Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman
Von Bettina Clausen
()
Über dieses E-Book
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Justus putzte umständlich seine Brille und setzte sie dann wieder auf die Nase. Danach blickte er die beiden Mädchen an und bat: »Aber ihr müsst gut auf die Kaninchen aufpassen.« Dabei sah er hauptsächlich Pünktchen an.
»Du brauchst keine Angst zu haben«, erwiderte das Mädchen mit den langen rotblonden Haaren und den blauen Augen, wobei sich die mit Sommersprossen übersäte Nase leicht krauste.
»Ich pass auch gut auf sie auf, Justus«, versprach das sehr viel kleinere Mädchen mit den hellblonden Rattenschwänzchen eifrig. »Ich muss doch aufpassen, weil es ja meine Häschen sind.«
»Ja, es sind deine Häschen.« Justus schmunzelte. »Aber weil du sie mir in Pflege gegeben hast, trage ich die Verantwortung für sie.«
»Ich weiß, lieber Justus.« Schelmisch lächelte Heidi den alten Mann an. »Du hast doch auch das schöne Häuschen für die Kaninchen gezimmert.«
Pünktchen, die bereits ins Gymnasium ging, stellte den Weidenkorb auf den Boden und öffnete den Stall. Die beiden weißen Kaninchen mit den rosa Ohrmuscheln waren sehr zutraulich. Sie beschnupperten Pünktchens Hände und ließen sich dann ohne weiteres von ihr in den Korb setzen.
»Wir bringen sie auf die Wiese hinter dem Herrenhaus«, sagte Pünktchen zu dem alten Mann. »Dort gibt es den saftigsten Löwenzahn.«
»Ich weiß, Pünktchen.« Der ehemalige Verwalter von Sophienlust, der seinen Lebensabend hier verbrachte, war sehr kinderlieb und freute sich über jeden Besuch der Kinder. Er hatte sich in diesem alten Schuppen eine Werkstatt eingerichtet und ersetzte durch seine geschickten handwerklichen Arbeiten manchen Handwerker im Kinderheim Sophienlust. Auch reparierte er oft das Spielzeug der Kinder. Neulich erst hatte
Mehr von Bettina Clausen lesen
Sophienlust Bestseller
Ähnlich wie Wie das Schicksal es fügt
Titel in dieser Serie (100)
Sophienlust 100 – Familienroman: Wo ist mein Elternhaus? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 111 – Familienroman: Was soll aus uns werden? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 68 – Familienroman: Das Kind des Grafen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 101 – Familienroman: Prinzessin Rubinchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 102 – Familienroman: Der vertauschte Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 63 – Familienroman: Unser Sonnenschein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 120 – Familienroman: Dein Glück ist auch meins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 106 – Familienroman: Zwei Schlingel brauchen Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 103 – Familienroman: Eine Mami kommt ins Haus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 113 – Familienroman: Mit Vati wäre unser Glück erst richtig vollkommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 112 – Familienroman: Endlich die richtige neue Mutti! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 104 – Familienroman: Ein Sommer mit Hannibal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 105 – Familienroman: Mutterherz in Not! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 107 – Familienroman: Ninas kleine Welt ist wieder heil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 117 – Familienroman: Nur das Spielzeug ihrer Mutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist nicht allein, mein Sohn: Sophienlust 126 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 114 – Familienroman: Von allen geliebt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 118 – Familienroman: Ich gebe mein Brüderchen nicht her Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 109 – Familienroman: Wann kann ich wieder lachen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 108 – Familienroman: Für Mutti tue ich alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVati, ich warte so auf dich: Sophienlust 131 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 115 – Familienroman: Eltern unbekannt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie richtige Mutter für Effi: Sophienlust 119 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 119 – Familienroman: Kleines Herz in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHappy-End für Iska: Sophienlust 135 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFerdi zieht das Große Los: Sophienlust 128 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnne weiß sich zu helfen: Sophienlust 125 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 116 – Familienroman: Verloren und wiedergefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Mutterhände: Sophienlust Extra 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch warte auf Dich, Mami: Sophienlust Bestseller 104 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch warte auf Dich, Mami: Sophienlust 223 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOhne