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Im Sonnenwinkel 4 – Familienroman: Ein neues Leben mit Dorothee
Im Sonnenwinkel 9 – Familienroman: Das Findelkind von der Felsenburg
Im Sonnenwinkel 1 – Familienroman: Mutti – der Engel vom Sonnenwinkel
eBook-Reihen30 Titel

Im Sonnenwinkel

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Über diese Serie

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

  »Mami, darf ich dich was fragen?« Bambi flüsterte, weil ihre Mami auf der Liege unter dem Apfelbaum lag und die Augen geschlossen hatte. Wenn sie schlief, wollte Bambi sie nicht stören.


  Inge Auerbach lächelte. »Frag nur, Bambi.«


  »Was ist ein Mündel?«


  »Ein Mündel ist…«, Inge überlegte. »Wie soll ich dir das am besten erklären?«


  »Ist es so schwierig?« fragte Bambi.


  »Schwierig zu formulieren. Also, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat, bekommt es einen Vormund, und dessen Mündel ist es dann.«


  »So«, meinte Bambi, »ich verstehe das schon. Aber es ist schrecklich, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat.«


  »Ja, das ist schrecklich, mein Kleines.«


  »Das tut mir leid, und erst recht tut es mir leid, wenn das Kind das Mündel von Graf Ronneck ist, wo der doch sowieso sein ganzes Geld verjubelt.«


  Bambi sagte alles klar und deutlich. Inge verkniff sich ein Lachen, aber dann wurde sie nachdenklich.


  »Woher weißt du denn das?« fragte sie.


  »Bibi hat es uns erzählt. Der Graf Ronneck ist doch vor ein paar Wochen nach Australien geflogen, und nun kommt er bald mit seinem Mündel zurück. Kann man da auch Mündelkind sagen?«


  »Du kannst es, Bambi«, erwiderte Inge. »Mündel klingt dir wohl nicht so gut in den Ohren?«


  »Nein, gar nicht so gut, Mami. Das Mündelkind soll im Lauritzhof zur Schule gehen. Wohnen soll es da auch. Und der Graf Ronneck hat doch so einen schönen großen Pavillon mit vielen Zimmern. Er ist sicher kein guter Vormund. Da muß einem das Mündelkind leid tun.«


  »Warten wir erst einmal ab, mein Kleines. Schau, Graf Ronneck ist doch nicht verheiratet.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Jan. 2015
Im Sonnenwinkel 4 – Familienroman: Ein neues Leben mit Dorothee
Im Sonnenwinkel 9 – Familienroman: Das Findelkind von der Felsenburg
Im Sonnenwinkel 1 – Familienroman: Mutti – der Engel vom Sonnenwinkel

Titel in dieser Serie (35)

  • Im Sonnenwinkel 1 – Familienroman: Mutti – der Engel vom Sonnenwinkel

    1

    Im Sonnenwinkel 1 – Familienroman: Mutti – der Engel vom Sonnenwinkel
    Im Sonnenwinkel 1 – Familienroman: Mutti – der Engel vom Sonnenwinkel

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Wann sind wir denn nun endlich da, Mami?«, fragte Hannes seine Mutter recht missmutig. Inge Auerbach seufzte vernehmlich in sich hinein. Sie hatte auch nicht gedacht, dass sich die Fahrt so lang hinziehen würde. Schon gegen fünf Uhr morgens waren sie aufgebrochen, und sie hatte aus dem schweren Wagen herausgeholt, was nur möglich war in Anbetracht ihrer drei Kinder, die sie im Wagen hatte. »Es wird bestimmt schön im Sonnenwinkel«, zwitscherte Pamelas Stimmchen hoffnungsvoll. Die Vierjährige, die ein Adoptivkind war, was die Familie Auerbach längst vergessen hatte, legte ihr dunkles Köpfchen an die Schulter der achtzehnjährigen Schwester Henrike. »Papi hat doch gesagt, dass es schön dort ist«, betonte sie noch mal. »Wir werden es ja sehen, Bambi«, erwiderte die hübsche Henrike nachgiebig. Wie alle anderen liebte sie die kleine Schwester zärtlich. Aus der Bambina, wie sie das Baby genannt hatten, als es knapp einjährig nach dem plötzlichen Tod der Eltern zu ihnen kam, war Bambi geworden, ein bezauberndes, liebenswertes Kind, das zu ihnen gehörte, als wäre es nie anders gewesen. »Schön oder nicht schön«, meldete sich Hannes wieder, der Zwölfjährige, »mein Magen knurrt.« »Wir könnten doch in Hohenborn essen«, schlug Henrike vor, »einen Gasthof wird es in dem Nest doch wenigstens geben?«, meinte sie skeptisch. Weiß man's?

  • Im Sonnenwinkel 4 – Familienroman: Ein neues Leben mit Dorothee

    4

    Im Sonnenwinkel 4 – Familienroman: Ein neues Leben mit Dorothee
    Im Sonnenwinkel 4 – Familienroman: Ein neues Leben mit Dorothee

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Wie schon oft während der letzten Wochen studierte Dorothee Kilian aufmerksam die Stellenangebote in der großen Tageszeitung. Ab und zu kam ein Seufzer über ihre Lippen. Ja, Angebote gab es zur Genüge, aber immer wurden besondere Fachkenntnisse verlangt, die sie nicht besaß. Sie war gar nicht dazu gekommen, etwas zu lernen. Mit knapp zwanzig Jahren hatte sie den Piloten Peter Kilian geheiratet, ein Jahr später war Beate geboren worden, und nach fünfjähriger glücklicher Ehe wurde sie Witwe. Ein Jahr war sie nun schon allein mit ihrem Kind. Es war ein entsetzlicher Schicksalsschlag gewesen, als Peter mit seiner Maschine auf einem Transportflug nach Afrika abstürzte. Ein weiterer folgte, als seine Mutter, Beates geliebte Omi, durch einen Schlaganfall halbseitig gelähmt wurde. Der Krankenhausaufenthalt hatte einen beträchtlichen Teil der Lebensversicherung verschlungen, die Dorothee ausbezahlt bekam, aber die junge Frau hatte von ihrer Schwiegermutter so viel Liebe erfahren, dass sie zu jedem Opfer bereit war. Nun hatte Frau Kilian vor zwei Wochen ihre Augen für immer geschlossen, und was Dorothee von dem Geld noch geblieben war, wollte sie für ihr Töchterchen Beate anlegen. Sie musste einfach eine Stellung finden, um über die Runden zu kommen. Deprimiert schlug sie die letzte Seite der Zeitung auf. Zwei Kinder, ein und vier Jahre alt, suchen eine liebevolle, gewissenhafte und heitere Betreuerin, der es nichts ausmachen würde, in einer abgeschiedenen Gegend zu leben. Der Vater, Kunstmaler und Werbegraphiker, legt Wert auf eine gepflegte Häuslichkeit. Heirat jedoch ausgeschlossen. Beste Honorierung wird zugesichert. Das klang recht vielversprechend. Mit Kindern konnte sie umgehen, einen Haushalt ordentlich zu führen, hatte sie gelernt. Heiter? Ihr Gesicht überschattete sich.

