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Sophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben
Sophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben
Sophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben
eBook131 Seiten1 Stunde

Sophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben

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Über dieses E-Book

Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. Die beiden sind echte Identifikationsfiguren. Dieses klare Konzept mit seinen beiden Helden hat die zu Tränen rührende Romanserie auf ihren Erfolgsweg gebracht.

Es war ein herrlicher Sommertag. Sanftblau wölbte sich der Himmel über dem saftig-grünen Land. Es war ein Tag, an dem Wünsche und Wachträume das Herz mit einer seltsamen Unruhe erfüllten.
Die schwermütigen Gedanken wichen von Dr. Clemens Wendt, als er die idyllische Landschaft vor sich erblickte. So romantisch hatte er sich die Umgebung des Kinderheims Sophienlust doch nicht vorgestellt. Nun war er ganz sicher, dass sein kleiner Oliver sich dort schnell einleben und auch wohlfühlen würde.
Erleichtert atmete der Fabrikant auf. Er blickte seinen neben ihm sitzenden dreijährigen Sohn an. Noch wusste dieser nicht, dass er ihn in ein Kinderheim brachte, in dem er für die nächsten Wochen bleiben sollte, so lange, bis er seine ehelichen Probleme bereinigt hatte. Erst dann wollte er das Kind wieder heimholen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Okt. 2016
ISBN9783740909888
Sophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben

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    Buchvorschau

    Sophienlust 110 – Familienroman - Judith Parker

    Sophienlust 110 – Oliver findet einen Freund fürs Leben

    Sophienlust –110–

    Oliver findet einen Freund fürs Leben

    Roman von Judith Parker

    Es war ein herrlicher Sommertag. Sanftblau wölbte sich der Himmel über dem saftig-grünen Land. Es war ein Tag, an dem Wünsche und Wachträume das Herz mit einer seltsamen Unruhe erfüllten.

    Die schwermütigen Gedanken wichen von Dr. Clemens Wendt, als er die idyllische Landschaft vor sich erblickte. So romantisch hatte er sich die Umgebung des Kinderheims Sophienlust doch nicht vorgestellt. Nun war er ganz sicher, dass sein kleiner Oliver sich dort schnell einleben und auch wohlfühlen würde.

    Erleichtert atmete der Fabrikant auf. Er blickte seinen neben ihm sitzenden dreijährigen Sohn an. Noch wusste dieser nicht, dass er ihn in ein Kinderheim brachte, in dem er für die nächsten Wochen bleiben sollte, so lange, bis er seine ehelichen Probleme bereinigt hatte. Erst dann wollte er das Kind wieder heimholen.

    »Vati, was steht denn dort auf dem Schild?«, fragte der Dreijährige nun wissbegierig.

    »›Wildmoos‹, Oliver. Das ist der Name dieses Dorfes.«

    »Wohin fahren wir denn, Vati?« Die großen blauen Augen des Jungen richteten sich auf Clemens Wendt, der sichtlich mit der Antwort zögerte. Er schwieg auch noch, als sie bereits durch das Dorf fuhren. Doch dann ließ er den Wagen ausrollen.

    Rein zufällig war der Wagen neben einem ähnlichen Wegweiser stehen geblieben, wie er bereits an der Autobahnausfahrt zu sehen gewesen war. Diesen zweiten holzgeschnitzten Wegweiser sah Clemens als einen Wink des Schicksals an. »Schau doch, Oliver, wie hübsch der Wegweiser ist«, meinte er.

    »Ja, Vati! Was ist das für ein Vogel in dem Käfig?« Interessiert richtete sich das Kind auf seinem Sitz auf.

    »In dem Vogelkäfig, vor dem der Junge steht, sitzt ein Papagei. Weißt du auch, was auf dem Wegweiser steht?«

    »Nein, Vati. Aber es ist ein sehr langes Wort.«

    »Es sind zwei Wörter. Kinderheim Sophienlust steht drauf.«

    »Fahren wir zu dem Kinderheim, Vati?« Oliver sah seinen Vater unsicher an.

    »Oliver, nun hör’ mir mal genau zu«, begann Clemens mit einem hilflosen Lächeln. Solange wie möglich hatte er diesen Augenblick hinausgezögert, um seinem Sohn das Herz nicht vorzeitig schwerzumachen.

    »Ja, Vati.« Ernsthaft erwiderte der Kleine den Blick seines Vaters. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war auffallend.

