Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein
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Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
Professor Jürgen Strasser stieg aus seinem Wagen und ging durch den Garten auf sein Haus zu. Am Rand des Swimmingpools saß sein vierzehnjähriger Sohn und aß einen Apfel.
»Hallo, Chris, na, wie steht's?«, fragte Jürgen Strasser.
»Totales Chaos«, erwiderte Christian unwillig. »Überall ist man im Weg.«
»Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen«, sagte Jürgen Strasser lächelnd.
»Reise«, brummte Christian, »was ist das schon für eine Reise. Nicht mal dreihundert Kilometer, und anders als bei uns sieht es da bestimmt auch nicht aus. Warum dann dieser Wirbel?«
Jürgen Strasser gab keine Antwort, denn seine Frau erschien in der Terrassentür.
Simone sah müde aus. Ihre großen dunklen Augen waren umschattet, das lange Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.
»Du bist ja schon da«, sagte sie spöttisch. »Was für ein Wunder.«
Christians Miene verfinsterte sich, und er verschwand hinter den Büschen. Jürgen Strasser sah seine Frau unsicher an.
»Was habe ich dir eigentlich getan?«, fragte er heiser und ging ein paar Schritte auf sie zu.
Sie warf ihm nur einen langen Blick zu, drehte sich um und ging wieder ins Haus.
»Also, mein Koffer ist gepackt«, sagte die achtzehnjährige Heidi. Auch ihre Miene war dabei nicht fröhlich.
»Ach, da bist du ja, Paps«, fuhr sie gleichmütig fort. »Heute mal keine Überstunden?«
Es klang anzüglich, und das noch jugendliche und sehr interessante Gesicht von Professor Strasser verdüsterte sich.
»Ferienstimmung herrscht ja nicht gerade«, stellte er fest. »Ich bin froh, wenn wir erst weiter sind.«
Simone schaute ihn finster an.
»Wirklich?«, fragte Simone gereizt.
Darauf verschwand er wortlos in seinem Zimmer.
»Ein bisschen netter könntest du schon zu
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Rezensionen für Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman
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Buchvorschau
Im Sonnenwinkel 43 – Familienroman - Patricia Vandenberg
Im Sonnenwinkel
– 43 –
Es ist nicht leicht, berühmt zu sein
Simones Leben soll sich grundlegend ändern
Patricia Vandenberg
Professor Jürgen Strasser stieg aus seinem Wagen und ging durch den Garten auf sein Haus zu. Am Rand des Swimmingpools saß sein vierzehnjähriger Sohn und aß einen Apfel.
»Hallo, Chris, na, wie steht’s?«, fragte Jürgen Strasser.
»Totales Chaos«, erwiderte Christian unwillig. »Überall ist man im Weg.«
»Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen«, sagte Jürgen Strasser lächelnd.
»Reise«, brummte Christian, »was ist das schon für eine Reise. Nicht mal dreihundert Kilometer, und anders als bei uns sieht es da bestimmt auch nicht aus. Warum dann dieser Wirbel?«
Jürgen Strasser gab keine Antwort, denn seine Frau erschien in der Terrassentür.
Simone sah müde aus. Ihre großen dunklen Augen waren umschattet, das lange Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.
»Du bist ja schon da«, sagte sie spöttisch. »Was für ein Wunder.«
Christians Miene verfinsterte sich, und er verschwand hinter den Büschen. Jürgen Strasser sah seine Frau unsicher an.
»Was habe ich dir eigentlich getan?«, fragte er heiser und ging ein paar Schritte auf sie zu.
Sie warf ihm nur einen langen Blick zu, drehte sich um und ging wieder ins Haus.
»Also, mein Koffer ist gepackt«, sagte die achtzehnjährige Heidi. Auch ihre Miene war dabei nicht fröhlich.
»Ach, da bist du ja, Paps«, fuhr sie gleichmütig fort. »Heute mal keine Überstunden?«
Es klang anzüglich, und das noch jugendliche und sehr interessante Gesicht von Professor Strasser verdüsterte sich.
»Ferienstimmung herrscht ja nicht gerade«, stellte er fest. »Ich bin froh, wenn wir erst weiter sind.«
Simone schaute ihn finster an.
»Wirklich?«, fragte Simone gereizt.
Darauf verschwand er wortlos in seinem Zimmer.
