Heimlich verliebt in den Chef
Von Helen Brooks
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Über dieses E-Book
Gina ist heiß verliebt in ihren gut aussehenden Chef Harry Breedon - ebenso heimlich wie hoffnungslos? Als sie ein attraktives Jobangebot erhält, lädt er sie überraschend zu einem Dinner bei Kerzenschein ein … Hat Harry nur Angst, seine beste Angestellte zu verlieren? Oder ist da mehr?
Helen Brooks
Bereits seit über 20 Jahren veröffentlicht die britische Autorin unter dem Pseudonym Helen Brooks Liebesromane, unter ihrem richtigen Namen Rita Bradshaw schreibt sie seit 1998 historische Romane. Weit über 40 Bücher sowie einige andere Werke sind bisher unter dem Namen Helen Brooks erschienen, von Rita Bradshaw gibt es 14 Romane. Erst im Alter von 40 Jahren begann die Autorin im Jahr 1990 mit dem Schreiben von Liebesromanen, bis dahin war sie als Sekretärin tätig. Bereits zwei Jahre später wurde ihr erster Roman vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht. Helen Brooks lebt gern in England, obwohl sie mehrere Reisen auf das europäische Festland unternommen hat und dort unvergessliche Ferien verbrachte, möchte sie nirgendwo anders leben. Sie liebt ihr Heimatland, lediglich könnte sie sich vorstellen, etwas näher an der Küste zu wohnen. In ihrem Leben hatte sich Helen Brooks zwei Ziele gesetzt, sie wollte Bücher schreiben und eine Führerscheinprüfung machen. Durch die Hektik des Alltags waren diese Ziele verloren gegangen, im Alter von 40 Jahren fand sie, dass es höchste Zeit wäre, ihre Ziele endlich umzusetzen. Die Führerscheinprüfung erwies sich als Albtraum, das Schreiben machte ihr viel Freude. Während ihrer Freizeit ist sie in der Kirche sehr aktiv und sie beschäftigt sich liebevoll mit ihren Tieren. Mit ihrem Mann geht sie gelegentlich ins Theater oder ins Kino, außerdem unternehmen sie ausgedehnte Spaziergänge. Zu ihren Hobbys zählt das Lesen, sie geht regelmäßig schwimmen und auf die gemütlichen Abende mit ihrem Mann und ihren Freunden will sie nicht verzichten. Gern sitzt die Autorin in dem verwilderten Garten ihres Hauses bei einem Glas Wein in der Sonne, dabei fallen ihr natürlich die besten neuen Romanzen ein. Das Schreiben bringt ihr viel Spaß und es erstaunt Helen Brooks immer wieder, wie viel Eigenleben die Hauptfiguren in ihren Romanen entwickeln. Fasziniert ist sie vom Handeln der Menschen, deshalb ist sie überzeugt, dass der Spruch - “das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten” - absolut wahr ist. Geboren wurde Helen Brooks 1950 in Northampton in England. Bereits im Alter von 16 Jahren lernte sie ihren Mann kennen. Zusammen mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern Cara, Faye und Benjamin lebt sie in Northampton.
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Buchvorschau
Heimlich verliebt in den Chef - Helen Brooks
IMPRESSUM
Heimlich verliebt in den Chef erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Helen Brooks
Originaltitel: „The Billionaire Boss’s Secretary Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 294 - 2009 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer
Umschlagsmotive: Roman Samborskyi / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733709907
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Ich kann immer noch nicht fassen, dass du wirklich gehen willst. Die ganze Zeit habe ich gehofft, dass du es dir doch noch anders überlegst. Immerhin bist du schon ewig hier."
Gina Leighton schmunzelte über den klagenden Tonfall ihrer jungen Kollegin Natalie. „Vielleicht gehe ich gerade deswegen. Weil ich schon ‚ewig‘ hier bin, wie du es ausdrückst."
Dieses „Ewig" waren erst elf Jahre, seit sie mit einundzwanzig die Universität verlassen hatte. Aber sie gehörte für Natalie offensichtlich zum Inventar der Landmaschinenfirma Breedon & Son, und so sahen es wohl auch alle anderen Mitarbeiter – vor allem er.
„Ich weiß genau, dass ich mit Susan nicht auskommen werde, erklärte Natalie in trotzigem und zugleich kummervollem Ton. „Sie ist nicht wie du.
„Du wirst es schon schaffen", versuchte Gina sie aufzumuntern, auch wenn sie nicht völlig davon überzeugt war. In den vergangenen vier Wochen, während der Einarbeitung ihrer Nachfolgerin, hatte sie immer wieder gemerkt, dass diese Susan Richards keine Dusseligkeit duldete. Nicht, dass man Natalie als ausgemachten Dummkopf bezeichnen konnte. Allerdings war sie gelegentlich ein bisschen schwer von Begriff. Susan tat häufig ihren Unmut darüber kund und ignorierte die Tatsache, dass Natalie sehr fleißig war und keine Mühe scheute.
