Riskantes Spiel um Liebe und Leidenschaft
Von Clare Connelly
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Über dieses E-Book
Der millionenschwere Unternehmer Santos Anastakos stürmt in Amelias Leben wie eine Naturgewalt: wild und gefährlich. Aber auch wenn er für einen Sommer ihr neuer Boss ist, gegen seine männliche Energie ist die schöne Oxford-Absolventin immun. Schließlich glaubt sie an echte Werte und nicht an Sex und Geld. Doch dann zieht der feurige Grieche sie unter der Sonne des Südens so unglaublich zärtlich in seine Arme, dass Amelia all ihre Vorsätze vergisst. Fatal, denn sie fühlt, bei dem Spiel um Liebe und Leidenschaft kann es nur einen Gewinner geben …
Clare Connelly
Clare Connelly liebt Liebesromane – von Jane Austen bis E L James. Nachdem sie lange erfolgreich Selfpublisherin war, ging 2017 ihr Traum in Erfüllung, als ihr erstes Buch bei einem Verlag erschien. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen. Clare liest und schreibt leidenschaftlich gerne, und lebt in einem kleinen Bungalow am Meer mit ihrem Traum-Ehemann, zwei kleinen Kindern und einem fleißigen Team von MacBooks.
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Buchvorschau
Riskantes Spiel um Liebe und Leidenschaft - Clare Connelly
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Clare Connelly
Originaltitel: „Hired by the Impossible Greek"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2475 - 2021 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Natasha Klug
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733718473
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Es war nun schon das vierte Mal, dass er als Trauzeuge an der Seite seines Vaters Nico vor dem Traualtar stand, während dieser einer weiteren Frau schwor, sie zu lieben und zu ehren bis ans Ende ihrer Tage. Und es war sicher nicht das letzte Mal …
Santos ließ seinen Blick über die Festgemeinde schweifen. Die Gäste schienen angesichts des eigentlich freudigen Anlasses bester Stimmung zu sein. Doch Santos hatte Mühe, Begeisterung für die Leidenschaft seines Vaters aufzubringen, ständig mit einer neuen Frau den Bund fürs Leben zu schließen. Immerhin hatte er das im Laufe der Jahre, seine neueste Braut inbegriffen, schon neun Mal getan.
„Dieses Mal ist es anders, Santos, hatte Nico ihm wie immer versichert. „Dieses Mal ist es die Richtige.
Santos hatte es schon lange aufgegeben, mit seinem Vater über dieses Thema zu diskutieren. Nico war ein erwachsener Mann, und wenn Santos der Ansicht war, dass er sich wegen seiner Tendenz, sich in dem Tempo zu verlieben, in dem andere ihre Jobs wechselten, professionelle Hilfe suchen sollte, dann behielt er auch das für sich. Alles, was er tun konnte, war, das Anastakos-Familienvermögen vor den Folgen der unweigerlich folgenden Scheidung zu schützen.
Dass er sich darüber den Kopf zerbrach, noch während Nico neben ihm seiner neuesten Braut die ewige Liebe schwor, mochte unangemessen erscheinen. Aber er hatte einfach zu oft mit angesehen, wie schnell und absolut aus Liebe Hass und Abscheu werden konnte. Seine eigene Mutter war für die nächste Mrs. Anastakos abserviert worden, da war Santos gerade einmal drei Jahre alt gewesen. Danach war er zwischen Vater und Mutter hin und her gereicht worden, bis er – auf nachdrücklichen Wunsch seines Vaters – auf ein Internat geschickt worden war.
Santos verzog das Gesicht, als der Kaplan nun verkündete, dass sich das – zumindest jetzt noch – glückliche Brautpaar nun küssen dürfe. Er hatte sich selbst geschworen, niemals zu heiraten, nachdem Nicos dritte Ehe ein besonders bitteres (und öffentliches) Ende gefunden hatte. Und er würde sich auch nicht verlieben … was immer das bedeutet. Mit seinen vierunddreißig Jahren war Santos bei der Klärung dieser Frage bisher noch keinen Schritt weitergekommen.
