Dr. Norden Bestseller 181 – Arztroman: Das Glück das nicht am Wege lag
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Nachdenklich betrachtete Dr. Daniel Norden die attraktive junge Frau, die in seinem Sprechzimmer ihm gegenüber Platz genommen hatte. Brigitte Morland war eine wahre Augenweide, auch wenn sie jetzt einen erschöpften Eindruck machte.
Als Topmodell hatte sie Karriere gemacht, und als solches war sie unter dem Namen Biggi bekannt geworden. Da Dr. Norden sie schon als Schulmädchen kennengelernt hatte, sagte er auf ihren ausdrücklichen Wunsch noch immer Biggi zu ihr.
Schon als Siebzehnjährige war sie ein selbstbewußtes Geschöpf gewesen, sich ihrer äußeren Vorzüge bewußt, und dennoch hatte sie sich einen natürlichen Charme bewahrt, obgleich sie nun mit vierundzwanzig Jahren bereits eine sehr erfolgreiche Frau war.
Als Mädchen hatte sie für Dr. Norden geschwärmt, von ihm geträumt und sich insgeheim gewünscht, auch einmal solchen Mann zu bekommen, da er ja bereits glücklich verheiratet war.
»Na, wo fehlt es denn, Biggi?« fragte Dr. Norden.
»Es fehlt nichts, es ist einfach zuviel«, erwiderte sie leise. »Ich bin da Verträge eingegangen, die ich kaum noch bewältigen kann.«
»Dann werden Sie eben eine Bremse einlegen müssen«, meinte er lässig. »Einfach mal ein paar Wochen, am besten ein paar Monate, ausspannen.«
»Dann ist man gleich weg vom Fenster. Ich weiß selbst nicht mehr, was ich will. Ich kriege einen Schüttelfrost, wenn mich von überall mein Gesicht angrinst.«
Es war ein ausdrucksvolles Gesicht, keine puppenhafte Schönheit. Wunderschöne blaue Augen, ein wenig schräggestellt und deshalb besonders reizvoll, von einem Kranz dichter dunkler Wimpern umgeben, eine feine gerade Nase, ein verlockend geschwungener Mund, und das makellose Oval des Gesichts wurde von seidigem blondem Haar umrahmt, und dies alles
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Rezensionen für Dr. Norden Bestseller 181 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Norden Bestseller 181 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 181 –
Das Glück das nicht am Wege lag
Patricia Vandenberg
Nachdenklich betrachtete Dr. Daniel Norden die attraktive junge Frau, die in seinem Sprechzimmer ihm gegenüber Platz genommen hatte. Brigitte Morland war eine wahre Augenweide, auch wenn sie jetzt einen erschöpften Eindruck machte.
Als Topmodell hatte sie Karriere gemacht, und als solches war sie unter dem Namen Biggi bekannt geworden. Da Dr. Norden sie schon als Schulmädchen kennengelernt hatte, sagte er auf ihren ausdrücklichen Wunsch noch immer Biggi zu ihr.
Schon als Siebzehnjährige war sie ein selbstbewußtes Geschöpf gewesen, sich ihrer äußeren Vorzüge bewußt, und dennoch hatte sie sich einen natürlichen Charme bewahrt, obgleich sie nun mit vierundzwanzig Jahren bereits eine sehr erfolgreiche Frau war.
Als Mädchen hatte sie für Dr. Norden geschwärmt, von ihm geträumt und sich insgeheim gewünscht, auch einmal solchen Mann zu bekommen, da er ja bereits glücklich verheiratet war.
»Na, wo fehlt es denn, Biggi?« fragte Dr. Norden.
»Es fehlt nichts, es ist einfach zuviel«, erwiderte sie leise. »Ich bin da Verträge eingegangen, die ich kaum noch bewältigen kann.«
»Dann werden Sie eben eine Bremse einlegen müssen«, meinte er lässig. »Einfach mal ein paar Wochen, am besten ein paar Monate, ausspannen.«
»Dann ist man gleich weg vom Fenster. Ich weiß selbst nicht mehr, was ich will. Ich kriege einen Schüttelfrost, wenn mich von überall mein Gesicht angrinst.«
Es war ein ausdrucksvolles Gesicht, keine puppenhafte Schönheit. Wunderschöne blaue Augen, ein wenig schräggestellt und deshalb besonders reizvoll, von einem Kranz dichter dunkler Wimpern umgeben, eine feine gerade Nase, ein verlockend geschwungener Mund, und das makellose Oval des Gesichts wurde von seidigem blondem Haar umrahmt, und dies alles von der Natur gegeben.
