Tanz diesen Tango nur mit mir
Von Carole Mortimer
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Über dieses E-Book
Als Grace mit dem attraktiven argentinischen Milliardär Cesar Navarro einen Tango tanzt, knistert es sinnlich zwischen ihnen. Aber Cesar ist ihr Boss, sie nur seine Köchin. Wenn Grace nicht mit gebrochenem Herzen enden will, sollte sie ihm besser widerstehen …
Carole Mortimer
Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’
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Buchvorschau
Tanz diesen Tango nur mit mir - Carole Mortimer
IMPRESSUM
Tanz diesen Tango nur mit mir erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2013 by Carole Mortimer
Originaltitel: „A Taste of the Forbidden"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 15 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gisela Grätz
Umschlagsmotive: blanaru / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2022.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751515399
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Bist du sicher, dass du klarkommst, Beth?"
„Grace, wirklich! Hör auf, dir Sorgen zu machen! Steig einfach in dein Auto und fahr los! Ihre Schwester Beth schüttelte den Kopf und warf Grace einen ebenso liebevollen wie ungeduldigen Blick zu. „Ich bin dreiundzwanzig, nicht drei, und absolut in der Lage, allein zu leben. Abgesehen davon brauchen wir das Geld …
Das stimmte. Die Rechnungen, die sich im letzten halben Jahr während der Krankheit ihrer Mutter angehäuft hatten, mussten bezahlt werden. Grace hatte in dieser Zeit ihre Stelle als Patissière in der Küche eines führenden Londoner Hotels aufgegeben, um Tag und Nacht bei ihrer Mutter bleiben zu können und es Beth zu ermöglichen, ihren Abschluss an der Universität von Oxford zu machen.
Inzwischen wohnte Beth wieder zu Hause und hatte einen Job bei einem angesehenen Londoner Verlagshaus, aber ihr Gehalt reichte nicht für sie beide und schon gar nicht, um die unbezahlten Rechnungen zu begleichen.
Was wiederum der Grund dafür war, dass Grace sich jetzt in die Wildnis von Hampshire aufmachte. Hier sollte sie, sofern sie die einmonatige Probezeit überstand, dauerhaft als Köchin und Haushälterin auf dem Anwesen des steinreichen Cesar Navarro arbeiten. Wahrscheinlich beschäftigte der erfolgreiche argentinische Geschäftsmann auch in den anderen Wohnsitzen, die er überall auf der Welt unterhielt, fest angestellte Köchinnen und Haushälterinnen. Grace überlegte, was die Leute wohl mit sich anfangen mochten, wenn er gerade nicht dort wohnte.
„Wie mag dieser Cesar Navarro wohl in Wirklichkeit sein?" Beths Frage fasste ihre eigene Neugier in Worte.
Sie hörte auf, in ihrer riesigen Schultertasche zu wühlen, blickte hoch und schnaubte abfällig. „Keine Ahnung. Und ich bezweifle, dass ich den Mann irgendwann in nächster Zeit zu Gesicht kriegen werde."
Ihre jüngere Schwester zog die Stirn kraus. „Wie kommst du darauf?"
Wer die beiden zusammen sah, konnte auf den ersten Blick erkennen, dass Beth, die große Blonde mit den braunen Augen, und Grace mit ihren eins sechzig, dem langen dunklen Haar und den blaugrünen Augen keine leiblichen Schwestern waren.
Grace war mit gerade einmal sechs Wochen adoptiert worden und bis zum Alter von acht Jahren als Einzelkind aufgewachsen. Dann hatten ihre Adoptiveltern die fünfjährige Beth nach Hause gebracht und sie Grace als ihre neue Schwester vorgestellt. Für die beiden Mädchen war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, und diese innige Zuneigung hatte ihnen geholfen, den tragischen Verlust ihres Adoptivvaters vor vier Jahren zu bewältigen. Er war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, den ihre Mutter zwar überlebt hatte, allerdings querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Vor zwei Monaten war Heather Blake schließlich den schweren Folgeerscheinungen ihrer Krankheit erlegen.
