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Der Fluch des Krinar
Der Fluch des Krinar
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eBook120 Seiten8 Stunden

Der Fluch des Krinar

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Über dieses E-Book

Wenn die Leute nett sein wollen, sagen sie, Eva sei ein bisschen gutgläubig. Die Wahrheit ist, dass sie Ärger magnetisch anzieht. Sie wüsste nicht einmal, wie Vorsicht aussieht, wenn sie darauf stoßen würde. 

Aber selbst sie weiß, dass dieses Bild von einem Mann, das sie im Klub trifft, gefährlich ist. Er mag sie einmal gerettet haben, aber er könnte sie genauso gut zerstören, und niemand könnte etwas dagegen tun. Seine Art ist über jeden Vorwurf erhaben, steht über den Gesetzen, über der Menschheit. 

Sie sollte sich fernhalten. 

Doch das wird sie nicht. 

Nach Tausenden und Abertausenden von Jahren, in denen er sah, wie Imperien auf- und untergingen, ist Zarken allem gegenüber gleichgültig geworden und ganz auf seine Arbeit konzentriert. 

Bis er sie trifft.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum11. Mai 2021
ISBN9781643662633
Der Fluch des Krinar

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    Buchvorschau

    Der Fluch des Krinar - May Sage

    1

    Auf den ersten Blick

    »E ntschuldigung«, stammelte Eva zögerlich, während sie sich die ganze Zeit fragte, warum man gerade diesen Ausdruck in einer solchen Situation verwendete.

    Sie brauchte sich nicht zu entschuldigen. Sie wollte einfach nur ihrer Wege gehen. Die Muskelprotze, die den gesamten Korridor versperrten, waren diejenigen, die sich für ihr rücksichtsloses Verhalten entschuldigen sollten.

    Es gab nur einen Grund, warum die Leute die Hauptetage des Klubs verließen und auf diesem Weg nach unten gingen: Sie mussten pinkeln – normalerweise dringend. Wie kamen sie auf den Gedanken, dass dies ein ansprechender Ort sei, um sich zu unterhalten?

    Eva erschauerte, als der größte der drei Kolosse auf sie zukam, um direkt vor ihr stehen zu bleiben, sich herunterzubeugen und ihr ins Ohr zu raunen:

    »Oder was? Was willst du machen, wenn mein Freund und ich keinen Platz machen wollen?«

    Er roch nach Alkohol … einer Menge davon. Die meisten Leute taten das um ein Uhr morgens. Aber da war auch dieser verschwommene Blick in seinen Augen, der sie vermuten ließ, dass er heute Nacht mehr als eine verbotene Substanz zu sich genommen hatte.

    Sie machte einen vorsichtigen Schritt zurück, in der Hoffnung, dass sie nur überreagieren und seine Aufmerksamkeit missverstehen würde, aber er machte einen Schritt nach vorn.

    Scheiße!

    Warum hatte sie das Angebot von Julie nicht angenommen und sich von ihr zur Toilette begleiten lassen? Weil sie die Dinge nie durchdachte, deshalb. Sie hatte nicht einmal an die Möglichkeit gedacht, in diesem Klub auf Widerlinge zu treffen. Alle sagten, es sei sicher. Aber jetzt, als sie darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass die populäre Version von »sicher« keine Bedeutung hatte. Was sie wirklich sagten, war, dass der Klub nicht von ihnen aufgesucht wurde.

    Der Modus operandi des Jahrzehnts war, sie zu fürchten und zu hassen. Unterdessen neigten viele dazu, zu vergessen, dass Menschen ebenfalls grausam und wild sein konnten. Nur weil sie keine Außerirdischen waren, machte sie das noch lange nicht zu Heiligen.

    Komm schon, hatte Julie heute Morgen gesagt, du musst deinen Geburtstag feiern. Wir fahren einfach ins Horizon – dort wurde noch nie ein Krinar gesehen.

    Krinar. Vor sieben Jahren waren sie aus heiterem Himmel in ihrem Raumschiff angekommen, und natürlich hatten die Menschen auf die einzige Art und Weise reagiert, die sie kannten. Ihr Widerstand war nur von kurzer Dauer und, um ganz ehrlich zu sein, geradezu erbärmlich gewesen. Es gab immer noch Gruppen von Menschen, die sich ihnen widersetzten, aber von Jahr zu Jahr schien es aussichtsloser zu werden. Vor einigen Monaten hatten sie eine Revolte angeführt, die damals gut vorbereitet und organisiert erschien – und die Reaktion der Außerirdischen hatte sie wieder einmal zum Gespött gemacht. Mit einem einzigen Schlag setzten sie nicht nur ihren Feind außer Gefecht, sondern versahen ihn auch mit einem Ortungssystem, das Eva nicht ganz verstand.

    Genial. Beeindruckend. Berechnend, vielleicht. Aber grausam? Nein, sie hatte ihre Handlungen nicht als grausam empfunden. Sie hätten sie schließlich einfach alle töten können. Stattdessen hatten sie sie frei gelassen, um als lebender Beweis zu dienen, wie sinnlos ihre Sache gewesen war.

    Und sinnlos war es, zumindest für Eva. Es war nicht so, dass die Krinar Menschen als Sklaven benutzten oder sie in Lagern einsperrten. Sie ließen sie ihr Leben leben und sich so entwickeln, wie sie wollten, meistens ohne Einmischung.

