hatte dazu geführt, dass sich die Mehrzahl der traditionellen Rudel zusammen an einen Tisch setzen mussten, um eine gemeinsame Lösung für das Problem zu finden. Da die kleineren Rudel ein leichtes Ziel für die Wilden waren, wurde auf der Konferenz diskutiert, welche Rolle die größeren Rudel im Bereich Sicherheit und Schutz übernehmen könnten.
Die Gestaltwandler-Welt wurde von animalischen Instinkten beherrscht. Da es sich bei den Wilden bisher nur um eine Handvoll Gestaltwandler handelte, würde es einige Zeit dauern, bis sie an Stärke gewinnen würden. Viele kleinere Rudel aus dem Südwesten machten sich jedoch bereits ernsthafte Sorgen über ihre Sicherheit und hatten einen oder zwei Vertreter hier nach Denver auf die Konferenz abgesandt.
Pax ließ seinen Blick über die Menschenmenge streifen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas in der Luft lag, und sein Wolf bestätigte dies mit einem tiefen, kehligen Knurren. Sein Alpha pausierte mitten in seinem Satz, blickte Pax an und zog fragend eine Augenbraue hoch.
Mit einem schnellen Kopfschütteln gab Pax seinem Alpha Entwarnung. Es gab nichts Auffälliges zu sehen. Zumindest bis jetzt nicht. Während seines Militärdienstes als Ranger hatte Pax viele lange Jahre unter Grayson gedient. Grayson hatte als Sergeant eine Einheit von Gestaltwandlern um sich geschart und war mit ihnen im Nahen Osten mehr als einmal durch die Hölle gegangen. Pax verdankte Grayson viel und fragte sich immer wieder, ob er lebend aus dem staubigen Wüstenloch heimgekehrt wäre, wenn Grayson nicht das Kommando gehabt hätte.
Das Schlachtfeld war zweifellos die Hölle gewesen, aber niemand hatte ihn auf die Albträume und Angst vorbereitet, die ihn nach seiner Rückkehr tagtäglich heimsuchten. Viele Geschehnisse spielten sich immer wieder vor seinen Augen ab und manchmal hatte er das Gefühl, dass das Erlebte mit jeder Erinnerung verschlimmert wurde. Pax gab offen zu, dass er bei seinen Auslandseinsätzen ein echtes Trauma erlitten hatte und noch einen langen Weg der Heilung vor sich hatte.
Trotzdem war er Grayson dankbar, dass er ihn mehr oder weniger in einem Stück nach Hause gebracht hatte. Er schuldete Grayson sein Leben. Daher war es für ihn auch selbstverständlich, seinen Alpha in jeder Situation zu unterstützen und unter Einsatz seines Lebens für die Sicherheit des Rudels zu sorgen.
Als Pax nun zum dritten Mal den Blick über die Menge gleiten ließ, blieb sein Blick auf einer großen, kurvenreichen Frau mit brünettem Haar hängen. Sie hielt ihm den Rücken zugedreht, aber irgendetwas an ihr schien vertraut und er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Pax fühlte, wie sich sein Puls beschleunigte, auch sein Wolf schien das vorherige Unwohlsein vergessen zu haben und konzentrierte sich mit Verbissenheit auf die fremde Frau.
Wie an einem unsichtbaren Faden gezogen, ging Pax ein paar Schritte auf die junge Frau zu, die sich gerade mit drei männlichen Gestaltwandlern zu unterhalten schien. Die Männer hingen der jungen Frau regelrecht an den Lippen und Pax bemerkte, wie einer der Männer seinen Blick mehr als einmal in den tiefen Ausschnitt ihres Dekolletés sinken ließ.
Seinem Wolf gefiel das nicht. Ganz und gar nicht.
Pax ging weiter auf die junge Frau zu und erstarrte urplötzlich in seinen Bewegungen. Der Geruch, den sie ausströmte, ließ ihn wieder neunzehn Jahre alt werden. In Gedanken sah er ihren nackten Körper und fühlte ihre vollen Lippen. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn und seinen Wolf mit nur einer einzigen Berührung absolut verrückt machen konnte. Er erinnerte sich aber auch an ihre großen, mit Tränen gefüllten Augen, als er ihr damals das Herz gebrochen hatte. Zu ihrem Wohl und zu ihrem Schutz hatte er sich damals aus ihrem Leben verabschiedet und gehofft, dass sie bald neues Glück finden würde.
Der Gedanke an die Gefühle und Emotionen von damals, als er ohne einen Blick zurückzuwerfen gegangen war, schwappten wie eine Welle über ihn. Sehnsucht und Schmerz hatten ihn fast dahingerafft. Sie hatte eine Leere in seinem Herzen hinterlassen, die er nie mehr hatte füllen können. Eine Leere, die er nie mehr hatte füllen wollen. Für ihn hatte es immer nur eine Frau in seinem Leben gegeben und das würde sich bis zu seinem Tod nicht ändern. Pax hatte sich