Hinzu kamen auch noch Intelligenz und Charakterstärke. An Verehrern fehlte es ihr bestimmt nicht, aber Biggi hatte ihre eigenen Vorstellungen von den Männern. Sie war kritisch und auch mißtrauisch. Man konnte ihr nicht so schnell imponieren. Immerhin war sie eine Frau, die Ansprüche stellen konnte.
»Man sehnt sich eben auch nach einem privaten Glück«, sagte sie nun leise.
»Und das ist nicht zu finden?« fragte Dr. Norden nachdenklich.
»Irgendwie hängt es mir vielleicht nach, daß ich aus einer geschiedenen Ehe stamme. Ich möchte gern Kinder haben, aber es soll ihnen nicht so gehen wie mir, hin und her gerissen zwischen Vater und Mutter, die beide andere Partner haben.«
»Das muß doch nicht sein«, sagte er. Jetzt spürte er, wie zerrissen sie in sich war, und daß sie vor allem deshalb gekommen war, um sich aussprechen zu können.
»Wenn man nur alles vorher wüßte«, sagte sie gedankenvoll.
»Nun mal heraus mit der Sprache, Biggi«, sagte Daniel Norden, »geht es um einen Mann?«
Sie nickte.
»Und was stimmt nicht?« fragte er.
»Eigentlich stimmt alles. Er sieht gut aus, ist ein erfolgreicher Manager, und ich mag ihn sehr.«
»Aber dennoch sind Bedenken vorhanden.«
»Ich will keine Frau zum Vorzeigen sein.«
Dr. Norden runzelte die Stirn. »Aber Ihnen kommen solche Gedanken.«
»Man weiß ja nie, ob das, was gesagt wird, auch stimmt. Und erst mal Ehe auf Probe, dafür tauge ich nicht. Diesbezüglich bin ich altmodisch, auch wenn man mir das vielleicht nicht glauben will.«
»Sagen Sie ihm doch einfach, wie Sie sich Ihr Leben, eine Ehe vorstellen, Biggi.«
»Ich muß doch erst noch meinen Verpflichtungen nachkommen, und für ein Jahr bin ich noch voll ausgebucht.«
»Dann betrachten Sie das eine Jahr als Prüfungszeit.«
»Und wenn ihm das zu lange dauert?«
»Dann war es eben nicht die richtige Liebe. Sie sind doch noch sehr jung.«
In ihren Augen war ein melancholischer Schimmer. »Manchmal komme ich mir schon uralt vor. Ich habe die halbe Welt bereist, und doch nicht viel gesehen. Aufnahmen, Modeschauen, Partys, Flugzeuge, Hotels, Straße.« Abgehackt sagte sie es. »Fern aller Romantik«, fuhr sie dann fort. »Ein Traumberuf, denken die meisten, es ist ein harter Job, und man wird wohl selbst hart dabei, und davor habe ich Angst. Ich zweifle ja schon, daß es die wahre Liebe gibt. Aber wenn ich dann an Sie und Fee denke, weiß ich doch, daß es die gibt.« Sie gab sich einen Ruck. »Übermorgen habe ich eine Modenschau, bevor ich nach London fliege. Vielleicht mag Fee kommen. Ich lasse eine Einladung da. Und vielleicht können wir dann noch ein Glas Wein miteinander trinken. Dann kann sie Klaus kennenlernen und mir vielleicht sagen, was sie von ihm hält. Sie können ja auch mitkommen, Dr. Norden.«
Er lächelte flüchtig. »Modenschauen überlasse ich lieber meiner Frau, Biggi, aber ich denke, daß sie gern kommen wird. Sie braucht sowieso ein neues Abendkleid.«
»Da wüßte ich schon eins«, sagte Biggi, und ihre Miene hellte sich auf. »Ich würde es für mich kaufen zu einem Sonderpreis, sehr viel billiger als sonst.« Nun lachte sie sogar hämisch. »Fee und ich sind ungefähr der gleiche Typ, wenngleich ich mir auch nicht anmaßen will, Ihrer bezaubernden Frau ebenbürtig zu sein. Ich möchte gern so sein wie sie, sehr gern. Glücklich verheiratet, Mutter von so reizenden Kindern, ein gemütliches Heim und nicht mehr aus Koffern lebend.«
Als sie gegangen war, dachte er an die Siebzehnjährige zurück, die genau gewußt hatte, was sie wollte. Karriere machen, reich und unabhängig sein, klar und deutlich hatte sie das ausgesprochen. Nun hatte sie das alles, aber glücklich war sie nicht.