    Mit der Betonung auf meistens. Sie hatten bestimmte Gesetze geändert, die für die Umwelt schädlich waren. Aufgrund dieser Änderungen kosteten die meisten tierischen Produkte jetzt ein Vermögen: Ständig ein Dutzend Eier auf Vorrat zu haben, gehörte angesichts ihres horrenden Preises der Vergangenheit an.

    Zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag hatte Julie gespart, um ihr ein richtiges Omelett zu machen, und Eva würde am liebsten immer noch weinen, wenn sie daran dachte, wie sie ihren Teller auf den Boden fallen ließ, bevor sie einen Bissen davon essen konnte.

    Typisch Eva. Geschickt war sie wirklich nicht.

    Angesichts der Tatsache, dass die einzige Auswirkung auf ihr Leben darin bestand, dass sie ihr Speck und Eier genommen hatten, fiel es Eva schwer, die Krinar als böse, potenziell vampirische, außerirdische Superhirne anzusehen, die hinter ihren Seelen her waren. Nicht, wenn sie mit einem zwei Meter großen menschlichen Idioten konfrontiert wurde, der ihr wehtun wollte. Genau in diesem Moment verfluchte sie Julie und wünschte sich, ihre Freundin hätte sie stattdessen in einen Klub gebracht, der von Krinar besucht wurde.

    Für jeden Schritt, den sie rückwärts ging und verzweifelt versuchte, wieder auf die Tanzfläche zu gelangen, machten der Dummkopf und sein Freund zwei weitere vorwärts, kreisten sie ein und drängten sie an die Wand.

    Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, zu schreien – nicht bei der Musik, die so laut dröhnte, dass sie den Takt unter ihren Füßen vibrieren spürte.

    »Ich kenne mich mit Selbstverteidigung aus«, log sie wenig überzeugend, ihre Stimme bei jedem Wort stockend.

    Das tat sie nicht, aber sie würde sich verdammt nochmal gleich morgen für einen Kurs anmelden. Währenddessen war sie sich voll bewusst, dass Männer ein von ihnen hoch geschätztes Anhängsel zwischen ihren Beinen hatten, und sie bereitete sich innerlich darauf vor, dem ersten Idioten, der ihr zu nahe kam, ihr Knie dorthin zu rammen.

    »Tust du das, ja? Gut. Das sollte die Sache interessant machen.«

    Außerdem hatte sie im Fernsehen gesehen, wie ein Wahnsinns-Mädchen jemandem die Nase gebrochen hatte. Das würde sie auf jeden Fall versuchen, denn wenn jemand eine gebrochene Nase verdiente, dann war es dieser selbstgefällige Typ.

    »Das würde ich an deiner Stelle nicht machen«, sagte eine geschmeidige, samtige Stimme, die aus der Dunkelheit kam.

    Sie drehte sich nach links und sah einen Mann, der an der Wand lehnte. Er blickte nach unten, seine bernsteinfarbenen Augen auf ein hauchdünnes Gerät gerichtet, ihnen scheinbar keine Beachtung schenkend.

    Nein, kein Mann.

    Sie hatte sie bisher nur im Fernsehen gesehen, trotzdem konnte sie es erkennen. Unmöglich, genau zu sagen, woran. Die Art, wie er dort stand? Seine Haltung wirkte äußerlich entspannt, aber sie erinnerte sie an einen Löwen, der zum Sprung bereit war. Er war größer als jeder der Typen – größer als jeder Mann, den sie je gesehen hatte – und seine perfekt symmetrischen Züge schienen computergeneriert, zu perfekt. Seine karamellfarbene Haut hätte ihn als Italiener, vielleicht als Latino, erscheinen lassen, wenn er ein Mensch gewesen wäre. Aber das war er nicht.

    Er war ihr erster Krinar.

    2

    Püppchen

    Jeden Tag fragte sich Zarken, warum er sich die Mühe machte. Ernsthaft. Er hätte einen Angestellten schicken können, einen Lehrling; wirklich jeden. Auf der Erde brauchten sie nicht unbedingt ihn .

    Du kamst auf diesen Planeten, weil dir langweilig war, erinnerte ihn eine kleine Stimme.

    Ja, das war der Grund. Und stattdessen war er jetzt gelangweilt und verärgert, weil der Planet seine Aufmerksamkeit nicht über die erste Stunde seines Aufenthalts hinaus fesseln konnte.

    Die Krinar hatten keine organisierte Armee als solche, aber wenn die Ältesten eine Bedrohung sahen, ließen sie sie gerne beurteilen und, wenn nötig, eingreifen. An dieser Stelle kam er ins Spiel.

    Die Ereignisse, die sich zu Beginn des Sommers begeben hatten – der törichte Widerstand, den die Menschen gegen seine Art organisiert hatten –, waren mit Leichtigkeit neutralisiert worden, aber die Ältesten waren immer noch der Meinung, dass es am klügsten war, ihn mit einzubeziehen. So sinnlos es auch war, die Menschen würden riskieren, Leben zu verlieren, um die Kontrolle über ihren Planeten wiederzuerlangen. Obwohl sie keine Ahnung hatten, was sie damit anfangen sollten. Sie

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