  • Im Sonnenwinkel 9 – Familienroman: Das Findelkind von der Felsenburg

    9

    Im Sonnenwinkel 9 – Familienroman: Das Findelkind von der Felsenburg
    Im Sonnenwinkel 9 – Familienroman: Das Findelkind von der Felsenburg

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Ich kann nicht mehr, André«, schluchzte die junge Frau, »ich ertrage es einfach nicht! Ich weiß, du hast es gut gemeint, aber hier, wenn ich all diese Kinder sehe, wird es nur noch schlimmer!« Sie schrie es verzweifelt heraus. André Thorwald fürchtete, dass sie jeden Augenblick einen Nervenzusammenbruch bekommen würde. Mit hartem Griff umfasste er ihre Schultern und schüttelte sie. »Brenda, beruhige dich doch!«, stieß er heiser hervor. »Herrgott, wir können doch ein Kind adoptieren, wenn deine Seligkeit davon abhängt!« Mit einer heftigen Bewegung entzog sie sich dieser Umklammerung. Da ihr Gesicht fast Widerwillen ausdrückte, sanken seine Arme auch sofort herab. »Lass dich scheiden, André«, sagte sie tonlos. »Es ist das Beste.« »Das Beste? Ich will mich nicht scheiden lassen! Ich liebe dich, Brenda! Muss ich es dir jeden Tag ein paarmal versichern? Ich komme auch ohne Kinder aus. Finden wir uns mit den Tatsachen ab!«

  • Im Sonnenwinkel 3 – Familienroman: Das Kind vom Herrenhaus

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    Im Sonnenwinkel 3 – Familienroman: Das Kind vom Herrenhaus
    Im Sonnenwinkel 3 – Familienroman: Das Kind vom Herrenhaus

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Der Schnee rieselte in feinen Flocken auf die Erde und bedeckte die Häuser vom Sonnenwinkel mit einer weißen Schicht. Die alte Felsenburg ragte jetzt bei Weitem nicht mehr so drohend über dem Herrenhaus von Erlenried empor. Der Schnee hatte ihr eine kleine Haube aufgesetzt. So sah sie richtig gemütlich aus und passte viel besser zu dem Dorf, das sich um das Gut herum gebildet hatte. Aus einem hübschen Nebengebäude vom Herrenhaus hörte man das fröhliche Kinderlachen bis auf die Dorfstraße. Das ganze Haus duftete nach dem köstlichen Gebäck, das Teta mit unermüdlichem Enthusiasmus für die bevorstehende Adventszeit fabrizierte, als wolle sie den ganzen Ort damit versorgen. Nun, Abnehmer würden sich genug finden. Selbst Felix Münster schnupperte genüsslich, wenn er abends aus der Fabrik heimkam. Der November mit seinen trüben, nebligen und regnerischen Tagen neigte sich dem Ende entgegen. Die Zeit freudiger Erwartung nahte. »Es schneit, Teta, es schneit!« Mit einem Jubelschrei stürzte der kleine Manuel atemlos in die Küche. »Deswegen brauchst du mich nicht gleich über den Haufen zu rennen«, brummte sie gutmütig. Noch immer musste Teta staunen, wie sehr sich dieser stille, scheue Junge in den wenigen Wochen gemausert hatte. Seine Augen blitzten, seine Wangen glühten, und Teta, obgleich so sehr beschäftigt, kam nicht umhin, aus dem Fenster zu schauen. Fedrige weiße Flocken rieselten vom Himmel herab, setzten sich an die Scheiben und wurden zu bizarren Gebilden, bevor die Wärme, die aus der Küche kam, sie hinwegschmolz. »Warum bleiben sie nicht so schön, Teta?«, fragte Manuel bekümmert. »Sie sehen so sehr hübsch aus, wenn sie sich ans Fenster setzen.

  • Im Sonnenwinkel 2 – Familienroman: Sie blieben allein zurück

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    Im Sonnenwinkel 2 – Familienroman: Sie blieben allein zurück
    Im Sonnenwinkel 2 – Familienroman: Sie blieben allein zurück

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Ich habe mir das Zimmer ausgesucht«, schallte eine erboste Bubenstimme durch das Haus im Sonnenwinkel, in dem vor einer Stunde die neuen Besitzer eingetroffen waren. »Nein, ich habe es zuerst ausgesucht«, widersprach eine andere heftig. »Nonna, sag du es bitte Dirk, dass das mein Zimmer ist.« Nonna, so wurde Selina Minetti von ihren Enkeln gerufen, kam herbei, um den Streit zu schlichten. Mit sanfter, wohltönender Stimme, die ihre italienische Abstammung verriet, redete sie auf die Zwillinge ein. So ähnlich die beiden Jungen äußerlich auch waren, einer Meinung waren sie nur sehr selten. »Was sollen unsere neuen Nachbarn nur denken, wenn ihr so schreit?«, ermahnte sie die beiden. »Einen schönen Schreck werden sie bekommen.« »Sie haben ja auch einen Jungen«, beantwortete Claas die Frage seiner Großmutter. »Wir haben ihn schon gesehen. Hannes heißt er.« »Sie haben anscheinend noch mehr Kinder«, trompetete Dirk wieder in voller Lautstärke durch die Gegend. »Ich verstehe nicht, dass ihr nicht auch leise sprechen könnt«, erklärte Nonna sanft. »Muni hat Migräne.«

  • Im Sonnenwinkel 6 – Familienroman: Kein Platz für Susanne

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    Im Sonnenwinkel 6 – Familienroman: Kein Platz für Susanne
    Im Sonnenwinkel 6 – Familienroman: Kein Platz für Susanne

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Sorgfältig wickelte Petra Höllering die Gläser in Seidenpapier und verstaute sie in der schon fast vollen Kiste. Sie richtete sich auf, als eine Tür zuschlug. Als sie sich umwandte, lehnte ein schlankes junges Mädchen an der kahlen Wand. Ein spöttisches Lächeln gab dem hübschen Gesicht einen Ausdruck, der Petra frösteln ließ. »Immer fleißig, liebe Petra?«, sagte Dagmar Höllering, achtzehn Jahre jung und Ralf Höllerings Tochter aus erster Ehe, zu ihrer Stiefmutter. »Das Auspacken wird dann noch anstrengender, aber ihr habt es ja nicht anders gewollt.« »Möchtest du nicht deine Sachen selbst einpacken, Dagmar?«, fragte Petra gepresst. »Ich? Wie komme ich dazu!«, brauste das junge Mädchen auf. »Ich wollte ja nicht in dieses komische Erlenried. Warum zwingt ihr mich eigentlich, auch von hier fortzugehen, wo ich alle meine Freunde hab? Nicht einen Finger rühre ich! Jede Minute, die ich noch hier sein kann, koste ich aus!« Sie war schon draußen, bevor Petra noch etwas erwidern konnte. Mit lautem Knall flog die Haustür ins Schloss. Das Echo hallte von den kahlen Wänden wider. Petra sank erschöpft auf einen Stuhl und schlug die Hände vor ihr Gesicht.

  • Im Sonnenwinkel 7 – Familienroman: Wir gehören zusammen

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    Im Sonnenwinkel 7 – Familienroman: Wir gehören zusammen
    Im Sonnenwinkel 7 – Familienroman: Wir gehören zusammen

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Kitty Keller, trotz ihrer dreißig Lebensjahre knabenhaft aussehend, betrachtete ihre Freundin Claudia Reinhard nachdenklich. Diese lachte etwas gezwungen. »Mach es dir doch erst mal bequem und schau mich nicht so kritisch an«, sagte sie mit ihrer dunklen Stimme. Claudia Reinhard war ein sehr apartes und überaus weibliches Wesen. Weich waren die Züge ihres ovalen Gesichts, weich und träumerisch schimmerten die grauen Augen, die einen wirkungsvollen Kontrast zu ihrem blauschwarzen Haar bildeten. Kitty machte es sich bequem. »Nun erzähl mal, Claudia, wer dich eigentlich auf dieses Erlenried gebracht hat. Hier ist deine Welt doch am Gartenzaun zu Ende. Woher willst du Ideen für deine Geschichten nehmen?« »Woher habe ich sie früher genommen?« entgegnete Claudia belustigt. »Sehr abwechslungsreich war mein Leben bisher doch auch nicht. Hier gibt es eine Menge netter Kinder, und ich komme ihnen durch Kai und Bibi hautnah. Bleib ein paar Tage hier, dann wirst du sehen, daß es gar nicht so langweilig ist, wie du annimmst. Ich bin Dr. Rückert jedenfalls sehr dankbar, daß er mir zu diesem Haus verholfen hat. Es war ein glücklicher Zufall, daß der Käufer von seinem Vertrag zurückgetreten ist.« »Und warum ist er wohl zurückgetreten?« fragte Kitty.