»Ein bisschen netter könntest du schon zu Paps sein«, sagte Heidi. »Ich gehe jetzt noch mal weg.«
»Wohin?«, fragte Simone.
»In die Eisdiele. Unsere Clique ist auch nicht erbaut, dass ich aufs Land verschoben werde.«
»Eure Clique, wenn ich das schon höre«, murmelte Simone.
Die Tochter schüttelte unwillig den Kopf.
»Kennenlernen müsstest du sie halt mal, Mami, dann würdest du nicht mehr meckern«, meinte Heidi. »Aber du verschanzt dich in deinen vier Wänden, guckst nicht aus der Wäsche und versagst dir jede Abwechslung, weil unser Professor ein Arbeitstier ist. Also, tschüs, bis nachher.«
Wenn es nur die Arbeit wäre, die ihn beansprucht, dachte Simone deprimiert. Aber da gab es seit einiger Zeit noch einen anderen Grund, der ihn immer häufiger von zu Hause fernhielt. Simone war nicht davon zu überzeugen, dass der Urlaub im Sonnenwinkel eine Entspannung bringen würde. Sie kannte sich selbst nicht mehr. So plötzlich hatte sich vor ein paar Wochen ihr Familienleben verändert. Die Harmonie war dahin. Und das schlimmste an allem war, dass sie mit Jürgen nicht mehr so sprechen konnte wie früher, bevor es diese Vivian Bergmeister gab. Anfangs hatte Jürgen erwähnt, dass er in ihr eine ungewöhnlich begabte Studentin hätte, und dass es die reinste Freude sei, auch noch ehrgeizige und pflichtbewusste junge Menschen im Hörsaal zu haben. Aber dann hatte er immer seltener von Vivian gesprochen, und später war er sogar verlegen geworden, wenn Simone nach Vivian fragte.
Simone war achtunddreißig und noch immer eine sehr aparte Frau. Sie und Jürgen waren zwanzig Jahre verheiratet und hatten eine glückliche Ehe geführt. Sie liebten sich und ihre Kinder. Simone hatte nie einen Zweifel daran gehegt, dass es immer so bleiben würde, nachdem die Unkenrufe verstummt waren, dass sie viel zu jung für eine Ehe gewesen wäre.
In ihre Gedankengänge hinein läutete das Telefon. Geistesabwesend nahm sie den Hörer ab. Eine weibliche Stimme meldete sich. Vivian Bergmeister! Höflich fragte sie, ob sie Jürgen sprechen könne. Einfach Jürgen! Simone gab es einen Schlag. Sie war keiner Antwort fähig, aber ihr Mann stand schon im Zimmer.
Sie legte den Hörer auf das Tischchen. »Für dich«, brachte sie mühsam hervor, dann ging sie, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, aus dem Zimmer.
Simone hastete die Treppe empor. Sie war noch nicht fertig mit dem Packen. Mechanisch legte sie die Kleidungsstücke in den Koffer, mit ihren Gedanken weit entfernt. Kann ich bitte Jürgen sprechen, dröhnte es in ihren Ohren. So weit war es also schon. Warum wollte er dann überhaupt noch mit ihnen verreisen. Um den Auerbachs im Sonnenwinkel ein unverändert harmonisches Familienleben zu demonstrieren? Es dauerte einige Zeit, bis sie die Schritte ihres Mannes die Treppe heraufkommen hörte. Sie hob nicht den Kopf, als er eintrat.
Einen Augenblick blieb er unschlüssig an der Tür stehen.
»Kann ich dir helfen?«, fragte er mit gepresster Stimme. Simone gab keine Antwort. Als er dann aber auch schwieg, gingen ihre Nerven durch.
»Du solltest besser mit ihr verreisen«, sagte sie zornerfüllt.
»Können wir nicht mal vernünftig reden, Mone?«, fragte Jürgen.
»Vernünftig?«, fragte sie aggressiv. »Könnte ich bitte Jürgen sprechen«, äffte sie dann Vivian nach. »Sehr aufschlussreich, findest du nicht?«
»Nimm das doch nicht so tragisch«, sagte er. »Du weißt doch, wie die jungen Leute heutzutage sind.«
»Und ich weiß auch, wie schnell alte Esel sich aufs Glatteis begeben«, schleuderte sie ihm ins Gesicht.
»Dieser Ton passt nicht zu dir«, sagte er unwillig, aber mit aller Beherrschung.