Vater geht es nicht: Sophienlust 127 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKennwort "Jessica": Sophienlust 313 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngi bekommt wieder Eltern: Sophienlust Bestseller 142 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNiemand soll uns trennen: Sophienlust Extra 125 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust 392 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kind gehört nur mir: Sophienlust Bestseller 122 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kind gehört nur mir: Sophienlust 195 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlummerland: Geschichten zum Einschlafen und Träumen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAni bekommt wieder Eltern: Sophienlust 173 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMädchenbücher-Sammelband: Über 60 Titel in einem Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Millionenkind: Sophienlust 245 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer habe ich Angst: Sophienlust 142 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGebt mit Liebe: Sophienlust Bestseller 51 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust Bestseller 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViola kennt die Wahrheit: Sophienlust 405 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergiss, was gestern war: Sophienlust Bestseller 62 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSabines Ritt ins Abenteuer: Sophienlust 345 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVati soll wieder heiraten: Sophienlust Bestseller 26 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBastian ist ein kleiner Vagabund: Sophienlust Extra 121 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorbei sind die einsamen Tage: Sophienlust 374 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Schattenseite des Lebens: Sophienlust Extra 78 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorbei sind die einsamen Tage: Sophienlust 440 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 107 – Familienroman: Ninas kleine Welt ist wieder heil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerhängnisvoller Ehrgeiz: Sophienlust 269 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerhängnisvoller Ehrgeiz: Sophienlust 400 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Liebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Doktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ein besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Wie das Schicksal es fügt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Wie das Schicksal es fügt - Bettina Clausen
Sophienlust –133–
Wie das Schicksal es fügt
Ein Geschwisterpaar in großen Turbulenzen
Roman von Bettina Clausen
Justus putzte umständlich seine Brille und setzte sie dann wieder auf die Nase. Danach blickte er die beiden Mädchen an und bat: »Aber ihr müsst gut auf die Kaninchen aufpassen.« Dabei sah er hauptsächlich Pünktchen an.
»Du brauchst keine Angst zu haben«, erwiderte das Mädchen mit den langen rotblonden Haaren und den blauen Augen, wobei sich die mit Sommersprossen übersäte Nase leicht krauste.
»Ich pass auch gut auf sie auf, Justus«, versprach das sehr viel kleinere Mädchen mit den hellblonden Rattenschwänzchen eifrig. »Ich muss doch aufpassen, weil es ja meine Häschen sind.«
»Ja, es sind deine Häschen.« Justus schmunzelte. »Aber weil du sie mir in Pflege gegeben hast, trage ich die Verantwortung für sie.«
»Ich weiß, lieber Justus.« Schelmisch lächelte Heidi den alten Mann an. »Du hast doch auch das schöne Häuschen für die Kaninchen gezimmert.«
Pünktchen, die bereits ins Gymnasium ging, stellte den Weidenkorb auf den Boden und öffnete den Stall. Die beiden weißen Kaninchen mit den rosa Ohrmuscheln waren sehr zutraulich. Sie beschnupperten Pünktchens Hände und ließen sich dann ohne weiteres von ihr in den Korb setzen.
»Wir bringen sie auf die Wiese hinter dem Herrenhaus«, sagte Pünktchen zu dem alten Mann. »Dort gibt es den saftigsten Löwenzahn.«
»Ich weiß, Pünktchen.« Der ehemalige Verwalter von Sophienlust, der seinen Lebensabend hier verbrachte, war sehr kinderlieb und freute sich über jeden Besuch der Kinder. Er hatte sich in diesem alten Schuppen eine Werkstatt eingerichtet und ersetzte durch seine geschickten handwerklichen Arbeiten manchen Handwerker im Kinderheim Sophienlust. Auch reparierte er oft das Spielzeug der Kinder. Neulich erst hatte er die elektrische Eisenbahn wieder in Ordnung gebracht. Die Kinder waren darüber sehr froh gewesen, denn das Eisenbahnzimmer mit der umfangreichen elektrischen Eisenbahn war ein Anziehungspunkt für jung und alt.
Daran dachte der alte Mann, als er den beiden Mädchen nachschaute. Gemeinsam trugen sie den Korb mit den Kaninchen. Dann aber wandte sich Justus wieder seiner Arbeit zu. Im Moment zimmerte er ein Puppenbettchen für Heidi, seinen kleinen Liebling. Die Kleine hatte ihn darum gebeten.
