Was so fröhlich begann: Dr. Norden Extra 34 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Was ist denn heute für ein Tag, Wendy?« fragte Dr. Norden seine immer freundliche Arzthelferin. »Wieso?« fragte Wendy leicht irritiert zurück. »Es ist den ganzen Tag Mittwoch.« »Ich dachte eher daran, daß die Patientinnen durchweg so gut gelaunt sind.« »Das macht vielleicht die Faschingszeit, wenn ich selbst damit auch nichts am Hut habe. Aber jetzt wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf. Alle sind besonders nett. Es muß am Wetter liegen.« Es war ein glasklarer Wintertag, der Himmel blau, die Sonne schien, die Luft roch nach Schnee. »Hoffentlich ist es am Wochenende auch so, damit wir mal wieder Skifahren können«, sagte Dr. Norden. »Wenn man dem Wetterbericht glauben will, bleibt es kalt. Ich mag es so.« Ihm war es auch lieber so, als das naßkalte Matschwetter. Er sehnte sich auch nach einem Wochenende in den Bergen. Professor Deboer hatte ihm sein Häuschen am Schliersee angeboten, während er mit seiner Familie in Kalifornien weilte.
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Buchvorschau
Was so fröhlich begann - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 34 –
Was so fröhlich begann
Patricia Vandenberg
»Was ist denn heute für ein Tag, Wendy?« fragte Dr. Norden seine immer freundliche Arzthelferin.
»Wieso?« fragte Wendy leicht irritiert zurück. »Es ist den ganzen Tag Mittwoch.«
»Ich dachte eher daran, daß die Patientinnen durchweg so gut gelaunt sind.«
»Das macht vielleicht die Faschingszeit, wenn ich selbst damit auch nichts am Hut habe. Aber jetzt wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf. Alle sind besonders nett. Es muß am Wetter liegen.«
Es war ein glasklarer Wintertag, der Himmel blau, die Sonne schien, die Luft roch nach Schnee.
»Hoffentlich ist es am Wochenende auch so, damit wir mal wieder Skifahren können«, sagte Dr. Norden.
»Wenn man dem Wetterbericht glauben will, bleibt es kalt. Ich mag es so.«
Ihm war es auch lieber so, als das naßkalte Matschwetter. Er sehnte sich auch nach einem Wochenende in den Bergen. Professor Deboer hatte ihm sein Häuschen am Schliersee angeboten, während er mit seiner Familie in Kalifornien weilte.
Professor Deboer war ein berühmter Gehirnchirurg, der schon ein paar Patienten hatte helfen können, die Daniel Norden zu ihm geschickt hatte. Dafür hatte Daniel dann das Kompliment bekommen, daß es nur möglich gewesen war, weil er die richtige Diagnose so früh gestellt hatte. Es war auch ein menschlicher Kontakt zwischen ihnen gewachsen, obgleich Rudolf Deboer ein sehr reservierter Mensch war.
An diesem schönen Wintertag erschien Madlen Deboer, des Professors jüngere Schwester, in Dr. Nordens Praxis. Madlen Deboer war eine Lady, wie auch Wendy für sich bewundernd feststellte. Sie kam zum ersten Mal in die Praxis, auch Daniel Norden kannte sie nicht persönlich. Er wußte nur, daß den Professor ein besonders herzliches Verhältnis mit seiner Schwester verband.
Madlen Deboer war Ende Dreißig und geschieden. Sie hatte eine fast erwachsene Tochter. Ihren Mädchennamen hatte sie bei der Heirat beibehalten, und so war es einfach für sie, den Namen Wilden wegzulassen, nachdem ihre Ehe schon nach drei Jahren in die Brüche gegangen war.
Sie war schlank und ziemlich groß. Daniel konnte ihr direkt in die Augen blicken, als sie vor ihm stand. Es waren sehr schöne rehbraune Augen. Ihr Haar war blauschwarz, aber von silbernen Fäden durchzogen. Daniel erinnerte sich, daß Rudolf Deboer einmal erwähnt hatte, daß seine Mutter Spanierin gewesen sei. Madlen schien nach ihr zu geraten.
»Ich hoffe, daß nicht eine Erkrankung Sie zu mir führt, Frau Deboer«, sagte Daniel, denn krank sah sie wahrlich nicht aus.
