Wartet hier das Glück auf mich?
Von Leandra Logan
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Über dieses E-Book
Wer ist meine leibliche Mutter? fragt Tina sich verzweifelt. Um heimlich die Unbekannte aufzuspüren, mit der ihr Vater einst eine Affäre hatte, reist sie in ihren Geburtsort Sugartown. Dort gibt sie sich als Dokumentarfilmerin aus, die einen Film über die Stadt drehen will. Ein Vorhaben, dem der attraktive Polizeichef Colby Evans zu misstrauen scheint - keine Sekunde lang lässt er Tina aus den Augen. Oder spürt er etwa auch diese magische Anziehungskraft zwischen ihnen? Ohne es zu wollen, sehnt Tina sich bald immer mehr nach Colbys zärtlichen Küssen …
Leandra Logan
Schon in ihrer Kindheit hat Leandra geschrieben. Sie war überrascht, 1986 ihren ersten Jugendroman zu verkaufen. Seitdem hat sie viele Bücher veröffentlicht. Sowohl für Teenager als auch für Erwachsene. Ihre Bücher stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten von B.Dalton oder Waldenbooks und sie sind für mehrere Awards nominiert gewesen. Leandra Logan hat ihr Leben lang in Minnesota und viele Jahre davon in der historischen Stadt Stillwater gelebt.
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Wartet hier das Glück auf mich? - Leandra Logan
Leandra Logan
Wartet hier das Glück auf mich?
IMPRESSUM
BIANCA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
© 2006 by Marie Schultz
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1710 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Stefanie Aigner
Fotos: Corbis
Veröffentlicht im ePub Format im 12/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86295-279-3
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
1. KAPITEL
Mit einem wehmütigen Lächeln stellte Tina Mills eine Tasse des kostbaren Familiengeschirrs auf die dazugehörige Untertasse. Wie lange hatte sie das Royal-Doulton-Teeservice mit dem schönen Rosendekor nicht mehr in der Hand gehabt!
„Hier ist dein Tee, Daddy. So wie du ihn gerne magst." Es fiel ihr nicht schwer, sich den immerzu gut gelaunten Bill Mildenderger vorzustellen, wie er ihr gegenübersaß und genüsslich seinen Tee trank. Genau wie vor fünfundzwanzig Jahren.
Kaum zu glauben, wie viel Zeit vergangen war, seit sie hier im Esszimmer ihre Kindergeburtstage gefeiert hatte. Die Erinnerung an ihren Vater, der vor acht Jahren bei einem Autounfall auf dem Long Island Expressway ums Leben gekommen war, schmerzte sie immer noch sehr. Er war pharmazeutischer Handelsvertreter gewesen und hatte sich gerade auf dem Heimweg von einer seiner Reisen befunden.
Tina hatte damals an der Columbia University studiert. Als es passierte, saß sie gerade in einem Seminar über Filmschnitt. Sie erinnerte sich, dass sie plötzlich von einem Gefühl des Unwohlseins gepackt wurde, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als der Unfall geschah. Ein deutliches Zeichen dafür, wie nah sie und ihr Vater William E. Mildenderger sich immer gestanden hatten.
Wenige Monate später hatte Tina ihren Abschluss in der Tasche. Sie verließ Brooklyn und zog nach Tribeca, einem Stadtteil Manhattans, wo sie eine geräumige Dachgeschosswohnung gefunden hatte. Zusammen mit ihrer Studienkollegin Emmy Snow gründete sie eine eigene Filmproduktionsfirma, „Reality Flicks".
Zu ihrem Erstaunen hatte ihr der Vater eine beträchtliche Geldsumme hinterlassen, wodurch die Gründung der Firma überhaupt erst möglich wurde.
Bereits nach einem Jahr konnten sie erste Erfolge verzeichnen. Ihr Dokumentarfilm über misshandelte Frauen erregte großes Aufsehen und erhielt weltweit Auszeichnungen. Seitdem drehten sie einen Film nach dem anderen und hatten sich zu einer gefragten Produktionsfirma entwickelt.
