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Bianca Exklusiv Band 251
Bianca Exklusiv Band 251
Bianca Exklusiv Band 251
eBook539 Seiten7 Stunden

Bianca Exklusiv Band 251

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Über dieses E-Book

EIN HERZ AUS PUREM GOLD von WILDING, KAY
In den Armen des begüterten Unternehmers Jack Sherrodan glaubt Frances an der Reling des Kreuzfahrtschiffs für Momente: Dies ist der Mann ihres Lebens! Aber wieso sollte Jack sich für eine wie sie interessieren? Außer ihrer Liebe hat sie ihm doch nichts zu bieten …

DIE ANTWORT KENNT NUR DEIN HERZ von STEELE, JESSICA
Ist Jack der Vater ihrer süßen Nichte - oder ist er ein perfekter Schauspieler, der alles abstreitet? Leyne weiß nicht, was sie dem einnehmenden Millionär glauben darf. Denn seit sie ihn ausfindig gemacht hat, kümmert er sich liebevoll um die Kleine. Und um sie. Warum?

DU BRINGST LACHEN IN MEIN LEBEN von TEMPLETON, KAREN
Grant Braeburn erkennt sein Leben kaum wieder, seit sich die lebhafte Mia in seinem luxuriösen Haus um seine kleine Tochter kümmert. Mit der schönen Frau sind Glück und Liebe zurück gekehrt - doch wie lange noch? Denn er weiß etwas über sie, das dieses Glück zerstören wird.

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum7. Nov. 2014
ISBN9783733730130
Bianca Exklusiv Band 251

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    Buchvorschau

    Bianca Exklusiv Band 251 - Kay Wilding

    Kay Wilding, Jessica Steele, Karen Templeton

    BIANCA EXKLUSIV BAND 251

    IMPRESSUM

    BIANCA EXKLUSIV erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

    Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg,

    in der Reihe: BIANCA EXKLUSIV, Band 251 – 2014

    © 1992 by Joan W. Hicks

    Originaltitel: „Going Overboard"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Elke Iheukumere

    Deutsche Erstausgabe 1993 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,

    in der Reihe BIANCA, Band 859

    © 2006 by Jessica Steele

    Originaltitel: „Promise of a Family"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Patrick Hansen

    Deutsche Erstausgabe 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,

    in der Reihe BIANCA, Band 1605

    © 2007 by Karen Templeton-Berger

    Originaltitel: „Dear Santa"

    erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Patrick Hansen

    Deutsche Erstausgabe 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,

    in der Reihe BIANCA, Band 1651

    Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 11/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733730130

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    KAY WILDING

    Ein Herz aus purem Gold

    Eigentlich ist der smarte Unternehmer Jack Sherrod nur an Bord des luxuriösen Kreuzfahrtschiffes, um ein Geschäft voranzutreiben, dass ihn zum Milliardär machen würde! Als er an Bord die süße Frances kennenlernt, spielt das aber plötzlich kaum noch eine Rolle. Doch ist sie wirklich das Aschenputtel mit dem großen Herzen, als das sie ihm erscheint?

    JESSICA STEELE

    Die Antwort kennt nur dein Herz

    Wer ist mein Daddy? Auf die neugierige Frage ihrer Nichte Pip weiß die hübsche Leyne keine Antwort. Also beginnt sie nachzuforschen und stößt auf den ausnehmend attraktiven Firmenboss John Dangerfield. Doch der streitet alles ab. Dabei ist ihm die Kleine wie aus dem Gesicht geschnitten. Lügt John – oder sagt er zwischen heiße Küssen die Wahrheit?

    KAREN TEMPLETON

    Du bringst Lachen in mein Leben

    Mia mag den zielstrebigen Geschäftsmann Grant Braeburn einfach nicht. Aber er war nun mal der Mann ihrer besten Freundin. Und da ist es Ehrensache, dass sie sich nach deren Unfalltod um ihre süße Tochter kümmert. Wobei sie dabei nicht nur der Kleinen ganz nah kommt, sondern auch Grant. Gefährlich nah sogar. Doch dann macht er ihr ein erschütterndes Geständnis …

    Ein Herz aus purem Gold

    PROLOG

    Das Testament war eine Überraschung.

    Frances Lanier hatte gewusst, dass es dieses Testament gab, natürlich. Jeder, der ihren Vater auch nur entfernt kannte, wusste, dass er ein Testament gemacht hatte. Schon vor mehr als zwanzig Jahren hatte er dieses Testament aufgesetzt, kurz nach dem Tode seiner Frau, doch keiner aus der Familie wusste genau, was es enthielt. Die Überraschung aber kam, als das Testament nach seinem Tode eröffnet wurde. Und Frances war genauso schockiert wie all die anderen, als sie erfuhr, dass sie Alleinerbin ihres Vaters war.

    Als sie jetzt darüber nachdachte, entschied sie allerdings, dass es wohl richtig so war. Immerhin hatte sie ihn die letzten dreizehn Jahre seines Lebens versorgt, hatte ihn gepflegt nach mehreren Schlaganfällen, seit sie mit siebzehn Jahren die Schule verlassen hatte.

    Außerdem wusste sie und auch ihre Schwester Juli sowie ihr Bruder Howie, dass ihr Vater nicht viel Geld hinterlassen würde. Da war das Haus in einer Arbeitergegend in Charlotte, aber sowohl das Haus als auch die Nachbarschaft ließen einiges zu wünschen übrig. Von dem Verkauf des Schrotthandels war vielleicht noch ein wenig Geld übrig geblieben, aber viel konnte es nicht sein, denn Frances und ihr Vater hatten schon seit Jahren von diesem Kapital gelebt. Vielleicht ist das Geld ja auch längst aufgebraucht, dachte Frances mit schwerem Herzen.

