Die Mutter ließ sie alles vergessen: Mami Bestseller 61 – Familienroman
Von Cornelia Waller
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Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
»Du bist verrückt, Julia, total verrückt!« Viktoria Fabian sah die Freundin kopfschüttelnd an. Julia Correll streckte die schlanken Glieder in dem eleganten grünseidenen Hausanzug. »Das mag dir auf den ersten Blick so scheinen, Vicky. Ich nehme es dir nicht übel, daß du an meinem Verstand zweifelst, aber ich werde meinen Plan durchführen.« »Julia, ich bitte dich! Du willst ein Kind, aber keinen Ehemann, das ist… nun, du machst es dir zu einfach. So etwas geht doch nicht. Außerdem braucht ein Kind beide Eltern, und es ist egoistisch von dir, nicht zu bedenken, was du so einem kleinen Wesen vorenthalten willst!« Vicky ereiferte sich. »Quatsch«, sagte Julia, griff zu ihren Zigaretten und zündete sich eine an. »Schau dir doch die Kinder an, die in kaputten Ehen aufwachsen. Es gibt nicht wenige, wie du weißt. Meinst du nicht, daß es da manches Kind mit nur einem Elternteil einfach besser hat? Wenn ich ein Kind habe, das seinen Vater nie kennenlernen wird, dann kann es ihn schließlich auch nicht vermissen.« »Das ist ein Irrtum!« widersprach Vicky nachdrücklich. »Das wird ihm seine Umwelt sehr bald bewußt machen. Im Kindergarten oder spätestens in der Schule wird es dann feststellen, daß seine Spielkameraden Väter haben, und es wird dich fragen, warum es selbst keinen hat.
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Die Mutter ließ sie alles vergessen - Cornelia Waller
Mami Bestseller
– 61 –
Die Mutter ließ sie alles vergessen
Cornelia Waller
»Du bist verrückt, Julia, total verrückt!« Viktoria Fabian sah die Freundin kopfschüttelnd an.
Julia Correll streckte die schlanken Glieder in dem eleganten grünseidenen Hausanzug.
»Das mag dir auf den ersten Blick so scheinen, Vicky. Ich nehme es dir nicht übel, daß du an meinem Verstand zweifelst, aber ich werde meinen Plan durchführen.«
»Julia, ich bitte dich! Du willst ein Kind, aber keinen Ehemann, das ist… nun, du machst es dir zu einfach. So etwas geht doch nicht. Außerdem braucht ein Kind beide Eltern, und es ist egoistisch von dir, nicht zu bedenken, was du so einem kleinen Wesen vorenthalten willst!« Vicky ereiferte sich.
»Quatsch«, sagte Julia, griff zu ihren Zigaretten und zündete sich eine an. »Schau dir doch die Kinder an, die in kaputten Ehen aufwachsen. Es gibt nicht wenige, wie du weißt. Meinst du nicht, daß es da manches Kind mit nur einem Elternteil einfach besser hat? Wenn ich ein Kind habe, das seinen Vater nie kennenlernen wird, dann kann es ihn schließlich auch nicht vermissen.«
»Das ist ein Irrtum!« widersprach Vicky nachdrücklich. »Das wird ihm seine Umwelt sehr bald bewußt machen. Im Kindergarten oder spätestens in der Schule wird es dann feststellen, daß seine Spielkameraden Väter haben, und es wird dich fragen, warum es selbst keinen hat. Was willst du ihm dann antworten?«
»Die Wahrheit«, sagte Julia bestimmt. »Ich würde ihm sagen, daß ich nicht hätte heiraten wollen, weil ich glaubte, daß eine Ehe mich nicht glücklich machte, daß ich aber auf ein Kind nicht hätte verzichten wollen.«
»Und du glaubst, daß ein kleines Kind das verstehen wird?«
»Warum nicht? Kinder sind nicht so dumm, wie man immer meint. Wenn man ihnen die Dinge offen erklärt, begreifen sie sie schon.«
»Willst du nicht doch versuchen, einen Mann zu finden, den du wirklich liebst und mit dem du auch leben möchtest? Schau, wenn dir einer gut genug ist, der Vater deines Kindes zu werden, so muß er doch so viele Vorzüge besitzen, daß du es wagen könntest. Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß du einen x-beliebigen Mann zum Vater deines Kindes machen wolltest.«
»Natürlich nicht«, erklärte Julia bestimmt. »Im Gegenteil, ich würde sehr genau wählen, und er müßte ganz bestimmte innere und äußere Vorzüge besitzen.«
