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Es gibt keine Schatten mehr, Bianca: Mami Bestseller 43 – Familienroman
Es gibt keine Schatten mehr, Bianca: Mami Bestseller 43 – Familienroman
Es gibt keine Schatten mehr, Bianca: Mami Bestseller 43 – Familienroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Es gibt keine Schatten mehr, Bianca: Mami Bestseller 43 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Stefanie Dannhoff und ihre Tochter Bianca waren auf dem Wochenmarkt. Während die Mutter Salat und Mohrrüben kaufte, beschäftigte sich die fünfjährige Bianca mit dem benachbarten Blumenstand. In großen Kübeln standen dort die schönsten Blumen. Unendlich vorsichtig betastete die Kleine eine langstielige Rose, zuckte mit den Fingern, als sie die Dornen fühlte und lächelte selig, als ihre Fingerkuppen die samtweichen Blütenblätter erreichten. »Sie riechen gut, Mutti«, sagte sie glücklich. »Sie riechen rosa.« »Sie sind aber gelb, Bianca«, entgegnete die Mutter. »Die Farbe kann man nicht riechen.« »Aber fühlen?« »Nein, auch nicht fühlen.« »Willst du mal die Rosen in Ruhe lassen!« schimpfte die Marktfrau und unterbrach damit das Zwiegespräch zwischen Mutter und Tochter. »Wo käme ich hin, wenn alle Leute an den Rosen herumfingerten«, fuhr sie ärgerlich fort. »Ich will sie ja kaufen«, sagte Stefanie Dannhoff schnell und fragte nach dem Preis. »Geben Sie mir drei Stück«, sagte sie dann nach einigem Zögern.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Sept. 2019
ISBN9783740955519
Es gibt keine Schatten mehr, Bianca: Mami Bestseller 43 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Es gibt keine Schatten mehr, Bianca - Anne Bodmann

    Leseprobe:

    Elternlos – und doch geliebt

    Leseprobe

    »Morgen früh beginnt für mich wieder der Alltag«, seufzte Peter Schellmann. »Da heißt es, am Zeichentisch zu stehen und die Pläne meines Chefs auszuarbeiten.« »Ist dein Chef ein Ekel?«, erkundigte sich Peters siebenjähriger Bruder Ulrich neugierig. »Nein, Herr Zinner ist kein Ekel. Im Gegenteil, er ist ausgesprochen freundlich. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in Oswald Zinners Bauun¬ternehmen untergekommen bin, obwohl …« »Obwohl – was?«, fragte Ulrich, als Peter stockte und nicht gesonnen schien weiterzusprechen. »Nichts«, entgegnete der junge Architekt einsilbig. Er fand, es hatte keinen Sinn, dem kleinen Bruder etwas vorzujammern. Während seines Studiums hatte er teils von kühnen Brückenkonstruktionen, die reißende Urwaldflüsse überspannten, geträumt, teils von atemberaubenden Prachtbauten, die weltweite Bewunderung und Anerkennung gefunden hatten. Natürlich hatte er schon damals gewusst, dass seine Chance, diese Träume zu verwirklichen, gering war, und war durchaus bereit gewesen, sich mit weniger anspruchsvollen Aufgaben zufriedenzugeben. Nur hätte er gern irgendeinen greifbaren Erfolg seiner Arbeiten gesehen. Oswald Zinners Bauvorhaben schienen jedoch über das Planungsstadium nicht hinauszukommen. Was will ich eigentlich?, fragte sich Peter. Die Firma war neu, erst vor kurzem gegründet.

    Mami Bestseller

    – 43 –

    Es gibt keine Schatten mehr, Bianca

    Du hast uns den Weg ins Glück gewiesen

    Anne Bodmann

    Stefanie Dannhoff und ihre Tochter Bianca waren auf dem Wochenmarkt. Während die Mutter Salat und Mohrrüben kaufte, beschäftigte sich die fünfjährige Bianca mit dem benachbarten Blumenstand. In großen Kübeln standen dort die schönsten Blumen. Unendlich vorsichtig betastete die Kleine eine langstielige Rose, zuckte mit den Fingern, als sie die Dornen fühlte und lächelte selig, als ihre Fingerkuppen die samtweichen Blütenblätter erreichten.