    Richard Morrison, der langjährige Freund ihres Vaters, der auch sein Anwalt gewesen war, hatte diesen Verkauf damals in die Wege geleitet, er kümmerte sich auch um die persönlichen und finanziellen Verhältnisse Howard Laniers. Für Frances hatte er ein besonderes Konto eingerichtet, von dem sie die Ausgaben für den Haushalt bestreiten konnte. Und er hatte ihr gesagt, sie könne immer zu ihm kommen, wenn sie mehr Geld brauche, obwohl sie das nie in Anspruch genommen hatte. Jetzt fragte sie sich, ob sie ihm vielleicht sogar noch Geld schuldete.

    Die Stimme Richard Morrisons lenkte sie von ihren Überlegungen ab. Sie setzte sich ein wenig aufrechter und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was der Anwalt gerade sagte. Es hatte etwas mit dem angewachsenen Wert des Besitzes ihres Vaters zu tun, mit der Summe, die sie schließlich erben würde. Sie verstand nur Bruchstücke von dem, was er erklärte – Erbschaftssteuer … Abschreibungen … Investitionen in Aktien … Schatzbriefe und noch einige andere Dinge, die sie nicht verstand, weil Richard Morrison so undeutlich sprach. Deshalb war Frances überrascht, als ihr Bruder plötzlich aufsprang.

    „Was?", schrie Howie.

    Richard Morrison rückte seine Brille zurecht und blickte auf das Blatt Papier, das er in der Hand hielt. „Ungefähr neun-achtzig oder neunzig, sagte er. „Das ist der ungefähre Betrag, den Frances erben wird.

    „Das kann nicht sein!" Howie schrie noch immer.

    Frances runzelte die Stirn. Der Ausbruch ihres Bruders machte sie verlegen. Auch wenn Howie selbst Anwalt war, so hatte er doch nicht das Recht, Mr Morrison anzuschreien. Sie fragte sich, warum er sich nur so aufregte. Neunhundertachtzig oder neunhundertneunzig Dollar waren doch gar nicht so schlecht. Das bedeutete, dass sie Mr Morrison kein Geld schuldete.

    „Ich versichere Ihnen, die Zahlen sind korrekt." Mr Morrison nahm seine Brille ab und sah Howie an. Frances war erstaunt, als sie das zufriedene Lächeln sah, das sich auf Mr Morrisons Gesicht stahl. Doch gleich hatte er es wieder unterdrückt. Was hatte das zu bedeuten?

    „Das ist natürlich der Betrag nach dem Abzug der Steuern und der anderen rechtlichen Kosten, sprach er weiter. „Aber die augenblicklichen vierteljährlichen Zinsen auf die Investitionen sind noch nicht berücksichtigt. Der Betrag, den Frances erhalten wird, könnte die Millionengrenze überschreiten. Ich habe absichtlich eine geringere Summe genannt, um sicherzugehen.

    „Was haben Sie da gesagt?", fragte jetzt auch Juli mit schriller Stimme und sprang von dem Sofa, auf dem sie bis jetzt gesessen hatte, auf.

    Frances blinzelte. Sie wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Wort heraus. Sie sah, dass Mr Morrison ihr zublinzelte! Und jetzt verbarg er auch nicht länger sein selbstzufriedenes Lächeln.

    „Ich habe gesagt, dass Frances nach dem Abzug der Steuern fast eine Million Dollar erbt."

    „Sie meinen, unser Vater hatte so viel Geld? Julis Stimme klang beinahe hysterisch. „Und er hat alles Frances hinterlassen?

    „Es ist Ihnen doch wohl klar, mischte sich jetzt Howie ein, „dass die Tatsache, dass unser Vater seine anderen beiden Kinder in seinem Testament nicht begünstigt hat, genügt, um das Testament sofort für ungültig erklären zu lassen.

    „Ihr Vater und ich haben uns über diesen Punkt unterhalten. Mr Morrison nickte. „Und er hat sich entschieden, Ihnen beiden auch ein Erbteil zu hinterlassen.

    „Wie viel hat er uns hinterlassen?", wollte Juli wissen.

    Frances beobachtete die anderen. Sie war nicht fähig, sich zu bewegen oder etwas zu sagen, während Mr Morrison seine Brille wieder aufsetzte und aus dem Testament vorzulesen begann. „Meiner Tochter Julianna, die zuerst ihren Namen auf Julia verkürzt hat und sich jetzt Juli nennt und meinem Sohn Howard Junior, der sich ohne jeden ersichtlichen Grund Howie nennt, hinterlasse ich … nur meine besten Wünsche, denn das ist alles, was ich von ihnen je bekommen habe."

    „Das ist nicht …", begann Howie, doch Richard Morrison hob die Hand und brachte ihn so zum Schweigen.

    „Es geht noch weiter, meinte Mr Morrison, dann las er weiter. „Mein guter Freund und Anwalt jedoch hat mir geraten, dass ich für meine beiden anderen Kinder einen Geldbetrag festsetzen soll, damit das Testament nicht angefochten werden kann. Deshalb hinterlasse ich Juli und Howie je einen Dollar.

    Frances hielt den Atem an, als Mr Morrison jetzt seine Brille wieder absetzte und sie in seine Tasche steckte. Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille, dann begannen alle gleichzeitig zu reden.

    „Frances!"

    Als sie ihren Namen hörte, blickte Frances auf. Die Frau ihres Bruders stand vor ihr. „Lisa." Frances lächelte sie an. Ihre Schwägerin war diejenige, die ihr in der Familie am liebsten war, sie fühlte sich zu ihr mehr hingezogen als zu ihrer eigenen Schwester.

    Jetzt schüttelte Lisa ihr die Hand. „Meine Schwägerin, die reiche Erbin. Ich kann es nicht glauben! Donnerwetter! Eine Million Dollar!"