  • Im Sonnenwinkel 10 – Familienroman: Er wusste nichts von seinem Kind

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    Im Sonnenwinkel 10 – Familienroman: Er wusste nichts von seinem Kind
    Im Sonnenwinkel 10 – Familienroman: Er wusste nichts von seinem Kind

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Zögernd öffnete Stefanie Fanchon den Brief, der mit der Morgenpost gekommen war. Eine halbe Stunde lag er schon vor ihr auf dem Tisch, und immer wieder hatte sie auf den Absender gestarrt. »Rechtsanwalt Dr. Herbert Wilkens«, stand da. Sie hatte den Namen nie gehört, aber die Tatsache, einen Brief von einem Rechtsanwalt zu bekommen, erschreckte sie. Ein kleiner Finger tippte auf ihre Hand. Er war ein bisschen klebrig. »Warum machst du den Brief nicht auf, Mami?«, fragte ihr Söhnchen. »Ich wollte ihn ja gerade aufmachen, Nikki«, murmelte sie. »Na, dann mach doch schon, damit wir endlich Fritzi abholen können«, drängte der Knirps. Du lieber Himmel, an Fritzi – damit war ihre jüngere Schwester Friederike gemeint – hatte sie gar nicht mehr gedacht. Jetzt hieß es, sich zu beeilen, wenn sie noch rechtzeitig zum Bahnhof kommen wollte. Ungeöffnet wanderte der Brief in ihre Handtasche. Das störte den kleinen Nikki jetzt allerdings wenig, denn er war schon voller Erwartung, was seine junge Tante von ihrer Reise zu berichten hatte. Er ließ es auch geduldig über sich ergehen, dass seine Mami ihm Gesicht und Hände wusch, und wenig später knatterte der schon recht altersschwache Wagen davon. »Wenn Fritzi nun Lehrerin wird in dem Ort … Wie heißt er doch, Mami?«

  • Im Sonnenwinkel 44 – Familienroman: Ein Kind und keine Heimat

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    Im Sonnenwinkel 44 – Familienroman: Ein Kind und keine Heimat
    Im Sonnenwinkel 44 – Familienroman: Ein Kind und keine Heimat

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Noch vor ein paar Jahren hatte das Waisenhaus »Sankt Florian« vor den Toren der Stadt gelegen, umgeben von Wiesen und Feldern. Manche Kinder konnten sich noch genau daran erinnern. Aber dann war eine moderne Wohnsiedlung gebaut worden, die immer mehr wuchs und bald auch den Blick auf das Birkenwäldchen verdeckte. Das hatte vor allem dem jetzt fünfjährigen Mario weh getan, der so gern vom Fenster aus dort hinübergeschaut hatte. Das zarte Grün der Birken hatte ihm besonders gut gefallen, und wenn der Wind die biegsamen Stämme wiegte, hatte er dagesessen und geträumt, dass eine gute Fee eines Tages von dort kommen und ihn aus dem Heim fortholen würde. Ein Gutes hatte die Siedlung, wenn auch nicht für Mario, aber manche der Menschen, die dort wohnten, begannen sich für das Waisenhaus zu interessieren und auch für manches Kind, das dadurch ein richtiges Zuhause fand. Für Mario hatte dies keine Geltung. Über ihn sahen sie hinweg. Er war ein gar zu schmächtiges Bürschchen für seine Jahre und nicht besonders hübsch. Wenigstens konnte man nicht gleich auf den ersten Blick feststellen, wie schön die dunklen Augen waren und wie lieb sein Lächeln. Und zuerst schauten diese Menschen immer nach dem Äußeren. Mario hegte solche Gedanken nicht. Er war zu jung dazu. Es zog ihm nur das Herz zusammen, wenn eines nach dem anderen von den Kindern, die auch er mochte, weggeholt wurde. Er fragte nicht nach dem Warum. Fragen hatte keinen Sinn, denn solche Fragen überhörten die Betreuerinnen, die zwar gerecht, aber auch streng waren und sich dazu nicht

  • Im Sonnenwinkel 42 – Familienroman: Veilchen für Veronica

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    Im Sonnenwinkel 42 – Familienroman: Veilchen für Veronica
    Im Sonnenwinkel 42 – Familienroman: Veilchen für Veronica

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Veronica Hellwege sah den Arzt, der ihr eben mit nüchternen Worten eröffnet hatte, dass sie ihren rechten Arm nie mehr voll gebrauchen könnte, entsetzt an. »Ich bin Pianistin, Herr Doktor«, sagte sie bebend. Dr. Berger musterte sie jetzt mit mehr Interesse. Er hatte erst gestern die Vertretung des Chefarztes des Hohenborner Krankenhauses übernommen und sah Veronica zum ersten Mal. »Es tut mir sehr leid, gnädiges Fräulein«, äußerte er verlegen, und dabei überlegte er, dass der Chefarzt sich wohl davor gedrückt hatte, ihr selbst diese Eröffnung zu machen. »Es könnte immerhin sein, dass der Arm mit der Zeit wieder kräftiger wird. Der Bruch ist soweit gut verheilt«, schwächte er seine erste Bemerkung ab. Veronica senkte den Kopf. Was nützte das. Sie musste Geld verdienen, sehr dringend sogar, sonst würde ihr am Ende nichts weiter übrigbleiben, als ihr Elternhaus am Sternsee zu verkaufen. Der Unterhalt des großen Anwesens war zu kostspielig, und ihr Musikstudium hatte einen großen Teil ihres Barvermögens aufgezehrt. Niedergeschlagen trat sie den Heimweg an. Sie dachte jetzt nicht nur an sich, sondern auch an das treue Hausmeisterehepaar Paul und Ottilie Muhr. Was sollte aus ihnen werden? Viele Jahre waren sie bei ihren Eltern angestellt gewesen. Jetzt waren sie in dem Alter, wo ein Fremder sie kaum noch übernehmen wurde. Veronica hatte sich um nichts kümmern können und fühlte sich den Anforderungen, die jetzt an sie gestellt wurden, auch nicht gewachsen. Wer konnte ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen? Wem konnte sie vertrauen, nachdem sie von Robert Harrer so schmählich enttäuscht worden war? Jetzt nur nicht auch

  • Im Sonnenwinkel 45 – Familienroman: Junges Herz auf Umwegen

    45

    Im Sonnenwinkel 45 – Familienroman: Junges Herz auf Umwegen
    Im Sonnenwinkel 45 – Familienroman: Junges Herz auf Umwegen

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Felix Münster, der Chef der Münster-Werke, war kein Freund von großen Parties, doch manchmal war es einfach nicht zu umgehen, dass er seine zahlreichen Geschäftsfreunde nach Hohenborn einladen musste. Die Einweihung eines neuen Fabriktrakts bot dazu einen Anlass. Allerdings hatte ihm seine hübsche Frau Sandra ordentlich zureden müssen. Sandra fand es ganz amüsant, ab und zu andere Gesichter zu sehen, obwohl sie sich in ihrem schönen Haus auf dem Sonnenhügel von Erlenried recht wohl fühlte. Dort empfingen sie auch nur die engsten Freunde. Felix hätte ganz energisch protestiert, wenn sein Heim der Schauplatz eines großes Festes gewesen wäre. Er war am liebsten allein mit Sandra und den Kindern, dem siebenjährigen Manuel und den achtzehn Monate jungen Zwillingen, die ihre Namen nach den Eltern bekommen hatten, aber nur Flipp und Flapp genannt wurden. Sandra hatte ihrem Mann die Vorbereitungen für dieses Fest abgenommen, die Einladungen verschickt, das kalte Büfett zusammengestellt und eine Tanzkapelle engagiert. Ihr Mann war diesbezüglich schwer ansprechbar. »Wenn ich mir vorstelle, wie viel Männer wieder mit dir tanzen werden, kommt mir jetzt schon die Galle hoch«, sagte er brummig, als Sandra verkündete, dass nun eigentlich nichts mehr schiefgehen könnte. »Sie werden ja nichts von mir abbeißen«, erklärte sie lachend. »Wenn ich mir vorstelle, wie viel Damen darauf brennen, mit dir tanzen zu dürfen, werde ich eifersüchtig.« »Du hast es gerade nötig.« Er zog ihren Kopf zu sich herab, da er faul im Sessel lehnte, und küsste sie. »Mir tut es leid, dass der alte Röttgen nicht kommen kann«, fuhr er fort, nachdem er den

  • Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein

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    Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein
    Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Professor Jürgen Strasser stieg aus seinem Wagen und ging durch den Gar­ten auf sein Haus zu. Am Rand des Swimmingpools saß sein vier­zehnjähri­ger Sohn und aß einen Apfel. »Hallo, Chris, na, wie steht's?«, fragte Jürgen Strasser. »Totales Chaos«, erwiderte Christian unwillig. »Überall ist man im Weg.« »Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen«, sagte Jürgen Strasser lächelnd. »Reise«, brummte Christian, »was ist das schon für eine Reise. Nicht mal drei­hundert Kilometer, und anders als bei uns sieht es da bestimmt auch nicht aus. Warum dann dieser Wirbel?« Jürgen Strasser gab keine Antwort, denn seine Frau erschien in der Terras­sentür. Simone sah müde aus. Ihre großen dunklen Augen waren umschattet, das lange Haar hatte sie zu einem Pferde­schwanz zurückgebunden. »Du bist ja schon da«, sagte sie spöt­tisch. »Was für ein Wunder.« Christians Miene verfinsterte sich, und er verschwand hinter den Büschen. Jürgen Strasser sah seine Frau unsicher an. »Was habe ich dir eigentlich getan?«, fragte er heiser und ging ein paar Schritte auf sie zu. Sie warf ihm nur einen langen Blick zu, drehte sich um und ging wieder ins Haus. »Also, mein Koffer ist gepackt«, sagte die achtzehnjährige Heidi. Auch ihre Miene war dabei nicht fröhlich. »Ach, da bist du ja, Paps«, fuhr sie gleichmütig fort. »Heute mal keine Überstunden?« Es klang anzüglich, und das noch ju­gendliche und sehr interessante Gesicht von Professor Strasser verdüsterte sich. »Ferienstimmung herrscht ja nicht gerade«, stellte er fest. »Ich bin froh, wenn wir erst weiter sind.« Simone schaute ihn finster an. »Wirklich?«, fragte Simone gereizt. Darauf verschwand er wortlos in sei­nem Zimmer. »Ein bisschen netter könntest du schon zu

  • Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes

    5

    Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes
    Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Es war nun bald so weit, dass in der Siedlung Erlenried das erste Haus bezogen werden konnte. Das Gerüst wurde abgebaut. Weiß getüncht stand es da, hellbraun gebeizt waren die Holzverschalungen und der Balkon an der Westseite. Vor der Terrasse breitete sich das Grundstück aus, allerdings noch recht wild aussehend. »Richtig hübsch ist es, nicht wahr, Hannes?«, meinte Bambi zu ihrem Bruder, der alles sehr genau und skeptisch betrachtete. »Das Haus ist in Ordnung«, erklärte er, »dafür hat Onkel Carlo ja gesorgt, aber der Garten …, du liebe Güte, das wird noch eine Zeit dauern, bis das Gras wächst, und eine Masse Arbeit werden sie noch haben.« »Es macht Spaß, einen Garten anzulegen«, stellte Bambi fest. »Opa macht das sehr gern.« »Ob die, die da einziehen, es auch gern machen?«, überlegte er. »Ich bin sehr gespannt, was das für Leute sind.« »Baumbach heißen sie und haben zwei Kinder«, erzählte Bambi eifrig, »Papi hat es mir gesagt.« »Und Abteilungsleiter in der Fabrik ist er, ich weiß schon! Aber ob sie auch nett sind? Da müssen wir uns überraschen lassen.« »Übermorgen ziehen sie ein.

  • Im Sonnenwinkel 8 – Familienroman: Hochzeit im Sonnenwinkel

    8

    Im Sonnenwinkel 8 – Familienroman: Hochzeit im Sonnenwinkel
    Im Sonnenwinkel 8 – Familienroman: Hochzeit im Sonnenwinkel

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Wird es ein Glück von Dauer sein? Überall grünte und blühte es, und wieder standen vor einem Haus Möbelwagen. Inge Auerbach kam mit ihrem Töchterchen Bambi von den Allvoerdens, wo heute der siebente Geburtstag der kleinen Bibi gefeiert wurde. Die anderen Kinder waren schon früher abgeholt worden, aber Claudia Allvoerden unterhielt sich gern noch ein wenig mit Inge Auerbach, der nicht mehr ganz jungen, aber doch noch sehr jugendlichen Professorenfrau, für die es keine unlösbaren Probleme zu geben schien, obgleich sie Mutter von vier Kindern war, von denen zwei schon erwachsen waren. Die fast neunzehnjährige Henrike stand vor dem Abitur und auch vor ihrer Hochzeit mit dem jungen Studienrat Dr. Fabian Rückert. Die bildhübsche Henrike war ebenso hilfsbereit und beliebt wie ihre noch immer schöne Mutter. Sie hatte auch heute die Kinderschar betreut und blieb auf Bibis Drängen noch zum Abendessen. Aber Bambi fielen bald die Äuglein zu. Nun, einen Blick in den fast leeren Möbelwagen und auf das Haus konnten sie immer noch riskieren. Sie entdeckten auch sogleich einen etwa vierjährigen Jungen, der mit einem weißen Kätzchen spielte. »Geh doch endlich aus dem Weg, Tim!«, schallte eine herrische Frauenstimme bis auf die Straße. »Die Packer müssen fertig werden. Ja, vielleicht könnten Sie sich jetzt mal ein wenig beeilen!«, mahnte sie den alten Mann, der gerade einen Sessel hereintrug. Bambi sah die Dame für einen Augenblick. Sie war groß, schlank und hatte rötliches Haar. Eigentlich bezeichnete Bambi weibliche Wesen, die so laut und unfreundlich redeten, nicht als Damen, und gegen rötliches oder rotes Haar hatte sie sogar eine Abneigung. Aber da es ein Baron war, der in dieses Haus einzog, musste man die Rotblonde wohl als Dame bezeichnen.

  • Im Sonnenwinkel 50 – Familienroman: Florian - ein Lausbub mit Herz

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    Im Sonnenwinkel 50 – Familienroman: Florian - ein Lausbub mit Herz
    Im Sonnenwinkel 50 – Familienroman: Florian - ein Lausbub mit Herz

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Florian, nimm endlich mal das Kaugummi aus dem Mund!«, ermahnte die junge Lehrerin Marion Kugler den Jungen, der vor ihr in der ersten Bank saß. Florian schien das zu überhören. Marion Kugler seufzte in sich hinein. An sich hatte sie den lebhaften kleinen Burschen gern, wenn er manchmal auch heftig den Unterricht störte. Aber er war ein so intelligentes Kind, dass sie dies großzügig übersehen hatte. Seit einiger Zeit aber war Florian nicht mehr lebhaft, sondern nur noch gleichgültig, und seine Leistungen hatten beträchtlich nachgelassen. Ich muss ihn mir einmal vorknöpfen, dachte Marion. Am besten wird es sein, wenn ich mal mit seinem Vater spreche. Aber hatte der vielbeschäftigte Schallplattenproduzent Bernd Waldenhoff Zeit dafür? Na, dann werde ich die Mutter anrufen, dachte Marion, als Florian keine Anstalten machte, das Kaugummi herauszunehmen. Ein paar Kinder kicherten. Sie fanden es natürlich toll, dass Florian sich nicht irritieren ließ. Sie ahnten ja nicht, was hinter seiner Stirn vor sich ging. Sollen sie mich ruhig in ein Internat stecken, dachte er. Ich werde es ihnen schon zeigen! Trotzig richtete er nun seinen Blick auf die junge Lehrerin. Es läutete, die Schulzeit war beendet. Lärmend stoben die Kinder aus dem Klassenzimmer, aber Florian hatte es nicht sehr eilig. Er trottete langsam davon. Marion hielt ihn zurück. »Was ist eigentlich los mit dir, Florian?«, fragte sie. »Nichts!«, stieß er hervor. In seinen Augen war ein ganz seltsamer Ausdruck, der sie nachdenklich stimmte. Er riss sich los und stürmte grußlos davon. Auch das war sie von ihm nicht gewohnt. Ein paar Minuten später rief sie schon Florians Mutter an. Sie

  • Im Sonnenwinkel 46 – Familienroman: Nur Liebe trocknet Kindertränen

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    Im Sonnenwinkel 46 – Familienroman: Nur Liebe trocknet Kindertränen
    Im Sonnenwinkel 46 – Familienroman: Nur Liebe trocknet Kindertränen

