In Bärigen Umständen: PARANORMALE DATINGAGENTUR, #11
Von Milly Taiden
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Über dieses E-Book
Cassandra Grimaldis Chefin hat den Verstand verloren. Schade, denn eigentlich mochte Cassie die temperamentvolle Kupplerin. Aber als Gerri ihr beweisen will, dass Aliens und multiple Orgasmen wirklich existieren, wird sie schließlich doch neugierig. Wer würde schon Nein zu Aliens und Orgasmen sagen? Jedenfalls nicht dieses kurvige Mädchen!
Was tut ein Bär, wenn seine Gefährtin ihn verlässt, direkt nachdem die beiden sich gepaart haben? Talen Arctos reist auf die Erde, um die freche und kurvige Cassie zurückzugewinnen. Aber zuerst muss er einen Weg finden, sie davon zu überzeugen, auf seinen Planeten zurückzukommen, ohne sie zu verärgern … schon wieder.
Mit einem Bruder, der den Klan ins Chaos zu stürzen versucht, und seiner schwangeren Gefährtin, die denkt, sie sei für ihn nur ein One-Night-Stand gewesen, hat Talen alle Hände voll zu tun. Dieser Bär hat allerdings nicht vor, seine Frau gehen zu lassen. Selbst, wenn er dafür lernen muss, wie man sich für seine Geliebte in den Staub wirft.
Milly Taiden
Milly Taiden is the New York Times and USA Today bestselling author of numerous series, including the Paranormal Dating Agency, the Sassy Mates books, and the Federal Paranormal Unit novels. Milly loves writing sexy stories so hot they sizzle your e-reader. When her curvy humans meet their furry alphas, inhibitions give way to animal instincts—and carnal desire. Milly lives in Florida with her husband, children, and spunky dogs, Needy Speedy and Stormy. She is addicted to shoes, Dunkin’ Donuts, and chocolate and is aware she’s bossy. Visit her online at www.millytaiden.com.
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In Bärigen Umständen - Milly Taiden
1
EINS
Cassandra Grimaldi, oder Cassie, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, schaute Gerri mit einer gehobenen Augenbraue an. Die Latina war nicht gerade dafür bekannt, dass sie sich gern Blödsinn anhörte. „Ein anderer Planet, sagst du?"
Sie arbeitete nun schon genau einen Monat lang für Gerri und hatte in dieser Zeit das Büro und auch die Wohnung der Kupplerin aus einem fast chaosartigen Zustand befreit. Gerri war ständig auf Reisen und ganz offensichtlich hatte sie schon seit längerem keine Zeit gehabt, sich um ihre Akten, Post oder Fanbriefe zu kümmern. Wer hätte gedacht, dass eine Partnervermittlerin so viel Fanpost bekam? Es war ein Wunder, dass die Strom- und Gasrechnungen alle pünktlich bezahlt worden waren.
Direkt wie sie war, hatte Gerri ihr damals gesagt, dass Cassie die perfekte Assistentin für sie sein würde. „Ich habe ein gutes Gespür für solche Sachen", waren ihre Worte gewesen. Wo die Weihnachtsfeiertage gerade vorbei waren, würde es von nun an bei Gerri, die mehr Post als der Präsident bekam, wahrscheinlich noch um einiges hektischer werden.
Bisher war alles so gut gelaufen. Cassie hatte freie Hand darüber, das ganze Büro so umzuräumen, wie sie es der Ordnung und Sauberkeit halber für richtig hielt. Sie achtete nicht besonders auf Details, was ihre Beziehung mit ihrem Exfreund aka Ex-Boss mal wieder gezeigt hatte. Er hatte sie nicht nur bestohlen, sondern auch noch mit einer anderen Frau betrogen.
Und nun schaute Gerri ihr direkt in die Augen und eröffnete ihr, dass sie beide einen fremden Planeten besuchen würden. Ja, klar. Einen fremden Planeten. So wie in ‚nicht in diesem Sonnensystem‘ – und wahrscheinlich nicht einmal in dieser Realität. So ein blöder Mist! Cassie war sich so sicher gewesen, dass Gerri eine von diesen Personen war, die ihr Leben im Griff hatten. Sie versuchte nicht einmal, ihren Unglauben zu verbergen, während Gerri weitersprach.