    „Ich kann es auch noch nicht glauben, meinte Frances. „Ich denke immer, ob nicht vielleicht doch jemand einen Fehler gemacht hat. Vielleicht wollte Pops gar nicht, dass ich all das Geld bekommen sollte.

    Lisa schüttelte den Kopf. „Es gab keinen Fehler, erklärte sie entschlossen. „Und die Gerechtigkeit hat gesiegt.

    Frances blickte zu ihrer Schwester und ihrem Bruder, die in eine hitzigen Debatte mit Mr Morrison verwickelt waren. „Ich bezweifle, dass Juli und Howie dir da zustimmen."

    „Keine Sorge, wehrte Lisa ab. „Howie ist überrascht worden, und er mag keine Überraschungen, besonders keine unangenehmen. Aber ich kenne meinen Mann, er wird sich schon wieder beruhigen. Dafür werde ich schon sorgen. Juli wird hinter dir her sein, damit du dein Erbe mit ihr teilst, aber du wirst doch mit ihr fertig.

    „Du kennst mich doch, Lisa. Mit Juli bin ich noch nie fertig geworden."

    Lisa runzelte die Stirn. „Dann solltest du vielleicht für eine Weile verschwinden. Du könntest einen langen Urlaub machen."

    „Einen Urlaub?, wiederholte Frances, als habe sie dieses Wort noch nie gehört. Und es stimmte, sie hatte noch nie daran gedacht, Urlaub zu machen. „Wohin denn?

    „Das ist doch egal. Nur lang muss er sein. Gibt es nicht einen Ort, an den du schon immer einmal reisen wolltest?"

    Frances dachte nach. „Nun ja, meinte sie nach einer Weile. „Ich habe im Fernsehen immer gern die Serie ‚Traumschiff‘ gesehen und davon geträumt, eines Tages auch einmal eine Kreuzfahrt zu machen.

    „Wunderbar, dass ich nicht selbst daran gedacht habe. Einige unserer Freunde haben im letzten Jahr eine Kreuzfahrt gemacht, und es hat ihnen sehr gut gefallen. Es ist genau das, was du jetzt brauchst, Frances. Die Mannschaft des Schiffes kümmert sich um alles, du wirst unendlich verwöhnt."

    Der Gedanke klang verlockend. „Aber was ist mit Howie und Juli?"

    „Keine Sorge, die werden noch hier sein, wenn du zurückkommst. Doch bis dahin wirst du dich verändert haben."

    Frances kicherte. „Wieso glaubst du, dass ich mich verändern werde?"

    „Du wirst entspannt sein, selbstsicher …"

    „Ich? Selbstsicher?"

    „Und ob. Denn bis dahin wirst du begriffen haben, dass du Geld hast. Geld bedeutet Macht, und daraus erwächst Selbstvertrauen. Ich weiß nicht einmal, ob ich mich danach noch in deine Nähe trauen werde, mit all deinem Geld und deinem Selbstvertrauen … ganz zu schweigen von dem reichen, gut aussehenden Mann, den du auf der Kreuzfahrt kennenlernen wirst."

    Frances lachte. „Du bist ja verrückt."

    „Das bin ich, stimmte Lisa ihr zu. „Aber vergiss das jetzt, vergiss deine geldgierigen Geschwister … und segle dem Sonnenuntergang entgegen. Amüsiere dich zur Abwechslung einmal!

    Als er aus dem Aufzug trat, der ihn von seiner Penthouse-Wohnung in sein Büro hinunterbrachte und ihn die junge hübsche Frau am Empfang mit ihren großen blauen Augen ansah, in denen Tränen standen, wusste er gleich, dass dieser Tag ein schlimmer Tag werden würde …

    „Mr Sherrod!, rief sie. „Mr Armstrong sucht Sie. Ich glaube, es ist etwas Schreckliches passiert.

    Martin Armstrong hatte von Anfang an mit ihm zusammengearbeitet, schon beinahe zehn Jahre lang jetzt. Und vorher hatte er bereits bei seinem Vater gearbeitet. Diskretion war das, was Jack an seinem Partner ganz besonders schätzte und auch seine Loyalität. Deshalb beachtete er auch jetzt die Bemerkung seiner Empfangsdame nicht weiter. Doch dann überlegte er, dass Martin, der wegen der außergewöhnlich schwierigen Verhandlungen der Gesellschaft im Augenblick unter ziemlichem Druck stand, vielleicht unbeabsichtigt einige unvorsichtige Worte entschlüpft waren.

    „Ich bin sicher, es ist nicht so schlimm, Miss Burke." Er lächelte ihr aufmunternd zu. Noch ehe sie etwas antworten konnte, war er schon auf dem Weg zu seinem Büro. Er schloss die Tür hinter sich und holte tief Luft, dann ging er zum Telefon und wählte die Nummer von Martin Armstrong.

    „Martin. Du hast nach mir gefragt? Was ist passiert?"

    „Ich bin nicht sicher. Aber ich glaube, etwas von unserem neuesten Projekt ist bekannt geworden."

    „Verdammt!, rief Jack. „Weißt du wer? Oder wo?

    „Nein, doch ich werde es herausfinden. Das ist aber noch nicht alles. Bist du in deinem Büro?"

    „Ja."

    „Ich komme sofort zu dir rüber."

    Jack legte langsam den Telefonhörer wieder auf, dann ging er zum Fenster und sah auf den Fluss hinunter. Mein Vater hat von seinem Bürofenster auch einen solchen Ausblick gehabt, dachte er und fühlte wieder den Schmerz.

    Das Büro seines Vaters jedoch hatte am Hafen von Boston gelegen, und dies hier war New York. Und er würde dort Erfolg haben, wo sein Vater versagt hatte. Nein, korrigierte er sich schnell, mein Vater hat nicht versagt. Ihm wurde seine Firma – eine Firma die schon seit Generationen der Sherrod Familie gehört hatte – gestohlen.