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Hannes Auerbach saß ächzend und stöhnend über einem Hausaufsatz. Schon vor einer Stunde hatte er sich mit mürrischer Miene in sein Zimmer zurückgezogen und seiner Familie erklärt, dass man ihn nicht stören solle. Jetzt lagen annähernd zehn Blätter zusammengeknüllt im Papierkorb, und er hatte noch nichts zustande gebracht. Aufsätze waren Hannes ein Gräuel. Viel lieber machte er einen Bericht oder eine Bildbeschreibung. An Phantasie mangelte es ihm einfach. Die hatte seine kleine Schwester Bambi dafür umso mehr. So war er gar nicht böse, als sie sich nun doch durch die Tür schob. Fürsorglich auf sein Wohl bedacht, wollte sie ihm wenigstens ein Stück frisch gebackenen Zwetschgenkuchen bringen. »Was stöhnste denn so, Hannes?«, fragte sie. »Ich komme nicht weiter«, äußerte er brummig und labte sich an dem Kuchen. »Bist wirklich ein Schatz, Bambilein.« Sie hatte es sehr gern, wenn er so zärtlich mit ihr redete. Liebevoll tätschelte sie ihm die Wange. »Warum kommst du nicht weiter, Hannes?«, fragte sie. »Was musst du denn schreiben?« »Über ein Übel unserer Zeit. Über Kontaktarmut«, erwiderte er. »Das verstehst du ja noch gar nicht.« Hannes war gut doppelt so alt wie Bambi und bereits Schüler der zehnten Klasse, während Bambi gerade das erste Jahr zur Schule ging. Aber so ganz selbstverständlich nahm sie es doch nicht hin, dass sie etwas nicht verstehen sollte. »Wenn du mir erklärst, was Kontaktarmut ist, verstehe ich es auch«, sagte sie. »Was ist es denn?« »Wenn die Leute aneinander vorbeilaufen, wenn sie nicht miteinander reden können und gleichgültig gegen ihre Umwelt sind.« »Und warum schreibst du das nicht?«, fragte sie naiv. »Man

  • Im Sonnenwinkel 22 – Familienroman: Vergiss die traurigen Stunden

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    Im Sonnenwinkel 22 – Familienroman: Vergiss die traurigen Stunden
    Im Sonnenwinkel 22 – Familienroman: Vergiss die traurigen Stunden

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Es war dunkel, als die schlanke junge Frau die Bahnhofshalle verließ. Sie hatte gewartet, bis diese sich völlig geleert hatte, bevor sie ins Freie trat. Es kehrte schon wieder Stille ein auf dem Bahnhofsplatz von Hohenborn. Ein letztes Auto fuhr eben weg. Ein Taxi war weit und breit nicht zu sehen. Es war nicht viel anders als früher, vor zehn Jahren, als ein junges Mädchen die Reise in die weite Welt antrat. Wenigstens hier, in der Umgebung des Bahnhofs. Aber es hatte sich doch manches in Hohenborn verändert, wie sie, die sich als Fremde fühlte, feststellen konnte. Auf dem Marktplatz, den sie nach zehn Minuten erreichte, sah es ganz anders aus. Das Hotel »Zur Post« war nicht wiederzuerkennen. Die Fassade, einst verwittert und grau, wirkte direkt vornehm. Die neuen Geschäfte, die Lokale, dies alles war jener jungen Frau unbekannt, und sie hoffte, daß auch sie niemand erkennen würde. Sie betrat die Halle des Hotels »Zur Post.« Ein weicher Teppichboden, bequeme Sessel, schöne Vorhänge, alles sehr gediegen, nicht billig. Doch da, an der Rezeption, ein junges Mädchen, ein Gesicht, das sie kannte, oder das Ebenbild eines andern Gesichts, das jetzt viel älter sein mußte, zehn Jahre älter! Es kostete sie dennoch Überwindung, näher zu treten, und wäre sie nicht zu müde gewesen, wäre sie wieder umgekehrt. »Kann ich bitte ein Zimmer haben?« fragte sie mit wohlklingender Stimme. Zwei helle Augen musterten sie rasch und forschend.

  • Im Sonnenwinkel 49 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck

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    Im Sonnenwinkel 49 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck
    Im Sonnenwinkel 49 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Mami, darf ich dich was fragen?« Bambi flüsterte, weil ihre Mami auf der Liege unter dem Apfelbaum lag und die Augen geschlossen hatte. Wenn sie schlief, wollte Bambi sie nicht stören. Inge Auerbach lächelte. »Frag nur, Bambi.« »Was ist ein Mündel?« »Ein Mündel ist…«, Inge überlegte. »Wie soll ich dir das am besten erklären?« »Ist es so schwierig?« fragte Bambi. »Schwierig zu formulieren. Also, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat, bekommt es einen Vormund, und dessen Mündel ist es dann.« »So«, meinte Bambi, »ich verstehe das schon. Aber es ist schrecklich, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat.« »Ja, das ist schrecklich, mein Kleines.« »Das tut mir leid, und erst recht tut es mir leid, wenn das Kind das Mündel von Graf Ronneck ist, wo der doch sowieso sein ganzes Geld verjubelt.« Bambi sagte alles klar und deutlich. Inge verkniff sich ein Lachen, aber dann wurde sie nachdenklich. »Woher weißt du denn das?« fragte sie. »Bibi hat es uns erzählt. Der Graf Ronneck ist doch vor ein paar Wochen nach Australien geflogen, und nun kommt er bald mit seinem Mündel zurück. Kann man da auch Mündelkind sagen?« »Du kannst es, Bambi«, erwiderte Inge. »Mündel klingt dir wohl nicht so gut in den Ohren?« »Nein, gar nicht so gut, Mami. Das Mündelkind soll im Lauritzhof zur Schule gehen. Wohnen soll es da auch. Und der Graf Ronneck hat doch so einen schönen großen Pavillon mit vielen Zimmern. Er ist sicher kein guter Vormund. Da muß einem das Mündelkind leid tun.« »Warten wir erst einmal ab, mein Kleines. Schau, Graf Ronneck ist doch nicht verheiratet.

  • Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?

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    Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?
    Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Heute wird es etwas später werden, Sandra«, sagte Felix Münster zu seiner Frau. »Das trifft sich gut, dann brauche ich mich nicht so zu beeilen«, erwiderte Sandra Münster erleichtert. »Wieso? Was hast du vor?« Ein wenig eifersüchtig war Felix Münster immer noch, und Sandra wusste das. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich Tante Gisela besuchen muss«, erklärte sie. »Da unsere liebe Tante nun mal wieder einige Monate hier lebt, muss ich mich auch ein bisschen um sie kümmern. Es geht ihr anscheinend gar nicht gut. Die Kinder nehme ich übrigens mit, das wird sie aufmuntern.« »Jetzt könnte sie doch ihre eigenen Enkel mal bei sich haben«, bemerkte Felix. »Ich finde diesen Familienzwist höchst überflüssig, das weißt du ja.« »Tante Gisela hat am meisten darunter gelitten«, sagte Sandra nachdenklich. »Na, das will ich dahingestellt sein lassen. Wenn eine junge Frau mit zwei Kindern allein zurückbleibt, die sie allein ernähren muss, ist sie wohl noch mehr zu bedauern.« Mehr sagte er nicht. Er gab seiner Frau einen Abschiedskuss, denn er musste in seine Fabrik fahren. Gisela Baronin Dalmasse war Sandras Patin. Sie stammte aus der Hohenborner Gegend. Ihre Eltern hatten hier einen großen Besitz gehabt, von dem ihr allerdings nur ein hübsches Landhaus geblieben war, das sie mehr aus Sentimentalität behalten hatte. Sie hatte mit ihrem Mann auf Castel Mariano in Südtirol gelebt, ob glücklich oder nicht, hatte man lange nicht gewusst. Ganz glücklich schien sie jedenfalls nie gewesen zu sein, wie Sandra hatte feststellen können, als Gräfin Gisela bald nach dem Tod ihres Mannes an den Sternsee gekommen