    »Sie riechen gut, Mutti«, sagte sie glücklich. »Sie riechen rosa.«

    »Sie sind aber gelb, Bianca«, entgegnete die Mutter. »Die Farbe kann man nicht riechen.«

    »Aber fühlen?«

    »Nein, auch nicht fühlen.«

    »Willst du mal die Rosen in Ruhe lassen!« schimpfte die Marktfrau und unterbrach damit das Zwiegespräch zwischen Mutter und Tochter.

    »Wo käme ich hin, wenn alle Leute an den Rosen herumfingerten«, fuhr sie ärgerlich fort.

    »Ich will sie ja kaufen«, sagte Stefanie Dannhoff schnell und fragte nach dem Preis.

    »Geben Sie mir drei Stück«, sagte sie dann nach einigem Zögern. Bianca durfte die Rosen heimtragen. Zufrieden schnupperte sie an den Blüten.

    »Sie waren dir zu teuer, nicht wahr?« sagte sie leise und hob ihr Gesicht zur Mutter.

    »Ein wenig teuer waren sie schon. Aber sie machen dir Freude, ja? Nur darauf kommt es an.«

    Wer die beiden sah, die zarte junge Frau und das fröhlich plappernde Kind an ihrer Seite, der glaubte wohl, ein ungetrübtes Glück vor sich zu haben. Konnte eine Mutter liebevoller mit ihrem Kind umgehen, und gab es Kinder, die sich so zärtlich an ihre Mutter anschlossen? Doch dieser Schein trog. Zwar liebten sich Mutter und Kind von Herzen, aber auf ihrem Glück lastete ein schwerer Schatten.

    Bianca Dannhoff war blind.

    Sie war es nicht von Geburt an. Als Baby hatte sie die ganze Verwandtschaft mit ihren samtbraunen Augen entzückt. Ihr Vater war stolz, wenn sie bei seinem Anblick vor Freude krähte und seine Bewegungen interessiert mit den Augen verfolgte. Als Bianca zwei Jahre alt war, griff das Schicksal unerbittlich in das Leben dieser jungen Familie ein.

    Von einer Stunde zur anderen… nein, in einer winzigen Sekunde geschah es, daß Stefanies Glück sich in Schmerz und Leid verwandelte. Ein Autounfall nahm ihr den geliebten Mann und der kleinen Bianca das Augenlicht. Nur Stefanie blieb wie durch ein Wunder unverletzt.

    Anfangs war sie wie erstarrt, doch dann begriff sie, daß sie kein Recht hatte, sich ihrer Trauer hinzugeben. Sie wurde ja gebraucht. Sie mußte ihr Kind für ein Leben erziehen, das schwer sein würde. Sie mußte es lehren, sich in einer Welt ohne Licht zurechtzufinden.

    »Warum hast du der bösen Marktfrau nicht gesagt, daß ich blind bin, Mutti?« fragte Bianca ihre Mutter. »Dann hättest du die teuren Rosen nicht kaufen brauchen. Sie muß doch wissen, daß ein Blinder mit seinen Fingern das fühlen muß, was andere sehen können.«

    Stefanie zog ihr Kind zärtlich zu sich heran.

    »Du weißt doch, Kleines, daß ich es fremden Leuten nicht gern erzähle. Man merkt es dir nicht gleich an, und das ist gut so. Niemand soll dich bedauern, niemand soll dir Steine aus dem Weg räumen vor lauter Mitleid. Sie sollen dich behandeln, wie sie jedes normale Kind behandeln, auch wenn du einmal unverdient Schelte bekommst, wie eben.«

    »Wenn ich groß bin, kann ich dann wieder sehen, Mutti?«

    »Ich weiß es nicht, Bianca. Niemand kann es mit Sicherheit sagen, auch der Arzt nicht. Darum wollen wir uns nicht auf ein Wunder verlassen. Wir wollen lieber alles tun, was notwendig ist, damit du dich in der Welt zurechtfindest. Bald kommst du in eine Blindenschule und lernst dort lesen und schreiben, bis du richtige Bücher in Blindenschrift lesen kannst. Später sollst du in eine normale Schule gehen. Dort wirst du merken, daß du vieles besser kannst als die anderen Kinder.«

    »Und wenn doch ein Wunder passiert, Mutti?«

    Hilflos streichelte Stefanie dem Kind über den Kopf. Tränen standen ihr in den Augen. Sie wagte nicht zu antworten. Sie wußte ja, wie sensibel Bianca war. Jede kleine Schwankung in ihrer Stimme wurde von ihr erfaßt, jeder Kummer gefühlt.