    Und jetzt würde Jack die Firma seines Vaters zurückbekommen. Und er würde die Firmengruppe übernehmen, die sie seinem Vater gestohlen hatte. Er fand, dass er es verdient hatte, und er würde nicht ruhen, bis er den Lohn für seine Arbeit bekommen hatte.

    Martin Armstrong kam in das Büro und schloss die Tür hinter sich. „Die First Fidelity hat unseren Kredit gekündigt, begann er gleich. „Und sobald das bekannt wird, werden unsere anderen Gläubiger das gleiche tun.

    Es dauerte einen Augenblick, bis Jack die Tragweite dessen, was Martin gesagt hatte, begriffen hatte. „Verdammt! Das können sie nicht!", rief er.

    „Sie haben es bereits getan. Also beruhige dich."

    „Ich soll mich beruhigen? Wenn alles, für das ich – und auch du, Martin – die letzten zehn Jahre gearbeitet habe, den Bach heruntergeht?"

    „So schlimm ist es ja nicht. Wenigstens noch nicht."

    „Und was ist mit den Japanern? Wissen die etwa auch schon Bescheid?"

    „Ich glaube nicht. Martin rieb sich den Nacken. „Ich würde sagen, sie lassen sich wie immer nur etwas Zeit. Du weißt, sie sind übergenau, deshalb sind sie ja auch so erfolgreich.

    Jack holte tief Luft. „Und was schlägst du jetzt vor?"

    „Na ja, wir könnten unsere Pläne für die Übernahme aufgeben, wenigstens für den Augenblick. Wir könnten uns zurückziehen und unsere Strategie neu überdenken."

    „Du weißt, dass ich auf keinen Fall all das verlieren will, was wir aufgebaut haben, Martin. Aber der Gedanke, jetzt alles aufzugeben … wo wir so nahe daran sind. Ich konnte ja schon beinahe die Angst der Leute fühlen, die die Firma von meinem Vater gestohlen haben."

    Martin nickte. „Das verstehe ich. Ich habe deinen Vater auch geliebt, Jack. Er war der beste Mensch, dem ich je begegnet bin."

    Jack seufzte. „Was haben wir denn noch für andere Möglichkeiten? Hast du nicht einen Vorschlag?"

    Martin dachte nach. „Ich habe eine Idee, meinte er nach einer Weile. „Aber sie wird dir nicht gefallen.

    „Versuche es."

    „Du könntest irgendwohin in Urlaub gehen, wo dich niemand finden kann."

    „Urlaub?, wiederholte Jack ungläubig. „Bist du verrückt?

    „Ich habe dir doch gesagt, es wird dir nicht gefallen. Aber viele wichtige Männer tun das, wenn eine Krise vor der Tür steht."

    „Ich soll mich verstecken?"

    „Teufel ja! Der Feind kann dich nicht angreifen, wenn er dich nicht finden kann."

    Jack schüttelte den Kopf. „Das gefällt mir gar nicht. Ich finde, das ist das Schlechteste, was ich tun könnte."

    „Sieh es doch einmal so. Du bist weg, und ich werde dafür sorgen, dass niemand weiß, wo du bist oder wie man sich mit dir in Verbindung setzen kann. Das wird uns Zeit geben … genug Zeit für die Japaner, sich zu entscheiden. Und unsere Gläubiger kann ich so lange vertrösten. Es ist die beste Idee, die ich mir vorstellen kann, aber vielleicht hast du ja noch eine bessere."

    „Du weißt, dass ich die nicht habe."

    „Also …?"

    Jack zuckte resigniert mit den Schultern. „Ich werde es tun. Und was für einen Urlaub stellst du dir vor?"

    „Das klingt ja beinahe wie ein Todesurteil. Martin lachte leise. „Ich dachte an eine lange Kreuzfahrt, und vielleicht wird es dir sogar gefallen.

    „Das bezweifle ich, aber eine Kreuzfahrt ist vielleicht gar nicht so schlecht. Ich werde einige meiner Freunde anrufen, die eine Jacht besitzen und …"

    „Auf keinen Fall! So würde man dich in kürzester Zeit ausfindig machen können. Ich dachte mir, dass du unter einem falschen Namen reist … auf einem Schiff, wie dem Traumschiff. Auf so einem Schiff wird dich niemand vermuten."

    Jack fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, während er darüber nachdachte. „Wahrscheinlich hast du recht, gab er schließlich nach. „Würdest du für mich eine Kabine auf einem solchen Schiff buchen?

    „Wo möchtest du denn hin?"

    „Das ist doch ganz gleich. Jack winkte ab. „Sorge nur dafür, dass es eine sehr lange Kreuzfahrt ist, damit wir den Japanern genügend Zeit geben, sich zu entscheiden.

    1. KAPITEL

    Frances biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen das Gefühl der Panik an, als sie von der Menge der Passagiere die Gangway zu dem Kreuzfahrtschiff ‚American Dreamer‘ hinaufgeschoben wurde. Sie hatte das Gefühl, dass sich ihr Traum langsam zum Albtraum entwickelte.

    Mit großen Erwartungen hatte sie an diesem Morgen ihre Reise begonnen. Viele Reiseprospekte hatte sie gewälzt, ehe sie sich für diese Reise entschieden hatte. Das Schiff würde von Montreal nach Quebec fahren und dann durch den Golf von St. Lawrence nach St. John und Miami, durch den Panama-Kanal nach Los Angeles und wieder zurück. Sie hatte sich auf diese Reise gefreut, es sollte ein einmaliges Erlebnis werden.

    Aber wie schrecklich hatte alles begonnen!

