Ein Bär für alle Fälle: PARANORMALE DATINGAGENTUR, #25
Von Milly Taiden
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Über dieses E-Book
Winter Delgado liebt es, Partys zu planen. Sie freut sich riesig über ihre neueste Klientin – die berühmte Kupplerin Gerri Wilder, aber weniger auf diesen heißen Alpha-Bären, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihr Gefährte ist. Für ihre Karriere bedeutet Gerris Party einen großen Sprung nach vorn – wenn Winter sich doch nur auf ihre Arbeit konzentrieren könnte, anstatt sich von dem großen, sexy Quinn ablenken zu lassen. All das Gerede über Gefährten bringt sie ins Grübeln, ob sie der Sache nicht doch eine Chance geben sollte.
Finn Blackburn hat sich von seinem Klan distanziert. Er besitzt seine eigene Sicherheitsfirma in der Stadt und führt ein eher ruhiges Leben. Doch dann findet er innerhalb eines einzigen schicksalhaften Nachmittags seinen verlorenen Zwillingsbruder, seinen Vater und sogar seine Gefährtin. Er bekommt keine Gelegenheit, das alles richtig zu verarbeiten, oder einen genaueren Blick auf Winters Kurven zu werfen, denn plötzlich ist er der Einzige, der seinen Klan retten kann … aber nur kein Druck!
Bei seinem unterdrückten Klan hören die Probleme jedoch nicht auf: Der Ältestenrat will offenbar Finns Familie aus dem Weg räumen, um seine eigenen korrupten Leute an die Spitze zu stellen. Inmitten des Kampfes um seinen Klan, der Zusammenführung seiner Familie und der Sorge um Winters Sicherheit ist das nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, um sich zu verlieben. Als die Lage zu eskalieren droht, stellen Finn und Winter sich gemeinsam dem Feind entgegen – selbst wenn dabei einer von ihnen oder sogar sie beide ihr Leben verlieren könnten.
Milly Taiden
Milly Taiden is the New York Times and USA Today bestselling author of numerous series, including the Paranormal Dating Agency, the Sassy Mates books, and the Federal Paranormal Unit novels. Milly loves writing sexy stories so hot they sizzle your e-reader. When her curvy humans meet their furry alphas, inhibitions give way to animal instincts—and carnal desire. Milly lives in Florida with her husband, children, and spunky dogs, Needy Speedy and Stormy. She is addicted to shoes, Dunkin’ Donuts, and chocolate and is aware she’s bossy. Visit her online at www.millytaiden.com.
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Ein Bär für alle Fälle - Milly Taiden
KAPITEL EINS
„W inter, Liebes, ich habe gerade mit dem Besitzer der Party-Location gesprochen. Wir können jetzt in den Ballsaal", erzählte Gerris enthusiastische Stimme am anderen Ende der Leitung.
Winter konnte noch immer kaum glauben, dass Gerri Wilder, die berühmte Kupplerin, ihre Klientin war. Sie klemmte sich den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter und ging in die Küche, um eine Kanne Kaffee aufzusetzen.
„Hi, Gerri. Das ist großartig. Dann kann ich schon einmal mit dem Dekorieren anfangen. Am Freitag sollten dann die gemieteten Sachen kommen."
„Hast du die Sicherheitsfirma kontaktiert?", fragte Gerri.
„Ich habe diesem Finn Blackburn ein paar Nachrichten auf den AB gesprochen, aber er hat noch nicht zurückgerufen. Winter nahm das Telefon wieder in die Hand und schaute aus dem Fenster zum Garten und dem dahinterliegenden Waldstück hinaus. „Ich muss schon zugeben, dass mir ein wenig die Nerven flattern. Uns bleibt kaum noch Zeit für die Vorbereitung.
„Dann machen wir es folgendermaßen: Du kümmerst dich erst einmal um die Dekoration und besprichst mit Finn das Sicherheitskonzept. Was das Catering angeht, kenne ich da eine Firma, die sowohl mit der Location wie auch mit meinen Erwartungen sehr gut vertraut ist. Um diesen Punkt brauchst du dir also keine Gedanken zu machen. Alles Weitere liegt allerdings in deinen Händen. Ich schicke dir gleich die Adresse. Es ist eigentlich fast immer jemand vor Ort, also kannst du jederzeit hingehen. Sobald du dort bist, bekommst du einen eigenen Schlüssel, damit du kommen und gehen kannst, wie es dir zeitlich passt."