»Ich finde es ekelhaft, wie du darüber so – so kühl reden kannst, als handele es sich um die Auswahl eines guten… na, ich sage lieber nicht, was ich meine, du verstehst es wohl auch so.«
»Allerdings«, sagte Julia und lächelte überlegen. »Genauso ist es. Ich will in diesen Mann keine Gefühle investieren, aber ihn achten können und wissen, daß er als Mensch wertvoll ist, daß mein Kind von ihm gute Erbanlagen mit auf die Welt bekäme.«
»Du redest wie ein Biologe, wie ein Vererbungsforscher, gräßlich! Wenn ich dich nicht lange genug kennen würde, liebe Julia, du wärest mir direkt unsympathisch.«
»Tue deinen Gefühlen keinen Zwang an«, entgegnete Julia nun merklich kühler. Und sie dachte, daß sie wohl besser daran getan hätte, Viktoria nicht in ihre Pläne einzuweihen.
»Sei nicht eingeschnappt«, sagte Vicky versöhnlich. »Schau, ich bin deine Freundin und werde es bleiben, aber du kannst deshalb nicht verlangen, daß ich immer alles billige, was du tust. Mit einer, die dir nach dem Mund redet, ist dir schließlich auch nicht gedient, oder? Na, siehst du. Wenn dein Entschluß feststeht, will ich jetzt meinen Protest zurückhalten und gern mit dir über die Verwirklichung sprechen, denn das wolltest du doch, nicht?«
Julia nickte.
»Wie du weißt, bin ich durch die Erbschaft meiner Großmutter nun eine vermögende Frau, frei in meinen Entscheidungen und vor allem frei von jedem beruflichen Zwang.«
»Stimmt, du könntest einem Kind eine finanziell gesicherte Zukunft bieten. Manche Eltern können das immerhin nicht, und es ist für ein Kind natürlich schon ein Plus«, gab Vicky zu. »Ich dachte allerdings, du liebtest deinen Beruf so sehr, daß du ihn nie aufgeben wolltest? Schließlich bist du eine sehr beschäftigte Schauspielerin und…«
»Vollbeschäftigt stimmt zwar«, fiel Julia ihr ins Wort, »aber keine der ersten Garnitur. Und das wünscht sich eigentlich jede in meinem Beruf. Ich habe meine Theaterengagements, mache Hörspiele im Radio und liefere Synchronstimmen für Film und Fernsehen. Man kennt meine Stimme vielleicht, mich selbst aber höchstens in ein paar Provinzstädten. Ich verzichte nicht auf großen Ruhm, wenn ich das alles aufgebe. Hundert andere springen nur zu gern für mich ein, unersetzlich bin ich also nicht. Soll ich so weitermachen, bis ich unter den komischen Alten rangiere, wo ich es doch finanziell nicht mehr nötig habe? Soll ich heiraten, um meines Geldes wegen geheiratet zu werden?«
»So wie du aussiehst, wird dich jedermann um deiner selbst wollen«, sagte Vicky neidlos und schaute
die Freundin an. Julia war eine wirkliche Schönheit! Sie war mittelgroß, besaß eine ausgezeichnete Figur und ein wunderschönes, ausdrucksvolles Gesicht mit schmaler gerader Nase, mandelförmigen dunklen Augen und einem vollen, gutgeschnittenen Mund. Aschblondes, leicht gelocktes Haar kontrastierte ganz eigenartig zu den dunklen Augen und einem auch im Winter stets leicht gebräunten Teint. »Hast ja schließlich auch vor deiner Erbschaft etliche Männer gekannt, die dich vom Fleck weg geheiratet hätten, oder?«
»Du weißt, Vicky, daß gutes Aussehen nicht immer ein Vorzug ist. Man gerät an Männer, die sich mit einem schmücken wollen wie… na, wie mit einem schicken Auto beispielsweise. Schauspielerin dazu, auch das reizt. Du hast ja teilweise meine Enttäuschungen miterlebt. Nicht jede Frau hat solch ein Glück wie du mit deinem Peter.«
»Stimmt.« Vicky nickte überzeugt, und ihr zumeist freundliches Gesicht strahlte von innen heraus. Sie war seit vier Jahren mit einem Zahnarzt verheiratet und sehr glücklich mit ihm. Peter Fabian war der Typ des ruhigen, gutmütigen Mannes, der im häuslichen Alltag seiner Frau die Führung überließ, sich und seine Aktivitäten auf den Beruf konzentrierte. Sie hatten einen kleinen Buben von drei Jahren, ein reizendes Kerlchen, keine finanziellen Sorgen, ein hübsches Haus – nichts fehlte zu ihrem Glück. Vicky war eine reizende Frau, nicht eigentlich hübsch, aber sehr sympathisch und eine aufrichtige Freundin dazu, wie Julia in den langen Jahren, da sie sich kannten, immer wieder festgestellt hatte.