    Was wird wohl als nächstes schiefgehen, fragte sie sich. Ihr Flug von Charlotte an diesem Morgen hatte Verspätung gehabt, und sie hatte ihren Anschlussflug nach Montreal verpasst. Der nächste Flug war ausgebucht gewesen, und sie hatte stundenlang auf der Warteliste gestanden, um dann schließlich noch den letzten verfügbaren Platz zu bekommen.

    Natürlich war das Flugzeug viel zu spät in Montreal angekommen, und sie hatte ein Vermögen ausgegeben, um mit einem Taxi zur Anlegestelle des Schiffes zu kommen.

    Vielleicht wäre das Schiff besser ohne mich losgefahren, dachte Frances jetzt und wischte sich mit dem Ärmel ihrer Jacke den Schweiß von der Stirn. Das ganze Durcheinander heute war vielleicht ein schlechtes Omen.

    Doch jetzt war es zu spät, um noch darüber nachzudenken. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte inmitten dieser Menschenmenge nicht umkehren können. Sie seufzte. Und dann seufzte sie noch einmal, diesmal erleichtert, als sie endlich das Schiff betrat und die Menge um sie herum sich ein wenig verteilte.

    Doch ihre Erleichterung dauerte nicht lange, denn sie stellte sehr schnell fest, dass sie keine Ahnung hatten, wo sie jetzt ihre Kabine finden sollte.

    Frances ging ein wenig zur Seite, um dem Strom der Passagiere nicht im Weg zu stehen, dann suchte sie in ihrer Tasche nach ihrem Ticket. Sie besaß auch schon einen Schlüssel zu ihrer Kabine, und irgendwo musste auch ein Plan des Schiffes sein, aber wo?

    Ein junger Mann in Uniform kam auf sie zu, sie entschied sich, ihn zu fragen. „Könnten Sie …?"

    „Tut mir leid, Ma’am, wenn es ein Problem gibt, müssen Sie den Zahlmeister fragen", rief er über seine Schulter zurück, während er weitereilte.

    Frances entdeckte einen anderen uniformierten Mann. „Entschuldigung. Sie hielt ihn am Arm fest, ehe er ihr entkommen konnte. „Könnten Sie mir sagen, wo meine Kabine ist?

    Der junge Mann versuchte, sich loszumachen, doch Frances hielt ihn fest und reichte ihm ihr Ticket. Seufzend warf er einen Blick darauf. „Zwei Decks höher, Ma’am. Der Aufzug ist dort drüben."

    Sie ließ ihn los, und im nächsten Augenblick schon war er verschwunden. Frances ging zum Aufzug. Auf dem nächsten Deck waren schon wesentlich weniger Menschen, und ein Deck höher schien überhaupt niemand zu sein. Frances seufzte erleichtert auf, als sie aus dem Aufzug trat. Ein junger Mann in einer weißen Uniform kam auf sie zu.

    „Willkommen an Bord der ‚American Dreamer‘, Ma’am, begrüßte er sie. „Kann ich Ihnen helfen?

    „Danke. Frances erwiderte sein Lächeln. „Ich suche meine Kabine. Sie hat die Nummer zwei, zwei …

    „Gleich hier drüben, unterbrach er sie. „Folgen Sie mir bitte.

    Nun, vielleicht stimmte es doch, dass man hier verwöhnt wird, dachte Frances. Nach dem Tag heute konnte sie das auch gebrauchen. Sie folgte dem jungen Mann den Gang hinunter, neben einer offenen Tür blieb er stehen.

    „Hier ist es." Er deutete auf die Kabine, in der eine weiß gekleidete junge Frau gerade einen großen Früchtekorb auf den Tisch vor dem Sofa stellte.

    Sofa? Frances hatte nicht gewusst, dass die Kabine groß genug war, um ein Sofa zu haben. Ihr stockte der Atem, als sie an dem Sofa vorbei die große Glasschiebetür entdeckte. „Eine Terrasse?", flüsterte sie.

    „Die offene Promenade, Ma’am. Die Liegestühle werden am Morgen aufgestellt, noch ehe sie aufwachen. In der Nacht stellen wir sie natürlich weg."

    „Natürlich", stimmte sie zu. Im Augenblick hätte sie ihm in allem zugestimmt, so bezaubert war sie von dem Raum. Jetzt glaubte sie langsam, dass er die ungeheure Summe wert war, die sie dafür bezahlt hatte, auch wenn sie mit Lisa gestritten hatte, weil sie nicht so viel Geld hatte ausgeben wollen. Glücklicherweise hatte Lisa den Kampf gewonnen!

    Der nette junge Mann zeigte ihr alles, von der gut gefüllten Bar und dem Fernsehapparat bis hin zu dem Bad mit dem Whirlpool, in dem ein flauschiger Bademantel hing. „Brauchen Sie noch etwas?", fragte er schließlich.

    „Nun ja, ich sehe hier nirgendwo mein Gepäck. Ich meine …"

    „Haben Sie sich erst spät eingecheckt?"

    „Ja."

    „Das wird es sein. Er lächelte. „Bestimmt wird Ihr Gepäck jeden Augenblick gebracht werden. Er reichte ihr eine Karte. „Wenn Sie Probleme haben, rufen Sie mich an. Bei Tag oder bei Nacht."

    „Danke."

    Er ging zur Tür, dann war er verschwunden. Frances holte tief Luft und sah sich um. „Endlich alleine", sagte sie und zog sich ihre hochhackigen Schuhe aus. Jetzt würde sie erst einmal ein langes heißes Bad in diesem herrlichen Whirlpool nehmen, etwas, das sie sich schon seit Jahren gewünscht hatte, seit sie einmal einen solchen Whirlpool in einer Fernsehreklame gesehen hatte. Sie nahm an, dass bis dahin wahrscheinlich auch ihr Gepäck da sein würde, sie könnte sich danach also umziehen und zu der Willkommensparty gehen, die auf der Brücke gefeiert werden sollte.

