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Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman
Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman
Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Justus putzte umständlich seine Brille und setzte sie dann wieder auf die Nase. Danach blickte er die beiden Mädchen an und bat: »Aber ihr müsst gut auf die Kaninchen aufpassen.« Dabei sah er hauptsächlich Pünktchen an.


»Du brauchst keine Angst zu haben«, erwiderte das Mädchen mit den langen rotblonden Haaren und den blauen Augen, wobei sich die mit Sommersprossen übersäte Nase leicht krauste.


»Ich pass auch gut auf sie auf, Justus«, versprach das sehr viel kleinere Mädchen mit den hellblonden Rattenschwänzchen eifrig. »Ich muss doch aufpassen, weil es ja meine Häschen sind.«


»Ja, es sind deine Häschen.« Justus schmunzelte. »Aber weil du sie mir in Pflege gegeben hast, trage ich die Verantwortung für sie.«


»Ich weiß, lieber Justus.« Schelmisch lächelte Heidi den alten Mann an. »Du hast doch auch das schöne Häuschen für die Kaninchen gezimmert.«


Pünktchen, die bereits ins Gymnasium ging, stellte den Weidenkorb auf den Boden und öffnete den Stall. Die beiden weißen Kaninchen mit den rosa Ohrmuscheln waren sehr zutraulich. Sie beschnupperten Pünktchens Hände und ließen sich dann ohne weiteres von ihr in den Korb setzen.


»Wir bringen sie auf die Wiese hinter dem Herrenhaus«, sagte Pünktchen zu dem alten Mann. »Dort gibt es den saftigsten Löwenzahn.«


»Ich weiß, Pünktchen.« Der ehemalige Verwalter von Sophienlust, der seinen Lebensabend hier verbrachte, war sehr kinderlieb und freute sich über jeden Besuch der Kinder. Er hatte sich in diesem alten Schuppen eine Werkstatt eingerichtet und ersetzte durch seine geschickten handwerklichen Arbeiten manchen Handwerker im Kinderheim Sophienlust. Auch reparierte er oft das Spielzeug der Kinder. Neulich erst hatte
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. März 2017
ISBN9783740915537
Wie das Schicksal es fügt: Sophienlust 133 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Wie das Schicksal es fügt - Bettina Clausen

    Sophienlust 133 – Wie das Schicksal es fügt

    Sophienlust –133–

    Wie das Schicksal es fügt

    Ein Geschwisterpaar in großen Turbulenzen

    Roman von Bettina Clausen

    Justus putzte umständlich seine Brille und setzte sie dann wieder auf die Nase. Danach blickte er die beiden Mädchen an und bat: »Aber ihr müsst gut auf die Kaninchen aufpassen.« Dabei sah er hauptsächlich Pünktchen an.

    »Du brauchst keine Angst zu haben«, erwiderte das Mädchen mit den langen rotblonden Haaren und den blauen Augen, wobei sich die mit Sommersprossen übersäte Nase leicht krauste.

    »Ich pass auch gut auf sie auf, Justus«, versprach das sehr viel kleinere Mädchen mit den hellblonden Rattenschwänzchen eifrig. »Ich muss doch aufpassen, weil es ja meine Häschen sind.«

    »Ja, es sind deine Häschen.« Justus schmunzelte. »Aber weil du sie mir in Pflege gegeben hast, trage ich die Verantwortung für sie.«

    »Ich weiß, lieber Justus.« Schelmisch lächelte Heidi den alten Mann an. »Du hast doch auch das schöne Häuschen für die Kaninchen gezimmert.«

    Pünktchen, die bereits ins Gymnasium ging, stellte den Weidenkorb auf den Boden und öffnete den Stall. Die beiden weißen Kaninchen mit den rosa Ohrmuscheln waren sehr zutraulich. Sie beschnupperten Pünktchens Hände und ließen sich dann ohne weiteres von ihr in den Korb setzen.

    »Wir bringen sie auf die Wiese hinter dem Herrenhaus«, sagte Pünktchen zu dem alten Mann. »Dort gibt es den saftigsten Löwenzahn.«

    »Ich weiß, Pünktchen.« Der ehemalige Verwalter von Sophienlust, der seinen Lebensabend hier verbrachte, war sehr kinderlieb und freute sich über jeden Besuch der Kinder. Er hatte sich in diesem alten Schuppen eine Werkstatt eingerichtet und ersetzte durch seine geschickten handwerklichen Arbeiten manchen Handwerker im Kinderheim Sophienlust. Auch reparierte er oft das Spielzeug der Kinder. Neulich erst hatte er die elektrische Eisenbahn wieder in Ordnung gebracht. Die Kinder waren darüber sehr froh gewesen, denn das Eisenbahnzimmer mit der umfangreichen elektrischen Eisenbahn war ein Anziehungspunkt für jung und alt.