„Ich habe Bella mit Alyx zusammengebracht. Er ist der König von Nova Aurora, sagte Gerri und nippte an ihrem Tee. Draußen fielen weiche, weiße Schneeflocken vom Himmel, bei deren Anblick Cassie sich in ihre Kindheit zurückversetzt fühlte. „Nun möchten die beiden, dass ich ihre Kinder kennenlerne.
Außerirdischer Gestaltwandler-Adel. Klar.
„Und du willst, dass ich mit dir gehe?" Cassie fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, einen neuen Job zu finden, nachdem Gerri in der Klapsmühle gelandet war.
„Ja. Ich kann mir vorstellen, dass du denkst, ich hätte den Verstand verloren und wäre direkt auf dem Weg ins Land der Verrückten."
Cassie nickte schonungslos. Sie hielt mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, niemals. Und sie wusste, dass Gerri es ihr im Gesicht ansehen konnte. Warum sollte sie also versuchen, es zu überspielen? „Du bist wirklich eine nette Frau, aber es macht mir Sorgen, dass du denkst, es gäbe Aliens, und dass du auf ihren Planeten reisen könntest. Hauptsächlich, nun, weil ich dich mag. Jetzt muss ich mich wieder nach einem neuen Job umsehen", antwortete sie mit einem Seufzen.
Gerri lachte laut los. „Es ist so erfrischend, jemanden mit deiner Offenheit um sich zu haben."
„Ja. Ich bin zum Schreien komisch." Ganz automatisch goss Cassie Gerri nach, als ihre Tasse leer war. In ihrer Kindheit hatte sie es geliebt, mit ihren Kuscheltieren und ihrem Vater zusammen kleine Teepartys zu veranstalten. Er war wunderbar darin gewesen, mit ihr Mädchensachen zu machen, nachdem ihre Mutter gestorben war. Das waren ihre guten Erinnerungen. Die, an die sie sich gern zurückerinnerte.
Manchmal hatte er vergessen, dass sie ein Mensch mit Gefühlen war. Aber vermutlich lag das einfach an seiner männlichen Seite, die sich wünschte, dass sein kleines dickes Mädchen sich mit den beliebten Kids an der Schule anfreundete. Den Kindern seiner Klienten oder denen von anderen wichtigen Persönlichkeiten. Da er ein Topmanager im Finanzsektor war, hatte er in der Öffentlichkeit ein Image zu wahren. Und zwar eines, in das Cassie bis heute nicht hineinpasste.
„Wie wäre es damit, wenn du dem Gedanken eine Chance gibst? Ich weiß, dass du eine Skeptikerin bist, aber was, wenn ich nicht lüge? Gerris Grinsen wurde breiter und brachte ihre Grübchen zum Vorschein. Die ältere Frau war wirklich umwerfend, und Cassie war sich sicher, dass Gerri in der Männerwelt sehr beliebt war. „Was, wenn du dich selbst davon abhältst, eine neue Kultur kennenzulernen? Eine andere Lebensform?
So ein Mist. Warum hatte sie Gerri davon erzählt, dass sie ein großer Fan des Discovery Channels war und sich quasi alles ansah, was mit Aliens und Tieren zu tun hatte? Außerirdisches Leben, das Weltall und unerklärliche Dinge faszinierten sie ungemein. Nur Geister nicht. Sie glaubte fest an deren Existenz und wollte sich so weit wie möglich von ihnen fernhalten.
„Gerri …"
Gerri setzte sich gerade auf und stellte ihre erneut leergewordene Tasse mit meinem leisen Klirren auf der Untertasse ab. „Komm schon, Cassie. Eine andere Welt. Das könnte genau das sein, was du brauchst."
Cassie biss sich auf die Unterlippe, unsicher, was sie tun sollte. Auf der einen Seite wollte sie wissen, ob Gerri tatsächlich verrückt geworden war. Sie schien eigentlich sehr intelligent zu sein. Auf der anderen Seite würde sie sich wie eine Idiotin vorkommen, falls sie Gerri Glauben schenkte und dann alles doch nur ein Scherz gewesen sein sollte.
„Ich muss darüber nachdenken", antwortete sie schließlich. Ihr Kopf sagte ihr, sie sollte dieses Gespräch ignorieren und vergessen, aber eigentlich schien Gerri bei klarem Verstand zu sein. Es war ihre blöde neugierige Seite, die sich selbst beweisen wollte, dass Gerris Geschichte unmöglich stimmen konnte.
