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Vom Bären befohlen: In den Höhlen der Bären, #1
Vom Bären befohlen: In den Höhlen der Bären, #1
Vom Bären befohlen: In den Höhlen der Bären, #1
eBook230 Seiten3 Stunden

Vom Bären befohlen: In den Höhlen der Bären, #1

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Über dieses E-Book

Das Tier in ihm will von ihr Besitz ergreifen und ihre Kurven verschlingen. Wie lange noch kann er seine Urinstinkte unterdrücken?

 

Jessica ist am absoluten Tiefpunkt angelangt. Sie hat keine Wohnung und keinen Job mehr und keine Ahnung, was sie als Nächstes tun soll. Als ein Typ von einer Dating-Website ihr anbietet, bei ihm zu wohnen, um sich wieder neu zu sortieren, macht sie etwas absolut Verrücktes: Sie sagt ja.

 

Aber wie zum Teufel soll sie sich neu sortieren, wenn sie bei einem Mann ist, der eine Brust wie Stahl hat, zum Niederknien aussieht und dessen Haare eine wilde, braune Mähne sind? Sie ist bereit, all seinen Befehlen Folge zu leisten.

 

Alpha-Tier Joshua wird von seinem Bärenclan unter Druck gesetzt: Er muss sich eine Partnerin suchen. Aber seine gequälte Seele möchte keine. Als sein Clan ihn bei einer Dating-Website anmeldet, die ihn mit Jessica matcht, wird sein Beschützerinstinkt geweckt und er lädt sie zu sich nach Hause ein.

 

Mit ihren verlockenden Kurven und ihrer Folgsamkeit treibt sie ihn und seine animalischen Instinkte in den Wahnsinn. Was macht sie nur mit ihm?

 

Aber Jessica hat keine Ahnung, dass sie in einem Dorf voller Bären ist.

 

Noch dazu fordert ein Rivale Joshua zu einem Kampf heraus.

 

Kann Joshua es sich leisten, die Kontrolle zu verlieren und sich seinem ungezügelten Verlangen hinzugeben? Oder muss er das Tier in sich ein weiteres Mal bändigen?

 

"In den Höhlen der Bären" ist eine Buchreihe von eigenständigen paranormalen Actiongeschichten, die durch die Bären aus dem Dorf miteinander verbunden sind. Jede Geschichte hat ein garantiertes Happy End. Diese Geschichte enthält Inhalte für Erwachsene und ist nur für Leser ab 18 Jahren geeignet.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Mai 2020
ISBN9781393642121
Vom Bären befohlen: In den Höhlen der Bären, #1

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    Buchvorschau

    Vom Bären befohlen - Mia Wolf

    Inhalt

    Kapitel 1 – Jessica

    Kapitel 2 – Joshua

    Kapitel 3 – Jessica

    Kapitel 4 – Joshua

    Kapitel 5 – Jessica

    Kapitel 6 – Joshua

    Kapitel 7 – Jessica

    Kapitel 8 – Joshua

    Kapitel 9 – Jessica

    Kapitel 10 – Joshua

    Kapitel 11 – Jessica

    Kapitel 12 – Joshua

    Kapitel 13 – Jessica

    Kapitel 14 – Joshua

    Kapitel 15 – Jessica

    Kapitel 16 – Joshua

    Kapitel 17 – Jessica

    Kapitel 18 – Joshua

    Kapitel 19 – Jessica

    Kapitel 20 – Joshua

    Kapitel 21 – Jessica

    Kapitel 22 – Joshua

    Kapitel 23 – Jessica

    Kapitel 24 – Joshua

    Kapitel 25 – Jessica

    Kapitel 26 – Joshua

    Epilog

    Über Mia Wolf

    Bücher von Mia Wolf

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    Kapitel 1 – Jessica

    „Ich werde mich darum kümmern", versichere ich meiner Cruella de Ville von einer Chefin.

    Sie kann sich das Grinsen kaum verkneifen, als sie sich auf ihren 15 cm-Absätzen umdreht und ihren aschblonden Pferdeschwanz kokett nach hinten wirft. Ich verstehe nicht, warum sie mich auf dem Kieker hat. Mit einem Seufzer setze ich mich und hebe den dicken Papierstapel, den Lauren auf meinem Schreibtisch hat liegen lassen, auf.