Die Ehe war für Narren und hoffnungslose Romantiker. Und er war, das konnte er mit Fug und Recht behaupten, weder das eine noch das andere.
1. KAPITEL
Drei Monate später
„Ja?"
Amelia hätte es nicht für möglich gehalten, dass man ein einfaches, einsilbiges Wort mit so viel Hohn und Ungeduld füllen konnte. Sie blinzelte und konnte den Mann – Santos Anastakos – einige Sekunden lang einfach nur anstarren. Der eigentliche Grund dafür, dass sie ihn auf seinem großartigen Anwesen in der englischen Provinz aufsuchte, war für den Moment völlig vergessen.
Er trug einen schwarzen Smoking und sah darin unglaublich attraktiv und eindrucksvoll aus. Noch eindrucksvoller aber war die Aura von Macht und Charisma, die von ihm ausging.
„Mr. Anastakos?", versicherte sie sich, obwohl sie eigentlich längst wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Sie hatte sein Foto in den Zeitungen gesehen, kurz nach dem Tod von Camerons Mutter. Damals war er in den Schlagzeilen gewesen, weil er vor sechs Jahren ein uneheliches Kind gezeugt hatte.
„Nun?" Es klang noch eine Spur ungeduldiger als zuvor.
Eine leichte Brise kam auf und brachte etwas Erleichterung an diesem schwülen Sommerabend. Der Wind fuhr durch ihr langes dunkles Haar und wehte eine einzelne Strähne in ihr Gesicht, die sie sich mit einer unbewussten Handbewegung hinters Ohr zurückstrich.
„Darling, wir müssen langsam los, wenn wir rechtzeitig da sein wollen", erklang eine Frauenstimme aus dem Inneren des Hauses.
Er runzelte die Stirn.
„Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit, stieß er ärgerlich hervor. „Haben Sie sich verlaufen? Sind Sie mit Ihrem Wagen liegen geblieben?
Seine Augen waren mandelförmig und von dichten, dunklen Wimpern umrahmt. Und sie leuchteten in einem herrlichen Blau, wie ein klarer Bergsee, was aufgrund seines dunklen Teints umso auffälliger war.
Er blickte sich um, so als würde er nach einem Wagen oder irgendeinem anderen Indiz dafür suchen, warum sie hier war.
„Nein, erwiderte sie. „Ich kam, um mit Ihnen zu sprechen.
Als sein intensiver Blick auf ihr ruhte, flatterte ihr Herz auf eine Art und Weise, die sie nervös machte. Oder vielmehr noch nervöser. Und es wurde nicht besser, als sein Blick weiter nach unten über ihre schlichte pinkfarbene Bluse und ihre cremefarbene Hose wanderte. Dabei lag darin keineswegs Interesse, nein. Es war eher eine Inspektion, um zu prüfen, ob ihr Outfit ihm möglicherweise irgendwelche Hinweise lieferte.
„Sind wir uns schon einmal begegnet?", fragte er, und in seiner Stimme schwang Misstrauen mit.
„Nein, Sir. Noch nie."
„Was kann ich dann für Sie tun?"
„Ich bin Amelia Ashford …"
„Ashford. Sie konnte praktisch mit ansehen, wie bei ihm der Groschen fiel. „Die berühmte Miss Ashford?
„Dazu kann ich nichts sagen." Sie lächelte, obwohl ihr der Gedanke alles andere als angenehm war. Diese Berühmtheit war der Grund dafür, dass sie unter dem Familiennamen ihrer Großmutter als Lehrerin arbeitete. Ihre Arbeit war alles, wofür sie sich Anerkennung wünschte, sonst nichts.
„Sie sind Camerons Lehrerin?"
Sie nickte. „Ja. Und ich möchte mit Ihnen über Ihren Sohn sprechen."
