Ein Chaos, das zu Herzen geht: Mami Bestseller 79 – Familienroman
Von Annette Mansdorf
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Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
»Guten Morgen, ist deine Mama da?« »Wir haben keine Mama!« erklärte der kleine dunkelhaarige Lockenkopf bestimmt. »Ist denn dein Papa da?« Iris unterdrückte den spontanen Wunsch, der Kleinen über den Kopf zu streicheln. Es war wirklich ein bildhübsches Kind und offenbar sehr selbstbewußt. »Na klar! Papa! Da ist eine Frau!« rief das Mädchen so laut, daß man es sicher noch eine Straße weiter hören konnte. »Sophie! Du sollst nicht immer so schreien, da fallen ja die Bilder von der Wand«, ertönte eine dunkle Männerstimme aus dem Hintergrund. Gleich darauf tauchte der Vater des kleinen Mädchens auf. Iris war beeindruckt. Seine Präsenz schien sofort die Diele des Hauses auszufüllen. Als er Iris anschaute, hob er die Brauen. Plötzlich jedoch erinnerte er sich wohl daran, daß sie nicht unangemeldet vor der Tür stand, sondern mit ihm einen Termin ausgemacht hatte. »Oh, bitte entschuldigen Sie! Sie müssen Frau von Schell sein, nicht wahr?
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Buchvorschau
Ein Chaos, das zu Herzen geht - Annette Mansdorf
Mami Bestseller
– 79 –
Ein Chaos, das zu Herzen geht
Drei kleine Mädchen wirbeln alles durcheinander
Annette Mansdorf
»Guten Morgen, ist deine Mama da?«
»Wir haben keine Mama!« erklärte der kleine dunkelhaarige Lockenkopf bestimmt.
»Ist denn dein Papa da?«
Iris unterdrückte den spontanen Wunsch, der Kleinen über den Kopf zu streicheln. Es war wirklich ein bildhübsches Kind und offenbar sehr selbstbewußt.
»Na klar! Papa! Da ist eine Frau!« rief das Mädchen so laut, daß man es sicher noch eine Straße weiter hören konnte.
»Sophie! Du sollst nicht immer so schreien, da fallen ja die Bilder von der Wand«, ertönte eine dunkle Männerstimme aus dem Hintergrund. Gleich darauf tauchte der Vater des kleinen Mädchens auf.
Iris war beeindruckt. Seine Präsenz schien sofort die Diele des Hauses auszufüllen. Als er Iris anschaute, hob er die Brauen. Plötzlich jedoch erinnerte er sich wohl daran, daß sie nicht unangemeldet vor der Tür stand, sondern mit ihm einen Termin ausgemacht hatte.
»Oh, bitte entschuldigen Sie! Sie müssen Frau von Schell sein, nicht wahr? Ich habe völlig die Zeit vergessen. Kommen Sie herein.«
»Was willst du denn bei uns?« fragte Sophie neugierig, nachdem Iris die Diele betreten hatte.
»Ich möchte mir einen Schrank anschauen, den dein Papa verkaufen will.«
»Aber meinen Schrank nicht! Papa, meinen Schrank brauche ich doch noch!« Sophie stellte sich vor ihren Vater hin und schaute empört zu ihm auf.
Er hob sie hoch, drehte sich einmal um sich selbst, während Sophie laut quietschte, und stellte sie dann sanft wieder auf den Boden zurück.
»Natürlich verkaufe ich deinen Schrank nicht, Süße! Aber jetzt geh wieder spielen, damit ich Frau von Schell in Ruhe alles zeigen kann.«
»Aber welchen Schrank willst du denn verkaufen?« So schnell gab sich Sophie nicht geschlagen.
»Den im Wohnzimmer. Den alten Bauernschrank.«
»Ach so. Den von Oma. Was willst du denn damit?« Diese Frage war wieder an Iris gerichtet.
»Sophie, was habe ich gesagt? Ab in dein Zimmer.« Paul Reuter schob seine Tochter vor sich her, öffnete die Tür zu ihrem Kinderzimmer und gab ihr einen Kuß auf den Kopf. »So, und nun spiel weiter, okay?«
»Okay, Papa. Tschüß, du kannst gern wiederkommen.« Sie winkte Iris noch einmal zu.
»Entschuldigen Sie, Frau von Schell, Sophie ist wirklich sehr neugierig, aber ich glaube, das liegt an dem Alter.«
»Ich finde sie ausgesprochen süß. Wie alt ist sie?«
»Fünf Jahre. Es wird Zeit, daß sie bald zur Schule kommt. Wir sind manchmal echt überfordert mit ihren vielen Fragen. Der Kindergarten ist nicht mehr ganz das Richtige.«
»Meine Freundin hat Zwillinge, die sechs Jahre alt sind. Sie ist manchmal auch ganz schön geschafft.«
»Mein Gott, zwei von der Sorte! Man sollte ihr eine Tapferkeitsmedaille verleihen!«
Iris lachte. Genau das hatte sie auch schon oft gedacht. Marie war bei alldem noch ausgesprochen kreativ. Wie sie das alles schaffte, war Iris ein Rätsel.
»So, hier ist der Schrank. Ich sagte Ihnen ja schon am Telefon, daß ich ihn auch gern für Sie zerlege und Ihnen bringe.«
»Das ist sehr nett. Dann brauchte ich keinen Transporteur zu beauftragen. Aber erst einmal muß ich sehen, ob er wirklich groß genug ist.«
Paul Reuter führte Iris ins Wohnzimmer. Der Bauernschrank stand an der Wand neben dem Fenster. Iris fand ihn auf Anhieb wunderschön.