»Nein, es betrifft nicht meine Gesundheit«, erklärte sie, »sondern die von meiner Schwägerin Mary. Sie will es vor Rudolf verheimlichen, daß sie schon längere Zeit Beschwerden mit der Speiseröhre hat. Ösophagus nennt man das wohl medizinisch. Ich muß gestehen, daß ich nicht gern mit Krankheiten zu tun habe. Es genügt, wenn ein engagierter Mediziner in der Familie ist. Mary ist ein Muster an Selbstbeherrschung. Ich glaube nicht, daß Rudolf die leiseste Ahnung von ihren Beschwerden hat. Aber ich weiß, daß mein Bruder Sie außerordentlich schätzt. So hoffe ich, daß Sie sie einmal gründlich untersuchen.«
»Das wird schwerlich möglich sein, solange sie in Amerika ist.«
»Sie rief mich gestern an. Sie kommt nächste Woche mit den Kindern zurück. Rudolf wird noch an verschiedenen Kliniken operieren. So ist es für Mary eine gute Gelegenheit, sich einmal Gewißheit zu verschaffen. Ich bitte Sie aber um volle Diskretion.«
»Das ist selbstverständlich. Ich bin natürlich gern bereit, Frau Deboer zu untersuchen.«
»Das habe ich gehofft. Und es wäre sehr nett, wenn Sie bei dieser Gelegenheit mal ein ernstes Wörtchen mit meiner Tochter sprechen würden. Sie ist siebzehn und nimmt die Pille. Ich mache mir Sorgen nach den neuesten Erkenntnissen. Ich bin nicht prüde, aber muß es denn sein, daß die jungen Leute schon so früh anfangen mit dem Sex. Von Liebe kann man da doch noch nicht reden. Ich war zwanzig, als ich geheiratet habe, und das war noch zu früh. Es konnte nicht gutgehen.«
»Manchmal geht’s gut. Man kann das nicht verallgemeinern. Immerhin ist es besser, wenn sie vernünftig sind und Verhütungsmittel nehmen, sonst kommt oft das große Zähneklappern, wenn es eine ungewollte Schwangerschaft gibt.«
Madlen seufzte. »Ich war der irrigen Meinung, Francesca sei ein Blümchen Rührmichnichtan. So kann sich auch eine Mutter täuschen, aber bisher hat sie wenigstens immer den selben Freund. Meine Nichte Gabriela ist ganz anders. Sie betet ihren großen Bruder an. Ihm kann keiner das Wasser reichen. Irgendwie ist das ja rührend, aber finden Sie es normal?«
»Ich kenne diese rührende Anhänglichkeit auch bei anderen Geschwistern. Gabriela ist gerade fünfzehn, soweit ich mich erinnere. Und Sandro hat sie immer behütet. Es wird sich noch ändern, wenn er sich verliebt.«
»Wird sie dann nicht schrecklich eifersüchtig sein?«
»Man muß abwarten.« Daniel gefiel es aber, daß sich Madlen nicht nur um ihre eigene Tochter sorgte, sondern auch um ihre Nichte.
»Vielleicht treffen wir uns alle auf dem Chrysanthemenball. Francesca ist Debütantin, aber sie war nur dazu bereit, weil Christopher auch dabei ist. Vielleicht ist Ihnen der Name von Regulin bekannt.«
Daniel Norden stutzte. »Das ist der Freund Ihrer Tochter? Ich denke, Sie sollten sich keine allzu großen Sorgen machen. Er ist ein anständiger Junge, ab und zu mein Patient, wenn er Sportverletzungen hat.«
»Bei Ihnen trifft sich anscheinend die halbe Welt«, lachte Madlen.
»Solange es keine Halbwelt ist«, gab Daniel humorvoll zurück. »Aber ich muß gestehen, daß ich nicht gern auf einen Ball gehe, denn unsere Kinder sind noch nicht flügge.«
»Sprechen Sie doch mal mit Ihrer Frau. Ich würde sie gern kennenlernen. Mary hat mir von ihr vorgeschwärmt…«
Erst nach einer noch recht ausgedehnten Unterhaltung verabschiedete sie sich und sagte mit einem charmanten Lächeln, daß er ihr die Zeit ruhig in Rechnung stellen könne.
»Ich verbringe das Wochenende mit meiner Familie im Haus Ihres Bruders am Schliersee, das müßte ich dann ja auch in Rechnung stellen«, erklärte er. »Wir sind also quitt.«
Sie zögerte. »Darf ich Sie noch ganz vertraulich fragen, was Sie von den Regulins halten?«
»Ganz ehrlich? Nun ja, ein bißchen sehr arrogant, aber sonst ganz solide Verhältnisse. Ich kenne ja nur Christopher. Seine Eltern gehen nicht zu einem Allgemeinmediziner.« Er lächelte dabei hintergründig.
Nun verabschiedete sich Madlen aber endgültig.
Als sie die Praxis verließ, war ihre Miene wieder so eisig, daß wohl niemand es gewagt hätte, sie anzusprechen. Und doch geschah es, als sie zu ihrem Wagen ging. Von der gegenüberliegenden Straßenseite kam ein hochgewachsener Mann herbeigeeilt. »Maddalena!« rief er staunend. Sie zuckte erschrocken zusammen, denn mit ihrem vollen Namen wurde sie schon lange nicht mehr angesprochen. Sie wußte auch gleich, wer dieser Mann war, aber sie wollte sich keine Blöße geben.
»Du bist es«, fuhr er freudig fort, »du bist es wirklich. Erinnerst du dich etwa nicht mehr an mich, an deinen alten Freund Julian?«
Sie konnte ihm nicht die kalte