Inzwischen war Tina dreißig Jahre alt und dachte viel über ihre Vergangenheit nach. Sie saß am Esszimmertisch des altehrwürdigen Hauses im New Yorker Stadtteil Brooklyn, in dem sie aufgewachsen war, und betrachtete versonnen die Tasse mit dem Blumendekor in ihren Händen. Damals, vor vielen Jahren, hatte sie meist Zitronenlimonade daraus getrunken oder irgendetwas anderes, das keine Flecken machte.
Denn ihre Mutter Angela Winston Mildenderger hasste Unordnung. Es war ihr immer ein Dorn im Auge gewesen, wenn Tina und ihr Vater nachmittags zusammen Tee aus ihrem geliebten Porzellangeschirr getrunken hatten, und sie sich darüber sorgen musste, ob dabei womöglich die wertvolle Spitzentischdecke Flecken abbekam. Überhaupt war das Verhältnis zwischen Tina und ihrer Mutter nie sehr innig gewesen. Angela hatte sich ihrer einzigen Tochter gegenüber immer sehr kühl und distanziert gegeben. Sie hatte ihr niemals gezeigt, dass sie sie liebte.
Tina stand auf und ging zu einem riesigen Wandschrank, dessen Türen weit offen standen. Sie war gerade dabei gewesen, ihn auszuräumen, als ein Gefühl der Wehmut sie gepackt hatte. Mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen hatte sie sich an den Tisch gesetzt und an die alten Zeiten gedacht. Sie hatte nie verstanden, warum ihre Mutter stets so abweisend zu ihr gewesen war. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass Tina ihrem Vater so ähnlich war: dünn, hochgewachsen, dunkle Haare und hohe Wangenknochen. Auch in ihrem Charakter war sie ganz und gar eine Mildenderger. Sie war neugierig, impulsiv und direkt – gute Voraussetzungen für eine Filmproduzentin. Für ein zartes Gemüt wie Angela jedoch ein ständiger Grund zum Ärgernis.
Die Mutter war eine Freundin von klaren Regeln, festen Strukturen und Beherrschtheit. Was ihr ursprünglich an Bill gefallen haben mag, ließ sich nicht mehr sagen.
Schon als kleines Kind hatte Tina gespürt, dass ihre Mutter den Ehemann eher erduldete als liebte und sehr oft zornig auf ihn war. Das hielt Bill jedoch nicht davon ab, ihr immer wieder spontan seine Zuneigung zu zeigen. Manchmal nahm er sie in den Arm und wirbelte sie durch die Küche, oder er brachte ihr einen großen Blumenstrauß mit.
Doch Angela schien unnahbar wie eh und je. Nur manchmal, wenn sie mit ihren Schwestern zusammen war, konnte man in unbeobachteten Augenblicken so etwas wie Gefühle wahrnehmen. Ihrem Mann und ihrer Tochter gegenüber jedoch gab sie sich stets kühl und distanziert.
Wenn Tina allerdings an den momentanen Zustand ihrer Mutter dachte, traten ihr Tränen in die Augen. Nach einem Schlaganfall war Angela nicht mehr ansprechbar und hatte in einem Pflegeheim untergebracht werden müssen. Sie erkannte niemanden und starrte mit leerem Blick vor sich hin. Es war, als sei ein Teil von ihr bereits in eine andere Welt übergetreten. Die Ärzte gaben ihr noch ein paar Monate zu leben.
Damit bestand endgültig keine Möglichkeit mehr, jemals ein innigeres Verhältnis zu ihrer Mutter aufzubauen. Tina bedauerte es sehr. Und genau aus diesem Grund wollte sie selbst niemals Kinder haben. Sie hatte nie das Vorbild einer liebenden Mutter gehabt und wollte ihre schlechten Erfahrungen nicht an die nächste Generation weitergeben.