Das Kiefernholz hatte im Laufe der Jahre einen schönen Honigton angenommen. Er war dreiteilig, in der mittleren Tür gab es einen großen ovalen Spiegel. Ansonsten hatte der Schreiner auf übertriebene Schnörkel verzichtet, was Iris beruhigte.
»Er ist wirklich schön! Darf ich ihn aufmachen?«
»Ja, sicher. Natürlich. Er gehörte meiner Mutter, aber sie hat jetzt eine kleinere Wohnung und braucht nicht mehr soviel Platz für ihre Kleider. Ich möchte an der Wand lieber nichts stehen haben. So kamen wir auf die Idee, ihn zu verkaufen.«
Iris nickte. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie vor drei Jahren einen Teil ihrer Möbel verkauft hatte, weil sie ihr plötzlich zu klobig und dunkel erschienen. Heute wünschte sie sich allerdings, wenigstens den alten Schreibtisch ihres Opas behalten zu haben. Er würde sich in dem neuen Atelier gut machen.
Die Türen ließen sich leicht öffnen und schließen. Alles war perfekt. Iris sah schon die schönen Stoffe auf den Borden, übereinander nach Farben gestapelt…
»Ich nehme ihn. Er ist wirklich perfekt. Und wenn Sie oder Ihre Mutter ihn wiedersehen wollen, können Sie das sogar. Ich brauche ihn nämlich für mein Atelier.«
»Ihr Atelier? Wie meinen Sie
das? Sind Sie Malerin oder so etwas?«
»Eher so etwas. Ich bin Schneidermeisterin und habe mich entschlossen, mit einer Freundin zusammen ein Atelier zu eröffnen. Maßkleidung, aber auch modernes Design. Meine Freundin ist Designerin.«
»Das klingt gut. Wenn Sie wollen, schreibe ich einen kleinen Bericht über die Eröffnung.«
»Sind Sie Journalist?« fragte Iris mit kaum verhohlener Spannung. Das wäre einfach perfekt!
»Ja, unter anderem. Ich schreibe als freier Journalist und bin darüber hinaus auch Schriftsteller. Mein erstes Buch ist gerade erschienen.«
»Oh, wunderbar! Kann man es kaufen? Wie heißt es?«
Paul Reuter lachte. »Ich weiß nicht, ob es Sie interessiert. Es handelt von den Nützlingen im Garten. Regenwurm und Co.«
Iris schaute ihn irritiert an. Wollte er sie auf den Arm nehmen? Paul Reuter sah nicht aus, als ob er etwas von Regenwürmern verstand. Jedenfalls stellte sie sich solche Menschen anders vor.
»Ja, ja, es stimmt. Warten Sie, ich hole Ihnen ein Exemplar.«
Zwei Minuten später drückte er ihr ein schmales Buch in die Hand, das auf dem Umschlag einen Regenwurm in einem Komposthaufen zeigte. Er war nicht fotografiert, sondern gezeichnet worden und hatte einen sehr weisen Gesichtsausdruck.
»Der sieht aus, als könnte er sprechen«, entfuhr es Iris. Sie hoffte, den Autor jetzt nicht beleidigt zu haben.
»Genau. Das kann er auch. Es ist ein Kinderbuch, Frau von Schell. Es klärt Kinder über die Vorgänge in einem Garten auf. Ich bin durch Sophie darauf gekommen. Und durch meine Mutter, die eine begeisterte Gärtnerin ist.«
»Ach so! Ich werde es bestimmt lesen. Eine schöne Idee. Meine Freundin wird es sicher auch ihren Kindern vorlesen. Sie haben einen Garten, der ist riesengroß. Wenn die Zwillinge nach der Lektüre im Garten auf Regenwurmsuche gehen, sind sie bestimmt für einige Zeit beschäftigt!«
»Berichten Sie mir davon. Ich freue mich, auf kritische Leser zu stoßen.«
Iris lachte ebenso wie Paul Reuter. Sie mußte sich erst mühsam daran zurückerinnern, warum sie hierher gekommen war. Dieser Mann gefiel ihr immer besser.
Den Preis für den Schrank hatten sie schon abgesprochen. Iris zählte das Geld ab und gab es Paul Reuter.
Er bedankte sich und legte es auf den Tisch.
»Wann möchten Sie den Schrank haben? Am besten geben Sie mir auch Ihre Telefonnummer, damit ich Sie anrufen kann, falls etwas dazwischenkommt.«
»Natürlich gern. Sie können ihn jederzeit bringen, wie es Ihnen am besten paßt. Ich bin von morgens bis ungefähr neunzehn Uhr im Atelier. Die Adresse schreibe ich Ihnen auch auf. Wir haben noch ein paar Tage zu tun, bevor wir offiziell eröffnen.«
»Und wofür brauchen Sie den Schrank?«
»Ich möchte die Stoffe, die wir verwenden, hineinlegen. Da sind sie auf der einen Seite geschützt, auf der anderen sieht es bestimmt sehr hübsch aus, wenn man ihn öffnet und die Stoffe dort liegen. Das spricht die Kunden hoffentlich an.«
Wie immer, wenn Iris von ihrem Atelier sprach, strahlte sie vor Freude. Es war ein alter Traum, selbständig zu sein und Kleider nach Maß zu nähen. Sie wußte natürlich, daß sie ein Risiko einging. In der heutigen Zeit gab es nicht mehr so viele Kunden, die sich diesen Luxus gönnten. Deshalb hatte sie Annika Bartels, eine Freundin, angesprochen, und sie gefragt, ob sie sich als Designerin beteiligen wollte. Annika arbeitete für eine Modezeitschrift und knurrte oft darüber, daß sie ihr Talent dort nicht wirklich entfalten könne. So war es für beide eine perfekte