Winter wandte sich wieder dem Herd zu und schaltete ihn aus. „Danke, Gerri. Das klingt wunderbar. Ich werde gleich nochmal in Finns Büro anrufen. Wenn es sein muss, schaue ich dort auch persönlich vorbei und hämmere so lange an die Tür, bis irgendwer reagiert." Sie lachte zwar, aber das war ihr voller Ernst. Wie konnte dieser Mann eine Firma leiten, wenn er es nicht einmal schaffte, sich auf mehrere entgangene Anrufe zurückzumelden?
„Okay, Liebes, gib ihm einfach eine Chance. Er ist genau das, was du brauchst. Für die Party natürlich. Was die Sicherheit angeht."
„Na sicher hast du es so gemeint, Gerri. Ich weiß genau, was du vorhast. Aber da du es so wünschst, werde ich seine Firma schon irgendwie für die Party ins Boot holen. Die Entscheidungen in allen anderen Bereichen treffe allerdings ich. Sie öffnete den Küchenschrank neben dem Herd und holte einen Kaffeebecher für unterwegs heraus. „Ich muss los. Mein Kaffee ist fertig, und es warten noch eine unprofessionelle Sicherheitsfirma und ein Haufen Planungsarbeit auf mich.
Bevor sie auflegte, hallte ihr Gerris Lachen aus dem Hörer entgegen.
„Wie dämlich ist dieser Typ eigentlich? Er schafft es nicht einmal zurückzurufen, wenn es um ein lukratives Geschäft geht. Gerri sollte sich einfach eine andere Sicherheitsfirma aussuchen. Gefährte hin oder her, ich will mit niemandem zusammenarbeiten, der andere einfach so im Regen stehen lässt. Meine Arbeit ist genauso wichtig und meine Zeit ebenso wertvoll wie seine."
Sie befüllte ihren Kaffeebecher und drückte den Deckel fest auf. „Ich muss mir eine Katze oder ein anderes Haustier zulegen, dann könnte ich wenigstens sagen, dass ich mit irgendwem spreche und nicht nur mit mir selbst." Ihr Handy piepste, und sie schaute aufs Display. Gerri hatte ihr die Adresse des Veranstaltungsortes geschickt.
„Wunderbar, dann schaue ich mir die Location direkt einmal an. Ich kann sowieso schlecht planen, wenn ich nicht weiß, wie genau es vor Ort aussieht."
Sie schnappte sich ihr Handy, wählte die Kurzwahl für ihr Büro und ging zur Tür raus. „Events by Winter, hier spricht Malorie. Was kann ich für Sie tun?"
„Hallo Malorie, vielleicht kannst du dich mit mir vor der Location für Gerri Wilders Party treffen? Sie hat gerade angerufen und mir die Adresse durchgegeben. Möchtest du mal aus dem Büro rauskommen und dir mit mir alles ansehen?" Malorie war Winters Partnerin und Schützling. Noch dazu war sie eine gute Freundin. Winter arbeitete gern mit ihr zusammen und gab viel auf ihre Meinung.
„Sicher, Boss. Bisher ist hier nicht viel los. Schick mir die Adresse, und dann treffen wir uns dort."
Winter rollte mit den Augen. „Wir haben erst seit zwanzig Minuten geöffnet. Natürlich ist da noch nicht viel los. Kleb einfach eine Notiz an die Bürotür, dass wir zum Nachmittag wieder zurück sind, und mach dich dann auf den Weg." Damit legte sie lachend auf. Eine Angestellte zu haben, die gleichzeitig eine Freundin war, hatte den Vorteil, dass Winter sich am Telefon kurzhalten konnte und Malorie trotzdem wusste, dass es nicht böse gemeint war.
Winter schloss die Haustür ab und stieg schwungvoll in ihr Auto. Dann startete sie das Navigationsgerät und gab die Adresse ein, die Gerri ihr geschickt hatte. Die Fahrt würde ungefähr dreißig Minuten dauern.
Sie legte den Rückwärtsgang ein und betätigte die Anruf-Taste am Lenkrad. „Ruf Finn Blackburn, Sicherheitsfirma an. Sie trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum, während sie dem Piepen des Freitons lauschte, doch dann wurde es plötzlich still. Mist, war etwa die Verbindung abgebrochen? „Um Himmels Willen, warum kannst du denn nicht mal ans Telefon gehen?
, beschwerte sie sich laut.
„Nun, ich wollte gerade ‚Hallo‘ sagen, aber nach dieser freundlichen Begrüßung werde ich das wohl überspringen und antworten: Wer zur Hölle ist da?"
