Milliardär sucht Braut
Von Allison Leigh
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Heiratet er nicht binnen zwei Monaten, verliert er den Familienbesitz … Völlig in Gedanken, wie er so schnell eine Frau herbeizaubern soll, prallt Milliardär Grayson beim Joggen auf eine Schöne, die ihm gleich gefällt. Er ahnt ja nicht, dass ihr Treffen kein Zufall war …
Allison Leigh
Allison Leigh war schon immer eine begeisterte Leserin und wollte bereits als kleines Mädchen Autorin werden. Sie verfasste ein Halloween-Stück, das ihre Abschlussklasse aufführte. Seitdem hat sich zwar ihr Geschmack etwas verändert, aber die Leidenschaft zum Schreiben verlor sie nie. Als ihr erster Roman von Silhouette Books veröffentlicht wurde, wurde für Allison ein Lebenstraum wahr; sie konnte es kaum glauben, als in ihrer Heimatstadt die Buchläden voll waren mit ihrem Werk! Beim angesehenen RITA© Award wurde sie Finalistin, erhielt Auszeichnungen wie die Goldene Feder und erscheint regelmäßig auf Bestsellerlisten. In Südkalifornien geboren, lebte Allison in vielen verschiedenen Städten und unterschiedlichen Staaten der USA. Sie arbeitete als Kosmetikerin, Programmiererin, Pfarramtssekretärin und Datenbank-Administratorin. Letztendlich ließ sie sich mit ihrer Familie in Arizona nieder. Ihrer Familie, die sie immer unterstützt, verdankt sie viele romantische und liebevolle Gedanken und Inspiration für ihre Romane. Sie können Allison Leigh eine E-Mail schreiben: allison@allisonleigh.com
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Buchvorschau
Milliardär sucht Braut - Allison Leigh
IMPRESSUM
Milliardär sucht Braut erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Allison Lee Davidson
Originaltitel: „The Bride and the Bargain"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1714 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tatjana Lénárt-Seidnitzer
Umschlagsmotive: GettyImages_nd3000, prezent, Tetiana
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733718077
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Juli
Grayson Hunt, kurz Gray genannt, war äußerst verstimmt über den Einberufungsbefehl, den er wie seine drei jüngeren Brüder von seinem Vater erhalten hatte. Um dem Aufruf zur „Hütte" zu folgen, wie sie das eindrucksvolle Familienanwesen am Lake Washington seit frühester Jugend nannten, hatte Gray sechs wichtige Meetings absagen müssen. In seinem Büro in der Innenstadt von Seattle warteten darüber hinaus unzählige dringende Aufgaben auf ihn.
Die viele Arbeit wäre natürlich keine Entschuldigung gewesen. Denn als Vorsitzender des Familienunternehmens musste er stets fähig sein, sämtliche Verantwortlichkeiten zu bewältigen.
Sein Vater Harrison Hunt ließ sich jedenfalls nie für längere Zeit durch unvorhergesehene Ereignisse von der Pflicht abhalten. Als einziges Kind eines Ladenbesitzers und einer Hausfrau hatte er eine bahnbrechende Software entwickelt, die Computerfirma HuntCom gegründet und sie zu einem internationalen Multimilliarden-Konzern ausgebaut.
Gray war zweiundvierzig, Harrys Erstgeborener und sein Stellvertreter in sämtlichen Belangen. Angeblich war er seinem Vater sehr ähnlich. Das war Fluch und Segen gleichermaßen.
Gemeinsam warteten die vier Brüder nun in der geräumigen Bibliothek. Zum wiederholten Male misslang Gray ein Stoß am Billardtisch. Er schüttelte den Kopf über sich selbst und überließ seinem Bruder Justin, der mit vierunddreißig der Jüngste in der Runde war, das Feld.
Gekonnt lochte Justin eine Kugel ein und fragte: „Weiß eigentlich jemand, warum uns der alte Herr herbestellt hat?"
