Darf eine Nanny sexy sein?
Von Cathleen Galitz
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Über dieses E-Book
Ihr erster Auftritt als Nanny ist eine Katastrophe! Trotzdem bekommt Heather den Job - der schnell zum Spiel mit dem Feuer wird. Denn je heftiger sie sich mit ihrem Boss Tobias Danforth um Erziehungsfragen streitet, desto stärker wird die gegenseitige Anziehungskraft …
Cathleen Galitz
Cathleen Galitz hat als Autorin schon viele Preise gewonnen und unterrichtet an einer kleinen Schule im ländlichen Wyoming Englisch. Ihr Ehemann und sie haben zwei Söhne, die ihre Eltern mit ihren vielen unterschiedlichen Aktivitäten ganz schön auf Trab und damit auch jung halten. Cathleen liest sehr gerne, geht oft Golf und Tennis spielen, verbringt aber natürlich besonders viel Zeit mit ihrer Familie. Sie geht oft auf Reisen und genießt lange Spaziergänge durch die wunderschöne Umgebung ihres Hauses. Ihre beiden Katzen Murphy und Spanky sind dagegen echte Stubentiger und verbringen die meiste Zeit vor ihren Futternäpfen. Cathleens Lebenstraum war es schon immer, ihre Bücher frisch gedruckt in den Buchläden zu entdecken!
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Buchvorschau
Darf eine Nanny sexy sein? - Cathleen Galitz
IMPRESSUM
Darf eine Nanny sexy sein? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2004 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Cowboy Crescendo"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 316 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733765958
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
Heather Burroughs stand in der Tür zu dem riesigen Wohnzimmer ihres neuen Arbeitgebers und konnte nicht glauben, was sie sah.
Und nicht ertragen, was sie hörte.
Niemand hatte auf ihre hartnäckigen Versuche reagiert, sich an der Haustür bemerkbar zu machen, und so war sie einfach eingetreten und dem Klang der tiefen Stimme bis zu der Stelle gefolgt, an der sie jetzt stand. Starr vor Entsetzen. Dass diese Stimme zu einem besonders attraktiven Gesicht gehörte, half auch nicht, Heathers Befürchtung zu zerstreuen, von einem Unmenschen engagiert worden zu sein.
Ein Unmensch, der gerade versuchte, ein Kind mit einem Keks zu bestechen.
„Sag es, Dylan", drängte der Mann und hielt dem Kind den Keks vor die Nase. In seiner Stimme schwang Ungeduld mit.
Er war so damit beschäftigt, dem Kleinkind seinen Willen aufzudrängen, dass er Heathers Anwesenheit gar nicht bemerkte. Der dreijährige kleine Engel streckte seine Patschhand nach dem Plätzchen aus. In dem Moment, als seine Finger die Leckerei berührten, wurde sie wieder weggezogen.
Tränen schimmerten in den Augen, die dieselbe Form und Farbe wie die seines Peinigers hatten. Dann liefen sie über die Pausbäckchen und bewirkten, dass der Unmensch leise fluchte.
„Komm schon, Dylan. Sag es doch!"
Heather wusste aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlte, wenn einem eine Belohnung vor der Nase baumelte und dann weggenommen wurde. Sie würde nicht untätig zusehen, wie ihr neuer Arbeitgeber ein so gemeines Spielchen mit seinem Sohn spielte – auch wenn es bedeutete, dass sie ihren Job bereits am ersten Arbeitstag wieder verlor.
Selbst wenn dieser Job sie finanziell unabhängig machen würde und dringend nötig war, vor einem möglichen Leben auf der Straße zu bewahren.
„Geben Sie mir den Keks!"
Ohne den verdutzten Blick des Mannes zu beachten, betrat Heather den Raum und schnappte sich den Keks. Sie ging in die Hocke, wischte dem kleinen Jungen die Tränen aus dem Gesicht und gab ihm das Plätzchen. Dylan stopfte es sich dankbar in den Mund, bevor sein Vater es ihm wieder abknöpfen konnte. Als er Heather mit seinem Schokolade verschmierten Mündchen anlächelte, hätte sie ihn am liebsten auf die Arme genommen und wäre mit ihm weggelaufen.
„Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, junge Frau? Und was sollte das gerade?", fragte Tobias Danforth.
Seine Jeans spannten über den muskulösen Schenkeln, als er sich zu seinen beachtlichen einen Meter fünfundachtzig aufrichtete. Er baute sich vor Heather auf, die kaum fünfzig Kilo wog. In ihren Tennisschuhen war sie um einen Kopf kleiner als er. Sie fühlte sich wie David, der Goliath gegenüberstand.