    Clemens dachte an die glückliche Zeit, als Gesa und er über das drollige Gehabe des Kindes oft herzlich gelacht hatten. Doch bei dem Gedanken an seine Frau spürte er wieder einen harten Druck in seiner Brust. Das Schlimme war, dass er sie trotz allem noch liebte und sich ein Leben ohne sie kaum vorstellen konnte. Ja, es schien ihm unvorstellbar, dass er Gesa nicht mehr täglich um sich haben sollte, dass ihr Lachen nicht mehr durch das Haus klingen und er sie auch nie mehr in den Armen halten würde. Aber er musste sich damit abfinden. Er musste es, nach allem, was er über ihre Vergangenheit erfahren hatte.

    »Vati, warum sagst du denn nichts?«

    »Ach ja, Oliver.« Clemens riss sich zusammen. »Also, hör’ mir zu. Ich bringe dich für einige Wochen in das Kinderheim. Dort bist du dann jeden Tag mit vielen Kindern beisammen. Das hast du dir doch immer gewünscht?«

    Oliver nickte. »Ja, Vati, das wollte ich wirklich. Aber wäre es nicht viel schöner, ich bekäme noch ein Brüderchen oder auch noch ein Schwesterchen?« In den Kinderaugen glitzerte es verdächtig.

    »Oliver, du bist doch schon ein großer und verständiger Junge?« Clemens strich seinem Sohn zärtlich über das kurz geschnittene weißblonde Haar.

    Tapfer schluckte der Kleine die Tränen herunter. Wenn sein Vater zu ihm sagte, dass er schon ein großer Junge sei, musste er sich auch dementsprechend benehmen, überlegte er. Und ein großer Junge weinte nicht mehr. »Ich bin schon sehr groß«, erwiderte er und hielt seine rechte Hand über seinen Kopf, um damit seine körperliche Größe anzudeuten.

    »Na, siehst du! Und ich muss für ein paar Tage verreisen.«

    »Aber Mutti ist doch zu Hause, Vati.«

    »Mutti ist …«

    »… verreist. Das weiß ich doch. Sie ist zu einer Freundin gefahren, aber sie hat mir versprochen, dass sie bald wiederkommt, Vati«, entgegnete der Junge leise.

    »Sie ist nach Hamburg gefahren. Das stimmt, Oliver. Aber dort ist sie krank geworden und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.« Clemens zündete sich eine Zigarette an.

    »Aber sie wird doch wieder gesund?« Entsetzen stand plötzlich in den großen blauen Augen des kleinen Jungen. »Die Mutti von Peter Braun ist auch krank geworden und dann gestorben. Nun ist sie bei dem lieben Gott im Himmel. Peter hat mir erzählt, sie sei jetzt ein wunderschöner Engel. Aber ich möchte Mutti lieber bei mir haben. Ich habe doch so große Sehnsucht nach ihr.« Wie dumm, dass ihm schon wieder Tränen in die Augen schossen.

    Gott steh’ mir bei, wenn ich Oliver eines Tages die Wahrheit über seine Mutter erzählen und ihm sagen muss, dass sie nicht mehr nach Hause kommt, dachte Clemens. »Mutti wird nicht sterben, mein Junge«, entgegnete er. Dann wechselte er das gefährliche Thema. »Onkel Ernst hat mir Sophienlust empfohlen. Dort soll es wunderschön sein und viele Tiere geben. Ganz in der Nähe ist ein Tierheim, in dem es sogar Affen und Bären gibt. Auch Pferde und Ponys leben in Sophienlust. Alle großen und kleinen Kinder dürfen reiten. Die großen auf den Pferden, die kleinen auf den Ponys.«

    Olivers Interesse an dem Kinderheim wuchs sichtlich. »Und du glaubst, dass auch ich auf einem Pony reiten darf, Vati?«, fragte er gespannt. Für Ponys hatte er seit langem geschwärmt und sich sehnlichst gewünscht, einmal auf einem solchen Pferdchen reiten zu dürfen.

    »Natürlich darfst du das.« Clemens atmete erleichtert auf. Er hatte sich die Reaktion seines Sohnes auf die Eröffnung, in einem Kinderheim untergebracht zu werden, viel schlimmer vorgestellt, denn der Junge hing sehr an seiner Mutter.

    »Aber wenn Mutti dann gesund ist, besucht sie mich doch auch im Kinderheim?«, fragte Oliver etwas später, als sie die Landstraße, die schnurstracks nach Sophienlust führte, entlangfuhren.