»Ich bin wirklich froh, dass heute Samstag ist«, sagte Pünktchen jetzt zu Heidi. »Die ersten Schultage nach den Sommerferien schmecken immer schlecht.«
»Dabei dachte ich, du würdest gern in die Schule gehen«, wunderte sich Heidi.
»Das kommt darauf an. Manchmal macht es mir Spaß, aber oft würde ich lieber in Sophienlust bleiben.«
»Ich freue mich auf die Schule«, erklärte Heidi mit glänzenden Augen.
»Na ja, du hast noch gut zwei Jahre Zeit. Sei froh, dass es noch nicht so weit ist, Heidi.«
»Aber ich kann schon ein paar Buchstaben lesen«, behauptete die Kleine stolz.
»Ich weiß. Und rechnen kannst du doch auch schon. Sag mir, wie viel eins und eins ist.«
»Oh, das ist doch ganz einfach. Ein Kaninchen und noch ein Kaninchen sind zwei Kaninchen«, rechnete Heidi auf ihre Art laut.
»Das stimmt.« Pünktchen lachte. »So, wir setzen die Kaninchen hier auf den Rasen. Da steht der meiste Löwenzahn. Pass aber auch gut auf die beiden auf. Nick möchte mit mir Tischtennis spielen. Er holt eben zusammen mit Fabian die Tischtennisplatte aus dem Keller herauf.«
»Ich pass schon auf.« Heidi lächelte glücklich. »Ich setze mich neben die Häschen ins Gras. Weil ich doch die alten Jeans anhabe.«
»Gut, Heidi. Es ist heute sehr warm, und der Boden ist auch ganz trocken.« Pünktchen ließ die Kleine allein, um Nick beim Aufstellen des Pingpongtisches zu helfen.
Nick spannte danach das Netz und gab Pünktchen einen Tischtennisschläger. »Also, auf in den Kampf«, sagte er lachend.
»Lass mich auf dieser Seite stehen, damit ich Heidi und ihre Kaninchen im Auge habe«, bat das Mädchen. »So, wir können anfangen.«
Auch die anderen Kinder genossen den ersten freien Samstag nach den großen Ferien und tollten im Park von Sophienlust herum. Ihre fröhlichen Stimmen schallten bis zu den beiden.
»Eigentlich ist es schön, dass wir jetzt wieder weniger sind«, meinte Pünktchen und schlug den Tischtennisball zurück.
»Findest du?« Nick, der große Junge mit gelockten dunklen Haaren und den dunklen Augen, verfehlte keinen einzigen Ball. »Pass doch auf!«, rief er. »Es steht schon sechs zu null für mich. Wenn du so weitermachst, dann kommst du in den Schneider.«
»Und wenn schon!« Pünktchen war in dieser Beziehung nicht sehr ehrgeizig. Natürlich freute sie sich, wenn sie gewann – besonders dann, wenn es ihr gelang, Nick zu schlagen. Allerdings war sie bei ihm nie ganz sicher, ob er sie nicht absichtlich gewinnen ließ. Denn Nick war sehr sportlich und beherrschte fast jede Sportart meisterlich.
»Wie ich sehe, hast du keine große Lust zum Spielen«, meinte er, als er das Mädchen elf zu null besiegt hatte.
Pünktchen zuckte plötzlich zusammen und schrie: »Nick, schnell, ruf Anglos zurück. Du weißt doch, dass die Dogge Kaninchen und Hasen jagt. Um Gottes willen, ruf doch schon!«
»Anglos! Hierher!«, schrie Nick.
Seine laute Stimme bannte den großen schwarzen Hund auf den Fleck. Trotzdem schielte er noch immer zu Heidi und den Kaninchen hin. Dann bellte er laut und drohend.
»Komm sofort zu mir!«, befahl Nick.
Nur widerwillig trottete die Dogge auf ihn zu. Im gleichen Augenblick kam Fabian die Freitreppe des Herrenhauses heruntergerannt. »Anglos! Sei brav!«, rief er seinem Hund zu.
Heidi jedoch schrie gellend auf, als ihre beiden Kaninchen, erschrocken durch das laute Bellen, plötzlich davonsprangen. »Rosenrot! Schneeweißchen!«, rief sie entsetzt und lief, so schnell sie ihre kurzen Beine trugen, hinter ihren Lieblingen her, die auf das offene Parktor zuliefen.