    Oder vielleicht auch nicht.

    Vielleicht würde sie auch den kuscheligen Bademantel anziehen, der im Bad hing und würde es sich auf dem Sofa gemütlich machen und von den frischen Früchten essen, die auf dem Couchtisch standen.

    Sie ging zu der großen Glastür und schloss die Vorhänge, dann ging sie ins Bad. Die Tür der Kabine ließ sie offen, damit man das Gepäck hineinbringen konnte, während sie im Bad war.

    „Stellen Sie alles in den Schlafraum", sagte Jack zu dem Steward, als sie die Kabine betraten.

    „Soll ich für Sie auspacken, Sir?"

    „Das ist nicht nötig, ich werde mich später darum kümmern. Ich muss zuerst noch ein wichtiges Telefongespräch führen." Seine Stimme sagte dem Steward, dass er allein sein wollte.

    Den ganzen Tag über schon hatte er sich beeilen müssen, beinahe hätte er sogar das Schiff verpasst. Auf dem Flug hierher waren ihm noch einige wichtige Dinge eingefallen, über die er unbedingt mit Martin sprechen musste.

    Er reichte dem Steward ein ansehnliches Trinkgeld, und als der Mann gegangen war, zog er seine Jacke aus und ging zum Telefon.

    „Verdammt!", murmelte er einige Minuten später, nachdem der Telefonist ihm erklärt hatte, dass alle Schiffsanschlüsse besetzt seien. Sobald eine Leitung frei war, würde er zurückrufen, hatte der Mann ihm versprochen. Jack fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, dann ging er hinüber zur Bar und goss sich ein Glas Scotch ein.

    „Cheers, sagte er laut und prostete sich in dem Spiegel über der Bar zu. „Und gute Reise. Er nahm einen großen Schluck.

    Und dann traf es ihn wie ein Schlag. Was sollte er nur tun auf diesem verdammten Schiff? Tagelang. Wochenlang. Er schloss die Augen und nahm noch einen großen Schluck von seinem Whiskey.

    Er füllte das Glas ein weiteres Mal, dann ging er hinüber zum Sofa und sank darauf. Als er die Füße unter den Couchtisch streckte, berührte er etwas, doch konnte er nicht sehen, was es war. Er stellte seinen Drink auf den Tisch und bückte sich, mit der Hand fühlte er unter dem Tisch und zog schließlich … einen Damenschuh hervor.

    Mit gerunzelter Stirn starrte er auf den Schuh in seiner Hand, als er plötzlich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Er wandte sich langsam um und sah sie.

    Sie stand an der Tür des Schlafzimmers, in einem Bademantel, ein Handtuch um den Kopf geschlungen. Der Bademantel stand weit offen und enthüllte zwei wohlgeformte Brüste mit rosigen Brustspitzen, einen flachen Bauch und ein Dreieck dunklen Haares dort, wo ihre langen schlanken Beine endeten.

    Jack schluckte. Der Mund der Frau war leicht geöffnet, doch sie sagte nichts. Sie starrte ihn nur an, genauso schockiert, erschrocken und sprachlos, wie er sich fühlte.

    Nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, räusperte sich Jack. „Cinderella?, fragte er leise und hielt ihr den Schuh entgegen. „Ich glaube, ich habe deinen Schuh gefunden.

    Sie schrie.

    Oh du liebe Güte, dachte Frances. Und ich habe schon geglaubt, heute könnte mir nichts Schlimmeres mehr passieren.

    Sie sah, dass der Mann – der Eindringling – den Schuh fallen ließ und auf sie zukam. Schnell versuchte sie, den Bademantel zu schließen. Zu spät!

    Er war schon bei ihr, mit einem Arm presste er sie gegen sich, mit der anderen Hand versuchte er, ihr den Mund zuzuhalten. Frances warf den Kopf zur Seite und wollte sich aus seinem schmerzhaften Griff lösen. Doch er hielt sie nur noch fester.

    „Hören Sie auf!, flüsterte er wütend. „Bringen Sie mich nicht dazu, Ihnen wehzutun.

    Bedeutete das, dass er sie nicht umbringen wollte? Frances versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, doch wie konnte sie das, wenn dieser Mann – wahrscheinlich ein Vergewaltiger oder ein Serienmörder – sie so festhielt, dass sie kaum atmen konnte?

    Nur keine Panik, sagte sie sich. Natürlich hatte der Mann vor, ihr wehzutun. Denn weshalb sonst wäre er in ihr Zimmer geschlichen, während sie im Bad war?

    Sie biss ihn in die Hand. So fest sie konnte.

    „Verdammt!", schrie er und lockerte für einen Augenblick seinen Griff. Das genügte, um ihm zu entkommen. Frances lief zur Tür, doch schon nach wenigen Schritten hielt er ihren Arm fest und zog sie zurück.

    „Lassen Sie mich los!", schrie sie und grub ihre Fingernägel in seine Hand.

    „Hören Sie auf!", schrie er zurück.

    Frances schlug ihm mit der freien Hand ins Gesicht und zuckte dann erschreckt zurück, als sie sah, dass er aus einer Kratzwunde zu bluten begann. Jetzt wird er mich sicher umbringen, dachte sie.

    Sie hatte nichts mehr zu verlieren, deshalb holte sie aus und trat ihn mit aller Wucht gegen sein Schienbein. Doch dann keuchte sie voller Schmerz auf und hoffte, dass ihr nackter Fuß nicht gebrochen war.

    Sie versuchte sich umzudrehen, während er gleichzeitig versuchte, ihren freien Arm festzuhalten. Doch stattdessen packte er mit seiner großen Hand nach ihre Brust, und Frances merkte erst jetzt, dass sich der Bademantel wieder geöffnet hatte. Erneut schrie sie.

