Mami 1852 – Familienroman: Ein Trio mit Charme
Von Sina Holl
()
Über dieses E-Book
Auf Zehenspitzen schlich Anita ins Arbeitszimmer ihrer Mutter. Anne Jacobsen saß konzentriert an ihrem Computer und tippte einen Text ein. Anita wußte, daß ihre Mutti arbeiten mußte, denn sie bereitete eine wichtige Fernsehsendung vor. Soviel verstand Anita von der Arbeit einer Journalistin, die nicht nur Artikel für mehrere große Zeitschriften schrieb, sondern auch für das Fernsehen arbeitete. Und es war für Anita immer ein besonderes Erlebnis, wenn sie vor dem Fernseher saß und auf dem Bildschirm ihre Mutter sah.
Ähnlich wie Mami 1852 – Familienroman
Titel in dieser Serie (100)
Mami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1749 – Familienroman: Hin- und hergestoßen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1747 – Familienroman: Für immer ohne Vater? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1765 – Familienroman: Meine berühmte Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1748 – Familienroman: Das Opfer war Jonathan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1770 – Familienroman: Für mich wärst du ein Supervater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1754 – Familienroman: Ausgesetzt – und ich fand dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1755 – Familienroman: Die Bühne und das wahre Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1751 – Familienroman: Kinder träumen von Geborgenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1771 – Familienroman: Ich will einen Papi – keinen Onkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1750 – Familienroman: Drei kleine Detektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1777 – Familienroman: Zauberhaftes Töchterchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Alt, aber herrlich mutig: Der Hof der Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStiefmütter sind so lieb: Mami 1966 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHab' mich lieb, kleiner Mann: Mami 1942 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllein im dunklen Wald: Chefarzt Dr. Norden 1224 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschwundene Friedrich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Feuer für die Liebe: Toni der Hüttenwirt Classic 44 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe kam per Postpaket: Toni der Hüttenwirt Classic 43 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte, Mutter, hilf mir doch!: Sophienlust Bestseller 91 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnerfreuliche Geheimnisse: Wenn Liebe zum Verhängnis wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wunderkräfte der Natur: Toni der Hüttenwirt 328 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte, Mutter, hilf mir doch!: Sophienlust 235 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Helferin zum Verlieben: Toni der Hüttenwirt Classic 47 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlaub nicht an dich selbst: Der neue Landdoktor 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Bruder: Sophienlust 250 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie brauchen so viel Liebe: Sophienlust 244 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulchens innigster Wunsch: Toni der Hüttenwirt 380 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schlüssel zum Glück: Toni der Hüttenwirt Classic 80 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Kinder und ein kleiner Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Unschuld vom Lande?: Der kleine Fürst 339 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer hellblaue Himmel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen aus dem Wald: Sophienlust - Die nächste Generation 39 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Umwegen ins große Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie beiden sind wie Hund und Katze: Toni der Hüttenwirt Classic 70 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMordsgift: Allgäu Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schlüssel zum Glück: Toni der Hüttenwirt 405 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe hat dich stark gemacht: Der Bergpfarrer Extra 45 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFröhlich, frech und unbeschwert: Mami 1978 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Herz auf Wanderschaft: Mami 1858 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei sind nicht genug: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Wilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Reise zum Mittelpunkt der Erde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus dem Leben eines Taugenichts: Ein Märchen für Erwachsene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Gold Band 251: Im Bann des irischen Kriegers / Eroberung und Verführung / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werther Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Herzog und seine geliebte Feindin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Entzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schlüssel zu deinem Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Witwe und ihr geliebter Schuft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Julia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJosefine Mutzenbacher - Unzensierte Ausgabe: »Der mit Abstand beste deutschsprachige erotische Roman aller Zeiten« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTouch of Sin: 9 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerfekter Sex: Wie Sie jeden Mann und jede Frau um den Verstand bringen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 8: Höchster Einsatz: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mami 1852 – Familienroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mami 1852 – Familienroman - Sina Holl
Mami –1852–
Ein Trio mit Charme
Roman von Sina Holl
Auf Zehenspitzen schlich Anita ins Arbeitszimmer ihrer Mutter. Anne Jacobsen saß konzentriert an ihrem Computer und tippte einen Text ein. Anita wußte, daß ihre Mutti arbeiten mußte, denn sie bereitete eine wichtige Fernsehsendung vor. Soviel verstand Anita von der Arbeit einer Journalistin, die nicht nur Artikel für mehrere große Zeitschriften schrieb, sondern auch für das Fernsehen arbeitete. Und es war für Anita immer ein besonderes Erlebnis, wenn sie vor dem Fernseher saß und auf dem Bildschirm ihre Mutter sah.
