Mami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde
Von Annette Mansdorf
()
Über dieses E-Book
"Wir brauchen eine neue Wohnung, Tim. Hier ist es einfach zu eng." Tim kletterte über seine Eisenbahnanlage hinweg und balancierte auf seine Mutter zu. "Aber dann möchte ich ein ganz, ganz großes Zimmer haben, ja? Damit ich nicht immer alles abbauen muß." "Wir werden sehen, ob ich etwas finde. Am Sonnabend schauen wir in die Zeitung." "Kann ich dann in meiner Schule bleiben?" "Wir versuchen es. Aber ich kann es nicht versprechen." "Na ja, Robby ist ja sowieso weggezogen." Tims bester Freund war mit seinen Eltern nach München gezogen. Die Freundschaft der beiden Jungen bestand seit dem Kindergarten, und jetzt telefonierten sie einmal in der Woche und wollten sich in den Ferien besuchen. Tim war sieben Jahre alt und ging seit einem Jahr zur Schule. Es machte ihm Spaß. Lesen war für ihn keine Schwierigkeit, er hatte es bereits vorher gekonnt. Liv freute sich, daß ihm Bücher soviel bedeuteten wie ihr. Er besaß schon ein ganzes Regal voller Kinderbücher. Oft saßen sie am Sonntagmorgen im Bett und machten es sich mit ihren Büchern gemütlich. Seit Liv geschieden war, zwei Jahre waren inzwischen vergangen, hatte sich Tim sehr gut entwickelt. Er hatte unter seinem herrischen Vater gelitten, der stets mehr verlangt hatte, als er geben konnte. Liv war heilfroh, daß sie den Absprung gefunden hatte.
Mehr von Annette Mansdorf lesen
Fürstenkinder
Ähnlich wie Mami 1731 – Familienroman
Titel in dieser Serie (100)
Mami 1754 – Familienroman: Ausgesetzt – und ich fand dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1748 – Familienroman: Das Opfer war Jonathan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1762 – Familienroman: Sophies ganz große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1773 – Familienroman: Große Liebe zu kleinen Tieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1750 – Familienroman: Drei kleine Detektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1751 – Familienroman: Kinder träumen von Geborgenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1757 – Familienroman: Lisa schafft sich ein Elternhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1760 – Familienroman: Gibt es eine Rettung für Silvie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1746 – Familienroman: Traurige Kinderaugen tun weh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1753 – Familienroman: Lisas Unfall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1765 – Familienroman: Meine berühmte Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Gefährliche Freunde: Mami Classic 32 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas die Zeit bringt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTabu Wenn Liebe nicht sein darf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntführt - und so sehr geliebt!: Der neue Dr. Laurin 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin trauriger Mann: Der kleine Fürst 246 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir beide gegen den Rest der Welt: Mami Classic 70 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum hilft mir keiner?: Liebeskrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1796 – Familienroman: Im Zweifel für mein Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorene Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Testament und die Liebe: Der neue Dr. Laurin 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAn einem schönen Sommertag: Dr. Norden Bestseller 259 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Liebe stand nichts im Vertrag - 1. Teil der Miniserie "Positively Pregnant" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommer der Entscheidungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sonnenwinkel 55 – Familienroman: Die Kinder vom Lauritzhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenD'Beißzang vom Filstal: Schwabenkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKann das wirklich Liebe sein?: Der neue Dr. Laurin 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSonne, Mond und Mord Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertauschte Leben: Roman. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMörderische Intrigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMordsirrtum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr darf sein Kind nicht sehen: Sophienlust - Die nächste Generation 36 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriesentod: Ein Fall für Thamsen & Co. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück im Doppelpack: Mami 1917 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neuer Anfang? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn eine Familie größer wird: Der neue Dr. Laurin 57 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit meinen Kindern allein: Mami 2010 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...und im Luftschloss wird es kühl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Papi aus Amerika: Mami 1916 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLilly Parker, du bist wundervoll!: Chefarzt Dr. Norden 1250 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben für mein Kind: Karin Bucha Classic 8 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Entjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke von Christoph Martin Wieland: Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Märchen, Essays & Übersetzungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerfekter Sex: Wie Sie jeden Mann und jede Frau um den Verstand bringen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Gouvernante und ihr Geliebtes Ungeheuer Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Unter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Zärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin und ihr geliebter Verräter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReise zum Mittelpunkt der Erde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mami 1731 – Familienroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mami 1731 – Familienroman - Annette Mansdorf
Gefährliche Freunde
Roman von Annette Mansdorf
»Wir brauchen eine neue Wohnung, Tim. Hier ist es einfach zu eng.«
Tim kletterte über seine Eisenbahnanlage hinweg und balancierte auf seine Mutter zu.