»Muß es unbedingt ein eigenes Kind sein?« fragte Vicky nach einer Weile. »Es gibt doch so viele bedauernswerte Würmchen, die in Waisenhäusern ein liebearmes Leben führen. Wenn du dir nun dort ein Kind aussuchtest und zunächst in Pflege nimmst, das wäre doch auch eine Möglichkeit, findest du nicht?«
»Ich hatte es gelegentlich auch erwogen«, erwiderte Julia überraschend. »Aber dann sagte ich mir, daß ich doch eine gesunde Frau bin, die ein eigenes Kind haben könnte, und ich kam wieder davon ab.«
»Aber für dich, in deiner Lage, wäre es doch viel einfacher, zu einem Kind zu kommen, meinst du nicht auch?« beharrte Vicky.
»Deinen Thomas, den nähme ich jedenfalls sofort!« Julia lächelte.
»Siehst du, also müßte es vielleicht gar kein eigenes sein!«
»Ach, ich weiß nicht recht. Man weiß doch gar nicht, woher so ein Kind kommt. Es mag süß und hübsch sein, aber – um wieder wie ein Biologe zu sprechen, wie du vorhin so kritisiert hast – über seine Anlagen weiß man doch wenig und…«
»Aber man kann es doch erfahren. Den Jugendämtern ist doch die Herkunft eines jeden Kindes bekannt«, warf Vicky ein.
Julia sagte nichts, schaute jedoch skeptisch vor sich hin.
»Soll ich uns mal bei dem Heim anmelden, das mir bekannt ist?« Vicky ließ nicht locker.
»Ich glaube, man gibt Kinder immer nur Elternpaaren«, meinte Julia daraufhin. »Eine Adoption ist auch schwierig für Alleinstehende. Vergiß nicht, eine Schauspielerin wird oftmals noch mit einer unsoliden Person gleichgestellt, und man wird mich am Ende nicht für seriös genug befinden.«
»Na, das bliebe noch abzuwarten. Du wirkst nicht wie so ein Sexfilmsternchen, du bist eine großartige und ernsthafte Schauspielerin, eine gescheite und gewissenhafte Person, die etwas, was sie sich vorgenommen hat, auch nach besten Kräften durchführen wird.«
»Danke für die Blumen, Vickylein. Ich könnte dich direkt zu meiner Fürsprecherin machen.«
»Klar, wenn du mal eine brauchst, Peter und ich sind zur Stelle.«
Anschließend lenkte Vicky das Thema in andere Bahnen. Sie dachte, daß Julia das alles noch einmal durchdenken sollte und nicht zu etwas gedrängt werden durfte, was sie nicht wirklich wollte.
*
Die hübsche kleine Villa, die Julia in einem vornehmen, aber älteren Stadtteil bewohnte, hatte sie von ihrer Großmutter geerbt. Die alte Dame war zu ihren Lebzeiten ziemlich knauserig gewesen. Julias Berufswahl hatte