Verstohlen legte sie ein Blatt Papier neben den Stapel auf dem Schreibtisch und wollte sich ebenso lautlos davonstehlen. Sie hatte die Tür fast schon erreicht.
»Halt!« rief die Mutter. »Wer schleicht hier durch die Hallen?«
»Nur ich«, kicherte Anita.
»Was ist denn so wichtig, daß du mich stören mußt?« fragte Anne und blickte ein wenig streng über den Rand ihrer Brille.
»Oh, es ist nur wegen meinem Geburtstag«, erwiderte Anita, und es sollte belanglos klingen. Dabei freute sie sich schon seit Wochen auf ihren lang ersehnten zehnten Geburtstag. Es sollte eine große Feier werden, mit Oma und Opa und Tilly und vielen Kindern aus ihrer Klasse.
»Ist das dein Wunschzettel?« Anne nahm das Blatt Papier und schaute darauf.
»Ich wünsche mir eine große Feier mit all meinen Freunden und Tilly und außerdem noch eine Puppe mit Schlafaugen und einen Spielcomputer und einen Hund«, stand in farbigen, etwas krakeligen Buchstaben darauf. Rundherum waren Luftballons gemalt und bunte Blumen.
»Einen Hund?«
Anita nickte ernsthaft. »Ja, einen Hund. Der Oliver aus meiner Klasse hat auch einen. Er heißt Bernie und ist ganz lieb.«
»Ich denke, er heißt Oliver?« fragte Anne und unterdrückte ein Lachen.
»Der Hund heißt Bernie, der Junge aus meiner Klasse heißt Oliver und ist ganz lieb. Nein, ich meine den Hund. Darf er auch zum Geburtstag kommen?«
»Wer? Oliver?«
»Der Hund! Bitte, Mutti!« Anita verdrehte die Augen und blickte jetzt selbst wie der Dackel von Frau Vokmann, die dreimal pro Woche zum Saubermachen kam und manchmal ihren Dackel mitbrachte.
»Na, meinetwegen«, sagte Anne lächelnd. »Wenn du mich noch ein Stündchen arbeiten läßt, haben wir nachher genügend Zeit, deinen Geburtstag vorzubereiten. Wir müssen eine lange Einkaufsliste schreiben, das Gästezimmer für Oma und Opa richten…«
»Darf Tilly in meinem Zimmer schlafen?« unterbrach Anita sie.
»Ja, natürlich. Ich stelle das Klappbett hinein, dann hast du Tilly auch nachts in deiner Nähe.«
»Du, Mutti«, sagte Anita nach einer kurzen Weile.
Anne, die sich bereits wieder in ihren Text vertieft hatte, blickte auf. »Was ist denn noch?«
»Warum kann Tilly nicht ganz bei uns bleiben?«
Anne seufzte. »Wenn es nach mir ginge, könnte sie sofort bei uns bleiben. Aber leider habe ich das nicht zu bestimmen, sondern das Jugendamt. Wir können froh sein, daß sie uns überhaupt besuchen darf.«
»Das verstehe ich aber nicht. Sie gehört doch zu unserer Familie. Warum muß sie dann in einem Heim wohnen?«
»Ich verstehe es ja auch nicht, aber leider kann ich da gar nichts dagegen machen. Und nun geh noch etwas in den Garten spielen, bis ich mit meiner Arbeit fertig bin.«
Anita nickte und schloß die Tür von außen.
Anne konnte sich jedoch nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften ab zu Tilly, der achtjährigen Tochter ihrer Schwester. Es war jetzt fast sechs Monate her, als sie und ihr Mann bei einem schweren Eisenbahnunglück ums Leben kamen. Tilly überlebte leicht verletzt. Doch die körperlichen Leiden waren nichts gegen das, was danach auf das kleine Mädchen zukam.