Ohne Steinschleuder.
Sie machte sich ihre Bühnenerfahrung zunutze und antwortete mit würdevoller Stimme, die über die Tatsache hinwegtäuschte, dass sie die Untergebene und er, technisch gesehen, ihr Chef war.
„Ich bin die Nanny, die Sie von der Arbeitsagentur angefordert haben, und ich lasse nicht zu, dass Sie den Jungen so behandeln. Falls es Ihnen nicht bewusst ist, Mr Danforth, Dylan ist ein Kind und kein Tier, das mit Leckerli trainiert wird."
„Wie können Sie es wagen …"
„Ich wage es, weil ich mich um den Jungen sorge", entgegnete sie und schob herausfordernd das Kinn vor.
Er schien sie mit dem Blick aus seinen stahlblauen Augen aufspießen zu wollen. Nichtsdestotrotz, wenn dieser Kerl glaubte, Heather Burroughs wäre feige, dann hatte er sich gewaltig getäuscht. Nachdem sie den Unterricht der unerbittlichsten Musiklehrer auf der ganzen Welt ertragen hatte, brauchte es mehr als eine imposante Gestalt, damit sie einen Rückzieher machte.
„Und Sie glauben, ich sorge mich nicht?" Seine Stimme klang sarkastisch. Und so beißend wie der Blick, den er fest auf sie gerichtet hielt.
In seinen kalten Augen schimmerte eine Wildheit, die einen Wolf Schutz suchen ließe. Heather stemmte die Hände in die Hüften und ließ sich nicht beeindrucken. Auch wenn sie weiche Knie hatte. „Ich glaube, das Jugendamt würde Ihre Erziehungsmethoden genauso wenig billigen wie ich." Sie war froh, dass sie gelernt hatte, sich auch in Stresssituationen zu beherrschen – ihre Stimme zitterte nicht, obwohl Heather äußerst unwohl zumute war.
„Verschwinden Sie aus meinem Haus, Lady."
Obwohl so leise ausgesprochen, dass das Kind zwischen ihnen nicht einmal mit der Wimper zuckte, trafen Heather die Worte wie Geschosse.
Warum sie nach fünfundzwanzig Jahren Duldsamkeit ihren eigenen Willen entdeckt hatte, war für sie ebenso ein Geheimnis wie für ihre Eltern. Sie wäre fast enterbt worden, weil sie plötzlich andere Vorstellungen von ihrem Leben entwickelt hatte, als ihre Eltern es sich gewünscht hätten.
Noch ungeübt darin, ihre Meinung zu äußern, fehlte Heather vor allem das rechte Maß an Besonnenheit. In ihrer Situation war es überaus unvernünftig, sich mit ihrem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber anzulegen und für ihre Überzeugung den Job zu riskieren, auf den sie angewiesen war. Denn um keinen Preis der Welt würde sie klein beigeben und, wie ihr Vater es ausgedrückt hatte, „angekrochen kommen", damit er sie wieder finanziell unterstützte.
Dennoch hatte sie absolut keine Lust, für einen Mann zu arbeiten, der genauso zu sein schien wie ihr strenger Vater. Ein Mann, der seinem Kind die Anerkennung verwehrte, solange es nicht die Leistung erbrachte, die er forderte.
Heather richtete sich auf und wandte sich in Richtung Tür. Sie rief sich tröstend in Erinnerung, dass über die Jahrhunderte viele berühmte Musiker Zeugnis dafür abgelegt hatten, dass Armut gut für die Kreativität war.
Eine leise Kinderstimme ließ sie innehalten.
„Teks!"
Tobias Danforths Gesicht könnte aus Wachs geformt sein, so wie das eine Wort seines Sohnes seine kantigen maskulinen Gesichtszüge neu gestaltete. Seine Augen, die eben noch so eisig waren wie das Wasser der Seen in Wyoming im Januar, schienen plötzlich aufzutauen und nahmen einen warmen und liebevollen Ausdruck an. Er ging auf die Knie, legte seinem Sohn die Hände auf die Schultern und sah ihn an. „Was hast du gerade gesagt?"
Wäre seine Berührung nicht so offenkundig liebevoll gewesen, hätte Heather zu dem Schluss kommen können, dass er eine Antwort aus dem Kind schütteln wollte.
Sie fragte sich, was für ein Vater das war, der die bemerkenswerten Versuche seines Kindes nicht verstand, ein Wort zu formen. Weil sie eine ganz trockene Kehle hatte, klangen ihre eigenen Worte ziemlich kratzig, als sie sich bemühte, den armen Mann aufzuklären. „Ich glaube, er hat Keks gesagt. Wenn Sie mich fragen, dann möchte er gern noch einen essen."