Doch das alles war nicht mehr Ginas Problem. Denn sie beabsichtigte, das Firmengelände in wenigen Stunden für immer zu verlassen. Darüber hinaus plante sie, schon am kommenden Wochenende von der Kleinstadt in Yorkshire, in der sie geboren und im Kreise von Familie und Freunden aufgewachsen war, nach London überzusiedeln. Neuer Job, neue Wohnung, kurz: Es erwartete sie ein neues Leben.
Sie deutete zu dem Stapel Papiere auf ihrem Schreibtisch. „Ich muss noch ein paar Sachen erledigen, bevor ich den Drinks und Knabbereien frönen kann." Ihr Chef gab am späten Nachmittag eine Abschiedsparty für sie, und sie wollte ihren Arbeitsplatz in tadellosem Zustand hinterlassen.
Natalie verzog sich wieder ins Vorzimmer, doch Gina blieb untätig sitzen und blickte sich in dem großen behaglichen Raum um. Seit sie vor vier Jahren zur Chefsekretärin aufgestiegen war, war dies ihr Reich. Durch die Beförderung waren Prestige wie Gehalt und somit auch ihr Selbstwertgefühl beträchtlich gewachsen. Und Dave Breedon war ein guter Vorgesetzter – ein netter Familienmensch mit einem Sinn für Humor, der ihrem entsprach. Aber er war ja auch nicht der Grund für ihr Ausscheiden.
„Kein Sinneswandel um fünf vor zwölf?"
Beim Klang der tiefen Stimme drehte Gina den Kopf zur Tür. „Natürlich nicht, erwiderte sie äußerlich gefasst, obwohl ihr Herz raste. Schließlich besaß sie viel Übung darin, ihre wahren Gefühle für Harry Breedon, den einzigen Sohn und die rechte Hand ihres Chefs, zu verbergen. Ihre tiefblauen Augen täuschten gelassene Belustigung vor, als sie in das gebräunte markante Gesicht blickte. „Du hast doch wohl nicht im Ernst damit gerechnet, dass die Chance besteht, oder?
Er zuckte die Schultern. „Darauf gehofft trifft eher zu."
Ihr Atem beschleunigte sich, obwohl sie schon seit Langem wusste, dass sein Flirten absolut nichts zu bedeuten hatte. „Tut mir leid. Meine Koffer sind schon gepackt."
„Dad ist am Boden zerstört." Harry schlenderte in den Raum, hockte sich auf die Schreibtischkante und fixierte Gina mit einem forschenden Blick aus rauchgrauen Augen.
Sie versuchte zu ignorieren, wie sich der Hosenstoff über seinen muskulösen Schenkeln spannte – und versagte kläglich. „Am Boden zerstört ist reichlich übertrieben. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass er mich nicht gern gehen lässt. Aber Susan ist eine sehr fähige Nachfolgerin, wie du weißt."
Susan Richards – blond, attraktiv und gebaut wie ein Mager-Model – entsprach genau Harrys Typ. In den letzten zwölf Monaten, seit er nach Großbritannien zurückgekehrt war, um seinen Vater nach dessen Herzanfall zu entlasten, kursierten Gerüchte über seine zahlreichen Eroberungen, die angeblich ausnahmslos blond und superschlank waren.
Gina hingegen besaß rote Haare. In der Schule war ihr daher der Spitzname „Karottenschopf verliehen worden. Sie selbst zog es vor, ihre leuchtenden Locken als tizianrot zu bezeichnen. Und ihre kurvenreiche Gestalt, zwar durchaus gefragt zu Zeiten von Marilyn Monroe, war inzwischen längst nicht mehr „in
.
Warum also war sie in Harry verliebt, obwohl sie all das wusste und er die Frauen wechselte wie andere Männer die Hemden? Über diese Frage dachte sie seit Monaten nach, ohne einer einleuchtenden Antwort näher zu kommen.
Herzensdinge beruhen nun mal nicht auf Logik.
Sie wusste nur, dass ihre Gefühle im Laufe der Bekanntschaft von schlichtweg überwältigender Lust zu einer verzehrenden unvergänglichen Liebe angewachsen waren. Für ihn hingegen war sie nur die Sekretärin, die er sich mit seinem Vater teilte. Zwar plauderte, lachte und flirtete er gern mit ihr, doch machte er das nicht auch mit jeder anderen Frau?
„Ich dachte, es hätte dir in London nicht gefallen, als du da studiert hast. Sagtest du nicht vor einiger Zeit, dass du es nicht erwarten konntest, wieder nach Hause zu kommen."
Gina runzelte die Stirn. „Ich habe gesagt, dass ich mich darauf gefreut habe, wieder nach Hause zu kommen, korrigierte sie ruhig. „Das heißt nicht, dass mir die Stadt nicht gefallen hat.
Harry musterte sie einen Moment schweigend, bevor er aufstand und nüchtern sagte: „Tja, es ist deine Entscheidung. Ich hoffe nur, dass du es nicht irgendwann bereust. In einer Großstadt kann man sich sehr einsam fühlen."