    In letzter Zeit habe ich den Eindruck, als hätte mich das gesamte Universum auf dem Kieker. Ich verdränge den stechenden Schmerz und stelle mir vor, wie ich nach Hause gehe und meine Sachen packe. Nach Hause. Es ist natürlich nicht mehr mein Zuhause.

    Die nächsten Stunden verbringe ich damit, einen Haufen Papiere mit Produktbeschreibungen von Kunden abzuarbeiten, begleitet von dem rhythmischen Klick-Klack des Kopierers, das meinen Schmerz etwas betäubt. Sobald ich fertig bin, bringe ich Lauren den Stapel und bin etwas erleichtert, dass ich bald Feierabend machen kann.

    „Bitte schön", sage ich so höflich wie möglich und zwinge mich zu lächeln, aber sie erwidert es nicht.

    Lauren sagt für eine geraume Zeit nichts, also mache ich Anstalten zu gehen.

    „Jessica, sagt sie, als ich schon fast aus dem Büro bin. „Ich hatte um drei Kopien gebeten. Das ist nur eine, sie macht eine Pause. „Und keine davon ist sortiert. Ich brauche das noch, bevor du gehst." Ihr unterkühlter Ton wirkt kalkuliert. Sie rückt ihre Brille zurecht und schiebt ein paar Papiere in meine Richtung.

    In dem Moment kollabiert irgendetwas in mir. Es fühlt sich an, als würde ich explodieren. Ich möchte losschreien, und zwar so stark, dass meine Stimme versagt. Ich will sie anschreien, dass sie mich mal am Arsch lecken kann. Ich will meinen Freund und meine beste Freundin anschreien für das, was sie mir angetan haben. Ich will die makellos weißen Papiere in Fetzen reißen, aber stattdessen bleibe ich einen Moment stehen und blicke Lauren müde an. Ich unterdrücke den Schrei, der in meiner Kehle festsitzt, und unterdrücke auch die Tränen, die meine Augen füllen wollen. Ich darf auf keinen Fall in ihrer Gegenwart weinen, ermahne ich mich, und ich schlucke all meinen Ärger hinunter. Sie ernährt sich wahrscheinlich von menschlichen Schwächen. Bei diesem Gedanken muss ich innerlich lachen. Das verschafft mir für eine kleine Weile nochmal ein bisschen Lebensmut. Ich richte mich auf, gehe zurück und nehme mir den Stapel Papiere von ihrem Tisch.

    Manche Tage zwingen dich einfach in die Knie, nicht wahr?

    Ich verlasse das Büro um zehn vor neun, was mir kaum Zeit lässt, um meine Sachen aus der Wohnung meines Freundes – ich muss mich korrigieren – meines Ex-Freundes zu packen. Wir haben uns vor zwei Tagen getrennt. Er hat vor zwei Tagen mit mir Schluss gemacht, um genau zu sein. Und nun habe ich zwei Wochen Zeit, um all meine Sachen zu holen. Und sobald ich mich vom Acker gemacht habe, zieht meine beste Freundin bei ihm ein. Ja, das ist die traurige Wahrheit.

    Für heute Nacht fahre ich zu Kristens Wohnung und lasse die Packerei bei meinem Ex-Freund sausen. Heute bin ich nicht in der Stimmung, ihm zu begegnen.

    Kristen ist meine ehemalige Mitbewohnerin. Es lief super zwischen uns beiden, bis ich zu Derek zog. An dem Abend, als wir Schluss gemacht hatten, ließ sie mich kurzfristig bei ihr schlafen. Ich habe in meine geistige To-Do-Liste eingetragen, dass ich mich gebührend bei ihr bedanken muss, dass sie in der wahrscheinlich härtesten Stunde meines Lebens zu mir gehalten hat.

    Sobald sie die Tür öffnet, umarme ich sie sofort. Als ich sie endlich loslasse, starrt sie mich an und drückt mich erneut, als sie meinen erschöpften Gesichtsausdruck sieht.

    „Ich kann dir einen Kaffee machen", bietet sie mir leise an.

    „Danke, Kristen. Aber ich sollte schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag, und aus irgendeinem Grund ist Lauren sauer auf mich, was das Ganze auch nicht leichter macht." Ich werfe ihr etwas zu, das man kaum ein Lächeln nennen kann, und hoffe, dass sie meine Traurigkeit dahinter nicht bemerkt. Aber ich kann hoffen, was ich will. Ich weiß, dass ich niemandem etwas vormachen kann.

