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Benny Marcels zweites Leben: Mami Bestseller 39 – Familienroman
Benny Marcels zweites Leben: Mami Bestseller 39 – Familienroman
Benny Marcels zweites Leben: Mami Bestseller 39 – Familienroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Benny Marcels zweites Leben: Mami Bestseller 39 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Katinka war den Tränen nahe. Verzweifelt drückte sie den Karton, den sie unter dem Arm trug, an sich. Mühsam hob sie die andere Hand, um den Klingelknopf zu erreichen. Die Haustür wurde geöffnet. Eine Frau in mittleren Jahren musterte das schmale blonde Mädchen mißtrauisch. »Wir kaufen nichts an der Tür«, sagte sie kalt und abweisend. Tinka schluckte. »Guten Tag. Frau Weber?« »Ja, die bin ich. Was gibt's?« »Ich möchte Ihnen nichts verkaufen, sondern etwas schenken.« »Ach, das kennt man!« Frau Weber wollte die Tür schließen. »Warten Sie doch!« stieß Tinka kläglich hervor. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Bitte!« setzte sie fast flehend hinzu.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Juli 2019
ISBN9783740952761
Benny Marcels zweites Leben: Mami Bestseller 39 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Benny Marcels zweites Leben - Karina Kaiser

    Leseprobe:

    Die andere Frau

    Leseprobe

    Als die Sonne sich im Osten über die karstige Spitze des Bacher schob, lag das schmale Seitental noch im dichten Nebel. Leise und weit entfernt drang das kratzige Lied eines Rotschwanzes durch den Dunst wie eine verlorene, vergessene Melodie. So erschien es Alexander von Jost jedenfalls in seiner weltabgeschiedenen Einsamkeit. Der ehemalige Diplomat seufzte. Wie war es nur dazu gekommen, wie hatte er sich in eine solch verflixte Lage bringen können? Noch immer erschien ihm seine Situation wie ein schlechter Traum. Er öffnete den Reißverschluss seiner Wetterjacke, denn mit der steigenden Sonne wurde es allmählich wärmer. Er hatte eine empfindlich kalte Oktobernacht hinter sich und fühlte sich völlig steifgefroren. Doch es empfahl sich nicht unbedingt, dies mittels einiger Freiübungen zu ändern. Sein verstauchter Fuß war nicht zu gebrauchen, stark angeschwollen und schmerzte bei der kleinsten Bewegung höllisch. Der schlanke, große Mann mit den klaren, rehbraunen Augen blickte sich aufmerksam um. Der Nebel löste sich allmählich auf, Konturen wurden sichtbar, das Vogelkonzert intensivierte sich. Die Lärchen am gegenüberliegenden Berghang leuchteten in tiefem Gold, dazwischen das intensive Grün der Bergkiefern. Graues Geröll, das sich im Bachbett am Fuß des Hanges fortsetzte, bildete dazu einen aparten Kontrast. Die Natur in den schmalen und oft abgelegenen Tälern rund um den Wörthersee hatte auch im Herbst ihren besonderen Reiz. Aus diesem Grund war er am Vortag zu einer längeren Wanderung gestartet, einem gut beschilderten Steig gefolgt und allmählich wieder mit sich selbst und der Welt in Einklang gekommen. Doch er hatte sich verschätzt, was die Entfernungen anging. Und er hatte nicht berücksichtigt, wie früh die Sonne im Oktober sank und die Dämmerung kam. An einer unübersichtlichen Stelle war er im abendlichen Zwielicht gestolpert und einen Hang hinabgestürzt. Nachdem Alexander den ersten Schrecken überwunden hatte, war ihm bewusst geworden, dass er seinen rechten Fuß nicht benutzen konnte.

    Mami Bestseller

    – 39 –

    Benny Marcels zweites Leben

    Der Kleine wusste nicht, wie ihm geschah

    Karina Kaiser

    Katinka war den Tränen nahe. Verzweifelt drückte sie den Karton, den sie unter dem Arm trug, an sich. Mühsam hob sie die andere Hand, um den Klingelknopf zu erreichen.

