Es war ein böses Intrigenspiel: Dr. Norden Bestseller 262 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Zwei Monate waren Dorthe Harling und Franzi Spar nun schon in Dr. Nordens Praxis tätig, und auch die skeptischsten alten Patienten, die auf Loni geschworen hatten, fanden nichts mehr auszusetzen. Dorthe mit ihrer Umsicht und Ruhe hatte sich rasch mit den Eigenheiten der Patienten vertraut gemacht. Franzi mit ihrem bescheidenen lieben Wesen erfuhr viel verständnisvolle Zuwendung, wenn sie manches nicht sofort begriff, denn mit den medizinischen Fachwörtern mußte sie sich auch noch befassen. Fleißig besuchte sie die Abendkurse. Ihr wurde nichts zuviel. Sie war immer mit Feuereifer bei der Sache, und man konnte sich nur freuen, wie gut sie sich entwickelte. Welch ein hübsches Mädchen sie war, wurde von Tag zu Tag deutlicher. Aber sie war sehr zurückhaltend und auch nicht für scherzhafte Andeutungen zu haben, die manche männliche Patienten doch machten. Dr. Norden wußte, daß diese es wirklich nicht ernst meinten, aber er freute sich dennoch, daß Franzi so konsequent blieb und sofort Grenzen zog.
Ja, Dr. Daniel Norden war wieder rundherum zufrieden, und die gute Loni, jetzt Frau Ruppert, freute sich, daß alles so gut klappte, da sie sich in ihrer neuen Rolle als Ehefrau und Mutter auch recht wohl fühlte. Eine Umstellung war es schon für sie gewesen, denn sie hatte schweren Herzens den liebgewordenen Arbeitsplatz aufgegeben, aber sie wurde reich entschädigt durch die Liebe, die ihr Hans Ruppert und seine Töchter Karin und Gitti entgegenbrachten.
Dorthe hatte inzwischen in der Praxis auch schon eine freudige Überraschung erleben können, denn eines Tages war eine junge Dame gekommen, die ihr
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Es war ein böses Intrigenspiel - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 262–
Es war ein böses Intrigenspiel
Patricia Vandenberg
Zwei Monate waren Dorthe Harling und Franzi Spar nun schon in Dr. Nordens Praxis tätig, und auch die skeptischsten alten Patienten, die auf Loni geschworen hatten, fanden nichts mehr auszusetzen. Dorthe mit ihrer Umsicht und Ruhe hatte sich rasch mit den Eigenheiten der Patienten vertraut gemacht. Franzi mit ihrem bescheidenen lieben Wesen erfuhr viel verständnisvolle Zuwendung, wenn sie manches nicht sofort begriff, denn mit den medizinischen Fachwörtern mußte sie sich auch noch befassen. Fleißig besuchte sie die Abendkurse. Ihr wurde nichts zuviel. Sie war immer mit Feuereifer bei der Sache, und man konnte sich nur freuen, wie gut sie sich entwickelte. Welch ein hübsches Mädchen sie war, wurde von Tag zu Tag deutlicher. Aber sie war sehr zurückhaltend und auch nicht für scherzhafte Andeutungen zu haben, die manche männliche Patienten doch machten. Dr. Norden wußte, daß diese es wirklich nicht ernst meinten, aber er freute sich dennoch, daß Franzi so konsequent blieb und sofort Grenzen zog.
Ja, Dr. Daniel Norden war wieder rundherum zufrieden, und die gute Loni, jetzt Frau Ruppert, freute sich, daß alles so gut klappte, da sie sich in ihrer neuen Rolle als Ehefrau und Mutter auch recht wohl fühlte. Eine Umstellung war es schon für sie gewesen, denn sie hatte schweren Herzens den liebgewordenen Arbeitsplatz aufgegeben, aber sie wurde reich entschädigt durch die Liebe, die ihr Hans Ruppert und seine Töchter Karin und Gitti entgegenbrachten.
Dorthe hatte inzwischen in der Praxis auch schon eine freudige Überraschung erleben können, denn eines Tages war eine junge Dame gekommen, die ihr wohlbekannt war. Sprachlos hatten sich beide angeschaut.
»Dorthe, du bist hier?« fragte die Jüngere.
»Doris, wo kommst du denn her?« rief Dorthe fast gleichzeitig aus. Und dann fielen sie sich in die Arme.