  • Im Sonnenwinkel 47 – Familienroman: Das Kind aus erster Ehe

    47

    Im Sonnenwinkel 47 – Familienroman: Das Kind aus erster Ehe
    Im Sonnenwinkel 47 – Familienroman: Das Kind aus erster Ehe

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Es war eine herrliche Frühlingsnacht mit samtblauem Himmel und vielen Sternen. So recht geschaffen für Verliebte, und Holger von Gandolf war bis über beide Ohren verliebt. »Nanette«, flüsterte er und umschloß das erglühende Gesicht mit seinen Händen, »willst du meine Frau werden?« Sie konnte es nicht glauben. Es war wie ein Traum, viel zu schön, um wahr zu sein. Aber auch Holger von Gandolf war wie in einem Traum gefangen. Was er niemals für möglich gehalten hatte, war geschehen. Er hatte in Nanette Hollweg die große Liebe seines Lebens gefunden. Und als sie nun ihr »Ja« hauchte, vergaß er die leisen Zweifel, ob sie nicht doch zu jung für ihn wäre. Erst vier Wochen war es her, daß Holger die junge Dolmetscherin anläßlich einer Tagung kennengelernt hatte. Es war bei beiden die berühmte Liebe auf den ersten Blick gewesen, aber niemals hätte Nanette es für möglich gehalten, daß er ihr einen Heiratsantrag machen würde, denn sie kannte seine tragische Vergangenheit. Ihre Freundin Dolly hatte sie ihr ausführlich erzählt. Holger von Gandolf, sechsunddreißig Jahre, ebenso bekannt als Verfasser historischer Dokumentationen wie auch als Turnierreiter, war schon einmal verheiratet gewesen und hatte aus dieser Ehe einen achtjährigen Sohn. Seine Frau, ebenfalls eine Pferdenärrin, war bei einer Fuchsjagd so unglücklich gestürzt, daß sie nach monatelangem Leiden gestorben war. Holger von Gandolf hatte sich damals vom Reitsport und auch vom gesellschaftlichen Leben zurückgezogen. Er lebte jetzt mit seinem Sohn und dessen Kinderfrau in seinem Elternhaus am Sternsee. Dolly war bestens informiert, denn sie war schon lange mit Eric Stenberg befreundet,

  • Im Sonnenwinkel 48 – Familienroman: Erste Begegnung mit der Liebe

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    Im Sonnenwinkel 48 – Familienroman: Erste Begegnung mit der Liebe
    Im Sonnenwinkel 48 – Familienroman: Erste Begegnung mit der Liebe

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Wie spät ist es genau, Mami?«, fragte Bambi Auerbach. »Halb drei«, erwiderte Inge Auerbach geduldig, obgleich sich diese Fragen seit zwei Uhr in kurzen Abständen wiederholten. »Ihr kommt schon zur rechten Zeit zum Zirkus. Die Karten haben wir doch schon.« In Hohenborn gastierte ein Wanderzirkus, und schon seit Tagen wartete Bambi voller Aufregung auf die erste Vorstellung. »Eine halbe Stunde vorher brauchen wir auch nicht da zu sein«, sagte Hannes. »Gott, was wird es da schon zu sehen geben. Versäumen werden wir bestimmt nichts.« »Das sagst du«, meinte Bambi. »Aber was können die armen Leute denn dafür, dass sie nicht so viele Tiere haben. Sie sind arm. Ein bisschen müssen wir sie unterstützen. Das sagt Mami auch. Und ein großer Zirkus kommt nicht nach Hohenborn.« »Das ist ja das Kreuz«, brummte Hannes. »Da kommt ja Manuel. Dann können wir starten, damit du nur ja nichts verpasst.« »Magst du nicht mit uns gehen?«, fragte Bambi betrübt. »Klar gehe ich mit, das ist doch abgemacht. Nun sei doch nicht gleich böse, Bambi.« »Ich bin nicht böse, ich bin traurig, wenn du gar keinen Spaß hast«, sagte Bambi. »Wollen wir doch erst mal sehen, ob du Spaß hast, Kleine«, meinte Hannes. Er fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Es behagte ihm nicht so recht, Kindermädchen bei den Kleineren zu spielen. Er fürchtete auch ein wenig den Spott seiner Klassenkameraden, von denen wahrscheinlich auch einige im Zirkus sein würden. Lieber wäre es ihm schon gewesen, seine Mutter wäre mit den Kindern gegangen, aber sie war beim Zahnarzt angemeldet, und das war wichtiger,

  • Im Sonnenwinkel 52 – Familienroman: Ihr ganzes Glück war nur ihr Kind

    52

    Im Sonnenwinkel 52 – Familienroman: Ihr ganzes Glück war nur ihr Kind
    Im Sonnenwinkel 52 – Familienroman: Ihr ganzes Glück war nur ihr Kind

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Angela Rösch blickte auf die Uhr. Es war schon weit nach Mitternacht. Ihr Mann war noch immer nicht daheim, obgleich das Konzert doch spätestens seit elf Uhr zu Ende war und er mit dem Wagen nur zehn Minuten bis zu ihrer Wohnung zu fahren hatte. Das war nun schon das vierte Mal innerhalb der letzten zwei Wochen. Angela ahnte schon den Grund. Eine Unmutsfalte erschien auf ihrer glatten Stirn. Sollte sie sich das bieten lassen? Sie dachte nicht daran. Sie war fest entschlossen, ihm gehörig die Meinung zu sagen. Sollte das verflixte siebente Jahr ihrer Ehe auch für sie eine Wendung bringen? Sie wollte es nicht begreifen. Sie waren doch immer glücklich gewesen, und langweilig konnte es bei ihnen gar nicht werden, da Wolfgang als Konzertmeister häufig auf Reisen war. Ob er ihr aber immer treu war? Sie war davon überzeugt gewesen, denn bis vor vierzehn Tagen hatte sie keinerlei Grund zur Klage gehabt. Und dann hatte er diese Elke Wiedinger getroffen, seine Jugendfreundin, die ein paar Monate zuvor ihren Mann verloren hatte. Unbefangen hatte er Angela von diesem Wiedersehen erzählt, und sie hatte Elke sogar zu sich zum Abendessen eingeladen. Ja, sie war voller Mitgefühl gewesen, obgleich Elke wahrhaftig nicht wie eine trauernde Witwe aussah. »Wir müssen uns ein bisschen um sie kümmern«, hatte Wolfgang gesagt. »Es wäre nett, wenn ihr Freundinnen würdet.« Pustekuchen, dachte Angela jetzt. Eine schöne Freundschaft wäre das. Sie will mir meinen Mann wegschnappen. Aber ich werde es ihm zeigen, und er wird sich wundern! Wenn er in den nächsten zehn Minuten

  • Im Sonnenwinkel 53 – Familienroman: Wer sagt mir, wer ich bin?

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    Im Sonnenwinkel 53 – Familienroman: Wer sagt mir, wer ich bin?
    Im Sonnenwinkel 53 – Familienroman: Wer sagt mir, wer ich bin?