„Er hat nichts dazu sagen wollen." Als sein Handy vibrierte, holte Gray es aus der Tasche und blickte auf das Display. Es war eine SMS von seiner Sekretärin Loretta, die ihn überall und jederzeit in den wichtigsten Angelegenheiten auf dem Laufenden hielt.
Alex saß in einem der schweren Ledersessel und beugte sich vor. „Harry hat dich höchstpersönlich zu sich zitiert? Mich auch. Mit seinen sechsunddreißig Jahren war Alex der Zweitjüngste und leitete die Harrison Hunt Foundation, den wohltätigen Zweig der Firma. Auch er hatte wichtige Termine absagen müssen. Mit seiner Bierflasche deutete er zum Vierten im Bunde. „Und was ist mit dir, J.T.? Hat dich Harry auch mit einem persönlichen Anruf beehrt?
„Allerdings. Der achtunddreißigjährige J.T. hielt ein Glas Bourbon in einer Hand und sah völlig erledigt aus. Als führender Architekt war er für sämtliche Immobilien und Baupläne von HuntCom verantwortlich und daher fast ständig auf Reisen. „Ich habe ihm erklärt, dass ich in Neu-Delhi für den Rest der Woche alle Termine absagen und für den Hin- und Rückflug jeweils einen Tag im Flugzeug verbringen muss. Aber er hat darauf bestanden, dass ich trotzdem komme.
Müde blickte er zu Justin. „Und bei dir, Justin?"
„Dasselbe. Ich war auf der Ranch. Er wollte unbedingt, dass ich sofort komme. Nachdenklich drehte Justin das Queue zwischen den Fingern. „Aber er hat nicht gesagt, warum es so eilig ist.
Niemand kannte den Grund für dieses Meeting. Und das ärgerte Gray. Schließlich wusste Harry, wie beschäftigt sie alle waren. Wozu trommelte er seine Söhne so überstürzt zusammen und ließ sie dann so lange warten?
Erneut holte er sein vibrierendes Handy heraus. Verdammt! Schon wieder ein Problem mit dem Aufkauf des neuesten Unternehmens für HuntCom. Um ungestört telefonieren zu können, wollte er den Raum verlassen. Bevor er jedoch die Tür erreichte, flog sie auf – sein Vater trat ein.
„Ah, da seid ihr ja alle. Hervorragend. Harry eilte zu seinem massiven Schreibtisch aus Mahagoniholz. Trotz des Herzanfalls, den er kürzlich erlitten hatte, legte Harry eine erstaunliche Energie an den Tag. „Kommt her, Jungs
, lud er sie beinahe so freundschaftlich ein, als täte er es jeden Tag.
Was nicht der Fall war. Dass er ein fürsorglicher aktiver Dad war, konnte man beim besten Willen nicht von ihm behaupten.
Ebenso wie seine Brüder ignorierte Gray Harrys Aufforderung, und die vier Stühle vor dem Schreibtisch blieben leer.
Harry dagegen setzte sich. Seine scharfen blauen Augen blitzten verärgert hinter der schwarzen Hornbrille. Ungehalten zuckte er die Achseln und murmelte: „Wie ihr wollt. Ob ihr sitzt oder steht, macht keinen Unterschied. Er räusperte sich. „Seit meinem Zusammenbruch im letzten Monat habe ich eine Menge über diese Familie nachgedacht. Bisher hat es mich nicht weiter gestört, dass ihr keine Anstalten macht, die Zukunft unseres Familiennamens zu sichern. Aber ich hätte an dem Herzinfarkt sterben können
, sagte er tonlos. „Ich kann jeden Augenblick sterben."
Gray konnte sich das nur schwer vorstellen.
Denn Harry wirkte noch immer sehr vital und äußerst starrsinnig. Trotz seiner siebzig Jahre war sein Haar kaum ergraut. Doch obwohl er in vielerlei Hinsicht wie eine Maschine funktionierte, war es nicht von der Hand zu weisen, dass er älter wurde.