»Es ist nicht schmeichelhaft, wenn man die Wahrheit gesagt bekommt«, fuhr Simone wütend fort. »Lass mich jetzt in Ruhe. Wenn ich Inge Auerbach nicht so gern hätte, würde ich überhaupt nicht fahren.«
»Du siehst alles falsch, Simone«, versuchte er einzulenken. »Mit Vivian verbinden mich doch nur gemeinsame Interessen.«
»Und unsere Ehe wird wohl nur noch von den Kindern zusammengehalten«, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
Eine Zeit war Schweigen zwischen ihnen, dann begann er: »Du bist nervös. Ein Tapetenwechsel wird uns guttun. Wir werden bestimmt Zeit finden, ein klärendes Gespräch zu führen, Simone. Wo ist eigentlich Heidi?«, fragte er dann.
»Sie geht auch ihre eigenen Wege«, sagte Simone mit tränenerstickter Stimme.
Vielleicht wäre alles gut gewesen, wenn er sie jetzt in die Arme genommen hätte, aber das tat Jürgen Strasser nicht.
*
Heidi hatte nicht gelogen. Sie hatte sich mit ihrer »Clique« getroffen. Es waren ein halbes Dutzend junger Leute, doch eigentlich war sie nur wegen Bill gekommen. Bill Hope war ein junger Amerikaner, Student der Medizin im achten Semester, und ein junger Mann, den man durchaus auch seinen Eltern vorzeigen konnte. Was Heidi bisher daran gehindert hatte, war die Spannung, die in der Familie herrschte.
Für Heidi war Bill nicht nur ein Freund. Sie war verliebt bis über beide Ohren in den schlaksigen, großen Jungen mit den humorvollen Augen, der sie auch der tristesten Stimmung entreißen konnte. Doch heute war auch Bill bekümmert.
»Drei Wochen sind eine lange Zeit, Heidi«, sagte er. Sein Deutsch war perfekt. Man merkte ihm kaum den Ausländer an.
»Kannst mich ja mal besuchen«, sagte Heidi, bemüht, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Ich werde dich auch vermissen«, fügte sie bebend hinzu.
Sein schmales Gesicht war ernst, seine sonst so lustigen Augen blickten nachdenklich.
»Gehen wir noch ein Stück?«, fragte er. »Ich möchte gern mit dir allein sein.«
Sie gingen und wurden mit großem Hallo verabschiedet. Die anzüglichen Bemerkungen, die aber durchaus nicht böse gemeint waren, hörten sie nicht mehr.
»Und wenn dir nun ein anderer begegnet?«, fragte Bill sehr direkt.
»Was machst du dir für Gedanken. Das wird bestimmt nicht der Fall sein, Bill«, flüsterte Heidi. Ihre Hand stahl sich in seine, und so gingen sie weiter.
»Wenn ich nur schon fertig wäre mit dem Studium, dann würde ich dich auf der Stelle heiraten«, sagte Bill.
Heidi lehnte ihren Kopf an seine Schulter. »Wirklich, Bill?«, fragte sie.
»Würdest du ja sagen?« Seine Lippen streichelten flüchtig ihre Stirn.
»Zweifelst du daran?«, fragte Heidi zurück.
Über eine gemeinsame Zukunft hatten sie noch nie gesprochen, und doch hatte auch sie schon davon geträumt. Mit Bill verstand sie sich einfach wunderbar, und das war noch nie der Fall gewesen, obgleich sie sich über Verehrer nicht hatte zu beklagen brauchen. Aber Heidi war ein kritisches junges Mädchen, hellwach und viel zu gescheit, um ihre Gefühle unbedacht zu verschwenden.
»Aber was kann ich dir schon bieten«, fuhr Bill mit rauer Stimme fort.
»Darauf kommt es doch nicht an. Blöd ist nur, dass ich noch so jung bin«, erklärte sie.
»Und du meinst, dass deine Eltern ein Machtwort sprechen würden?«
»Weiß man es? Bei uns herrscht zur Zeit dicke Luft. Ich weiß auch nicht warum. Aber Mami ist gereizt, und Paps hat nie Zeit. Aber wenn wir jetzt mal wieder alle beisammen sind, werde ich die Zeit nützen und meine Eltern auf ihren zukünftigen Schwiegersohn vorbereiten.«
»Am wichtigsten