Grace grinste schief. „Den Anweisungen seines persönlichen Assistenten in London zufolge, der mich nach einer äußerst strengen Sicherheitsüberprüfung eingestellt hat, muss ich zusehen, dass das Frühstück pünktlich morgens um sieben fertig ist, damit Navarros Angestellter Raphael es ins Speisezimmer bringen kann. Bis Mr Navarro das Haus verlässt, habe ich mich aus den Wohnräumen fernzuhalten. Danach darf ich abräumen und das Haus in Ordnung bringen, bis auf sein Büro, das zu betreten mir untersagt ist."
Sie zuckte mit den Schultern. „Abends ist der Ablauf genauso. Wenn ich keine anders lautenden Instruktionen erhalte, hat das Dinner um Punkt acht fertig zu sein, damit es serviert werden kann, und ich muss das Haus spätestens um neun verlassen haben. Wahrscheinlich, weil es ab dann hoch hergeht bei Mr Navarro."
„Glaubst du?"
„Nein. Grace verzog das Gesicht. „Ich nehme an, der feine Herr will vermeiden, dass sein Blick auf etwas so Unbedeutendes wie Hauspersonal fällt.
Beth lachte leise. „Hört sich an, als wäre er ein bisschen überspannt, wenn es um seine Privatsphäre geht."
„Bei den Milliarden, die er besitzt, ist er vermutlich gewöhnt zu bekommen, was er will und wann er es will." Im Gegensatz zu Leuten wie ihr, die nicht wählerisch sein durften. Trotz ausgezeichneter Zeugnisse hatte Grace in den vergangenen sechs Wochen keine Stelle als Patissière gefunden. In ihrer Verzweiflung war sie zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen, wo man ihr die – sehr gut bezahlte – einmonatige Arbeit auf Probe in Cesar Navarros Haushalt in Hampshire vermittelt hatte.
„Hm. Ihre Schwester grinste. „Aber wenigstens bewohnst du dein eigenes Cottage auf dem Anwesen.
„Auch nur eine Maßnahme, mit der Mr Navarro sich seine Privatsphäre sichert, nehme ich an."
„Mach dir nichts draus, Schwesterherz. Ich komme, sobald es geht, am Wochenende vorbei und leiste dir für ein paar Tage Gesellschaft", sprach Beth ihr Trost zu.
„Ich habe das Gefühl, die werde ich brauchen können! Grace lachte leise und umarmte Beth zum Abschied. „Und wenn du mich brauchst, ruf mich auf dem Handy an.
Auf der Fahrt nach Hampshire ließ Grace sich die ungewöhnlichen Forderungen ihres zukünftigen Arbeitgebers noch einmal durch den Kopf gehen. Der Name Cesar Navarro war ihr nicht unbekannt gewesen – es gab wohl niemanden, der noch nicht von dem milliardenschweren argentinischen Tycoon gehört hatte. Mit Anfang dreißig schien er nicht nur Wohnsitze in den meisten Hauptstädten der Welt, sondern auch die Hälfte aller global operierenden Unternehmen zu besitzen. Nun ja, das mit der Hälfte mochte übertrieben sein. Ein Viertel war wohl realistischer.
Sein Imperium umfasste Hightech-Firmen ebenso wie breit aufgestellte Medienkonzerne, Fluggesellschaften, Immobilien, Hotelketten und Weingüter. Der Mann mischte in so vielen Branchen mit, dass Grace sich fragte, ob er überhaupt noch etwas anderes kannte als Arbeit.
Wahrscheinlich nicht.
Während sie auf die Einladung zu dem zweiten, entscheidenden Einstellungsgespräch gewartet hatte – in dieser Zeit war bestimmt die Sicherheitsüberprüfung erfolgt –, hatte sie im Internet nach Informationen über den einmaligen Mr Navarro gesucht.
„Zurückgezogen" – so ließ er sich wohl treffend beschreiben. Zu dem Schluss war sie jedenfalls gelangt, als sie das Wenige gelesen hatte, das man im Netz über ihn finden konnte.