    Der Mann ließ ihre Brust los und legte die Hand auf ihren Mund. „Es tut mir leid, sagte er. „Entschuldigung. Ich wollte nicht … das heißt … Verdammt! Beruhigen Sie sich. Ich habe Ihnen doch gesagt, ich würde Ihnen nichts tun! Warum machen Sie denn einen solchen Aufstand? Was zum Teufel ist mit Ihnen los?

    Frances versuchte, ihm das zu erklären, doch mit seiner Hand auf ihrem Mund wurde daraus: „Mmghmm mhx pmnm cmhm!"

    „Ich verstehe kein Wort. Er runzelte die Stirn. „Aber ich habe nicht die Absicht, den gleichen Fehler noch einmal zu machen und Sie loszulassen. Doch wir müssen darüber reden.

    „Hmm?", sagte sie.

    „Ist das alles, was Sie zu sagen haben?"

    Sie nickte heftig.

    „Wenn ich Sie loslasse, versprechen Sie, dass Sie nicht wieder schreien?"

    Niemals! dachte sie und schüttelte den Kopf.

    „Das habe ich mir gedacht, meinte er. „Aber wir müssen miteinander reden. Vielleicht kann ich Ihnen Fragen stellen, und Sie antworten ja oder nein. Wäre das möglich?

    Sie wollte ihm gern ganz genau sagen, was sie von ihm oder von seiner Idee hielt. Doch er würde sie nicht verstehen. Stattdessen brummte sie.

    „Warum haben Sie geschrien, als Sie mich gesehen haben?, fragte er. „Habe ich Sie erschreckt?

    Sie nickte.

    „Das tut mir leid. Aber zu meiner Verteidigung muss ich Ihnen sagen, dass ich ebenfalls überrascht war."

    Frances blinzelte. Er klang eigentlich ganz vernünftig. Oder verlor sie etwa den Verstand?

    „Und, sprach er weiter, „auch wenn das vielleicht nicht ganz höflich klingt, immerhin waren Sie in meiner Kabine … mehr oder weniger leicht bekleidet …

    Frances stockte der Atem. Was hatte er gesagt? Sie wäre in seiner Kabine? Das ergab doch alles keinen Sinn.

    „Also habe ich natürlich angenommen … ich meine, ich wusste … warum Sie hier sind."

    Was? fragte sie sich. Was wollte er damit sagen?

    „Aber hey, ich werde Sie nicht verraten, wenn Sie sich deswegen Sorgen machen. Ich weiß, dass ein Mädchen sich auch irgendwie seinen Lebensunterhalt verdienen muss. Sie können sich anziehen und dann in Ihre Kabine verschwinden … und wir beide werden die ganze Sache vergessen. Was meinen Sie?"

    Was sagte er da? Er glaubte, sie sei eine … eine Prostituierte? Sie versuchte, klar zu denken. Vielleicht sollte sie so tun, als ginge sie auf seinen Vorschlag ein. Und wenn er sie dann endlich losließ, würde sie dafür sorgen, dass er so schnell wie möglich hinter Gitter kam.

    „Hmm." Frances nickte, um ihm zu zeigen, dass sie mit seinem Vorschlag einverstanden war.

    „Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen trauen kann", meinte er und runzelte die Stirn.

    Verdammter Kerl!, sagte sie. Aber es klang wie „Vdmmth Khhn!

    „Was war das?", fragte er und verzog den Mund zu einem sarkastischen Lächeln.

    Frances sah ihn wütend an.

    Der Mann holte tief Luft. „Ich werde Sie bei drei loslassen. Eins … zwei … Dann ließ er sie plötzlich los und sprang ein paar Schritte zurück. „Drei! Also. Sie sind frei und können gehen.

    Frances zog sofort den Bademantel eng um sich und band ihn zu. Sie fragte sich, was sie tun sollte … und was er wohl vorhatte. Dass er ihr etwas antun wollte, glaubte sie nicht länger, aber warum war er hier?

    „Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie hier sind", sagte er in ihre Gedanken hinein.

    „Wie bitte?"

    „Hatten Sie etwa vor, hier hereinzukommen, sich auszuziehen und dann Zeter und Mordio zu schreien, um Geld aus mir herauszuholen?"

    Frances konnte nicht glauben, was sie hörte. „Sie Bastard!", brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

    „Okay, das war es also nicht. Aber warum sind Sie denn in meine Kabine gekommen und haben sich ausgezogen, und als ich dann erschien, taten Sie so, als wären Sie eine verschüchterte Jungfrau? So etwas habe ich noch nie erlebt."

    „Zunächst einmal, begann Frances und ballte ihre Hände zu Fäusten, „bin ich nicht in Ihre Kabine gekommen. Sie sind in meine Kabine gekommen. Und …

    „Wie bitte?"

    „Sie haben mich genau verstanden. Ich habe ein Bad genommen, und als ich dann aus dem Bad kam, fand ich einen betrunkenen Eindringling vor. Also habe ich geschrien. Unter diesen Umständen würde das wohl jeder tun."

    „Ich bin kein Eindringling. Und ich bin nicht betrunken. Ich habe nur einen einzigen Drink genommen."

    „Sie riechen aber wie eine ganze Schnapsbrennerei. Und als ich aus dem Bad kam, sind Sie über mich hergefallen … haben mich misshandelt …"

    „Das ist es also!, rief er. „Sie wollen also doch Geld von mir, weil Sie behaupten, ich hätte Sie misshandelt. Aber das sage ich Ihnen gleich – Baby – damit werden Sie nicht durchkommen. Ich werde mit Ihnen bis vor das höchste Gericht ziehen, ehe ich Ihnen einen einzigen Penny bezahle!

    Frances schüttelte den Kopf. „Ich glaube, wir reden aneinander vorbei."