    Die Haustür wurde geöffnet. Eine Frau in mittleren Jahren musterte das schmale blonde Mädchen mißtrauisch.

    »Wir kaufen nichts an der Tür«, sagte sie kalt und abweisend.

    Tinka schluckte. »Guten Tag. Frau Weber?«

    »Ja, die bin ich. Was gibt’s?«

    »Ich möchte Ihnen nichts verkaufen, sondern etwas schenken.«

    »Ach, das kennt man!« Frau Weber wollte die Tür schließen.

    »Warten Sie doch!« stieß Tinka kläglich hervor. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Bitte!« setzte sie fast flehend hinzu.

    Sie öffnete den Karton einen Spaltbreit. Frau Weber spähte hinein.»Ein junges Kätzchen. Na und?«

    »Könnten Sie es nicht aufnehmen, Frau Weber? Wenn ich keinen neuen Besitzer finde, muß das Tierchen eingeschläfert werden. Ich bin Tierarzt­helferin bei Dr. Fischer. Ich habe heute schon drei Kätzchen untergebracht, die Geschwister, verstehen Sie? Dies ist das letzte.«

    »Hm, es sieht ja süß aus.«

    Tinka schöpfte Hoffnung. »Ja, nicht wahr? Ganz entzückend! Es wird bestimmt lieb sein, wenn Sie es nur ein bißchen liebhaben. Jedesmal, wenn bei uns in der Praxis Tiere abgegeben werden, die niemand haben will, dreht sich mir das Herz um. Man kann die kleinen Wesen, die ungefragt in die Welt kamen, doch nicht einfach wieder beseitigen, nicht wahr?«

    »Tja, ich weiß nicht recht…«

    Ein breitschultriger, untersetzter Mann tauchte im Hausflur auf. »Was gibt’s denn?«

    »Ach, Manfred, dieses Fräulein möchte uns ein Kätzchen schenken.«

    »Schenken?« knurrte der Ehemann unwirsch. »Andrehen wolltest du wohl sagen – unterjubeln. – Kommt überhaupt nicht in Frage!«

    »Aber Manfred, wir sind doch jetzt so allein, wo die Kinder aus dem Haus sind.«

    »Sie hätten viel Freude!« ereiferte sich Tinka. »Wirklich, es gibt kaum ein größeres Vergnügen, als ein junges Kätzchen aufwachsen zu sehen!«

    »Kommt nicht in Frage, habe ich gesagt!« herrschte Herr Weber die fremde Besucherin an. »Ich dulde kein Tier in der Wohnung, das in die Ecken macht. Ende der Debatte!«

    Er packte seine Frau am Handgelenk, zog sie energisch zurück und knallte die Haustür lautstark ins Schloß.

    Tinka stand da wie vor den Kopf geschlagen. Der Welt ganzer Jammer packte sie an. Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch. Mit aller Gewalt riß sie sich zusammen.

    Viele Stunden lang war sie an diesem freien Nachmittag unterwegs gewesen. Jetzt sank bereits die Sonne. Die Fünfundzwanzigjährige, die wie ein Teenager aussah, fühlte sich erschöpft und zerschlagen.

    Doch wieder setzte sie Fuß vor Fuß, bis sie vor einem Mietshaus stand. Kinderlärm drang zu ihr. Sie spähte um die Ecke und entdeckte einige kleine Mädchen, die Ball spielten.

    Kinder, das hatte Tinka oft erfahren, waren die besseren Menschen.

    Langsam ging sie näher.

    »Hallo!«

    Ein etwa siebenjähriges braunhaariges Mädchen, das einen roten Ball in der Hand hielt, wandte sich ihr zu. »Hallo.«

    »Ich wollte euch fragen…« Tinka schluckte aufgeregt. »ich wollte fragen, ob ihr schon ein Haustier habt.«

    »Nein.« Das Kind schüttelte sein naturkrauses, bis auf die Schultern fallendes Haar.