    Sie presst ihre Lippen zusammen, und ihr besorgter Gesichtsausdruck führt dazu, dass ich mir selbst leidtue. Ich verdränge den Gedanken, lege mich aufs Bett und schlafe ein.

    Am nächsten Tag weckt mich Kristen um 9 Uhr auf, was bedeutet, dass ich total spät dran bin.

    „Scheiße", fluche ich, dann entschuldige ich mich bei Kristen. Sie hasst es, wenn geflucht wird.

    Ich komme viel zu spät im Büro an, aber die ganze Fahrt hindurch hatte ich mich auf das Lamentieren vorbereitet. Das Unvermeidliche lässt sich nicht verschieben, also gehe ich direkt in Laurens Büro, um das Ganze zu erklären. Ich weiß, dass sie bereits da sein wird. Egal, wie gemein oder einschüchternd sie ist, ihre Arbeitsmoral ist top. Sie ist immer pünktlich und hasst Leute, die zu spät kommen. Was bedeutet, dass ich so gut wie erledigt bin.

    „Es tut mir so leid, Lauren. Ich ...", ich stürme ungefragt in ihr Büro und will mit meiner Entschuldigung, die ich mir unterwegs zurechtgelegt hatte, loslegen.

    „Lass gut sein. Sie hebt ihre Hand, während ihr Kopf weiterhin in dem Stapel Papiere versunken ist. Nach einer langen Pause fährt sie fort. „Du bist gefeuert.

    Und wieder höre ich das Echo dieser ruhigen, unterkühlten Stimme, aber dieses Mal kriecht die Kälte direkt an meiner Wirbelsäule hoch. Ich fürchte, dass ich einen Anfall bekomme, aber es ist nur mein Inneres, das in Stücke gerissen wird.

    Ich reiße mich zusammen. „Lauren, ich kann das erklären", sage ich und halte meine Stimme so ruhig wie sie die ihre. Ich bin selbst überrascht über das Selbstvertrauen, das ich ausstrahle. Natürlich bringt das nichts.

    All meine Bitten bleiben mir in der Kehle stecken, als Lauren mir mit einem kurzen Winken bedeutet, das Büro zu verlassen.

    Ich gehe ohne ein weiteres Wort hinaus. Bei jedem Schritt in Richtung meines Schreibtisches werde ich trauriger und trauriger. Das ist die Talsohle, sage ich mir, als ich meine Sachen zusammenklaube. Ich kann die Tränen nicht länger zurückhalten, egal, wie sehr ich mich bemühe. Alle schauen mich an, während ich meine Habseligkeiten zusammenpacke und dabei die Tränen, die mir übers Gesicht laufen, wegwische. Das ist keine Show, will ich ihnen zuschreien, aber ich lasse es. Mir bleiben alle Worte im Hals stecken.

    Vor meinem geistigen Auge sehe ich Laurens Geste und sie erinnert mich an Derek. Wie er mit mir Schluss gemacht hat. So ruhig und mühelos. Ich halte meine Tränen nicht zurück, aber ich breche auch nicht zusammen. Ich sammle Kräfte, damit meine butterweichen Knie nicht nachgeben. Reiß dich zusammen, ermahne ich mich. Ich nehme den Bus zu Kristens Wohnung. Sobald ich angekommen bin, lasse ich mich aufs Bett fallen.

    Nachdem ich den ganzen Tag zusammengerollt in Kristens Wohnung verbracht habe und fast dehydriert bin, fasse ich den Entschluss, meine Sorgen im Alkohol zu versenken. Zumindest heute Abend.

    „Ich will alles vergessen, nur heute Nacht", sage ich zu Kristen und will sie damit überzeugen, gemeinsam mit mir einen draufzumachen.

    Sie sagt ja. Wahrscheinlich, weil ich ihr leidtue. Innerhalb einer Woche sowohl meinen Freund als auch meine Arbeit zu verlieren hat mir auf immer und ewig Mitleids-Pluspunkte bei ihr eingebracht.

    Ich schiebe all diese Gedanken ganz weit weg und style mich von Kopf bis Fuß. Wir ziehen uns auf meinen Wunsch hin knappe Kleidung an. Ich trage dunkles Make-up auf, dazu einen schwarzen Rock und ein Tank Top sowie Pfennigabsätze. Ich will, dass sich jeder Mann nach mir umdreht. Als ich in den Spiegel blicke und das Ergebnis betrachte, finde ich, dass ich granatenmäßig aussehe.