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »So leid es mir für Sie tut, Frau Ranke, aber Ihre Geschwister müssen vorerst in einem Heim untergebracht werden«, sagte die grauhaarige Fürsorgerin zu dem jungen Mädchen. »Sie sind berufstätig und können sich tagsüber nicht um die Kinder kümmern, sie brauchen aber ihre Ordnung.« »Aber vormittags können sie doch im Kindergarten sein, und vielleicht macht man auch eine Ausnahme und …«, sie unterbrach sich, denn in der Tür erschien ein kleiner Junge. »Sie soll weggehen«, sagte er trotzig. »Du sollst nicht wieder weinen, Irmela.« »Geh noch ein Weilchen hinaus, Andy«, sagte Irmela mit aller Beherrschung. »Frau Göllner will uns ja nicht trennen.« Nein, Frau Göllner wollte das nicht, aber sie hatte ihre Pflicht zu erfüllen. Ihr tat dieses tapfere junge Mädchen leid, das so verzweifelt darum kämpfte, die beiden kleinen Geschwister, die ihre Stiefgeschwister waren, bei sich zu behalten. »Du darfst aber nicht weinen, Irmela«, sagte der Junge wieder. »Uschi weint nämlich auch schon wieder.« »Tröste sie. Ich komme gleich zu euch«, versprach Irmela. »Bitte, haben Sie doch Verständnis«, sagte Irmela flehend, als Andy die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte. »Meine Tante lebt in guten Verhältnissen. Sie wird sich bestimmt melden.« »Aber sie hat sich noch nicht gemeldet und ist auch nicht zur Beerdigung gekommen«, sagte Frau Göllner. »Man vertraut manchmal zu sehr auf Verwandte. Wir werden dafür sorgen, dass die Kinder in ein gutes Heim kommen. Sie sind noch nicht mündig, und der Vater der Kinder ist unauffindbar. Sie wissen das alles.« Bitterkeit erfüllte Irmela. Ja, sie wusste das alles, aber solange ihre Mutter schwer krank war,

  • Im Sonnenwinkel 55 – Familienroman: Die Kinder vom Lauritzhof

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    Im Sonnenwinkel 55 – Familienroman: Die Kinder vom Lauritzhof
    Im Sonnenwinkel 55 – Familienroman: Die Kinder vom Lauritzhof

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Ich hätte eigentlich Hunger, Daddy«, sagte Vivi, als an der Autobahn eine Raststätte in Sicht kam. Philipp von Malten wusste, dass seine Tochter keinen Hunger hatte und nur das Beisammensein mit ihm noch ausdehnen wollte. Die Pfingstferien waren zu Ende. Sie hatten wunderschöne Tage in den Schweizer Bergen verlebt. Nun musste Vivi zurück ins Internat. Sie war gern auf dem Lauritzhof, aber noch lieber war sie halt mit ihrem Daddy beisammen, an dem sie mit inniger Liebe hing. Leider hatte der vielbeschäftigte Fernsehautor wenig Zeit für seine vierzehnjährige Tochter, und mit ihrer Tante Hella verstand sich Vivi gar nicht. Hella, die Schwester von Philipp von Maltens verstorbener Frau, hatte ganz bestimmte Vorstellungen von der Kindererziehung, aber ein heranwachsendes Mädchen, das dazu noch von Jahr zu Jahr hübscher wurde, verstand sie gar nicht zu nehmen. Die Spannungen waren immer größer geworden, und so war Vivi einverstanden gewesen, als sie vor einem halben Jahr auf den Lauritzhof kam. Vivi war immer ein friedfertiges Kind gewesen, und jetzt wurde sie ein sanfter träumerischer Teenager, in keiner Weise störrisch oder aufsässig. Tante Hellas Nörgeleien entsprangen der eigenen Unzufriedenheit der Mittdreißigerin, die krampfhaft aber erfolglos einen Mann gesucht hatte. Philipp war jetzt ganz froh, dass sich das Verhältnis mehr und mehr lockerte und er nicht mehr ständig zu hören brauchte, dass Hella seiner Tochter die besten Lebensjahre geopfert hätte. Natürlich auch ihm, denn insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass er sie in Anbetracht ihrer Verdienste heiraten würde. Daran hatte er allerdings nicht einen Augenblick gedacht. Die Ehe mit Birgit war nicht unglücklich gewesen,

  • Im Sonnenwinkel 57 – Familienroman: Tante Denise muß bei mir bleiben

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    Im Sonnenwinkel 57 – Familienroman: Tante Denise muß bei mir bleiben
    Im Sonnenwinkel 57 – Familienroman: Tante Denise muß bei mir bleiben

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Niemand hätte vermutet, dass Clarissa Doermer und Denise Dornberg Schwestern waren, denn weniger ähnlich konnten sich solche innerlich und äußerlich nicht sein. Clarissa, kapriziös, stets nach der neuesten Mode gekleidet, überschlank und immer in Eile, spielte nervös mit ihren blonden Haarsträhnen, die sie weniger der Natur, als einem sehr geschickten Friseur verdankte, nachdem sie einen Wortschwall über die vier Jahre jüngere Denise ergossen hatte. »Du musst mir einfach helfen«, sagte sie herrisch. »Ich muss gar nichts«, erklärte Denise dagegen energisch. Sie war mittelgroß, zierlich, hatte braunes Haar und trug vorwiegend sportliche Kleidung. Da sie an diesem Tag ihren Urlaub antreten wollte, hatte sie blaue Jeans und einen leichten Pulli an. »Und da willst du sagen, dass du Jerry liebst«, schleuderte Clarissa ihrer Schwester ins Gesicht. Es ging um ihren sechsjährigen Sohn Jerry, aber nicht nur um ihn. Sonst wäre Denise nicht so abweisend gewesen. »Ich liebe ihn«, erklärte Denise, »und er tut mir leid, weil seine Mutter für alle Zeit hat, nur nicht für ihren Sohn.« Clarissas Augen verengten sich. »Du weißt genau, wie sehr mein Beruf mich in Anspruch nimmt. Komm nicht mit diesen lächerlichen Vorwürfen.« Denise verschränkte die Arme über der Brust. »Du solltest einen anderen Ton anschlagen, wenn du etwas von mir willst, Clarissa«, sagte sie kühl. »Ich habe auch einen anstrengenden Beruf und Anspruch auf einen Urlaub. Ich habe mich bereit erklärt, Jerry mitzunehmen, aber ich lasse mich nicht kommandieren, wohin die Reise gehen soll. Du hast doch für die Familie deines Mannes nie etwas übrig gehabt. Und ich kenne keinen von ihnen.« »Aber du

  • Im Sonnenwinkel 56 – Familienroman: Biggi braucht Liebe

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    Im Sonnenwinkel 56 – Familienroman: Biggi braucht Liebe
    Im Sonnenwinkel 56 – Familienroman: Biggi braucht Liebe

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Schau mal, Biggi, das schöne Haus dort ist das Storchennest«, sagte Dr. Rückert zu dem kleinen blonden Mädchen, das still auf dem Rücksitz seines Wagens kauerte und traurig vor sich hin starrte. »Will nicht hin, will zu meiner Omi«, flüsterte die Kleine mit zitterndem Stimmchen. »Zu meiner lieben Omi will ich.« Wie sollte man diesem kleinen, erst vierjährigen Kind begreiflich machen, dass Omi gestorben war und dass es nun ganz allein auf der Welt stand? Nicht allein, tröstete sich Dr. Rückert. Im Storchennest wird auch Biggi sich einleben und das finden, was sie so nötig brauchte. »Omi bleibt nicht im Himmel«, flüsterte Biggi. »Sie hat nur mal einen Ausflug gemacht. Ihr gefällt es da bestimmt nicht so gut, wenn ich nicht da bin. Meine Omi hat mich lieb.« Ja, Frau Losch hatte ihre kleine Enkelin über alles geliebt, und manchmal hatte sich Dr. Rückert, der sie lange behandelt hatte, gewundert, woher sie die Kraft nahm, so lange durchzuhalten. Aber einmal war diese Kraft dann zu Ende gewesen, genau heute Morgen um neun Uhr. Und Biggi Mottal musste vorerst im Waisenhaus Storchennest untergebracht werden, bis man vielleicht Adoptiveltern für sie finden würde. Ein wahrhaft hartes Schicksal hatte diese Frau erleiden müssen. Einstmals sehr vermögend, war sie aus der Heimat vertrieben worden. Ihre Tochter Brigitte hatte dann einen jungen Arzt geheiratet, der nach Afrika ging, um schneller eine Existenz schaffen zu können. Brigitte wollte ihm später folgen, wenn sie ihren Kursus als Krankenpflegerin beendet hatte, um ihren Mann dann unterstützen zu können. Es war alles ganz anders gekommen. Bei

  • Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?

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    Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?
    Im Sonnenwinkel 51 – Familienroman: Warum nahmst du mir mein Kind?