„Meinetwegen kann er die ganze verdammte Tüte haben!", jubelte Tobias zu ihrer Überraschung.
Er griff Dylan unter die Arme und wirbelte ihn durch die Luft. Die überschäumende Freude im Gesicht des Mannes ließ Heathers Puls erst schneller schlagen, dann rasen, und schließlich ganz aussetzen. Wenn sich hinter dem Unmenschen tatsächlich ein liebenswerter Mann versteckte, dann hoffte sie, dass er die Kunst der Wiederbelebung beherrschte.
Kreischend vor Freude wiederholte Dylan die Meisterleistung, die ihm so viel Begeisterung einbrachte. „Teks!"
Heather wurde warm ums Herz, als sie die Tränen sah, die in Tobias Danforths Augen glitzerten. Er setzte seinen Sohn auf den Boden und zerzauste ihm die Haare. Der Mann besaß angeblich Millionen und wurde von den Einheimischen als zurückgezogen lebender, geheimnisvoller Zeitgenosse wahrgenommen.
Jedem Außenseiter, der es sich leisten konnte, die Viehwirtschaft als Hobby zu betreiben, wurde von denen, die in diesem gnadenlosen Land geboren und aufgewachsen waren, mit Argwohn begegnet. Dass so ein Mann wegen einer kleinen Leistung seines Sohnes tatsächlich zu Tränen gerührt sein konnte, überraschte Heather.
Tobias hielt Wort und reichte Dylan die Tüte mit den Keksen.
Heathers Misstrauen ihrem neuen und schon wieder ehemaligen Arbeitgeber gegenüber löste sich in Luft auf, als der Junge die Arme um den Nacken seines Daddys schlang und dessen Gesicht mit schmatzenden Küssen bedeckte. Die Szene war so anders als alles, was sie aus ihrer Kindheit kannte, dass sie es bedauerte, nicht mehr die Gelegenheit zu bekommen, Vater und Sohn besser kennenzulernen.
Als sie gerade gehen wollte, hielt eine Stimme sie zurück.
„Und wohin wollen Sie jetzt?", fragte Tobias Danforth mit seinem breiten Südstaatenakzent.
Heather drehte sich langsam um. Der Anblick des mit Schokolade verschmierten Gesichts des Mannes trug enorm dazu bei, die Spannung zu lösen. Der Hauch eines Lächelns ließ die kantigen Gesichtszüge weit weniger Furcht einflößend erscheinen als beim ersten Hinsehen.
„Sie haben mich gerade gefeuert", erinnerte sie ihn leise.
Tobias zog ein sauberes weißes Taschentuch aus der Tasche und wischte sich übers Gesicht. „Dann betrachten Sie sich als wiedereingestellt."
Heathers Herz machte einen Satz. Wenn es eine Chance gab, den Job doch noch zu bekommen, dann sollte sie jetzt besser lächeln und sich versöhnlich zeigen. Abgesehen davon, dass sie ihre Eltern nicht um Geld bitten wollte, wäre es so gut wie unmöglich, eine Stelle zu finden, die ihren Bedürfnissen besser entsprach als diese.
Außerdem hatte sie sich sofort zu dem Kind hingezogen gefühlt, das sie beaufsichtigen sollte. Sie streckte eine Hand aus und nahm Tobias das Taschentuch aus der Hand. „Darf ich?", sagte sie und wischte kurzerhand einen Krümel aus seinem Schnurrbart.
Was als freundliche Geste gemeint war, wurde plötzlich sehr vertraulich, als sie einander tief in die Augen sahen. Ein Schauer lief Heather über den Rücken, ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, und sie spürte ein beunruhigendes Kribbeln im Bauch. Ein verräterisches Zittern ließ das Taschentuch in ihrer Hand wie eine weiße Fahne flattern.
Normalerweise mochte sie glatt rasierte Männer, aber als sie den Mund unter dem gepflegten Schnurrbart betrachtete, glaubte sie nicht, dass es viel Überzeugungskraft brauchte, damit sie ihre Meinung änderte.
Bist du denn total verrückt geworden? fragte sie sich.
Auf gar keinen Fall würde sie sich auf etwas einlassen, das ihr nicht guttäte. Sie war froh, dass sie das Ende ihrer letzten Beziehung inzwischen einigermaßen verarbeitet hatte. Fieberhaft suchte sie nach den passenden Worten, um