Winter umklammerte das Lenkrad und schaute unwillkürlich zu ihrem Handy, als könnte sie den Mann am anderen Ende der Leitung sehen. „Ähm, ja. Hi. Ich bin Winter Delgado. Gerri Wilder hat mich damit beauftragt, eine Party für sie zu organisieren. Und sie möchte, dass ich mit Ihrer Sicherheitsfirma zusammenarbeite. Ich versuche bereits seit zwei Wochen, jemanden zu erreichen, aber ich bin nie durchgekommen, und zurückgerufen wurde ich auch nie."
Gott, sie schwafelte diesen Mann gerade zu. Was, wenn das Finn, ihr angeblicher Gefährte, war? Was für einen großartigen ersten Eindruck sie auf ihn gemacht haben musste. Nicht dass ihr das wichtig wäre. Sie würde sowieso nicht mit ihm ausgehen. Nur warum zum Geier konnte sie nicht aufhören, darüber nachzudenken?
Dann realisierte sie, dass sie aufgrund ihres inneren Monologs ihrem Gesprächspartner gar nicht mehr zuhörte. „Entschuldigung, könnten Sie das wiederholen? Ich sitze gerade im Auto und war kurz abgelenkt."
„Interessant. Ich habe gesagt, dass ich die letzten drei Wochen wegen einer Geschäftsreise nicht in der Gegend war. Ich bin gerade erst zurück. Möchten Sie sich heute Nachmittag mit mir treffen, damit wir uns über die Veranstaltung und alles Wichtige, das ich wissen müsste, unterhalten können?"
„Nur zur Klarstellung: Ich spreche gerade mit Finn Blackburn, richtig?"
„Ja."
„Gut, ich kann um vierzehn Uhr vorbeikommen. Passt das?" Winter bemühte sich, ruhig zu klingen und sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen.
„Bis dann."
Winter streckte grummelnd den Finger aus, um auf das rote Hörersymbol zu tippen. „Gefährte hin oder her, ich glaube ja nicht, dass das etwas wird, mein Lieber."
„Was haben Sie gerade gesagt?"
Winter erschrak, ihre Augen zuckten zu ihrem Handy. Mist, sie hatte die falsche Taste erwischt und gar nicht aufgelegt.
„Ähm, Gerri Wilder ist eine Art Dating-Guru. Sie tut nie etwas ohne Grund. Da sie darauf bestanden hat, dass ich eng mit Ihnen zusammenarbeite, habe ich nur angenommen, dass ich Ihre Gefährtin bin."
Sie atmete tief durch und schaute zum Navi. Glücklicherweise war sie fast an ihrem Ziel angekommen. Sie hatte wegen des Verkehrs nicht auf ihre Worte geachtet und war zielsicher in jedes erdenkliche Fettnäpfchen getreten.
„Ich kann Ihnen versichern, dass ich selbst entscheide, mit wem ich zusammen sein will, und dass Sie keine Angst haben brauchen, wenn Sie herkommen. Es wird ein rein geschäftliches Treffen."
Diesmal vergewisserte Winter sich, dass sie auch wirklich aufgelegt hatte, bevor sie auch nur einen weiteren Gedanken laut aussprach. Die Stimme des Navis ertönte und verkündete, dass sie in drei Kilometern rechts abbiegen musste und sich ihr Ziel dann auf der linken Seite befand. Sie konnte es kaum erwarten, Malorie von dem peinlichen Telefonat zu erzählen.
Als sie angekommen war, sah sie erst einmal nichts als Bäume und Wald. Irgendwo dazwischen entdeckte sie schließlich die Einfahrt, einen langen, kreisförmigen zementierten Weg, der zu einer Villa führte. „Wow … So etwas hätte ich hier niemals erwartet!"
Während Winter auf das Gebäude zufuhr, renkte sie sich beinahe den Hals aus, um bis zum Dach hochzusehen. „Zur Weihnachtszeit muss es hier mit all der Deko unglaublich aussehen." Sie hielt an und griff nach ihrem Handy, um ihre Notiz-App zu öffnen.
Überprüfen, ob sich weiße Lichter entlang der Einfahrt befestigen lassen. Sofern es zur restlichen Dekoration passt.
