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Mami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten
Mami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten
Mami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten
eBook115 Seiten1 Stunde

Mami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese einzigartige Romanreihe ist der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.


"Wie lange bleiben wir geschieden, Pia?" Benedikt, Pias kleiner Bruder, spielte auf dem Teppich mit seinen Legosteinen. Pia hielt die Bürste, mit der sie ihrem schwarzen Haar den ersehnten Glanz geben wollte, in der Luft. Sie starrte in den Spiegel und dann zu Benedikt, den man nur Bene nannte, hinunter.

"Wie meinst du denn das?" Sie wollte ungeduldig reagieren, aber dann sah sie Benes unglückliches Gesichtchen, die blauen Augen, die er zusammenkniff wie immer, wenn er nicht weinen wollte. "Nur so. Ich meine, wann kommt Papa wieder?" Heftig fuhr Pias Bürste über das Haar, sie zählte laut und sagte zwischen dem 21. und 22zigsten Bürstenstrich:

"Mach's doch nicht so schwierig, Bene. Papa war doch erst gestern noch bei uns. Das kannst du doch nicht vergessen haben, er hat noch dein Fahrrad repariert. Wirklich, Bene, du kannst dämlich fragen." "Ich meine doch…" Er hielt den Kopf gesenkt, zwischen den Fingern drehte er einen roten Legostein.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Mai 2015
ISBN9783863778453
Mami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten

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    Buchvorschau

    Mami 1767 – Familienroman - Eva-Maria Horn

    Mami -1767-

    Unser Papi darf nicht heiraten

    Eva- Maria Horn

    »Wie lange bleiben wir geschieden, Pia?« Benedikt, Pias kleiner Bruder, spielte auf dem Teppich mit seinen Legosteinen. Pia hielt die Bürste, mit der sie ihrem schwarzen Haar den ersehnten Glanz geben wollte, in der Luft. Sie starrte in den Spiegel und dann zu Benedikt, den man nur Bene nannte, hinunter.

    »Wie meinst du denn das?« Sie wollte ungeduldig reagieren, aber dann sah sie Benes unglückliches Gesichtchen, die blauen Augen, die er zusammenkniff wie immer, wenn er nicht weinen wollte.

    »Nur so. Ich meine, wann kommt Papa wieder?«

    Heftig fuhr Pias Bürste über das Haar, sie zählte laut und sagte zwischen dem 21. und 22zigsten Bürstenstrich:

    »Mach’s doch nicht so schwierig, Bene. Papa war doch erst gestern noch bei uns. Das kannst du doch nicht vergessen haben, er hat noch dein Fahrrad repariert. Wirklich, Bene, du kannst dämlich fragen.«

    »Ich meine doch…« Er hielt den Kopf gesenkt, zwischen den Fingern drehte er einen roten Legostein.

    »Er kommt, dann ißt er mit uns, oder auch nicht. Und dann geht er wieder. Dabei haben wir doch Platz genug. Mama schläft nur in einem Bett, in dem anderen Bett könnte Papa schlafen, wie früher auch. Wirklich, ich finde das ganz doof, daß er nicht mehr bei uns wohnt.«

    Pia legte die Bürste auf die gläserne Platte und blickte ihr Spiegelbild an. Pia tat das mit Vergnügen.

    »Warum beguckst du dich eigentlich immer?« Bene krauste ungeduldig die hohe Kinderstirn. »Du kennst dich doch. Du kannst ruhig deine Haare immer kämmen, was ich ja blöde finde. Hundert Bürstenstriche am Tag, bei dir brennt ja ’ne Sicherung durch. Darum wirst du doch nicht so hübsch wie Mama.«

    »Du bist der frechste Bengel, den es gibt.« Pia musterte ihren Bruder erbost. »Mit dir ist man gestraft! Wenn du mir noch mehr auf die Nerven gehst, schmeiße ich dich raus aus meinem Zimmer. Hier ist ja kein Kinderzimmer, wehe, wenn du deine Klamotten nicht aufräumst! Wenn ich ein Auto oder einen Legostein finde, werfe ich das Zeug in den Papierkorb.«

    »Dann sag’ ich Mama, daß du immer von ihrem Zeug nimmst, das so gut riecht. Und gestern hast du ihren Lippenstift geklaut, ich hab’ das genau gesehen.«

    Pia schnaubte vor Wut. »Du bist wirklich eine Landplage, Benedikt Fischer. Der Klapperstorch hätte dich zu Meiers bringen sollen statt zu uns. Klar kriegst du alles mit, weil du ständig an Türen horchst oder durch Schlüssellöcher guckst.«

    »Wenn du noch an den Klapperstorch glaubst, an so ein blödes Kindermärchen, bist du doofer als alle. Kinder werden vom lieben Gott in eine Hülle unter das Herz der Mutter gelegt, weil sie da am besten aufgehoben sind. Bei Tieren ist das ganz genauso, aber nur bei denen, die keine Eier legen.«

    »Mensch, halt keine Reden ans Volk«, fauchte Pia, aber im gleichen Augenblick lachte sie schon wieder. Sie konnte diesem kleinen Wicht nie lange böse sein. Er war auch zu niedlich. Ganz flüchtig dachte sie daran, was Lore, ihre vier Jahre ältere Schwester, und sie ein Theater gemacht hatten, als sie von einem Baby erfuhren, das geboren werden wollte.