Er stand auf, beugte sich vor und stützte die Hände auf den Schreibtisch. „Und mir ist klar geworden, dass ihr vier nie freiwillig heiraten werdet – was bedeutet, dass ich keine Enkelkinder bekomme. Doch der Name Hunt darf mit euch nicht aussterben. Ich werde die Zukunft unserer Familie nicht länger dem Zufall überlassen. Ich gebe euch ein Jahr. Am Ende dieses Jahres wird nicht nur jeder von euch verheiratet sein, sondern auch ein Kind haben oder zumindest mit seiner Frau eins erwarten."
Absolutes Schweigen breitete sich nach diesen Worten aus.
„Klar", murmelte J.T. schließlich.
Harry ließ sich nicht beirren. Ruhig erklärte er: „Wenn nur einer von euch sich weigert, werden alle ihre Positionen bei HuntCom verlieren. Und damit auch die Sonderrechte, die euch so viel bedeuten."
„Das kann nicht dein Ernst sein", wandte Gray ein.
„Das ist mein voller Ernst."
„Bei allem Respekt, Harry: Wie willst du denn die Firma ohne uns führen?, wollte J.T. wissen. „Ich weiß nicht, woran Gray, Alex oder Justin arbeiten. Ich bin gerade mit dem Ausbau von drei Niederlassungen gleichzeitig beschäftigt: hier in Seattle, in Jansen und in Neu-Delhi. Wenn ein anderer Architekt die Bauleitung übernimmt, wird es Monate dauern, bis er auf dem Laufenden ist. Die Verzögerung würde HuntCom ein Vermögen kosten.
Harry zeigte sich unbeeindruckt. „Das spielt dann keine Rolle mehr: Wenn ihr vier euch weigert, werde ich HuntCom nämlich verkaufen. In Stücken, wenn es sein muss. Dann gibt es keinen Neubau in Neu-Delhi. Und Hurricane Island ist auch Geschichte."
Die Insel war J.T.s Zufluchtsort. Auf sie verzichten zu müssen würde ihn vermutlich härter treffen als der Verlust der Firma.
Harry heftete den stählernen Blick auf Justin. „Natürlich würde ich auch die HuntCom-Anteile an der Ranch in Idaho verkaufen. Er wandte sich an Alex. „Außerdem würde ich die Stiftung schließen.
Schließlich betrachtete er Gray und teilte den letzten Tiefschlag aus. „Und wenn es keine Firma mehr gibt, braucht sie auch keinen Vorsitzenden mehr."
Gray erstarrte und ignorierte ausnahmsweise sein vibrierendes Handy. HuntCom portionsweise verkaufen? Was für eine wahnwitzige Idee! Harry hatte die Firma gegründet, und sie war Grays Leben. Er konnte die Drohung nicht ernst nehmen.
Doch seit dem Herzanfall vor einem Monat verhielt Harry sich immer unberechenbarer – und er besaß die Aktienmehrheit. Somit konnte er praktisch schalten und walten, wie es ihm gefiel. Selbst wenn sich der gesamte Vorstand, der aus seinen Söhnen, seiner ältesten Freundin Cornelia und deren vier Töchtern bestand, gegen ihn stellte: Er konnte nicht überstimmt werden.
Alex trat einen Schritt vor. „Das ist doch verrückt! Was willst du damit denn erreichen?"
„Dass ihr alle eine Familie gegründet habt, bevor ich sterbe. Und zwar mit einer Frau, die eine gute Ehefrau und Mutter ist."
Gray unterdrückte ein sarkastisches Lachen. Das war köstlich! Denn Harry selbst hatte nie eine solche Frau gewählt – für keine seiner insgesamt vier Ehen, aus denen die vier Brüder hervorgegangen waren.
„Ach ja. Cornelia wird sich eure Auserwählten vorher ansehen."
„Tante Cornelia weiß Bescheid?", fragte Justin fassungslos.
„Noch nicht", gestand Harry ein.
Justin wirkte erleichtert. Offensichtlich baute er darauf, dass Cornelia Fairchild, die Witwe von Harrys bestem Freund, sich nicht als Komplizin für diesen absurden Plan hergab.