»Aber dann möchte ich ein ganz, ganz großes Zimmer haben, ja? Damit ich nicht immer alles abbauen muß.«
»Wir werden sehen, ob ich etwas finde. Am Sonnabend schauen wir in die Zeitung.«
»Kann ich dann in meiner Schule bleiben?«
»Wir versuchen es. Aber ich kann es nicht versprechen.«
»Na ja, Robby ist ja sowieso weggezogen.«
Tims bester Freund war mit seinen Eltern nach München gezogen. Die Freundschaft der beiden Jungen bestand seit dem Kindergarten, und jetzt telefonierten sie einmal in der Woche und wollten sich in den Ferien besuchen.
Tim war sieben Jahre alt und ging seit einem Jahr zur Schule. Es machte ihm Spaß. Lesen war für ihn keine Schwierigkeit, er hatte es bereits vorher gekonnt. Liv freute sich, daß ihm Bücher soviel bedeuteten wie ihr. Er besaß schon ein ganzes Regal voller Kinderbücher.
Oft saßen sie am Sonntagmorgen im Bett und machten es sich mit ihren Büchern gemütlich. Seit Liv geschieden war, zwei Jahre waren inzwischen vergangen, hatte sich Tim sehr gut entwickelt. Er hatte unter seinem herrischen Vater gelitten, der stets mehr verlangt hatte, als er geben konnte.
Liv war heilfroh, daß sie den Absprung gefunden hatte. Sie wünschte Jörg, der inzwischen wieder verheiratet war, alles Gute, nur sollte er ihr fernbleiben. Für seinen Sohn interessierte er sich sowieso nicht mehr, seit er eine kleine Tochter mit seiner zweiten Frau hatte.
Liv dachte an die Zeit ihrer Ehe kaum noch zurück. Und wenn, waren es fast immer unangenehme Gedanken. Glücklich war sie nur im ersten Jahr gewesen und als sich Tim angekündigt hatte. Von da an war es nur noch bergab gegangen…
In ihrem Beruf als Dolmetscherin für Japanisch hatte sie schnell wieder eine Anstellung gefunden. Sie arbeitete für einen großen Elektronikkonzern. Wenn sie Reisen machen mußte, brachte sie Tom zu ihrer Freundin Julia, die zwei Kinder hatte und mit einem Kinderarzt verheiratet war. Julia und sie kannten sich seit ihrer Kindheit und waren gute Freundinnen, wenn sie sich jetzt auch nicht mehr ganz so oft sehen konnten, weil sie beide ihre Verpflichtungen hatten.
Seit einem Vierteljahr hatte Liv auch wieder einen Freund, der in ihrer Firma in der Chefetage arbeitete. Sie waren sich auf einer Reise nach Japan nähergekommen. Zuerst hatte Liv sich gegen ihre Gefühle gesträubt, und auch jetzt war sie sicher, daß sie Bernd nicht heiraten wollte, obwohl er in letzter Zeit Andeutungen in dieser Richtung machte. Er war nett und einfühlsam mit Tim, zärtlich zu ihr, und doch fehlte Liv etwas, das sie nicht benennen konnte. Vielleicht lag es auch an ihr, denn sie war großen Gefühlen gegenüber ziemlich mißtrauisch geworden, seit sie in ihrer Ehe Schiffbruch erlitten hatte. Für sie könnte es bleiben, wie es war, sie gingen zusammen aus, verbrachten hin und wieder ein Wochenende zusammen oder trafen sich zu einem Theaterbesuch.
»Warum ziehen wir nicht zu Onkel Bernd, Mama? Der hat doch ein großes Haus«, schlug Tim jetzt vor, passend zu Livs Gedanken.
»Nein, das möchte ich nicht. Bernd ist ein Freund, aber wohnen möchte ich lieber mit dir allein.«
»Wäre aber praktisch. Er wohnt ja auch bei der Schule.«
Ja, praktisch wäre es, aber auch das Ende aller persönlichen Freiheit. Nein, Liv konnte sich das einfach nicht vorstellen.