Sie schloss die App wieder und schaltete den Motor aus. Das nächste Mal, wenn sie wieder einmal Selbstgespräche führte, sollte sie daran denken, ihr Handy hochzuhalten. Zumindest würde es dann so aussehen, als würde sie sich mit jemandem unterhalten. Das war wirklich eine schlechte Angewohnheit, die sie loswerden musste. Dann hörte sie ein Auto hinter sich. Ein Blick in den Rückspiegel verriet ihr, dass Malorie gerade angekommen war.
Ihre Assistentin sprang aus dem Wagen und kam auf sie zu, während sie ebenfalls ausstieg. „Gott! Was für eine tolle Location!"
„Das finde ich auch. Ich kann es kaum erwarten, die Villa von innen zu sehen. Mein Kopf ist schon voller Ideen – das hier wird die beste Party, die wir je geplant haben! Winter konnte nicht anders, als einen kleinen Freudentanz aufzuführen. Diese Party war eine große Chance für sie, den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu gehen, und bei einem Veranstaltungsort wie diesem konnte es nur ein Riesenerfolg werden. „Bist du bereit reinzugehen? Hoffentlich ist die Villa von innen genauso schön wie von außen.
Als sie beide am Eingang ankamen, klopfte Winter an die Tür. „Für den Fall, dass der Besitzer noch nichts geplant hat, habe ich mir überlegt, dass wir die Einfahrt mit weißen Lichtern säumen und vielleicht auch das Gebäude selbst mit ein wenig geschmackvoller und eleganter Dekoration schmücken könnten. Was meinst du?" Winter war sich allerdings nicht sicher, was an einem so großen Gebäude gut aussehen könnte. Auf keinen Fall wollte sie, dass es am Ende zu übertrieben und kitschig aussehen würde.
„Ich finde die Idee sehr gut. Wir sollten das Konzept auf das ganze Haus ausweiten. Vor dem Eingang oder sogar auf dem Weg dorthin ein paar Pflanzen aufstellen, die allesamt mit weißen Lichterketten behangen sind. Ich glaube, das wäre elegant und würde einen schönen Akzent setzen." Malorie drehte sich verträumt um die eigene Achse, und Winter konnte sich bereits vorstellen, was ihre Freundin sich vor ihrem inneren Auge ausmalte.
„Du hast recht. Das klingt perfekt." Als sich die Eingangstür hinter ihnen öffnete, drehte Winter sich um und erblickte einen hochgewachsenen Mann mit dunklem Haar, das von silbernen Strähnen durchzogen war.
„Guten Tag, ich bin Winter Delgado. Gerri Wilder hat mich engagiert, um hier eine Party auszurichten. Sie meinte, ich könnte jederzeit vorbeikommen und mir die Örtlichkeit ansehen." Sie schaute zu Malorie und dann wieder zu dem Mann.
„Ja, Ms. Wilder hat mir bereits mitgeteilt, dass Sie kommen würden. Bitte nehmen Sie diesen Schlüssel an sich. Sie können kommen und gehen, wie Sie möchten. Wenn Sie oder Ihre Assistentin irgendetwas benötigen sollten, sprechen Sie einfach einen der Bediensteten an." Er trat einen Schritt zurück und bedeutete den Frauen einzutreten.
„Vielen Dank. Wir wissen Ihre Hilfe wirklich zu schätzen." Winter ging hinein und schaute sich um. In der großen Eingangshalle befand sich eine Doppeltreppe, über die man ins erste Stockwerk gelangte. Licht schimmerte auf dem hölzernen Geländer, und die Treppenstufen führten Winters Blick hoch zu einem Kronleuchter, der über ihren Köpfen von der Decke herabhing.
Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie etwas über den gefliesten Boden flitzte. Eine dreifarbige Katze schlitterte an ihr vorbei und verschwand hinter der nächsten Ecke. Wie süß!
„Der Ballsaal befindet sich auf der rechten Seite. Es gibt noch weitere Räume, die Sie bei Bedarf verwenden können. Außerdem würde ich Ihnen empfehlen, den Garten hinter dem Ballsaal zu besichtigen, bevor Sie gehen. Wenn es nicht zu kalt ist, können Sie auch diesen Bereich nutzen." Der Mann verbeugte sich zum Abschied und entfernte sich.
„Winter, diese Location ist sogar noch viel besser, als ich erwartet hatte! Komm, ich kann es kaum erwarten, mir alles anzusehen."
Ein paar Stunden später verließen die beiden Frauen das Anwesen mit einem konkreten Plan für die Party. Als Winter einen Blick auf die Uhr warf, fiel ihr auf, dass sie sich beeilen musste, um noch pünktlich zu ihrem Termin mit Finn zu kommen. Nach diesem schrecklichen Telefonat am Vormittag sollte sie besser nicht zu spät bei ihm auftauchen.