Er steckte die Einladung zur Modenschau ein und vergaß nicht, sie Fee zu geben.
Sie lächelte nachdenklich. »Biggi ist sehr anhänglich«, stellte sie fest.
»Ich fürchte, sie ist einsam«, sagte Daniel. »Jetzt weiß sie nicht mehr, was sie will.«
»Ja, dann werde ich wohl die Modenschau besuchen und mir diesen Mann mal anschauen«, meinte Fee verschmitzt.
»Aber ganz objektiv!«
»Bin ich das nicht immer?«
»Nicht, wenn es um Männer geht. An denen hast du doch auch meist was auszusetzen.«
»Das kommt davon, wenn man einen so vollkommenen Mann hat«, sagte sie neckend.
»Schmeichelkatze, aber ich höre es gern.«
»Ich bin auch deine Schmeichelkatze«, ertönte da Annekas Stimmchen.
»Du bist das Schmeichelkätzchen«, erwiderte er lachend und nahm seine Jüngste in die Arme. Über ihren Kopf hinweg sah er Fee an. Ja, sie hatte das, was Biggi bei aller Schönheit fehlte. Ihr Gesicht strahlte Glück und Zufriedenheit aus.
*
Biggi fuhr von der Praxis aus zu einem französischen Restaurant. Dort war sie mit Klaus Cappel verabredet. Sie kannte ihn seit vier Monaten, aber gleich nachdem sie ihn kennengelernt hatte, war sie acht Wochen im Ausland gewesen. Erst nach ihrer Rückkehr trafen sie sich öfter, und er war zäh. Er ließ sich nicht so schnell abwimmeln wie andere Männer, aber ihn hatte Biggi auch nicht abwimmeln wollen.
Er wartete schon auf sie. Ein Tisch war reserviert, an dem sie nicht neugierigen Blicken ausgesetzt waren. Klaus begrüßte sie mit einem Handkuß, aber dann küßte er sie auch auf die Wange.
»Ich hatte schon Angst, daß du mich versetzt«, sagte er.
»Es war so viel Verkehr«, sagte sie entschuldigend.
Klaus Cappel sah blendend aus. Er war groß, dunkel, sonnengebräunt, sportlich und mit der lässigen Eleganz gekleidet, die viel kostete und doch nicht aufdringlich wirkte.
»Darf ich fragen, wo du warst?« fragte er eifersüchtig.
»Bei Dr. Norden. Bevor ich auf Reisen gehe, suche ich ihn immer auf. Er ist der beste Arzt, den es gibt.«
»Welch ein Kompliment! Sicher sieht er auch sehr gut aus.«
»Allerdings. Aber du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein, Klaus. Er ist mit einer Frau verheiratet, der ich nicht das Wasser reichen kann.«
»Das darfst du nicht sagen.«
»Du wirst Fee Norden möglicherweise kennenlernen, wenn sie zur Modenschau kommt, dann kannst du dich überzeugen.«
»Und werde feststellen, daß es keine Schönere als dich gibt! Aber du bist doch gesund, Biggi«, fügte er dann beiläufig hinzu.
»Ja, natürlich, nur manchmal wird mir alles zuviel. Diese Hetze zerrt an den Nerven. Und jetzt werde ich wieder sechs Wochen abwesend sein, und ich werde dich sehr vermissen.«
Das hatte sie noch nie gesagt. In seinen Augen blitzte es auf. »Was würdest du sagen, wenn ich dich nach Paris und London begleite?« fragte er.
»Erst London, dann Paris«, korrigierte sie ihn, aber dann sah sie ihn verwirrt an. »Du würdest mich begleiten?« fragte sie atemlos.
»An Urlaub ist ja sowieso nicht zu denken, wenn du so eingespannt bist, also könnte ich aufpassen auf dich und auch darauf, daß du mir