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. »Heute wird es etwas später werden, Sandra«, sagte Felix Münster zu seiner Frau. »Das trifft sich gut, dann brauche ich mich nicht so zu beeilen«, erwiderte Sandra Münster erleichtert. »Wieso? Was hast du vor?« Ein wenig eifersüchtig war Felix Münster immer noch, und Sandra wusste das. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich Tante Gisela besuchen muss«, erklärte sie. »Da unsere liebe Tante nun mal wieder einige Monate hier lebt, muss ich mich auch ein bisschen um sie kümmern. Es geht ihr anscheinend gar nicht gut. Die Kinder nehme ich übrigens mit, das wird sie aufmuntern.« »Jetzt könnte sie doch ihre eigenen Enkel mal bei sich haben«, bemerkte Felix. »Ich finde diesen Familienzwist höchst überflüssig, das weißt du ja.« »Tante Gisela hat am meisten darunter gelitten«, sagte Sandra nachdenklich. »Na, das will ich dahingestellt sein lassen. Wenn eine junge Frau mit zwei Kindern allein zurückbleibt, die sie allein ernähren muss, ist sie wohl noch mehr zu bedauern.« Mehr sagte er nicht. Er gab seiner Frau einen Abschiedskuss, denn er musste in seine Fabrik fahren. Gisela Baronin Dalmasse war Sandras Patin. Sie stammte aus der Hohenborner Gegend. Ihre Eltern hatten hier einen großen Besitz gehabt, von dem ihr allerdings nur ein hübsches Landhaus geblieben war, das sie mehr aus Sentimentalität behalten hatte. Sie hatte mit ihrem Mann auf Castel Mariano in Südtirol gelebt, ob glücklich oder nicht, hatte man lange nicht gewusst. Ganz glücklich schien sie jedenfalls nie gewesen zu sein, wie Sandra hatte feststellen können, als Gräfin Gisela bald nach dem Tod ihres Mannes an den Sternsee gekommen

  • Im Sonnenwinkel 54 – Familienroman: Ein Kind irrt durch die Welt

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    Im Sonnenwinkel 54 – Familienroman: Ein Kind irrt durch die Welt
    Im Sonnenwinkel 54 – Familienroman: Ein Kind irrt durch die Welt

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Sissy saß auf dem Fensterbrett, und ein kleiner weißer Spitz kuschelte sich eng an sie. Der Regen klatschte an die Scheiben, die lange nicht geputzt worden waren. »Jetzt können wir wenigstens wieder durchgucken, Albert«, sagte sie. »Schön dreckig waren die Fenster.« Es mochte einen Fremden seltsam anmuten, dass ein kleiner Spitz den Namen Albert bekommen hatte, aber damit hatte es seine eigene Bewandtnis. Onkel Arndt hatte ihr das Hundchen zum Geburtstag geschenkt. Da hatte es noch keinen Namen gehabt, und zu der Zeit war Sissys Vater auch schon sehr krank gewesen. Die Pflegerin, die ihn betreute – Schwester Hermine –, hatte sich ziemlich aufgeregt, dass nun auch noch ein Hund ins Haus kam. »Albert doch nicht so herum!«, hatte sie gesagt, und darum hatte Sissy dann den kleinen weißen Spitz Albert genannt. Sie fand das lustig. Sie war ein kleines Mädchen und begriff nicht, dass ihr Vater nie mehr gesund werden würde. Sie war glücklich, dass Onkel Arndt da war, dass er mit ihr lachte und ihr ein lebendiges Spielzeug geschenkt hatte, denn Sissy war sehr viel sich selbst überlassen. Spielkameraden hatte sie nicht. Das Haus, in dem sie mit dem Vater, Dr. Werner Rechberg und dessen jüngerem Bruder Arndt lebte, war zu einsam gelegen. Eine ganze Zeit war Lene bei ihnen gewesen, die auch schon ziemlich alt war, aber eines Tages war sie fortgefahren und nicht wiedergekommen. Niemand hatte Sissy gesagt, dass Lene gestorben war, denn da war Dr. Werner Rechberg selbst schon ein vom Tod gezeichneter Mann. Er wollte es seiner kleinen Tochter,

  • Im Sonnenwinkel 62 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck

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    Im Sonnenwinkel 62 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck
    Im Sonnenwinkel 62 – Familienroman: Das Mündel des Grafen Ronneck

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.   »Mami, darf ich dich was fragen?« Bambi flüsterte, weil ihre Mami auf der Liege unter dem Apfelbaum lag und die Augen geschlossen hatte. Wenn sie schlief, wollte Bambi sie nicht stören.   Inge Auerbach lächelte. »Frag nur, Bambi.«   »Was ist ein Mündel?«   »Ein Mündel ist…«, Inge überlegte. »Wie soll ich dir das am besten erklären?«   »Ist es so schwierig?« fragte Bambi.   »Schwierig zu formulieren. Also, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat, bekommt es einen Vormund, und dessen Mündel ist es dann.«   »So«, meinte Bambi, »ich verstehe das schon. Aber es ist schrecklich, wenn ein Kind keine Eltern mehr hat.«   »Ja, das ist schrecklich, mein Kleines.«   »Das tut mir leid, und erst recht tut es mir leid, wenn das Kind das Mündel von Graf Ronneck ist, wo der doch sowieso sein ganzes Geld verjubelt.«   Bambi sagte alles klar und deutlich. Inge verkniff sich ein Lachen, aber dann wurde sie nachdenklich.   »Woher weißt du denn das?« fragte sie.   »Bibi hat es uns erzählt. Der Graf Ronneck ist doch vor ein paar Wochen nach Australien geflogen, und nun kommt er bald mit seinem Mündel zurück. Kann man da auch Mündelkind sagen?«   »Du kannst es, Bambi«, erwiderte Inge. »Mündel klingt dir wohl nicht so gut in den Ohren?«   »Nein, gar nicht so gut, Mami. Das Mündelkind soll im Lauritzhof zur Schule gehen. Wohnen soll es da auch. Und der Graf Ronneck hat doch so einen schönen großen Pavillon mit vielen Zimmern. Er ist sicher kein guter Vormund. Da muß einem das Mündelkind leid tun.«   »Warten wir erst einmal ab, mein Kleines. Schau, Graf Ronneck ist doch nicht verheiratet.

  • Im Sonnenwinkel 60 – Familienroman: Die sich nach Liebe sehnen

    60

    Im Sonnenwinkel 60 – Familienroman: Die sich nach Liebe sehnen
    Im Sonnenwinkel 60 – Familienroman: Die sich nach Liebe sehnen

    Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Schrilles Läuten verkündete das Ende der Schulstunde, setzte zugleich den Schlusspunkt hinter diesen Vormittag. Es war ein Viertel nach zwölf Uhr, und vor dem Gymnasium der Stadt Hohenborn herrschte bald wilder Trubel. Hannes Auerbach war einer der ersten, die aus dem Schulgebäude stürmten. Er und seine Freunde hatten es immer mächtig eilig, denn bevor der Bus zum Sonnenwinkel abfuhr, wurde erst noch die Eisdiele aufgesucht. Verblüfft blieb Hannes stehen, als eine wohlvertraute Stimme seinen Namen rief. Seine bildhübsche Schwester stand vor ihm, die junge Frau des Studienrates Dr. Fabian Rückert. »Was machst du denn hier, Ricky?«, fragte Hannes verwirrt. »Ich möchte meinen Mann abholen, wenn es gestattet ist«, erwiderte Ricky schelmisch. »Du hast es wohl eilig?« »So eilig nun auch wieder nicht«, erwiderte Hannes, obgleich seine Freunde schon nach ihm riefen. »Weiß Fabian, dass du wartest, oder soll ich ihm Bescheid sagen?« »Da kommt er ja schon«, sagte Ricky. Ja, da kam er, der junge Dr. Rückert, Schwarm aller Mädchen des Gymnasiums, was auch durchaus verständlich war, denn er war ein sehr attraktiver Mann. Es hatte schon immer gewisse Probleme aufgeworfen, auch damals, als Ricky noch seine Schülerin gewesen war, aber wer wollte es ihm verdenken, dass er sich Hals über Kopf in das bezaubernde Töchterlein des Professor Auerbach verliebt hatte, der das schöne Haus im Sonnenwinkel kaufte, als Ricky gerade das letzte Schuljahr begann. Ricky hatte ihr Abitur gemacht, obgleich sie dann schon heimlich mit Fabian verlobt war, und gleich nach dem Schulabschluss war geheiratet worden. Nun waren sie schon Eltern eines entzückenden kleinen Sohnes, und Ricky erwartete ihr

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