    »Wenn sie gesund ist, wird sie kommen. Du musst dich jedoch in Geduld fassen. Sie wird nicht so bald gesund werden«, fügte Clemens bedrückt hinzu. »Aber ich werde dich schon am nächsten Wochenende besuchen. Das verspreche ich dir.«

    Olivers Freude über dieses Versprechen war nur verhalten. Still und in sich gekehrt saß er neben seinem Vater. Erst als ein dritter Wegweiser mit Holzfigürchen, die diesmal zwei kleine Reiter, einen Buben und ein Mädchen auf Ponys darstellten, zu sehen war, wurde er wieder gesprächiger.

    »Sieh doch nur, Vati! Die beiden Kinder sitzen auf Ponys. Ob ich nachher gleich die lebendigen Ponys anschauen darf?«

    »Sicherlich wirst du das dürfen.« Clemens fuhr nun durch das weit offen stehende doppelflügelige Tor.

    »Vati, ist das ein Schloss? Ob dort ein richtiger König wohnt?«

    »Das glaube ich kaum, Oliver. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das das Kinderheim Sophienlust.« Clemens zweifelte ein wenig daran. Denn dieses schlossähnliche Gebäude mit der weißen Fassade, den großen Fenstern mit den grünen Läden und dem grauen Schindeldach entsprach so gar nicht seinen Vorstellungen von einem Kinderheim. Allerdings hatte sein Freund Ernst Weber ihm das Heim in den leuchtendsten Farben geschildert. Dessen Kinder hatten die vergangenen großen Ferien hier verbracht und sprachen noch jetzt voll Begeisterung von ihrem Aufenthalt in Sophienlust.

    Auch die Freitreppe war hochherrschaftlich. Eine ältere Dame mit weißen Haaren trat aus dem Haus. Sie trug ein schlichtes dunkelblaues Leinenkleid. Zwei große Hunde folgten ihr auf dem Fuße.

    »Vati, sind das aber große Hunde«, flüsterte Oliver respektvoll. »Nicht wahr, sie beißen mich nicht?« Er wagte es nicht, auszusteigen.

    »Gewiss beißen sie dich nicht. Wären sie böse, würde man sie bestimmt nicht frei herumlaufen lassen. Komm, sei kein Hasenfuß und steig’ schon aus«, bat Clemens.

    Oliver seufzte hörbar auf und öffnete vorsichtig die Autotür. Bevor er die Füße auf den Boden setzte, erkundigte er sich noch: »Was sind denn das für Hunde?«

    »Der weißbraune ist ein Bernhardiner, und der große schwarze Hund ist eine Dogge. Siehst du, sie beißen nicht«, stellte Clemens fest, als ein ungefähr vierjähriges Mädchen mit hellblonden Haaren aus dem Haus kam und den Bernhardiner umarmte. Dann streichelte es die Dogge.

    Oliver hatte seine Furcht nun überwunden. Wenn ein so kleines Mädchen keine Angst vor den großen Hunden hatte, durfte er sich auch nicht fürchten, sagte er sich und stieg nun endgültig aus.

    Clemens Wendt war schon ausgestiegen und kam nun um das Auto herum. Er ergriff die Hand seines Sohnes und stieg mit ihm die Freitreppe hinauf.

    Die Heimleiterin, Frau Rennert, kam den beiden ein paar Schritte entgegen. Clemens stellte sich und seinen Jungen vor. »Ich habe bereits mit Ihnen telefoniert, Frau von Schoenecker«, fügte er hinzu, in der Meinung, der Besitzerin des Heimes gegenüberzustehen.

    »Ich bin Frau Rennert, Herr Dr. Wendt. Ich bin die Heimleiterin. Aber Frau von Schoenecker erwartet Sie. Also, du bist der Oliver?«, wandte sie sich an den Jungen.

    »Ich heiße Oliver Wendt und bin drei Jahre alt.« Der Knirps richtete sich ein wenig auf, um damit dem kleinen Mädchen zu imponieren, das ihm sehr gut gefiel.

    »Also Oliver Wendt.« Frau Rennert verkniff sich ein Lächeln.

    »Darf man die Hunde streicheln?«, fragte Oliver, seinen ganzen Mut zusammennehmend. Dass sein Herz zum Zerspringen klopfte, sah man ja glücklicherweise nicht.

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