Selbstverständlich hatte Anne die kleine Tilly sofort zu sich genommen, als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, tage- und nächtelang ihre Tränen getrocknet und immer wieder die gleichen Fragen beantwortet. Dann sprangen auch die Großeltern ein, die ein kleines Haus auf der wunderschönen Insel Rügen bewohnten. Tilly war immer gern zu den Großeltern in die Ferien gefahren, und sie tröstete sich über den Verlust der Eltern mit der Herzenswärme der Großeltern hinweg. Für Anne war klar, daß sie für Tilly eine zweite Mutter sein würde. Allerdings hatte das Jugendamt dazu eine ganz andere Meinung. Denn Anne, die zwar eine neunjährige Tochter besaß, hatte einen Makel – sie war nicht verheiratet. So stand eines Tages eine Dame vom Jugendamt vor der Tür der Großeltern und nahm Tilly kurzerhand mit. Seitdem lebte sie in einem Kinderheim.
Tilly sehnte sich schrecklich nach Tante Anne, nach Anita und den Großeltern, doch weder nach Rügen noch zur Tante durfte sie fahren. Immer wieder erzählte ihr diese Frau vom Amt, daß man nach passenden Eltern für sie suche. Doch Tilly wollte gar keine fremden Eltern haben! Aber Tilly wurde nicht gefragt, was sie wollte.
*
Der Garten hinter der geräumigen, einstöckigen Villa war bunt geschmückt mit Girlanden und Luftballons, helles Kinderlachen erklang zwischen den Blumenbeeten, Büschen und großen Bäumen. Es gab genug Platz zum Spielen und Toben, eine Tafel war aufgebaut mit allerlei Leckereien, eine Kinderbowle schwappte verführerisch in einer riesigen Glasschüssel und auf dem Rost brutzelten
Würstchen.
Ständig klingelte es an der Tür, weil neue Gäste kamen. Anne hastete emsig zwischen Veranda, Garten und Haustür hin und her. Doch sie freute sich über die ausgelassene Geburtstagsparty.
»Guten Tag«, sagte der freundliche Mann, der jetzt mit einem kleinen Jungen an der Hand vor der Tür stand. »Dr. Sonntag. Das ist mein Sohn Oliver.«
»Guten Tag!« erwiderte Anne und konnte ihren Blick nicht von dem riesigen Hund wenden, der neben dem Jungen stand.
»Donnerwetter!« entfuhr es ihr.
»Oliver sagte, Sie hätten nichts dagegen, wenn er Bernie mitbringt.«
»Ach, das ist Bernie?« fragte Anne und wunderte sich, warum sie nicht gleich darauf gekommen war, daß Bernie ein Bernhardiner war. »Nein, nein, das geht schon in Ordnung«, erwiderte sie schnell und bat die Gäste, hereinzukommen.
»Ich hole meinen Sohn heute abend wieder ab«, sagte Dr. Sonntag mit einem entschuldigenden Lächeln.
»In Ordnung.« Anne trat zurück, und Oliver und Bernie stürmten gleichzeitig durchs Haus und zur Terrasse wieder hinaus in den Garten. Anne seufzte leise, aber diesen Tag würde sie schon irgendwie überstehen. Sie setzte sich neben ihre Eltern, die es sich in den Korbmöbeln auf der Terrasse bequem gemacht hatten und das bunte Treiben im Garten beobachteten.
»Siehst du, wie Tilly auflebt«, sagte Annes Mutter. »Als wir sie aus dem Heim abholten, war sie blaß, still und total verschüchtert. Es wäre wirklich das Beste für sie, sie könnte bei dir bleiben.«
Anne hob resigniert die Schultern. »Ich weiß nicht, wie viele Male ich geschrieben, telefoniert und mich persönlich im Amt vorgestellt habe. Auch wenn Sie eine bekannte Person sind, so können wir doch keine Ausnahme machen«, äffte Anne die Dame vom Jugendamt nach. »Unverheiratete Menschen sind offensichtlich in ihren Augen überhaupt keine Menschen. Mich wundert, daß sie mir zutraut, daß ich mein eigenes Kind großziehen kann.«
»Vielleicht traut sie es dir gar nicht zu«, sagte ihr Vater. »Deshalb wollen sie dir Tilly nicht geben.«
Anne winkte ab. »Nein, nein, ohne Stempel ist man nur ein halber Mensch.« Dabei hatte sie gerade viel Wert auf ihre persönliche Freiheit gelegt und sich nicht an Anitas Vater gebunden, der so wenig Interesse für seine Tochter zeigte und dafür mehr und mehr dem Alkohol zusprach. Das war für Anne keine Basis für eine Ehe. So zielstrebig, wie sie als freie Journalistin an ihrer Karriere arbeitete und schon bald bei