Das Gelöbnis am Krankenbett: Sophienlust 480 – Familienroman
Von Juliane Wilders
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Über dieses E-Book
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Geht solange in den Garten und spielt«, forderte Martin Brenner seine Kinder Ulrich und Ulrike auf, die verschüchtert neben der Tür standen. »Ich komme nachher zu euch.« Die Kinder fassten einander bei der Hand und verließen folgsam das Studio ihres Vaters. Sie wirkten wie Zwillinge, obwohl sie zwei Jahre auseinander waren. Martin griff zum Telefonhörer und wählte eine Nummer. Es dauerte einige Zeit, bis sich jemand meldete. »Sie sind es selbst, Frau von Schoenecker.« Erleichterung klang aus Martins Stimme. »Welche Freude, einmal etwas von Ihnen zu hören, Herr Brenner«, hörte er Denise von Schoenecker sagen. »Wie geht es Ihren reizenden Kindern?« »Eben deshalb rufe ich Sie an.« Martin horchte einen Moment. Es wäre ihm nicht sonderlich angenehm gewesen, wenn Gisela ausgerechnet jetzt hereingekommen wäre. Doch seine Sorge war unbegründet, es blieb alles still hinter ihm. »Könnten Sie meine beiden Rangen für einige Zeit bei sich aufnehmen? Wäre das möglich? Ich wäre Ihnen von Herzen dankbar.« »Natürlich«
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Rezensionen für Das Gelöbnis am Krankenbett
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Buchvorschau
Das Gelöbnis am Krankenbett - Juliane Wilders
Sophienlust
– 480 –
Das Gelöbnis am Krankenbett
Juliane Wilders
»Geht solange in den Garten und spielt«, forderte Martin Brenner seine Kinder Ulrich und Ulrike auf, die verschüchtert neben der Tür standen. »Ich komme nachher zu euch.«
Die Kinder fassten einander bei der Hand und verließen folgsam das Studio ihres Vaters. Sie wirkten wie Zwillinge, obwohl sie zwei Jahre auseinander waren.
Martin griff zum Telefonhörer und wählte eine Nummer. Es dauerte einige Zeit, bis sich jemand meldete.
»Sie sind es selbst, Frau von Schoenecker.« Erleichterung klang aus Martins Stimme.
»Welche Freude, einmal etwas von Ihnen zu hören, Herr Brenner«, hörte er Denise von Schoenecker sagen. »Wie geht es Ihren reizenden Kindern?«
»Eben deshalb rufe ich Sie an.« Martin horchte einen Moment. Es wäre ihm nicht sonderlich angenehm gewesen, wenn Gisela ausgerechnet jetzt hereingekommen wäre. Doch seine Sorge war unbegründet, es blieb alles still hinter ihm.
»Könnten Sie meine beiden Rangen für einige Zeit bei sich aufnehmen? Wäre das möglich? Ich wäre Ihnen von Herzen dankbar.«
»Natürlich«, antwortete Denise sofort. »Bringen Sie die beiden nur zu mir. Richten Sie sich auf eine Plauderstunde ein, wir haben einander sehr lange nicht mehr gesehen.«
»Sie sind ein Engel! Sie ahnen nicht, welche Sorge Sie mir damit vom Herzen nehmen. Darf ich in zwei Stunden auf Sophienlust sein?«
»Gewiss! Ich erwarte Sie.«
Ein Stein war ihm vom Herzen gefallen. Das war die einzige Lösung. Denn Sophienlust war im Augenblick ein besseres Zuhause für seine Kinder als dieser Bungalow.
Die Koffer der Kinder standen noch in der Wohndiele. Martin brachte sie in seinen Wagen. Dann klopfte er an Giselas Tür.
»Was gibt es denn jetzt schon wieder?«, fragte sie nicht sehr freundlich. Ihre Augen waren gerötet. Martin sah, dass sie geweint hatte. Er hätte ihr gern etwas Liebes gesagt. Doch dann dachte er an seine Kinder Uli und Riki, die sich so darauf gefreut hatten, dass sie statt bei ihrer Tante nun endlich beim Papi und der neuen Mutti sein durften.
Doch Gisela hatte kategorisch erklärt, dass sie die Kinder aus der ersten Ehe ihres Mannes nicht bei sich haben wollte. Das war allerdings zum Teil auch seine Schuld.