„Wenn man niemanden kennt, ja. Aber viele meiner ehemaligen Kommilitonen leben in London. Also ist das kein Problem. Und ich wohne nicht allein, sondern teile mir das Apartment mit einer anderen Frau."
Sie erwähnte lieber nicht, dass ihr nicht ganz wohl dabei war. Seit sechs Jahren lebte sie allein – in einer kleinen, wunderschön gelegenen Wohnung im Obergeschoss eines großen Hauses am Stadtrand, mit Blick auf den Fluss. Seit dem Auszug aus ihrem Elternhaus genoss sie es sehr, eine eigene Bleibe ganz für sich zu haben, niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen, an den Wochenenden ganz nach Gutdünken aufstehen und essen zu können, wann es sie gerade gelüstete. Doch in London waren die Mieten wesentlich höher als in Yorkshire, und obwohl ihr neuer Job gut dotiert war, konnte sie sich keine eigene Unterkunft leisten.
„Vergiss nicht, deine neue Adresse dazulassen. Harry war bereits auf dem Weg zur Tür. „Vielleicht schaue ich mal bei dir vorbei, wenn ich für ein paar Tage in London bin, und hau mich auf deinem Sofa aufs Ohr.
Nur über meine Leiche! „Okay", sagte sie gelassen und wünschte dabei insgeheim, sie könnte ihn hassen. Denn dann müsste sie nicht umsiedeln.
Doch das entsprach nicht ganz den Tatsachen. Schon bevor sie sich in Harry verliebt hatte, war ihr bewusst geworden, dass sie in einen Trott geraten war und mehr aus ihrem Leben machen musste. Ihre beiden Schwestern und die meisten ihrer Freunde waren inzwischen verheiratet und hatten Kinder; der Umgang mit ihnen war dadurch nicht mehr so intensiv wie früher.
In dem Jahr vor Harrys Rückkehr nach Yorkshire war Gina selten ausgegangen. Denn die einzigen Männer in der Gegend waren total langweilig, von sich eingenommen oder verheiratet und nur auf der Suche nach ein bisschen Abwechslung vom Ehealltag. Sie hatte sich schon wie eine alte Jungfer gefühlt, die ganz in ihrer Arbeit, der Wohnung und der Rolle als Patentante für anderer Leute Kinder aufging.
Sie starrte auf die Tür, die soeben hinter Harry ins Schloss fiel. Ihre Freunde hielten sie für allzu wählerisch. Vielleicht stimmte das. An Angeboten mangelte es ihr sicherlich nicht. Doch es widerstrebte ihr, sich bemühen zu müssen, um Zuneigung zu einem Mann zu fassen. Entweder funkte es auf Anhieb oder nicht. Außerdem wollte sie nicht unbedingt eine Familie gründen. Worauf sie vielmehr Wert legte, war ein interessantes und aufregendes Privatleben mit Besuchen in Nachtklubs, Theatern und guten Restaurants in angenehmer Gesellschaft. Schließlich war sie erst zweiunddreißig! Die Großstadt lockte.
Wenn er auch nur einen Hauch von Interesse bekundet hätte …
Da dem nicht so war, blieben Unternehmungen wie auch Zweisamkeit im „trauten Heim" mit behaglichen Stunden vor dem Kaminfeuer und Sonntagsfrühstück im Bett wohl ein unerfüllter Wunschtraum.
Gina schluckte den Kloß in der Kehle hinunter. Sie hatte bereits zu viele Tränen um Harry vergossen. Wie schwer ihr das Abschiednehmen auch fallen mochte, es war aus reinem Selbstschutz unumgänglich. Das wusste sie seit jenem Kuss zu Weihnachten, der für ihn nichts weiter bedeutete als ein rein freundschaftlicher Kuss auf die Wange. Sie dagegen war durch seine Nähe, die Berührung seiner Lippen, den betörenden Duft seines Aftershaves für Stunden aus der Fassung geraten.
Doch dann, am zweiten Weihnachtstag, bei einem Spaziergang mit den Hunden ihrer Eltern auf den verschneiten Feldern am Stadtrand, hatte sie ihn in der Ferne mit seiner damals gerade angesagten Blondine gesehen. Hinter einem Baum versteckt, hatte Gina gebetet, nicht entdeckt zu werden.
Diese bittersüßen Episoden hatten sie zu der Entscheidung gezwungen, ihr Leben zu ändern. Da sie nicht masochistisch veranlagt war, reichte es nicht, nur bei Breedon & Son zu kündigen. Sie musste aus der Stadt verschwinden, damit nicht länger die Gefahr bestand, Harry und seinen „Gespielinnen" unverhofft über den Weg zu laufen.
Inzwischen war es Anfang April geworden. Vor wenigen Tagen war der Frühling mit aller Macht gekommen. Krokusse und Osterglocken blühten, Vögel bauten Nester. Überall keimte neues Leben. Und so musste Gina die Situation betrachten: als Chance zu einem neuen Leben, nicht