Doris von Goor, zwanzig Jahre alt, schlank und sehr apart, ein klassisch geschnittenes Gesicht, von dunklem Lockenhaar umgeben, sah Dorthe dann mit einem Blick an, der der Älteren durch und durch ging. Wunderschöne dunkle Augen hatte Doris.
»Du hast nichts mehr von dir hören lassen, warum nicht?« fragte sie stockend.
»Ich mußte Abstand gewinnen. Außerdem wußte ich nicht, wo du abgeblieben bist, und die früheren Bekannten wollte ich nicht fragen. Wenn ich allerdings gewußt hätte, daß du in München wohnst…«
»Erst ein paar Tage«, fiel ihr Doris ins Wort. »Und ich konnte ja auch nicht ahnen, daß du hier bist. Allerdings wollte ich mich bei Eugenie van der Hoven erkundigen, ob sie etwas von dir gehört hat.«
»Sie ist vor ein paar Monaten gestorben«, erklärte Dorthe. »Alexandra hat geheiratet, und ich lebe in ihrem Haus.«
»Und was machst du hier?«
»Ich arbeite als Arzthelferin, Sekretärin, und was ein Arzt sonst noch braucht. Assistiert werde ich von Franzi.«
Doris’ Augen verdunkelten sich noch mehr. »Hast du das wirklich nötig?« fragte sie leise.
»Nicht so sehr, es macht mir Spaß, Doris. Und was machst du?«
»Ich bin Auslandskorrespondentin in der Mertines-AG, und mein Verlobter ist dort als Diplomingenieur tätig. Es soll nur niemand wissen, daß ich mich seinetwegen nach München versetzen ließ.« Sie lächelte hintergründig. »Ich habe nämlich gesagt, daß ich hier eine alte Tante hätte, und aus diesem Grunde hat mich Dr. Jacobeit mitgenommen.«
»Nur aus diesem Grund?« fragte Dorthe unüberlegt.
»Was denkst du denn? Ich liebe Jürgen, und wir wollen bald heiraten. Und ich kann zufrieden sein, daß Jacobeit meine Kenntnisse schätzt. Du weißt ja, daß ich mittellos gewesen bin. Aber inzwischen habe ich mir schon eine Aussteuer zusammengespart«, fügte sie mit einem leisen Lachen hinzu. »Und Jürgen verdient auch gut. Wir möchten mal ein Häuschen haben, wenn wir verheiratet sind, und Kinder wünschen wir uns natürlich auch.«
»Das freut mich«, sagte Dorthe herzlich. »Entschuldige, Doris, aber ich habe zu tun. Können wir uns nicht abends treffen?«
»Aber gern. Du brauchst nur zu bestimmen. Trotzdem möchte ich gern Dr. Norden konsultieren. Er wurde mir empfohlen.«
»Aber du bist nicht angemeldet«, sagte Dorthe. »Heute sind die Termine schon vergeben.«
»Das wußte ich nicht, aber könntest du nicht mal ein Auge zudrücken, auch wenn ich nur eine ganz entfernte Verwandte bin?«
»Worum geht es denn?« fragte Dorthe.
»Um meine Hände, liebe Dorthe. Schau sie dir mal an. Sie schuppen sich, und mir wurde die Angst eingejagt, daß das eine Pilzerkrankung sein könnte.«
»Mir sieht es eher nach einer Allergie aus«, stellte Dorthe fest. »Aber mit Chemikalien kommst du doch nicht in Berührung.«
Da tat sich die Tür des Sprechzimmers auf, und Dr. Norden verabschiedete eine Patientin.
»Ist was, Dorthe?« fragte er.