Er straffte die Schultern. Es schien fast, als würde es ihm nicht passen, als Camerons Vater bezeichnet zu werden. Doch deswegen war Amelia nicht hier. Ganz gleich, was die Gerüchteküche auch behauptete – und es gab eine Menge Tratsch darüber, dass er seine elterlichen Pflichten Cameron gegenüber vernachlässigt und sich geweigert hatte, Camerons Mutter zu unterstützen –, es war nicht ihre Aufgabe zu spekulieren. Ihr einziger Wunsch war es, einem kleinen Jungen zu helfen, den sie sehr gernhatte.
Vielleicht hatte ihre eigene, eher kühle Beziehung zu ihren Eltern damit zu tun, dass sie sich mehr um Cameron kümmerte, als sie es wohl sonst getan hätte. Aber nein. Der Kleine war wirklich etwas Besonderes, und er brauchte Unterstützung bei den Problemen, die ihn belasteten.
„Stimmt irgendetwas nicht?"
Sie presste die Lippen zusammen und bemühte sich, nicht zu feindselig zu erscheinen. Soweit sie wusste, hatte dieser Mann kaum Erfahrung mit Kindern im Allgemeinen und mit seinem Sohn im Besonderen. Vielleicht war ihm nicht klar, dass es keine alltägliche Sache für eine Grundschullehrerin war, am frühen Abend auf der Türschwelle der Eltern eines Schülers zu stehen.
Es war alles andere als alltäglich, doch Amelia hatte ihren Besuch absichtlich so gelegt, dass Cameron möglichst nichts davon erfahren musste. Sie wollte nicht, dass ihr Schüler das Gespräch mit anhörte.
„Ich würde diese Unterhaltung lieber drinnen weiterführen. Darf ich eintreten?"
Er zog die Brauen zusammen. Sicher wirkte er auf viele Menschen einschüchternd. Menschen, die mit ihm zusammenarbeiten mussten oder sonst irgendwie auf seinen guten Willen angewiesen waren. Zum Glück für Amelia traf auf sie weder das eine noch das andere zu.
„Tauchen Sie häufiger ungebeten bei Ihren Schülern zu Hause auf?"
„Nein, keineswegs – was Ihnen einen Hinweis darauf geben dürfte, wie wichtig mir diese Angelegenheit ist."
„Und was genau ist das für eine Angelegenheit?"
„Ihr Sohn."
Kurz flackerte Ärger oder Frustration in seinem Blick auf, war im nächsten Moment aber schon wieder verschwunden. „Die Nanny hat Cameron bereits zu Bett gebracht. Wenn Sie ihn sehen wollen …"
Sie musste für einen Moment die Augen schließen, um sich zu sammeln. Cynthia McDowell mochte ihrem kleinen Sohn materiell nicht viel zu bieten gehabt haben, doch sie hatte es wettgemacht, indem sie ihn mit Liebe und Fürsorge regelrecht überschüttet hatte. Und nun befand er sich in der Obhut dieses Mannes, der es einer Nanny überließ, sich um den Jungen zu kümmern, und das, wo seine Mutter vor gerade einmal zwei Monaten gestorben war. Es brach ihr schier das Herz.
„Sie sind derjenige, mit dem ich sprechen will, Mr. Anastakos", entgegnete sie schließlich.
„Und das kann nicht bis Montag warten?"
Sie dachte einen Moment darüber nach. „Würde Montag Ihnen denn besser passen?"
„Nicht unbedingt. Er zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht, ob es so etwas wie einen günstigen Zeitpunkt überhaupt gibt, denn immerhin weiß ich ja nicht einmal, was Sie überhaupt mit mir besprechen wollen.
„Sie müssen wohl einfach darauf vertrauen, dass ich, wäre es nicht wichtig, wohl kaum an einem Freitagabend so spät noch nach Renway Hall gekommen wäre."
„Ich vertraue grundsätzlich niemandem, erklärte er, trat aber einen Schritt zurück und vollführte eine einladende Geste. „Aber Sie machen mich neugierig.