Das Esszimmer befand sich im vorderen Teil des Hauses, und Tina hatte die Fenster weit geöffnet, um etwas frische Luft hereinzulassen. Es war ein wunderschöner, warmer Septembertag. Als sie ein Auto die Auffahrt hochfahren hörte, blickte sie aus dem Fenster. Ihre Tanten Peggy und Jean waren gekommen.
Die drei Winston-Schwestern waren sich allesamt sehr ähnlich. Der Altersunterschied zwischen ihnen war nicht besonders groß, und sie waren alle eher stämmig gebaut, hatten hellblonde Haare und blaue Augen. Peggy war die Jüngste und zugleich die Angenehmste der drei Schwestern. Wenigstens sie zeigte manchmal ihre liebevolle Seite und bewies ab und zu so etwas wie Humor.
Aus diesem Grund hatte Tina auch mit ihr Kontakt aufgenommen. Sie hatte Peggy mitgeteilt, dass sie vorhatte, ein paar Kostbarkeiten aus dem Familienbesitz zu verkaufen, um mehr Geld für Angelas Pflege zur Verfügung zu haben.
Tina hörte, wie Autotüren zugeschlagen wurden.
Ohne zu klingeln traten die Schwestern ins Haus und blieben an der Tür zum Esszimmer stehen. Erfreut, die beiden zu sehen, begrüßte Tina ihre Tanten herzlich.
Die beiden betraten das Zimmer. Sofort fiel ihr Blick auf den Tisch, wo teures Porzellan und Kristallgläser aufgereiht waren. Peggy war die Erste, die das Wort an ihre Nichte richtete.
„Wie geht es dir, Tina?"
Mit einem schwachen Lächeln antwortete sie: „Es ist nicht leicht. Mom war immer kerngesund, nie hätte ich gedacht, dass so etwas geschehen könnte."
Peggy warf ihrer Schwester einen kurzen Blick zu, bevor sie zu Tina ging und sie umarmte. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Angela hat so viel für ihre Gesundheit getan, sie sah aus wie das blühende Leben. Sechzig ist ja heutzutage noch gar kein Alter. Jeanie und ich sind nur unwesentlich jünger, das ist alles ziemlich erschreckend."
Die Umarmung der Tante war kurz und lieblos. Tina hätte sich gewünscht, bei ihr Trost zu finden, doch Peggy gab ihr keine Gelegenheit dazu.
Mit verschränkten Armen und versteinertem Gesichtsausdruck trat Jean zu dem offenen Wandschrank. Tonlos fragte sie: „Du willst also ein paar Dinge verkaufen?"
„Es fällt mir natürlich schwer, mich von dem alten Familienbesitz zu trennen, aber die Krankenhausrechnungen müssen bezahlt werden …"
„Dafür gibt es doch die Krankenversicherung!"
„Die übernimmt aber nur einen Teil der Kosten. Soll ich dir mal die Rechnungen zeigen? Da gibt es Medikamente, die kosten über 100 Dollar!"
Jeans indignierter Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass sie das nicht weiter bekümmerte.
Mit Bestimmtheit erklärte Tina: „Wir alle wissen, dass Mom nicht mehr lange zu leben hat. Deshalb ist es das Beste, die Wertgegenstände der Mildendergers zu verkaufen und ihr mit dem Erlös ihre letzten Tage so angenehm wie möglich zu machen."
„Das wäre Bill ihr jedenfalls schuldig!", erklärte Jean.
Peggy stieß ihre Schwester mit dem Ellbogen in die Seite. „Wir verstehen dein Vorhaben und schätzen deine guten Absichten, aber …"
„… aber wir wollen ein Wörtchen mitreden, was hier das Haus verlässt und was nicht!", unterbrach Jean ihre Schwester.
Sichtlich angespannt antwortete Tina: „Ich habe euch Bescheid gesagt, weil ich euch nicht übergehen wollte. Es gibt bestimmt ein paar Dinge hier, die euch besonders am Herzen liegen." Eigentlich hatte sie gehofft, von ihren Tanten in dieser schweren Zeit Unterstützung zu bekommen. Doch deren Gleichgültigkeit hatte sich über all die Jahre hinweg nur immer mehr gesteigert. Es schmerzte Tina sehr, dies nun so deutlich vor Augen geführt zu bekommen.