    Vielleicht ist er ja nicht ganz normal, dachte sie. „Wenn Sie jetzt ruhig meine Kabine verlassen, werden wir die ganze Sache vergessen."

    „Das habe ich Ihnen doch eben schon angeboten!, schrie er sie an, dann fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar. „Also, verschwinden Sie … ruhig.

    „Nicht ich, sondern Sie. Frances versuchte, ruhig zu bleiben. „Das hier ist meine Kabine.

    Er schüttelte den Kopf. „Nein, es ist meine Kabine."

    Frances öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann schloss sie den Mund wieder und schüttelte nur den Kopf.

    „Verdammt! Er sah sich um, als suche er etwas, dann nahm er seine Jacke von einem Sessel und suchte in den Taschen herum. „Hier ist es!, rief er und hielt sein Ticket hoch.

    Er hielt ihr das Ticket unter die Nase. „Na und?, meinte Frances nur. „Darauf steht, dass Sie Kabine P-22 haben.

    Er nahm sie grob beim Handgelenk und zog sie zur Tür, dann öffnete er die Tür und deutete auf die Nummer, die darauf stand. P-22. „Also?", fragte er triumphierend.

    Ihre Kabine hatte die Nummer 222, nicht P-22, erkannte Frances, und ihr wurde ganz schlecht. Und dann dachte sie wieder an den jungen Mann, der es so eilig gehabt hatte, als er ihr die Richtung zu ihrer Kabine wies … und an den Mann, der sie in diese Kabine geführt hatte, noch ehe sie ihm die genaue Nummer genannt hatte.

    „Oh nein", sagte sie seufzend.

    2. KAPITEL

    Jack beobachtete die Frau und wartete darauf, was sie sagen würde. Es dauerte lange, bis sie sprach.

    „Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen", murmelte sie schließlich verstört.

    „Dann geben Sie also zu …"

    „Nein! Ich bin nicht das, was Sie von mir gedacht haben. Ich bin Passagier. Genau so wie Sie. Es scheint nur, dass … irgendwie muss ich in die falsche Kabine gekommen sein."

    Jack runzelte die Stirn und wusste nicht, ob er ihr glauben sollte oder nicht.

    „Ich verstehe ja, dass Sie skeptisch sind. Sie schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Das wäre ich unter diesen Umständen wohl auch. Sie versuchte zu lachen. „Aber es stimmt, das schwöre ich Ihnen."

    Sie schien verängstigt und unsicher zu sein, wie ein kleines Kind. Und sie tat Jack leid. Aber das würde er ihr nicht sagen, denn immerhin war es ja auch möglich, dass sie eine gute Schauspielerin war.

    „Ich glaube Ihnen", sagte er nach einem Augenblick und hielt beide Hände hoch.

    „Einfach so?"

    „Ja. Warum? Finden Sie, ich sollte Ihnen nicht glauben?" Jack begann, die Situation zu genießen.

    „Natürlich sollen Sie mir glauben. Und ich glaube, ich verschwinde jetzt besser hier, ehe ich noch mehr Schwierigkeiten bekomme."

    Er grinste. „Das hört sich ja großartig an, aber glauben Sie wirklich, Sie sollten so zu Ihrer Kabine gehen? Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Sie nicht bezaubernd aussehen", fügte er schnell hinzu und dachte daran, wie sie ausgesehen hatte, als der Bademantel weit offenstand.

    Sie verzog das Gesicht. „Das habe ich ganz vergessen."

    „Ich nehme an, Sie waren angezogen, als sie hier hereinkamen. Cinderella, ich fühle mich geehrt, Ihnen mein Bad anzubieten, wenn Sie sich umziehen möchten."

    Frances warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Ich möchte mein Glück nicht noch einmal versuchen …"

    „Glauben Sie, ich würde noch einmal den betrunkenen Eindringling spielen und über Sie herfallen?"

    „Jetzt machen Sie sich auch noch über mich lustig."

    „Nein, ich habe Sie nur geneckt. Das ist ein großer Unterschied."

    Sie schwieg lange, dann nickte sie. „Also gut, ich werde Ihr Bad noch einmal benutzen, um mich umzuziehen."

    Das Läuten des Telefons unterbrach sie, und Jack erinnerte sich wieder daran, dass er ja unbedingt mit Martin hatte sprechen wollen.

    „Ich … äh … ich erwarte ein Gespräch. Es ist von meinem Geschäftspartner. Es wird nicht lange dauern, ich meine, ich werde wahrscheinlich schon fertig sein, wenn Sie auch fertig sind … mit dem Umziehen."

    „Sie brauchen sich meinetwegen nicht zu beeilen."

    „Ich möchte mich gern noch etwas mit Ihnen unterhalten", platzte er heraus.

    „Worüber?"

    „Über nichts Besonderes. Ich meine … einfach unterhalten. Vielleicht könnten wir zusammen etwas trinken …"

    „Das glaube ich nicht." Sie schüttelte den Kopf.

    „Hören Sie, ich muss jetzt an dieses verdammte Telefon … Bitte gehen Sie nicht weg, ehe ich noch mit Ihnen gesprochen habe, bat er. „Okay?

    Sie zuckte mit den Schultern, nahm dann ihre Schuhe und ging ins Bad. Jack sah ihr nach, dann lief er zum Telefon.

    „Warum hat das denn so lange gedauert?, fragte Martin. „Und warum rufst du denn schon heute Abend an? Wir haben uns doch erst vor ein paar Stunden verabschiedet.

    Jack ging gar nicht erst auf Martins Fragen ein. „Ich glaube ich weiß, wer die Informationen über unser Projekt weitergegeben hat", sagte er leise.

    „Wer ist es?", wollte Martin wissen.

    „Miss Burke, unsere neue hübsche Empfangsdame."

    „Das glaube ich nicht. Wir

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