    Daran dachte der alte Mann, als er den beiden Mädchen nachschaute. Gemeinsam trugen sie den Korb mit den Kaninchen. Dann aber wandte sich Justus wieder seiner Arbeit zu. Im Moment zimmerte er ein Puppenbettchen für Heidi, seinen kleinen Liebling. Die Kleine hatte ihn darum gebeten.

    »Ich bin wirklich froh, dass heute Samstag ist«, sagte Pünktchen jetzt zu Heidi. »Die ersten Schultage nach den Sommerferien schmecken immer schlecht.«

    »Dabei dachte ich, du würdest gern in die Schule gehen«, wunderte sich Heidi.

    »Das kommt darauf an. Manchmal macht es mir Spaß, aber oft würde ich lieber in Sophienlust bleiben.«

    »Ich freue mich auf die Schule«, erklärte Heidi mit glänzenden Augen.

    »Na ja, du hast noch gut zwei Jahre Zeit. Sei froh, dass es noch nicht so weit ist, Heidi.«

    »Aber ich kann schon ein paar Buchstaben lesen«, behauptete die Kleine stolz.

    »Ich weiß. Und rechnen kannst du doch auch schon. Sag mir, wie viel eins und eins ist.«

    »Oh, das ist doch ganz einfach. Ein Kaninchen und noch ein Kaninchen sind zwei Kaninchen«, rechnete Heidi auf ihre Art laut.

    »Das stimmt.« Pünktchen lachte. »So, wir setzen die Kaninchen hier auf den Rasen. Da steht der meiste Löwenzahn. Pass aber auch gut auf die beiden auf. Nick möchte mit mir Tischtennis spielen. Er holt eben zusammen mit Fabian die Tischtennisplatte aus dem Keller herauf.«

    »Ich pass schon auf.« Heidi lächelte glücklich. »Ich setze mich neben die Häschen ins Gras. Weil ich doch die alten Jeans anhabe.«

    »Gut, Heidi. Es ist heute sehr warm, und der Boden ist auch ganz trocken.« Pünktchen ließ die Kleine allein, um Nick beim Aufstellen des Pingpongtisches zu helfen.

    Nick spannte danach das Netz und gab Pünktchen einen Tischtennisschläger. »Also, auf in den Kampf«, sagte er lachend.

    »Lass mich auf dieser Seite stehen, damit ich Heidi und ihre Kaninchen im Auge habe«, bat das Mädchen. »So, wir können anfangen.«

    Auch die anderen Kinder genossen den ersten freien Samstag nach den großen Ferien und tollten im Park von Sophienlust herum. Ihre fröhlichen Stimmen schallten bis zu den beiden.

    »Eigentlich ist es schön, dass wir jetzt wieder weniger sind«, meinte Pünktchen und schlug den Tischtennisball zurück.

    »Findest du?« Nick, der große Junge mit gelockten dunklen Haaren und den dunklen Augen, verfehlte keinen einzigen Ball. »Pass doch auf!«, rief er. »Es steht schon sechs zu null für mich. Wenn du so weitermachst, dann kommst du in den Schneider.«

    »Und wenn schon!« Pünktchen war in dieser Beziehung nicht sehr ehrgeizig. Natürlich freute sie sich, wenn sie gewann – besonders dann, wenn es ihr gelang, Nick zu schlagen. Allerdings war sie bei ihm nie ganz sicher, ob er sie nicht absichtlich gewinnen ließ. Denn Nick war sehr sportlich und beherrschte fast jede Sportart meisterlich.

    »Wie ich sehe, hast du keine große Lust zum Spielen«, meinte er, als er das Mädchen elf zu null besiegt hatte.

    Pünktchen zuckte plötzlich zusammen und schrie: »Nick, schnell, ruf Anglos zurück. Du weißt doch, dass die Dogge Kaninchen und Hasen jagt. Um Gottes willen, ruf doch schon!«

    »Anglos! Hierher!«, schrie Nick.

    Seine laute Stimme bannte den großen schwarzen Hund auf den Fleck. Trotzdem schielte er noch immer zu Heidi und den Kaninchen hin. Dann bellte er laut und drohend.

    »Komm sofort zu mir!«, befahl Nick.

    Nur widerwillig trottete die Dogge auf ihn zu. Im gleichen Augenblick kam Fabian die Freitreppe des Herrenhauses heruntergerannt. »Anglos! Sei brav!«, rief er seinem Hund zu.