»Das ist Doris von Goor, eine entfernte Verwandte, aber sie ist ganz zufällig in die Praxis gekommen«, erwiderte Dorthe hastig. »Wir haben uns lange nicht gesehen. Sie hat was an den Händen.«
»Dann werden wir doch gleich mal nachschauen«, sagte Dr. Norden. »Freut mich, daß es solche Zufälle gibt.«
Als Doris in seinem Sprechzimmer saß, fragte er: »Ist das wirklich ein Zufall?«
»Aber ja, ich hatte doch gar keine Ahnung, wo Dorthe abgeblieben ist. Wir haben uns wirklich ewig nicht gesehen. Ich habe sie vor sieben Jahren in Kapstadt besucht, als ich mit meinen Eltern dorthin reiste, weil sie sich dort niederlassen wollten. Sie entschieden sich aber für Kenia, und dort wurden sie zwei Jahre später Opfer einer Epidemie. Ich ging in Hamburg auf die Sprachenschule und wohnte bei einer Tante. Was Dorthe betrifft, ich weiß nicht, ob es ihr recht wäre, wenn ich über ihr Privatleben sprechen würde.«
»Ich weiß Bescheid«, erwiderte Dr. Norden. »Sie ist geschieden, die Tochter blieb beim Vater.«
»Dann stimmt das also«, sagte Doris beklommen. »Ich hatte geschrieben, aber ich bekam keine Antwort von Dorthe. Ich habe mich erkundigt und erfahren, daß sie Kapstadt schon vor der Scheidung verlassen hätte. Es paßt ganz und gar nicht zu ihr, daß sie ihre Tochter Harling überlassen hat.«
»Das Mädchen wollte es. Aber Dorthe wird Ihnen die Einzelheiten lieber selbst erzählen. Sie hat die Vergangenheit verkraftet.«
»Das ist wenigstens eine gute Nachricht«, sagte Doris leise. »Ich mag Dorthe sehr. Sie hätte einen besseren? Mann verdient.«
Dr. Norden betrachtete indessen Doris’ Hände. »Sie waschen sich zuviel«, stellte er fest. Doris sah ihn konsterniert an. »Aber ich muß doch saubere Hände haben.«
»Ich will auch nicht sagen, daß dies allein schuld ist. Es kommt eine Mangelerscheinung hinzu, und da müssen wir erst mal draufkommen, Frau von Goor.«
»Sie können ruhig Fräulein sagen« erwiderte sie. »Ich bin noch nicht verheiratet, und wenn es soweit ist, werde ich Frau Brodersen heißen.«
Sie ist reizend, dachte Dr. Norden, und sie hat sogar ein bißchen Ähnlichkeit mit Dorthe. So weit entfernt kann die Verwandtschaft nicht sein.
»Kommen Sie mit Kunststoff in Berührung?« fragte er.
»Die Mertines AG ist eine Kunststoffabrik«, erklärte Doris, »aber ich bin Auslandskorrespondentin.«
»In der Firma wird es aber viel Material aus Kunststoff geben«, meinte Dr. Norden.
»Selbstverständlich. Aber es ist alles sehr hübsch.«
»Und manche Menschen reagieren darauf ausgesprochen sauer, um es so zu sagen. Aber dafür gibt es auch Gründe, die in der Natur und Konstitution der Menschen zu suchen sind. Und man muß sie finden, um dagegen ankommen zu können.«
»Sie stimmen mich sehr nachdenklich, Herr Dr. Norden«, sagte Doris.
»Manche Menschen sind auch allergisch gegen andere Menschen oder gegen Tiere.«
Ihre Augen weiteten sich, und sie machte eine abwehrende Bewegung. »Sagen Sie nicht, daß ich gegen meine Pippa allergisch sein könnte«, sagte sie heiser. »Dann sollen sich lieber meine Hände schuppen, als daß ich sie hergeben würde.«
»Wer ist Pippa?« fragte er.
»Eine liebe Hundedame, nicht reinrassig, aber bildschön, und jeder fragt mich, welche seltene Rasse es wäre. Sie ist klug, und ich kann mit ihr reden, und sie mag Jürgen, das ist am wichtigsten, weil sie Männer sonst nicht mag.«
Dr. Norden lächelte. »Darauf sind Sie ganz sicher nicht allergisch«, erwiderte er. »Auch Menschen haben Instinkt, und wenn Sie allergisch auf Ihre Pippa wären, gäbe es eine natürliche Abwehrreaktion, wenn sie Ihnen zu nahe käme. Das würde der Hund auch spüren, und es käme kein enger Kontakt zustande.«
Doris sah Dr. Norden an. »Sie überzeugen mich«, sagte sie. »So hat es mir noch niemand erklärt. Also kann es vom Kunststoff kommen, aber sagen Sie bitte nicht, daß es
Jürgen ist, denn er hat ja so viel damit zu tun. Es ist sein Gebiet, als Diplomingenieur, er ist sogar ein Experte.«
»Aber Sie gehen ja nicht auf Abwehr, wenn Sie mit ihm zusammen sind«, sagte Dr. Norden schmunzelnd.
»Das bestimmt nicht«, erwiderte Doris lächelnd. »Er liebt mich auch trotz der Schuppen.«
»Also wird Ihnen Dorthe mal ein bißchen Blut abzapfen, und wir werden feststellen, was Ihnen an Abwehrstoffen fehlt.«
»Kann man das?« fragte Doris.
»Ja, das kann