Gisela saß an ihrem Arbeitstisch und hatte vor sich eine Skizze liegen. Stoffproben häuften sich neben ihr. Im Aschenbecher brannte eine Zigarette.
»Ich halte dich nicht lange auf«, begann Martin kühler als er beabsichtigt hatte. »Ich bringe meine Kinder jetzt nach Sophienlust. Frau von Schoenecker ist bereit, sie an ihr Herz zu nehmen.«
Gisela runzelte die Brauen.
»Warum sagst du das in einem Ton, als ob ich eine Schwerverbrecherin wäre? Jede andere Frau würde ebenso reagieren wie ich, wenn man ihr plötzlich zwei Kinder ihres Mannes präsentierte, von denen sie nicht die geringste Ahnung hatte.«
»Bitte, Gisela, wir wollen nicht wieder anfangen, darüber zu streiten!«, bat Martin gequält. »Ich werde vermutlich heute Abend nicht mehr zurückkommen. Ich kann bei Margret übernachten. Sie wohnt ja ganz in der Nähe von Sophienlust. Die Kinder würden dir gern auf Wiedersehen sagen.«
Gisela hatte bereits eine abweisende Antwort auf der Zunge. Doch dann überlegte sie, dass sie schließlich gewonnen hatte. Die Kinder kamen weg, sie würden sie nicht mehr stören.
Wenig später kamen Uli und Riki herein. Sie glichen einander sehr. Beide hatten das schwarze Haar kurz geschnitten, beide trugen knallrote Overalls und darunter blauweiße Ringelpullis. In ihren grauen Augen lag ein ängstlicher, verschüchterter Ausdruck.
»Schade, dass wir nicht hierbleiben dürfen«, sagte Riki. »Wir wären auch bestimmt sehr brav gewesen. Warum können Sie uns denn nicht leiden?«
Gisela fühlte ärgerlich, dass sie unter dem eindringlichen, ernsten Kinderblick errötete. Ein leises Gefühl der Scham wurde in ihr wach. Doch sie überging es.
»Ich dachte, ihr wolltet mir auf Wiedersehen sagen«, antwortete sie spröde. »Ich bin beschäftigt, das seht ihr doch. Also, adieu und gute Reise!«
»Auf Wiedersehen!«, rief Uli. Dann fasste er Riki bei der Hand. »Komm, du siehst doch, dass sie nicht mal mit uns reden will.«
Er zog seine Schwester aus dem Zimmer. Martin folgte seinen Kindern, nachdem auch er Gisela auf Wiedersehen gesagt hatte.
Während der Fahrt nach Sophienlust verhielten sich Uli und Riki mucksmäuschenstill. Mit dem feinen Gefühl, das Kinder haben, spürten sie, dass Papi mindestens ebenso traurig war wie sie selbst.
Dominik und Malu standen in Sophienlust, dem Haus der fröhlichen Kinder, bei der Pferdekoppel.
»Ich bin gespannt auf die Kinder«, sagte Dominik. »Verstehst du, dass sie herkommen, obwohl sie doch einen Vater haben und auch wieder eine Mutter?«
Malu schüttelte den Kopf. Erst nach einem Weilchen sagte sie:
»Wenn ich mal groß bin und Kinder habe, die werde ich ganz, ganz lieb haben. Woher weißt du denn, dass sie einen Vater haben und eine Mutter?«
Nick bekam einen roten Kopf.
»Ich habe gehört, wie Mutti mit Carola darüber gesprochen hat. Ich wollte nicht lauschen, es ergab sich halt so. Der Vater von den Kindern hat doch unsere Schule gebaut. Aber ich hätte nie von ihm geglaubt, dass er seine Kinder wegschickt.«
»Ja«, antwortete Malu, »bei den Erwachsenen weiß man nie, was ihnen plötzlich einfällt. Manche mögen eben keine Kinder. Ich höre ein Auto. Glaubst du, dass sie es schon sind?«
»Wir können ja mal nachsehen.«
Nick bohrte die Fäuste in die Hosentaschen und warf Malu einen auffordernden Blick zu. Der kleine Grauspitz Benny, der Malu gehörte und es sich im Gras bequem gemacht hatte, sprang sofort auf und lief munter voraus.
Martin Brenner hatte seinen Wagen vor dem Gutseingang geparkt. Lena, die gerade in der Halle war, öffnete ihm die Tür.
Martin nannte seinen Namen.