„Nimm dir das Wochenende Zeit. Ich werde Montagabend meine Reise antreten. Wir können uns am Morgen nochmal darüber unterhalten, wenn du zur Arbeit kommst."
Cassie nickte. Sie würde noch mit ihrer Familie zu Abend essen; ein allwöchentliches Ereignis, das jedes Mal an ihren Nerven zerrte. Diese Woche freute sie sich allerdings darauf, da ihr Cousin Ivan und seine Schwester Ivy dabei sein würden. Vielleicht konnte sie diese ganze Alien-Sache mit ihnen besprechen. Hören, was die beiden davon hielten. Sie waren wie Geschwister für Cassie und wahrscheinlich auch die Einzigen in ihrer Verwandtschaft, die sie nicht aufgrund ihrer Figur verurteilten.
2
ZWEI
Talen Arctos ließ seine Wut mit einem gewaltigen Brüllen heraus. Einem Brüllen, das so laut war, dass sich alle Männer, die sich gerade ebenfalls im Hauptquartier aufhielten, schockiert zu ihm umdrehten.
Auch wenn Talen nicht der geselligste Anführer in der Geschichte des Bärenklans war, erledigte er seinen Job gewissenhaft. Sein Klan lebte in riesigen Unterkünften, die die Bären gemeinsam errichtet hatten, ohne die Ressourcen des Planeten zu verschwenden. Die meisten ihrer Behausungen befanden sich an eher unüblichen Orten und nutzten Höhlen und andere verfügbare Areale als natürliche Anbauten.
„Was meinst du mit Paxten wird nicht mit mir kommen?", grummelte er zähneknirschend, während sich seine Hände zu Fäusten ballten. Er hätte damit am liebsten so hart auf den Tisch vor sich eingeschlagen, dass das antike Stück wahrscheinlich in tausend Stücke zersplittert wäre.
Talens Sicherheitschef und rechte Hand, Dylan Sroden, verzog das Gesicht. „Tut mir leid, Tal. Aber Paxten ist wütend, weil du ihm gesagt hast, dass er sich nicht gleichzeitig mit Lashelle und Marla treffen darf."
Tal biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer beinahe zerbrach. Nachdem ihre Eltern gestorben waren, stellte sein kleiner Bruder seine Geduld jeden Tag aufs Neue auf die Probe. Als Klanoberhaupt hatte Tal keine Zeit, sich ständig um Paxtens Stimmungsschwankungen zu kümmern.
„Dir ist klar, dass das alles Mutters Schuld ist", fauchte er, während er versuchte, nicht auf seine verstorbenen Eltern wütend zu werden. Seine Mutter hatte Paxten immer alles gegeben, was er wollte, und ihn bis ins Erwachsenenalter wie ein kleines Kind verhätschelt.
„Nimm es ihm nicht allzu übel, warf ein jüngerer Bär ein, der mit Paxten befreundet war. „Er ist einfach nur ein bisschen frustriert.
Talen ging auf ihn zu und starrte so lange auf ihn herunter, bis der kleinere Bär seinem Blick auswich und zur Seite schaute. Paxtens Einstellung und seine Taten in letzter Zeit waren nicht zu entschuldigen. Er hatte seine Grenzen bereits ausgereizt und war dabei, den ganzen Klan in Verruf zu bringen.
„Du meinst also, nur weil er frustriert ist, sollte ich es tolerieren, wenn er mit zwei Frauen spielen und ihnen falsche Hoffnungen machen will?", knurrte er Gable an.
Es war an der Zeit, dass Paxten einen Schritt nach vorn machte und seinen eigenen Platz im Familiengeschäft fand. Das Geschäft war eigentlich nicht unbedingt überlebensnotwendig, da dem Klan der westliche Wald gehörte, der an die majestätischen Wasserfälle Auroras grenzte. Das weitläufige Waldstück hatte einen riesigen Fluss, der alle mit genügend Nahrung versorgte. Daher brauchten sie eigentlich nichts anderes zum Leben.
Tals Vater hatte es allerdings geliebt, zu arbeiten. Er war der Typ Bär gewesen, der gern Dinge mit den eigenen Händen tat. Und als er ihre zweite Familienresidenz an eine Höhle gebaut und dadurch eine neue Art des Wohnens geschaffen hatte, war der gesamte Klan begeistert gewesen.