Mit einem Blick auf seine Armbanduhr fügte er hinzu: „Sie haben fünf Minuten."
Sie biss sich auf die Zunge, um einen scharfen Kommentar zurückzuhalten. Sie durfte sich nicht von ihren Emotionen von ihrem eigentlichen Ziel ablenken lassen.
„Kommen Sie mit. Er wandte sich um und ging den Korridor hinunter. Als sie an einem Gemälde vorbeikamen, blieb sie stehen, um es sich anzusehen. „Das ist ein Camareli.
Ohne in seine Richtung sehen zu müssen, spürte sie, dass er ebenfalls stehen blieb. Es war seine Ausstrahlung, die einen Raum vollkommen auszufüllen schien.
Das Gemälde zeigte eine Madonnen-Szene. Amelia hatte die Handschrift des Künstlers sofort erkannt – seine breiten Pinselstriche, die leuchtenden Farben –, auch ohne seine Signatur am unteren rechten Bildrand zu sehen.
„Ja. Einen Moment lang herrschte Schweigen. „Aber Sie sind nicht hier, um mit mir über Kunst zu diskutieren, oder, Miss Ashford?
Sie riss ihren Blick von dem Bild los und sah ihn an. Ihr Puls raste, und sie fragte sich, wieso. „Nein, Mr. Anastakos. Das bin ich nicht."
Er setzte sich wieder in Bewegung und trat durch eine Doppeltür in einen Raum mit Ledersesseln und einem Flügel. Auch hier hingen Kunstwerke berühmter Maler an den Wänden – die meisten davon bekannter als der Camareli. Aber sie hatte schon immer ein Faible für die weniger namhaften Maler der Renaissance gehabt, und zu denen gehörte Camareli zweifellos.
„Maria, Camerons Lehrerin ist hier. Es wird ein paar Minuten dauern."
Eine atemberaubende Blondine, gekleidet in ein rotes Abendkleid, das ihre perfekten Modelmaße betonte, erhob sich mit der Eleganz einer Ballerina von der weißen Ledercouch. Sie unterzog Amelia der gleichen langsamen Inspektion wie zuvor bereits Santos. Aber während sein Blick sie mit Hitze erfüllt hatte, hinterließ der dieser Frau nur eisige Kälte.
„Aber dann kommen wir zu spät, Darling", sagte Maria schmollend.
Santos schnaubte abfällig. „Anscheinend kann es nicht warten. Ruf Leo, er wird dir einen Cocktail machen."
„Okay. Aber hätte ich gewusst, dass der Abend so verläuft, wäre ich nicht gekommen", beschwerte sie sich, ehe sie sich wieder abwandte.
Amelia konnte sie nur anstarren. Sie war noch nie einer Frau begegnet, die derartig das Bild einer Hollywood-Diva verkörperte. Alles an ihr war Perfektion, von ihrer Figur bis zu ihrem sanft schimmernden Haar, dem makellosen Make-up, den schwindelerregenden Absätzen und den manikürten Fingernägeln.
„Sie ist sehr schön", bemerkte Amelia, als sie den Raum wieder verlassen hatten.
„Ja."
Erneut gingen sie über den Korridor, bis Santos vor einer anderen Tür stehen blieb. Diese führte in ein Büro mit moderner Einrichtung und Computern. Auch hier hingen Kunstwerke an den Wänden, außerdem ein großer Spiegel.
Er schloss die Tür hinter ihnen, und Amelia zuckte ein wenig zusammen.
„Nun, Miss Ashford? Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Über was genau möchten Sie mit mir sprechen?"
Er deutete auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. Sie nahm Platz, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Hände auf ihrem Schoß. Dann beobachtete sie, wie er den Raum durchquerte und vor einem kleinen Barwagen stehen blieb. Er öffnete eine Karaffe mit Scotch und goss jeweils einen Fingerbreit in Kristallgläser, von denen er ihr eins reichte.
„Vielen Dank." Sie hielt das Glas in den Händen, ohne einen