„Es gibt da ein paar Gegenstände aus dem Familienbesitz der Winstons, die würden wir gerne mitnehmen. Dinge, die unserer Mutter gehört haben", sagte Peggy mit ruhiger Stimme.
„Meiner Großmutter", bemerkte Tina.
Jean stieß ein verächtliches Schnauben aus, und Peggy warf ihr einen warnenden Blick zu.
Tina spürte, wie Zorn in ihr aufstieg. „Was genau ist euer Problem?"
„Nun …, begann Jean, „… wir sind der Meinung, dass du dich der Familie gegenüber nicht loyal verhalten hast. Ich erinnere dich nur daran, dass du deinen Namen geändert hast und solche Dinge.
„Ich habe Mildenderger zu Mills abgekürzt, das ist alles, erwiderte Tina erstaunt. „Und ich habe es nur getan, weil es für unsere Produktionsfirma besser ist, wenn ich einen kurzen, prägnanten Namen habe. Dad hätte das sicher verstanden. Und schließlich ist es sein Name, um den es hier geht.
„Oh, sicher, er hätte alles gutgeheißen", murmelte Jean vor sich hin.
„Nehmt ihr mir etwa übel, dass ich meinen Namen nicht in Winston umgeändert habe?"
„Nein!", riefen beide wie aus einem Munde.
Tina holte tief Luft. „Also gut. Ich wollte euch gerne die Möglichkeit geben, ein paar Erinnerungsstücke aufzubewahren …" Verwundert hielt sie inne, als Jean erbost nach einer gläsernen Butterdose griff.
„Das alles hat unserer Mutter gehört!" Mit einem Klirren stellte Jean das wertvolle Stück zurück auf den Tisch.
„Okay. Dann nimm sie mit."
„Die Dose gehört zu einem ganzen Service, und das muss zusammenbleiben. Jean ging zum Schrank und suchte nach den dazugehörigen Teilen. Mit einem triumphierenden Lächeln entnahm sie Salz- und Pfefferstreuer, ein Sahnekännchen und eine Zuckerdose. Als sie alles auf dem Tisch abgestellt hatte, runzelte sie die Stirn. „Der Deckel der Zuckerdose fehlt.
„Den hat Dad vor langer Zeit einmal zerbrochen."
Mit einem erbitterten Nicken meinte Jean: „Er hat so vieles kaputt gemacht."
„Jeanie!", ermahnte Peggy ihre Schwester.
Aufgebracht wies Jean auf den voll beladenen Tisch. „Such dir auch etwas aus, Peg. Ich jedenfalls weiß schon, was ich noch alles haben will."
Peggy ergriff eine der Teetassen mit Blumendekor.
„Die hätte ich gern, Peggy, warf Tina schnell ein. „Das Teeservice bedeutet mir sehr viel.
„Aber es gehört den Winstons", widersprach Jean entrüstet.
Peggy hielt die Tasse in der Hand und wusste nicht, was sie tun sollte.
Jetzt war Tinas Geduld am Ende. „Genau genommen gehört hier alles mir!"
Die Schwestern wechselten vielsagende Blicke. Langsam spürte Tina, wie Wut und Empörung in ihr aufstiegen. „Es war eigentlich als Entgegenkommen meinerseits gedacht, als ich sagte, ihr solltet euch etwas aussuchen. Außerdem hatte ich gehofft, wir könnten uns in dieser schweren Zeit gegenseitig unterstützen."
„Ich finde es traurig, dass du den wertvollen Familienbesitz verkaufen willst", sagte Peggy bekümmert.
„Nicht alles", berichtigte Tina. „Nur Dinge, die keiner will und die nicht mehr gebraucht werden. Mir fällt es ja