Da war Gray sich jedoch nicht so sicher. Ihre „Tante ehrenhalber" bemutterte die vier Brüder zwar mehr, als ihre leiblichen Mütter das taten. Außerdem war sie die einzige Person, von der Harry sich wirklich etwas sagen ließ. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie sich gegen ihn stellte, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Immerhin kannten die beiden sich schon ewig und waren seit Kindertagen eng befreundet.
„Sie ist eine kluge Frau, meinte Harry. „Sie wird erkennen, ob eure Kandidatinnen sich für die Ehe eignen.
Zu schade, dass sie damals nicht deine Frauen ausgesucht hat. Dann wäre unser Leben ganz anders verlaufen …
„Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen: Ihr dürft ihnen nicht verraten, dass ihr reich seid. Oder dass ihr meine Söhne seid. Ich will keine Schwiegertochter, die nur aufs Geld aus ist. Auf solche Frauen bin ich schließlich selbst immer reingefallen. Meine Fehler braucht ihr nun wirklich nicht nachzumachen."
Dann sollte keiner von uns dazu gezwungen werden, in sein Unglück zu rennen. Denn nichts anderes bedeutet der Gang zum Altar.
Justin fasste noch einmal zusammen: „Tante Cornelia muss also unseren Bräuten zustimmen, die nicht erfahren dürfen, wer wir sind. Ist das schon alles?"
„Das ist alles. Harry holte tief Luft und sagte laut und deutlich in die angespannte Stille: „Ihr habt jetzt Zeit, darüber nachzudenken, und zwar genau bis in drei Tagen um Punkt acht Uhr abends – keine Minute später. Wenn ich bis dahin nichts von euch gehört habe, werde ich meine Anwälte anweisen, nach Käufern für die HuntCom-Unternehmen zu suchen.
Und damit verließ er den Raum.
„So ein Mistkerl, fluchte Justin nach einer Weile leise. „Ich glaube, er meint es wirklich ernst.
Spöttisch verzog J.T. den Mund. „Es wird bestimmt nicht so weit kommen. Er wird HuntCom nicht verkaufen. Was den Rest angeht …"
Alex verzog das Gesicht. „Und wenn er es nun tatsächlich tut?"
Gray zog sich das Jackett an. Er hatte bereits genug Zeit in der „Hütte verschwendet. „Wir stecken gerade mitten in den Verhandlungen, um eine andere Firma aufzukaufen. Auf keinen Fall stößt er HuntCom ab, bevor diese Sache abgewickelt ist, und das kann noch Monate dauern. Er blufft nur.
„Bist du dir da ganz sicher?, hakte Alex nach. Er machte sich nichts aus Reichtum und Privilegien. Was sein eigenes Leben anging, hätte er auf jeden Cent verzichtet. Doch er hatte eben eine ausgeprägte wohltätige Ader – und das Firmenkapital gestattete ihm, Gutes in der Welt zu tun und es an Bedürftige zu verteilen. „Was ist, wenn du dich irrst? Willst du das Risiko wirklich eingehen und alles aufs Spiel setzen, wofür du achtzehn Jahre lang gearbeitet hast? Ich will jedenfalls nicht, dass die Hunt Foundation geschlossen oder von einem anderen geführt wird.
„HuntCom ist das einzige Baby, an dem Harry je etwas gelegen hat, gab Gray zu bedenken. „Letztendlich wird er nichts tun, das nicht zum Besten für die Firma ist. So ist es doch schon immer gewesen.
„Ich kann nur hoffen, dass du recht hast, murmelte Justin. „Wie ist er überhaupt auf die Idee gekommen, dass wir uns alle Bräute suchen sollen? Ich begreife das nicht.
J.T. verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Also sind wir uns alle einig?, fragte er. „Keiner von uns lässt sich auf diesen verrückten Plan ein?
„Im Leben nicht", bestätigte Gray, und das war für ihn das Ende der Diskussion.
1. KAPITEL
Zehn Monate