»Die gnädige Frau erwartet Sie schon, Herr Brenner. Guten Tag, ihr beiden«, nickte sie den Kindern zu. »Wie heißt ihr denn?«
Die Kinder sagten artig ihre Namen. Denise, die das Auto auch gehört hatte, kam aus ihrem Zimmer.
Nachdem sie Martin die Hand gereicht hatte, beugte sie sich zu den Kindern hinab.
»Ihr seid ja schon groß«, lächelte sie. »Kommt, ich stelle euch gleich den anderen vor! Sicher würdet ihr gern spielen.«
Als sie die Tür öffnete und Dominik und Malu sah, musste sie sich ein Lächeln verbeißen. Sie kannte ihren Sohn. Es war sicherlich kein Zufall, dass er gerade jetzt hier war.
»Nick, da du zufällig hier vorbeikommst, wäre es nett, wenn du Riki und Uli zu den anderen Kindern bringen würdest.«
Nick bekam rote Ohren. Er wusste genau, dass Mutti noch mal auf diesen »Zufall« zurückkommen würde. Er blinzelte Malu zu. Sie nahmen Uli und Riki in die Mitte und trollten sich.
»Bitte, Herr Brenner!«
Sie suchten Sophie von Wellentins schönen Salon auf und setzten sich einander gegenüber.
»Sie ahnen nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, gnädige Frau«, begann Martin Brenner. »Meine Frau erwartet ein Baby. Frauen sind in diesem Zustand besonders empfindlich. Und da Uli und Riki sehr lebhaft sind, dachte ich, dass es besser wäre, wenn sie bei Ihnen bleiben dürften, bis das Baby da ist.«
Er brachte es nicht übers Herz, Denise von Schoenecker zu erzählen, wie Gisela reagiert hatte. Er liebte sie und wollte sie vor Denise nicht diffamieren. Er war sicher, dass sie es eines Tages einsehen würde, dass auch seine Kinder aus erster Ehe das Recht auf einen Platz im Haus ihres Vaters hatten.
»Ihre Gattin ist doch die bekannte Innenarchitektin Gisela Mauders. Ich sah kürzlich in einer Zeitschrift Aufnahmen von Wohnungen, die sie eingerichtet hat.«
Martin nickte. »Ja. Ich hatte gehofft, dass Gisela ihren Beruf aufgeben würde, wenn das Baby unterwegs ist. Doch sie kann sich nicht dazu entschließen. Natürlich kommt noch hinzu, dass sie sehr gefragt ist. Da ist der Entschluss, nur noch Hausfrau und Mutter zu sein, gewiss nicht so einfach.«
»Bestimmt nicht!«, stimmte Denise zu. »Doch es wäre sicher möglich, dass sie beides miteinander verbindet. Wir Frauen von heute sind ja sehr stolz auf unsere Selbstständigkeit. Auch wenn wir uns gern an den Mann anlehnen, den wir lieben, so wollen wir es nicht immer wahrhaben.«
Sie schenkte Martin ein Lächeln.
»Auf jeden Fall können Sie die Kinder so lange hierlassen, wie es notwendig ist.«
Martin legte einen Scheck auf den Tisch.
»Danke, gnädige Frau. Das ist für Ihre Unkosten. Darf ich mich verabschieden«
Denise begleitete ihn. Sie suchten die Kinder und fanden sie im Pavillon. Nick führte das große Wort, und die Kleinen hörten ihm andächtig zu.
*
Margret Lissmann verschloss die Tür der Apotheke und ließ die Jalousie herab. Ihr Gesicht war bekümmert. Noch immer hatte sie die zornigen Stimmen ihres Bruders und ihrer Schwägerin im Ohr. Dabei hatte sie es so gut gemeint.
Sie war eben im Begriff die Apotheke zu verlassen und in ihre Wohnung hinüberzugehen, als es klingelte.
Das konnte nur Martin sein. Es war seine Art, so heftig auf den Klingelknopf zu drücken. Sie öffnete die Haustür.
»Komm herein!«, forderte sie ihren Bruder auf. »Wo sind die Kinder?«
»In Sophienlust. Ich habe sie Denise von Schoenecker anvertraut, nachdem sie ja aus meiner Familie niemand haben will.«
»Das darfst du nicht sagen, Martin!«, ereiferte sich Margret. »Du weißt, dass ich die Kinder sehr liebe. Aber Kinder gehören zu ihren Eltern.