Der dreiunddreißigjährige Cesar Navarro war das älteste von zwei Kindern eines argentinischen Vaters und einer amerikanischen Mutter, die jedoch inzwischen von ihrem Mann getrennt lebte. Er war in Buenos Aires aufgewachsen, hatte in Harvard studiert und schon im Alter von dreiundzwanzig seine erste eigene Firma gegründet.
Sein Imperium hatte mittlerweile so riesige Ausmaße, dass Navarro die meiste Zeit mit seinem Privatflugzeug oder dem Helikopter von Firmensitz zu Firmensitz flog und für die Zeit seines Aufenthalts in dem Domizil wohnte, das er an dem jeweiligen Ort besaß.
Auf der Website waren Fotos aus früheren Jahren eingestellt, die ihn als bemerkenswert gut aussehenden Jugendlichen zeigten. Schon damals hatten seine Gesichtszüge mit den durchdringend blickenden dunklen Augen aristokratisch und unnahbar gewirkt. Auf keinem einzigen der Bilder war auch nur der Anflug eines Lächelns zu sehen gewesen.
Es gab nur zwei Aufnahmen von ihm als Erwachsenem auf der Internetseite, die eine war ein gestelltes Foto, die andere ein Schnappschuss aus größerer Entfernung. Auf beiden wirkte er noch immer unglaublich gut aussehend, aber – sofern überhaupt möglich – noch ernster und grimmiger.
Der Schnappschuss zeigte ihn auf dem Weg zu seinem Hubschrauber – in Begleitung eines dunkelhaarigen Mannes, den er um einige Zentimeter überragte. Er trug einen dunklen Anzug, der seinen schlanken Körper mit den breiten Schultern betonte; sein etwas zu langes schwarzes Haar war zerzaust – vermutlich von den Turbulenzen, die die Rotorblätter des Helikopters erzeugten –, und noch immer wurde seine kühle Miene vom durchdringenden Blick seiner dunklen Augen dominiert.
Angesichts seines atemberaubenden Reichtums und seines umwerfenden Aussehens hätte er eigentlich der größte Playboy aller Zeiten sein müssen, mit ständig wechselnden schönen Frauen an seinem Arm, von denen jede irgendwann sein Bett teilte. Stattdessen lebte er extrem zurückgezogen und verteidigte seine Privatsphäre wie besessen.
Grace konnte sich keinen Reim darauf machen. Außer …
Vielleicht hatte es einen Grund, dass Cesar Navarro nie mit einer schönen Frau an seiner Seite fotografiert wurde; vielleicht war es sogar derselbe Grund, weswegen er sein Privatleben so konsequent abschottete. Und vielleicht handelte es sich bei dem dunkelhaarigen Mann, der auf dem Foto neben ihm herging, gar nicht um einen Assistenten, wie sie zunächst angenommen hatte.
Also wenn das keine himmelschreiende Schande war: märchenhaft reich, Anfang dreißig und Single, so umwerfend attraktiv, dass einem als Frau die Luft wegblieb bei seinem Anblick – und das alles für einen anderen Mann!
Grace kicherte bei dem abwegigen Gedanken, wurde aber gleich wieder ernst, als sie sah, dass sie sich der Einfahrt zu Navarros Anwesen näherte – dem Ort, an dem sie nun für wenigstens einen Monat leben würde.
Ein imposantes schmiedeeisernes Tor kam in Sicht, zu dessen beiden Seiten sich eine mindestens drei Meter fünfzig hohe Mauer erstreckte. Zwei Wachleute in schwarzen Uniformen standen rechts und links der Zufahrtsstraße, das Haar militärisch kurz geschnitten, die Haltung wachsam und die Augen hinter dunklen Sonnenbrillen verborgen. Nicht dass der bedeckte Himmel an diesem Septembertag es erfordert hätte.
Einer der beiden Wachposten trat an ihren Wagen, als sie vor dem Tor bremste und das Fenster herunterkurbelte.
„Grace Blake?"
„Die bin ich, ja." Sie war erleichtert, dass sie erwartet wurde, aber auch ein wenig besorgt. Was mochte der Grund für die strengen Sicherheitsmaßnahmen sein? Bei ihrem gestrigen Telefonat hatte sie Kevin Maddox,