    Eine weitere meiner Bedingungen ist, dass es kein Alkohollimit gibt, sage ich zu Kristen. Sie hebt die Hände.

    „Heute hast du das Sagen", erwidert sie. Sie zieht auf meine Bitte hin sogar ihr schwarzes Cocktailkleid an.

    Wir kommen kurz nach 23 Uhr im Club an und ich kippe mir meine drei Tequila-Shots in Nullkommanichts rein, was meine „Wir werden trinken bis zum Umfallen"-Phase extrem verkürzt. Denn ich bin schon ziemlich betrunken, was genau meinem Plan entspricht. Ich lasse Kristen an der Bar stehen und geselle mit zu einer Gruppe Jungs auf der Tanzfläche, da Kristen nicht mit mir tanzen möchte. In meinem benebelten Zustand kommt es mir wie eine gute Idee vor, auf eine Gruppe Fremder zuzugehen und mit ihnen zu tanzen. Alles scheint vergessen, als ich meine Hände in die Höhe hebe und mich zum Rhythmus der Musik bewege.

    Nicht mehr gebunden zu sein hat einen erstaunlichen Vorteil: Ich bin bereit für etwas Neues. Ich tanze hemmungslos, bis mich Kristen wegzieht und nach Hause bringt.

    „Du brichst dir noch was, wenn du so weitermachst", sagt sie zu mir.

    „Kristen, hast du mich lieb?, lalle ich ihr betrunken zu, als sie mich in ihr Auto schiebt und uns heimfährt. „Du hast mich doch lieb, oder? Ich lasse nicht locker und presse meinen Finger gegen ihre Wange, was die Fahrsicherheit nicht unbedingt erhöht.

    „Jetzt gerade nicht, nee." Kristen ignoriert meine Spielchen und schiebt meine Hand weg.

    Sie fährt auf den Parkplatz ihres Wohngebäudes und hilft mir, mein provisorisches Bett auf dem Boden herzurichten.

    „Ich hab dich sehr lieb, sage ich zu ihr, als sie die Decke fest um mich wickelt. „Aber ich steh auf Jungs, Kristen. Ich möchte einen Typen kennenlernen, der mich gut behandelt. Ich mache eine traurige Grimasse. „Ich dachte, dass ich Derek wirklich geliebt hätte. Aber er war mir gegenüber immer so kalt. Ich weiß nicht, was ich je an ihm gefunden habe. Ehrlich gesagt glaube ich, dass er einfach nur Angst vorm Alleinsein hatte. Was am meisten wehtut, ist das, was mir Skylar angetan hat. Sie hat mich genau dann komplett im Stich gelassen, als ich wirklich jemanden gebraucht habe." Ich fange an zu schluchzen.

    Kristen wischt meine Tränen weg, bringt mir ein Glas Wasser und lässt mich dann allein mit meiner Verzweiflung. Sie muss morgen zur Arbeit, erinnere ich mich. Nicht jeder hat seinen Job verloren, nur ich.

    Ich liege zusammengekauert im Bett. Ich will den Schmerz vergessen, aber er ist einfach zu stark. Die Verzweiflung überkommt mich in Wellen und zehrt an meinen Kräften. In meiner wachsenden Einsamkeit erinnere ich mich plötzlich an diese Dating-Website, deren Link mir Kristen geschickt hat, gleich nachdem Derek mit mir Schluss gemacht hatte. Sie hat mir immer gesagt, dass er nicht gut für mich sei, und bei der erstbesten Gelegenheit wollte sie mich wieder auf die richtige Bahn bringen. Ganz tief in meinem Innersten wusste ich auch, dass Derek nicht der Richtige für mich war.

    Ist es unmöglich, einen netten Mann zu finden? Jemanden, der einem nicht das Herz zerreißt? Ich schniefe, dann hole ich mein Handy hervor und öffne die Dating-Seite. Ich gebe meine Daten auf der Login-Seite ein und schreibe ein bisschen über mich. Hoffentlich klingt das nicht zu deprimiert oder verzweifelt. Ich wische mir eine Träne aus dem Auge. Ich werde gebeten, ein Profilbild hochzuladen. Es dauert etwas, denn ich finde nur mit Mühe ein Foto von mir, auf dem nicht auch Derek zu sehen ist. Mein Herz verkrampft sich, als ich mich neben einem Mann sehe, den ich nicht mehr zu kennen glaube. Ich wähle ein paar Fotos aus und lade sie hoch, aber als ich fertig bin, übermannt mich wieder eine Welle des Schmerzes. Um nicht weiter damit konfrontiert zu werden, schlafe ich ein.