    Heidi jedoch schrie gellend auf, als ihre beiden Kaninchen, erschrocken durch das laute Bellen, plötzlich davonsprangen. »Rosenrot! Schneeweißchen!«, rief sie entsetzt und lief, so schnell sie ihre kurzen Beine trugen, hinter ihren Lieblingen her, die auf das offene Parktor zuliefen.

    Fabian hielt seine Dogge am Halsband fest, sodass Nick hinter Heidi her rennen konnte. »Bleib stehen!«, rief er. »Heidi, zurück!« Denn er hörte ein Auto kommen. Das Schlimme war, dass die Autofahrer zu glauben schienen, die Straße vor dem Kinderheim sei eine Rennstrecke.

    Aber Heidi hörte Nick nicht einmal. Sie dachte nur an ihre beiden Kaninchen, die nun in großen Sprüngen über die Straße setzten und auf der gegenüberliegenden Seite im Unterholz verschwanden.

    Heidi stolperte, und das war ihre Rettung. Denn sonst wäre sie in den Lastwagen hineingelaufen. So aber erwischte Nick sie am Arm und riss sie zurück, während der Lastwagen im gleichen unvorschriftsmäßigen Tempo weiterfuhr.

    Heidi begriff gar nicht, dass sie eben in Lebensgefahr geschwebt hatte. »Rosenrot! Schneeweißchen!«, rief sie immer wieder und wollte sich von Nick losreißen.

    »So sei doch vernünftig«, beschwor der große Junge sie. »Wir finden die Kaninchen bestimmt wieder.« Er musste die Kleine mit aller Kraft festhalten, denn sie entwickelte erstaunliche Kräfte.

    Heidis Geschrei hatte die Kinderschwester und die Heimleiterin alarmiert.

    »Um Gottes willen, was ist denn geschehen?«, fragte Frau Rennert, als sie aus dem Haus trat und die Kinder alle vor dem Parktor stehen sah.

    Schwester Regine lief schon die Stufen der Freitreppe hinunter. »Ist Heidi etwas geschehen?«, rief sie den Kindern zu.

    »Heidi ist fast überfahren worden«, sagte Pünktchen mit bebenden Lippen. »Nick hat sie im letzten Augenblick zurückgerissen. Mir ist vor Angst ganz schlecht geworden«, fügte sie hinzu. Noch immer war sie ganz weiß um die Nase herum.

    »Wie konnte das geschehen?« Auch die Kinderschwester war blass geworden.

    »Sie hat mit ihren Häschen auf der Wiese gespielt. Aber Anglos hat die Kaninchen erschreckt, sodass sie durch das Tor und über die Straße liefen«, erzählte Nick.

    »Schwester Regine, meine Häschen sind fort. Sie sind in den dunklen Wald gelaufen. Bestimmt kommt der böse Wolf und frisst sie auf. Bitte, bitte, ich möchte meine Häschen wiederhaben.«

    »Wir werden sie finden, mein Liebling. Ganz gewiss werden wir sie finden«, versuchte die Kinderschwester das aufgeregte Kind zu beruhigen und hob es hoch. »Du musst nur zu weinen aufhören.« Noch saß ihr der Schreck in den Gliedern. Allein schon der Gedanke, dass das kleine Mädchen tot sein könnte, entsetzte sie so sehr, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief.

    Heidi umklammerte den Hals von Schwester Regine und schmiegte ihr tränennasses Gesichtchen an deren Wange.

    »Nicht wahr, sie werden nicht aufgefressen?«, fragte sie mit großen erschrockenen Augen.

    »Wir werden die Häschen suchen«, erklärte Nick und sah die Kinder an. »Sofort schwärmen wir nach allen Seiten aus. Kaninchen werden schnell müde. Wir werden sie einkreisen und in die Enge treiben.«

    »Sie sind sehr zahm, Nick«, meinte Pünktchen. »Ich glaube, wir brauchen nicht so drastisch vorzugehen. Sobald wir sie entdeckt haben, werde ich sie locken.«

    »Gut, Pünktchen«, lobte Nick. »Aber zuerst müssen wir wissen, wo sie sich versteckt haben. Anglos hat sie sehr erschreckt.«

    Fabian, der ebenfalls zu den Dauerkindern von Sophienlust gehörte, wischte sich heimlich die Tränen aus den Augenwinkeln fort. »Ich wusste doch nicht, dass die Kaninchen draußen sind. Sonst hätte ich Anglos nicht hinausgelassen. Ich kenne doch seine Schwäche.«

    »Ist schon gut, Fabian.« Nick war sehr feinfühlig und spürte, wie sehr der Junge litt. »Wir fangen die Häschen

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