KAPITEL ZWEI
Finn Blackburn beendete das Telefonat und lehnte sich auf seinem Bürostuhl zurück. Glaubte diese Frau wirklich, sie wäre seine Gefährtin? Er konnte es kaum erwarten, sie zu treffen. Für jemanden, der ein eigenes Unternehmen hatte, schien sie sehr eigenwillig zu sein. Über das Telefon hatte er nicht heraushören können, ob sie eine Gestaltwandlerin oder ein Mensch war, aber er war neugierig darauf, das herauszufinden.
Er hatte nicht gelogen, als er gesagt hatte, er wäre fort gewesen. Seine Mutter war krank und ihr geistiger Zustand verschlechterte sich stetig. Sein Klan würde unter der Führung des aktuellen Alphas auch bald am Ende sein. Verdammt, selbst die Stadt starb einen langsamen Tod. Es gab gerade viel zu viele Baustellen in seinem Leben, als dass er großartig Zeit für eine potenzielle Gefährtin hätte. Vorausgesetzt, sie war keine verrückte Stalkerin, die sich einfach nur einen Gestaltwandler angeln wollte.
Finn wandte sich dem Computerbildschirm zu und klickte auf die Verknüpfung vom digitalen Anrufbeantworter. Er wollte wissen, wie oft diese Winter tatsächlich angerufen hatte. Nachdem er sich eingeloggt hatte, sah er, dass sich einige Nachrichten von seinem Cousin Jared angesammelt hatten. Die letzte lautete einfach nur: „Ruf mich zurück, es gibt Neuigkeiten und ich muss dir persönlich davon erzählen."
Dann waren da noch fünfzehn Anrufe von Winter Delgado und ihrer Firma Events by Winter. Er machte sich nicht die Mühe, die Aufzeichnungen des ABs zu lesen. Durch das Telefonat gerade eben sollte er bereits das Wesentliche wissen.
Die Nachricht von Gerri Wilder öffnete er jedoch.
Hallo Finn. Hier ist Gerri Wilder. Du wirst bald von einer Freundin von mir hören. Ich will dich darum bitten, ihr gegenüber offen zu sein. Gib ihr eine Chance. Du wirst in naher Zukunft jemanden brauchen, an den du dich anlehnen kannst. Winter kann dieser Jemand für dich sein. Du musst sie nur an dich heranlassen. Bis bald.
Finn schob seinen Stuhl vom Tisch weg und ließ den Kopf nach hinten fallen, starrte an die Decke. Was könnte passieren oder passiert sein, dass Gerri Wilder dachte, er würde jemanden zum Anlehnen brauchen? Dann erinnerte er sich an die Nachricht von Jared. Er setzte sich wieder aufrecht hin, schnappte sich sein Handy und rief seinen Cousin an. Es dauerte nicht lange, bis dieser ranging.
„Jared, was für Neuigkeiten gibt es denn?"
Am anderen Ende der Leitung ertönte ein Seufzen. „Mann, bin ich froh, dass du endlich zurück bist. Deine Geschäftsreise hat viel zu lang gedauert. Sag mal, bist du gerade beschäftigt? Es ist sehr viel passiert und ich muss mit dir reden."
Finn lehnte sich leicht nach vorn und öffnete seinen Terminplaner. „Bis vierzehn Uhr bin ich frei. Hast du zufällig jetzt Zeit für ein Treffen?"
Jared sprach mit jemandem, und selbst mit seinem übermenschlichen Gehör konnte Finn nicht ausmachen, was er sagte. „Ja, ich komme zu dir ins Büro. Ich bin nicht weit weg und sollte in zehn Minuten da sein."
Nachdem Jared aufgelegt hatte, schickte Finn eine Nachricht an seine Mitarbeiter. Die meisten waren sowieso auswärts im Einsatz, aber er wollte sichergehen, dass niemand störte. Bitte bis auf Weiteres nicht ins Büro kommen. Ich habe am Nachmittag ein Meeting zu einem potenziell größeren Job. Nähere Details kommen später.
Es würde noch ein paar Minuten dauern, bis Jared hier war, also beschloss Finn, sich noch etwas über Events by Winter zu informieren. Sollte er wirklich mit dieser Frau zusammenarbeiten, wollte er so viel wie möglich über sie wissen.
Kurz darauf lenkte ein Klopfen