    »Das muß sehr lustig sein, wenn ich plötzlich alles sehen kann, was ich bisher nur hören konnte«, redete Bianca weiter. »Ob wohl Herr Meier vom Kiosk so dick ist, wie ich ihn mir vorstelle und wie wohl Schnuppi aussieht, der immer an mir hochspringt? Aber eins weiß ich bestimmt…«

    »Ja?« fragte Stefanie gequält.

    »Daß du schön bist, Mutti. Ich habe dich so oft gestreichelt. Ich weiß genau, wie du aussiehst.«

    Mutter und Tochter hatten das Haus erreicht, in dem sie wohnten. Stefanie war froh, weiteren bohrenden Fragen ihres Kindes vorerst zu entgehen. Sie verabschiedete sich von Bianca, weil sie einen Termin beim Zahnarzt hatte.

    »Ich muß dich allein lassen, Kleines«, sagte sie. »Aber ich bleibe nicht lange fort, höchstens eine halbe Stunde. Wirst du brav und vernünftig sein?«

    Bianca versprach es hoch und heilig.

    »Vor allem, geh nicht an die Tür, wenn es läutet. Wer etwas von uns will, soll wiederkommen, wenn ich auch zu Hause bin.«

    Auch das versprach Bianca.

    »Ich höre mir eine Märchenkassette an, Mutti«, sagte sie. »Dann vergeht die Zeit ganz schnell.«

    Stefanie legte das Märchen vom häßlichen jungen Entlein in den Recorder. Bianca liebte diese Geschichte ganz besonders.

    Stefanie Dannhoff war kaum zehn Minuten fort, als es an der Tür läutete, Bianca erschrak und verhielt sich mucksmäuschenstill. Aber der Märchenerzähler auf ihrer Kassette schwieg nicht, so daß der Besucher glauben mochte, es sei ein Erwachsener in der Wohnung. Es läutete noch einmal, diesmal länger und energischer.

    Bianca ging zur Tür, öffnete aber nicht.

    »Wer ist da?« fragte sie.

    »Ich bin Bodo Klettner, ich wohne seit kurzem in der Wohnung im ersten Stock, genau über eurer Wohnung.«

    Die Männerstimme draußen im Treppenhaus war warm und ruhig. Bianca kannte sich in Stimmen aus, Diese gefiel ihr. Etwas mutiger antwortete sie: »Meine Mutti ist im Augenblick nicht hier. Können Sie in einer halben Stunde noch einmal kommen?«

    »Eigentlich wollte ich ja zu dir.«

    »Zu mir?«

    »Ja. Ich möchte dich für übermorgen nachmittag einladen, zu Kakao und Kuchen und natürlich auch zum Spielen. Ich erwarte nämlich Besuch. Ein Junge ist dabei, der kaum älter ist als du. Was meinst du? Möchtest du ihm Gesellschaft leisten? Natürlich müßte es deine Mutti erlauben.«

    Bianca hatte jetzt ihre Scheu ganz verloren. Eine Einladung? Das war wunderbar. Vorsichtig öffnete sie die Wohnungstür, ließ aber die Sicherheitskette zu. Mit Wohlgefallen betrachtete Bodo Klettner das kleine Mädchen. Welch ein hübsches Kind. Sie hatte ihre braunen Augen auf ihn gerichtet.

    »Ich denke schon, daß wir kommen werden«, sagte Bianca würdevoll. »Mutti mag es, wenn ich andere Kinder kennenlerne. Wir haben in dieser Woche auch nichts anderes vor.«

    »Wir?« fragte Bodo Klettner überrascht. »Wer kommt denn noch? Ich hatte dich eingeladen, mein Kind.«

    »Ich heiße Bianca Dannhoff«, holte die Kleine die versäumte Vorstellung nach. »Aber ich komme nicht ohne Mutti. Ich gehe nirgendwohin ohne sie.«

    »Eigentlich bist du groß genug, daß du auch mal ohne deine Mutti auf eine Kinderparty gehst. Vielleicht versuchst du es übermorgen einmal. Ich kaufe auch den Kuchen, den du magst. Oder ist dir Eis lieber?«

    »Warum wollen Sie Mutti nicht auch einladen?«

    »Weil…, ach, das verstehst du nicht, Bianca. Nun gut, ich werde mit deiner Mutti sprechen. Und nun mach die Tür wieder fest zu. Nicht alle Besucher kommen mit einer Einladung.«

    Damit ging der neue Hausbewohner. Bianca hörte, wie sich seine Schritte nach oben entfernten. Sie hörte auch noch, wie sich ein

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