    Am nächsten Morgen wache ich mit dröhnenden Kopfschmerzen auf. Als ich zum Telefon greife, um auf die Uhr zu sehen, fällt mein Blick auf eine Benachrichtigung: „Ein Match! Ich erinnere mich nicht mehr daran, wo das herkommen könnte. Ich klicke darauf und da heißt es auf einmal: „Glückwunsch! Du und Joshua seid ein Match.

    Kapitel 2 – Joshua

    Mein Telefon vibriert und ich drehe mich um, um es vom Tisch aufzuheben. Es ist eine Pushnachricht von der Dating-Seite, für die der Clan ein Profil von mir angelegt hat. Offenbar habe ich bereits ein Match. Ich wische die Pushnachricht wütend weg und knurre, denn sein Einmischen ärgert mich. Ich blecke die Zähne. Es ist nicht so, dass mich jemand hören oder sehen könnte. Ich bin allein in meinem Haus.

    Als das Alphatier des Clans versuche ich, den Clan-Mitgliedern zuzuhören und die Vorschläge der Jungen nicht abzutun. Aber das hier? Das ist absolut lächerlich. Online-Dating? Wie können sie von mir verlangen, irgendeiner Frau aus dem Internet zu vertrauen – geschweige denn, sie zu lieben? Ich knurre wieder und bin genervt, dann betrachte ich mich im Spiegel. Zu oft, sage ich mir. Zu oft schone ich sie. Die elfenbeinfarbenen Fangzähne blitzen durch meine Mundwinkel. Ich sehe, wie der Mensch in mir sich im Spiegel in braunes Fell verwandelt. Finger werden zu scharfen Klauen. Ich habe ganz klar gesagt, dass ich mir keine neue Partnerin suchen werde. Warum nur müssen sie mir solch eine Entscheidung aufdrängen? Ein weiteres Knurren. Dieses Mal dröhnt es laut und bringt die Einzimmerwohnung zum Wackeln. Gut, sollen sie meinen Ärger hören, sage ich mir, als etwas Putz von der Decke abfällt.

    Meine Wut verebbt langsam und ich verwandele mich wieder in einen Menschen. Mit einem Kopfschütteln überwinde ich meine kindische Empörung. Es geht nicht um sie gegen mich. Wir sind ein Clan, und ein Clan, der nicht zusammenhält, bricht früher oder später auseinander. Das Rudel ist bereits geschwächt, seit George und ein paar andere Familien den Ort verlassen haben und woanders hingezogen sind. Ich werde den Clan, den mein Vater und Großvater mit all ihrer Hingabe aufgebaut haben, nicht in Stücke fallen sehen. Nicht, solange ich das Sagen habe.

    Ich blicke mein Spiegelbild erneut an und lasse meine Finger über die verblassende Narbe auf meiner linken Wange gleiten. Es schmerzt. Nicht körperlich, aber ganz tief in mir drinnen. Die Erinnerung, die die Narbe hervorruft, schmerzt. Bald wird sie vollends verschwunden sein. Wer werde ich dann sein?

    Eine ungeheure Wut steigt bei diesem Gedanken in mir hoch. Ich darf sie nicht vergessen, sage ich mir. „Vergiss sie niemals", knurrt es tief aus meiner Kehle. Es bringt das Fenster zum Vibrieren.

    Ich weiß nicht, wer ich ohne die Erinnerung an sie sein werde. Es fällt mir bereits jetzt schwer, mich meiner Seele zu erinnern. Ohne sie an meiner Seite weiß ich nicht, wer ich bin.

    Der Schmerz bahnt sich seinen Weg zu meinem Herzen. Ich beruhige meinen heftig gehenden Atem und schließe meine Augen, um sie mir ins Gedächtnis zu rufen. Die Sommersprossen auf ihren Wangen, ihre weichen, braunen Locken, die auf ihre Schultern fallen, das zarte Lächeln auf ihrem Gesicht. Die Erinnerung an sie verblasst, jaule ich. Sie verblasst wie die

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