Irgendwann hatte es sich herumgesprochen. Jeder, von den Dragos über die Tiger bis hin zu den Jaguaren, wollte sich solche Unterkünfte von den Bären anfertigen lassen. Und nicht nur das, vor kurzem hatten sie sogar eine Anfrage vom Nachbarplaneten Galaxa bekommen. Der König des Kriegerstammes wollte neue Jagdhütten, und Tal hatte mit ihm bereits über ein mögliches Geschäft gesprochen.
„Es tut mir leid." Gable trat zurück, sein langes Haar bedeckte fast sein komplettes Gesicht, da er den Kopf gesenkt hielt, um noch immer Talens Blick auszuweichen.
„Der Umstand, dass ihn seit seiner Kindheit ausnahmslos jeder in Schutz genommen hat, ist daran schuld, dass er sich nun so unmöglich verhält."
„Das stimmt. Gable nickte, seine Stimme war leise und klang zwar unterwürfig, aber gleichzeitig gereizt. „Ich denke nur, dass du dich nicht einmischen und ihn selbst entscheiden lassen solltest, mit wem von ihnen er sich paaren will.
„Ich hätte mich nicht eingemischt, wenn die Eltern der Mädchen nicht zu mir gekommen wären und verlangt hätten, dass Paxten mit seinen Spielchen aufhört. Tals Bär brüllte innerlich auf. „Wir sind nicht wie die schwachen Menschen, die von Frau zu Frau ziehen, um sich dann irgendwann zu entscheiden, welche von ihnen sie am meisten mögen. Wir überlassen die Entscheidung unserem Tier und dann paaren wir uns. So einfach ist das.
Wut flackerte in Gables Augen auf. „Ich verstehe. Er wandte sich zum Gehen. „Ich werde sehen, ob ich ihn zur Vernunft bringen kann.
Tal schaute ihm hinterher. Ihm gefiel es nicht, dass Paxten und sein Freund einfach ihr Ding durchziehen wollten, ohne an die Konsequenzen zu denken. So funktionierte der Klan der Arctos nicht und daran würde sich auch nichts ändern, solange Talen das Sagen hatte.
„Paxten benimmt sich wie ein Kind, und nicht wie ein erwachsener Mann." Der Bär in Talen wollte rauskommen und irgendetwas zerstören. Egal was. Er war bereits seit Monaten gereizt. Angesichts der Probleme mit seinem Bruder und Tals Widerwillen, sich zu paaren, war das Tier genervt, sexuell frustriert und bereit, ein paar Bäume niederzumähen.
„Es tut mir leid", seufzte Dylan, während sich seine breiten Schultern genervt hoben und wieder senkten. Bei der Bewegung zuckten seine Armmuskeln, die unter dem ärmellosen Shirt hervorschauten. Im westlichen Wald war es stets angenehm kühl. Blätter fielen zu Boden und wuchsen kontinuierlich nach, sodass die Umgebung einer Mischung aus Frühling und Herbst auf der Erde ähnelte. Tal hatte bereits genug Videos von der Erde gesehen, dass ihm das Herz schmerzte. Davon, wie die Menschen ihre Wälder zerstörten und Bäume nicht wieder neu pflanzten, nachdem sie sie gefällt hatten. Es war eine Schande.
„Ich wollte, dass er mich begleitet, wenn ich Alyx treffe. Damit wir dem König zeigen können, dass Paxten langsam in seine Position als mein Stellvertreter hineinwächst", knurrte Talen. Er marschierte auf eine gigantische Glaswand zu, die sich sofort öffnete und den Weg zum Rand der Klippe freigab, auf der sich die Arbeitshütten befanden. Dylan folgte ihm nach draußen.
„Geh und triff dich mit Alyx. Lerne die Thronfolgerin und ihre Brüder kennen. Und Alyx‘ Königin, Bella, ist wirklich nett. Du wirst sie mögen."
„So ein Geplänkel interessiert mich nicht, Dylan." Er drehte sich um, damit er seinen Freund direkt ansehen konnte. Frustration machte sich in Dylans Gesicht breit. „Ich weiß, dass du dir wünschst, ich wäre kontaktfreudiger. Aber darum habe ich dich an meiner Stelle zur Hochzeit geschickt. Das hier hätte mein erstes Treffen mit der Königin und ihren Kindern sein sollen, und ich dachte, ich könnte mich auf Paxten verlassen. Darauf, dass