Fabian hielt seine Dogge am Halsband fest, sodass Nick hinter Heidi her rennen konnte. »Bleib stehen!«, rief er. »Heidi, zurück!« Denn er hörte ein Auto kommen. Das Schlimme war, dass die Autofahrer zu glauben schienen, die Straße vor dem Kinderheim sei eine Rennstrecke.
Aber Heidi hörte Nick nicht einmal. Sie dachte nur an ihre beiden Kaninchen, die nun in großen Sprüngen über die Straße setzten und auf der gegenüberliegenden Seite im Unterholz verschwanden.
Heidi stolperte, und das war ihre Rettung. Denn sonst wäre sie in den Lastwagen hineingelaufen. So aber erwischte Nick sie am Arm und riss sie zurück, während der Lastwagen im gleichen unvorschriftsmäßigen Tempo weiterfuhr.
Heidi begriff gar nicht, dass sie eben in Lebensgefahr geschwebt hatte. »Rosenrot! Schneeweißchen!«, rief sie immer wieder und wollte sich von Nick losreißen.
»So sei doch vernünftig«, beschwor der große Junge sie. »Wir finden die Kaninchen bestimmt wieder.« Er musste die Kleine mit aller Kraft festhalten, denn sie entwickelte erstaunliche Kräfte.
Heidis Geschrei hatte die Kinderschwester und die Heimleiterin alarmiert.
»Um Gottes willen, was ist denn geschehen?«, fragte Frau Rennert, als sie aus dem Haus trat und die Kinder alle vor dem Parktor stehen sah.
Schwester Regine lief schon die Stufen der Freitreppe hinunter. »Ist Heidi etwas geschehen?«, rief sie den Kindern zu.
»Heidi ist fast überfahren worden«, sagte Pünktchen mit bebenden Lippen. »Nick hat sie im letzten Augenblick zurückgerissen. Mir ist vor Angst ganz schlecht geworden«, fügte sie hinzu. Noch immer war sie ganz weiß um die Nase herum.
»Wie konnte das geschehen?« Auch die Kinderschwester war blass geworden.
»Sie hat mit ihren Häschen auf der Wiese gespielt. Aber Anglos hat die Kaninchen erschreckt, sodass sie durch das Tor und über die Straße liefen«, erzählte Nick.
»Schwester Regine, meine Häschen sind fort. Sie sind in den dunklen Wald gelaufen. Bestimmt kommt der böse Wolf und frisst sie auf. Bitte, bitte, ich möchte meine Häschen wiederhaben.«
»Wir werden sie finden, mein Liebling. Ganz gewiss werden wir sie finden«, versuchte die Kinderschwester das aufgeregte Kind zu beruhigen und hob es hoch. »Du musst nur zu weinen aufhören.« Noch saß ihr der Schreck in den Gliedern. Allein schon der Gedanke, dass das kleine Mädchen tot sein könnte, entsetzte sie so sehr, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
Heidi umklammerte den Hals von Schwester Regine und schmiegte ihr tränennasses Gesichtchen an deren Wange.
»Nicht wahr, sie werden nicht aufgefressen?«, fragte sie mit großen erschrockenen Augen.
»Wir werden die Häschen suchen«, erklärte Nick und sah die Kinder an. »Sofort schwärmen wir nach allen Seiten aus. Kaninchen werden schnell müde. Wir werden sie einkreisen und in die Enge treiben.«
»Sie sind sehr zahm, Nick«, meinte Pünktchen. »Ich glaube, wir brauchen nicht so drastisch vorzugehen. Sobald wir sie entdeckt haben, werde ich sie locken.«
»Gut, Pünktchen«, lobte Nick. »Aber zuerst müssen wir wissen, wo sie sich versteckt haben. Anglos hat sie sehr erschreckt.«
Fabian, der ebenfalls zu den Dauerkindern von Sophienlust gehörte, wischte sich heimlich die Tränen aus den Augenwinkeln fort. »Ich wusste doch nicht, dass die Kaninchen draußen sind. Sonst hätte ich Anglos nicht hinausgelassen. Ich kenne doch seine Schwäche.«
»Ist schon gut, Fabian.« Nick war sehr feinfühlig und spürte, wie sehr der Junge litt. »Wir fangen die Häschen