»Wir schauen erst einmal in die Zeitung. So, jetzt iß dein Müsli, mein Schatz. Dann müssen wir los.«
Tim setzte sich und begann zu essen. Liv mochte morgens nichts, nur um ihm ein gutes Beispiel zu geben, knabberte sie an einem Toast. Anschließend räumte sie das benutzte Geschirr in die Maschine und zog sich ihren Blazer über. Tim wartete bereits an der Tür.
Sie setzte ihn an der Schule ab und fuhr in die Firma. Wenn sie in Verhandlungen nicht direkt übersetzen mußte, warteten immer ein Stapel Briefe auf sie. Nachmittags konnte Liv zu Hause arbeiten, damit Tim nicht ohne Aufsicht war. Diese Regelung war extra für sie geschaffen worden, und sie dankte ihren Eltern, die sie auf die japanische Sprache gebracht hatten. Ursprünglich hatte sie spanisch und französisch lernen wollen. So konnte sie eher Sonderbedingungen erfüllt bekommen, weil sie in ihrem Beruf wirklich gut war, und es Übersetzerinnen für diese Sprache nicht wie Sand am Meer gab.
Der Pförtner plauderte wie immer einen Moment mit Liv. Er war schon seit zwanzig Jahren in der Firma und kannte jeden, einschließlich seiner persönlichen Kümmernisse. Da er auch ein leidenschaftlicher Eisenbahn-Fan war, brachte er für Tim immer einmal Kleinigkeiten mit, die er seiner Anlage hinzufügen konnte.
Als Liv schließlich ihr Büro erreichte, wartete Bernd schon auf sie.
»Guten Morgen, Liv. Ich muß dich einfach sehen. Weißt du, daß es schon acht Tage her ist, daß wir zusammen ausgegangen sind?«
Er lächelte bei seinen Worten, weil er wußte, daß Vorwürfe bei ihr nicht ankamen.
»Ja, ich weiß. Tut mir leid, aber im Moment habe ich soviel zu tun.«
Ein Teil der Briefe, die sie übersetzen mußte, waren für ihn.
»Mea culpa. Tut mir leid.«
»Es ist mein Job. Da gibt es nichts, was dir leid tun müßte. Aber jetzt geh wieder in deine Chefetage hinauf und halte das Fußvolk nicht von der Arbeit ab. Dr. Grimminger wartet schon händeringend auf einige Briefe.«
»Der kann warten. Erst möchte ich einen Kuß.«
Solche Albernheiten wollte Liv gar nicht erst einführen. Es wäre ihr unangenehm, wenn hier in der Firma jemand etwas von ihrer Beziehung zu Bernd wüßte, denn wann immer sie dann irgendwelche Sonderwünsche hätte, würde man munkeln, daß sie es nur ihrem guten Draht zum Management zu verdanken habe. Und ihr Büro wurde oft frequentiert, wenn nicht von den Chefs, dann von der einen oder anderen Sekretärin, die ein bißchen klönen wollten.
»Hier nicht, Bernd, da bin ich eisern.«
»Du bist überhaupt so eisern! Hast du am Wochenende Zeit für mich? Wir könnten wieder einmal einen Ausflug mit Tim machen und abends bei mir…«
»Nein, leider geht das nicht. Ich habe schon etwas vor.«
Sie gedachte nicht, ihm von der geplanten Wohnungssuche zu erzählen, weil er dann natürlich sofort die gleiche Idee wie Tim haben würde. Jedenfalls vermutete Liv das und wollte es von vornherein verhindern.
»Und Freitag? Wir könnten ins Theater gehen.«
Liv wollte schon ablehnen, als sie seinen Blick sah. Warum hielt sie ihn eigentlich hin? Er war so ein netter Mann! Ein Theaterbesuch würde ihr auch wieder einmal Spaß machen. Außerdem liebte Tim es, wenn er bei Julias Kindern schlafen durfte.
»Na gut. Das ginge.«
»Du machst mich glücklich, Liv. Ich dachte schon, du würdest nein sagen.«
»Du hältst mich doch nicht für hart, oder?«
»Nein, das nicht. Ich weiß ja, daß du nichts Unüberlegtes tun willst und schlechte Erfahrungen gemacht hast. Schon gut, ich rede nicht weiter. Viel Spaß bei der Arbeit. Wie man diese Sprache verstehen kann, ist mir ein Rätsel. Ich wünschte, wir hätten nur Kontakt nach Amerika. Dann käme ich mir nicht so dumm vor.«
»Und ich hätte keinen Job.«
»Und ich würde dich