    Er grinste. Und sah seinem Vater erstaunlich ähnlich. Er hatte Papas blonde Haare, bei Vater waren sie natürlich gepflegter als Benes strohige Pracht. Er zog wie der Vater die Nase kraus, wenn er lachte. Pias Magen schmerzte plötzlich. Nicht nur Bene vermißte den Vater. Lore und sie fanden die Scheidung der Eltern genauso widerlich wie Bene. Sie hatten selten Streit und Ärger der Eltern mitbekommen, daher fielen sie aus allen Wolken, als die Eltern ihnen mitteilten, daß sie sich scheiden lassen wollten. Ein halbes Jahr war seitdem vergangen, aber es schmerzte immer noch.

    »Meinst du, Pia, Papa kommt immer nur noch zu Besuch zu uns? Das ist ja, als wäre er jetzt nur noch ein Verwandter. Die Tante Trude und die Tante Josefa kommen auch nur, wenn sie mit Mama Kaffee trinken oder Mittagessen wollen. Und dann hauen sie wieder ab.«

    »Worüber wir alle froh sind«, klärte Pia den Bruder seufzend auf. Sie löste den Blick von ihrem Spiegelbild, ließ sich neben Bene auf den Teppich fallen und legte ihre Arme um ihre aufgestützten Knie. »Die alten Schachteln gehen mir gewaltig auf die Nerven. Aber unterstehe dich, ihnen das unter die Nase zu reiben, dann kannst du dein blaues Wunder erleben.«

    »Ich bin doch nicht dämlich. Tante Trude küßt so feucht, gräßlich, daß alte Tanten immer küssen müssen. Aber sie bringt uns immer etwas mit. Aber weißt du, was sie zu Mama gesagt hat? ›Kind, Kind‹, hat sie gesagt. ›Wenn du es nur nicht bereust, daß du in die Scheidung eingewilligt hast. Ich hätte es nie getan.‹ Ist Tante Trude nicht geschieden?«

    »Ach wo. Die hat doch nie geheiratet. Um die haben die Männer einen großen Bogen geschlagen. Sie hätte Feldwebel bei den Soldaten werden sollen.«

    Benedikt versuchte, sich die hagere große Tante in Soldatenuniform vorzustellen, aber das ging über seine Vorstellungskraft.

    »So ist sie Paukerin geworden. Schule ist das schlimmste, was man einem Kind antun kann, aber mit einer Juffer wie Tante Trude muß das eine grausame Strafe sein. Aber du solltest nicht immer an Türen horchen, das tut ein gut erzogener Junge nicht.«

    »Pah«, er streckte ihr die Zunge heraus. »Wer will denn gut erzogen sein? Bist du doch auch nicht. Wenn ich nicht horche, erfahre ich ja nichts. Mir erzählt doch keiner was. Dabei werde ich bald fünf Jahre. Ich kann doch nichts dafür, daß ich so spät geboren bin. Ich möchte auch gerne 14 Jahre sein wie Lore, das kannst du glauben. Pia, kannst du nicht Papa sagen, daß eine Scheidung Quatsch ist und daß er wieder zu uns kommen soll? Lore hat doch mal gesagt, daß du Papas Lieblingstochter bist. Wenn du ihn darum bittest, sagt er bestimmt nicht nein.«

    »Ich bin seine Lieblingstochter, weil ich genauso aussehe wie Mama.«

    »Siehst du nicht«, widersprach Bene heftig, der seine Mutter abgöttisch liebte. »Du bist viel fetter als sie, und sie macht auch nicht so ein Theater mit ihren Haaren, sie macht sich auch längst nicht so fein wie du, sie steht auch nicht stundenlang vor dem Spiegel, am liebsten trägt Mama ein altes Hemd von Papa und Jeans, die tausendmal gewaschen sind.«

    »Raus mit dir, aber sofort!« Pia war wirklich wütend. Sie wußte selbst, daß auf ihren Hüften Polster saßen, die da nicht hingehörten. Dabei verkniff sie sich seit Tagen den Zucker im Kakao, kratzte die Butter aufs Brot wie mit einem Pinsel.

    »Ich finde es scheußlich, wenn Mama so herumläuft, man wagt ja kaum, jemanden mit ins Haus zu bringen. Das Hemd ist voll Farbspritzer, und ihre Hosen haben wirklich schon bessere Zeiten gesehen.«

    »Sie sagt, wenn sie malt, und sie malt wunder-wunderschön, dann kann sie darauf nicht achten, und sie sagt, dann muß sie bequem angezogen sein. Meinst du, Pia, daß Papa das auch nicht mochte?«

    Sie zerrte Bene hoch, er versuchte gar nicht, sich zu wehren. Er wußte sowieso, daß das keinen Zweck hatte. Er hatte eine andere, viel wirksamere Methode gefunden. Er quetschte Tränen in seine Augen, sie hingen dann an seinen Wimpern und kullerten die Wangen hinunter. Das zog immer.

    »Klar

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