    »Wie heißt du denn?«

    »Petra.«

    »Und ihr wohnt in diesem Haus, ja? Könnte ich mal deinen Vati sprechen?«

    Das Gesichtchen des kleinen Mädchens verdüsterte sich. »Wir haben keinen Vati mehr. Er ist tot. Schon lange.«

    »Oh, das tut mir leid, Petra. Aber deine Mutti ist nett, nicht wahr?«

    »Ja, sehr.« Ein heftiges Nicken begleitete die Worte.

    »Lebt ihr beiden allein, deine Mutti und du?«

    »Nein, ich habe drei Geschwister. Die Sybilla, sie ist zwölf geworden. Die Marion ist acht. Dann komme ich, und unser Bruder Thorsten ist sechs und viel zu frech.« Petra beugte sich über den Pappkarton. »Was hast du denn da drin?«

    Ein klägliches »Miau!« ertönte aus dem Innern.

    Petra horchte auf. »Oh, ein Kätzchen?«

    »Einen heimatlosen kleinen Kater, der ein Zuhause sucht. Ob er es bei euch gut haben würde, was meinst du?«

    Das Gesicht des Mädchens rötete sich vor Eifer und Freude.

    »O ja! Ganz bestimmt! Ich wünsche mir schon sooo lange einen kleinen Kater! Wollen wir ihn meiner Mami zeigen und sie fragen, ob ich ihn behalten darf?«

    »Gern.« Mit klopfendem Herzen folgte Tinka dem kleinen Mädchen ins Haus. Die anderen Kinder, die sich am Gespräch nicht beteiligt hatten, blieben zurück.

    In der Wohnung, die sie betraten, herrschte ein lautstarkes Durcheinander. Im Flur saß ein kleiner Junge, der mit einem Hammer seinen Rollschuh bearbeitete, als ob er ihn zertrümmern wollte.

    »Was machst du denn da, Thorsten?« rief Petra erschrocken.

    »Ich repariere«, antwortete ihr Bruder lakonisch. »Wen hast du denn da mitgebracht?«

    Die Antwort ging in einem bravourösen, wenn auch nicht ganz harmonischen Klaviersolo unter, das

    aus einer halbgeöffneten Zimmertür drang. Tinka spähte ins Innere und erblickte die Pianistin, ein bildhübsches dunkelgelocktes Mädchen, offenbar die älteste der Schwestern. Rings um das Klavier herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander von Kleidungsstücken, Noten und Schallplatten.

    In einem Sessel kauerte, ohne sich von dem Lärm beeindrucken zu lassen, die blonde Marion, die in einem Buch las und der Welt völlig entrückt schien.

    »Mami! Mami! Komm mal gucken!« rief Petra so laut sie konnte.

    Augenblicklich trat Stille ein. Aus der Küche stürzte die Mutter der vier Kinder. Sie mochte etwa vierzig Jahre alt sein und wirkte völlig aufgelöst. Als sie die fremde Besucherin erblickte, zuckte sie unwillkürlich zusammen und strich mit dem Unterarm ein paar blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht.

    »Guten Tag«, grüßte Tinka höflich. »Entschuldigen Sie, daß ich einfach bei Ihnen eingedrungen bin, aber…«

    »Mami, Mami, kauf uns doch den niedlichen kleinen Kater! Schau mal, wie niedlich er ist mit dem weißen Schnäuzchen und dem weißen Lätzchen!«

    Die Mutter der Kinder hob unwillkürlich beide Hände.

    »Von Kaufen kann ja gar nicht die Rede sein! Verschenken möchte ich den heimatlosen kleinen Kerl.«

    Die drei anderen Kinder umringten den Karton. Sybilla griff vorsichtig ins Innere und zog das schwarzweiße verschüchterte Katerchen hervor, nahm es zärtlich in die schlanken Hände und schmiegte es an ihr Gesicht. »Süßer kleiner Kerl! Wie sein Herzchen bubbert! Hab’ doch keine Angst, mein Süßer! Den behalten wir, Mami, nicht? Bitte, sag doch ja!«

    »Sag doch ja! Sag

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