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Ein Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman
Ein Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman
Ein Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Ein Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Wir fahren nach Regensburg, wir fahren nach Regensburg!« Henrik von Schoenecker, ein neunjähriger Junge, rief es einige Male. Dabei hüpfte er von einem Bein auf das andere. »Wer fährt nach Regensburg?« fragte Angelina Domin. Sie hatte als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Brand verloren und lebte seitdem in Sophienlust. Sophienlust war ein Kinderheim. Aber es war ein besonderes Heim. Nicht umsonst wurde es von allen »Das Heim der glücklichen Kinder« genannt. Henrik hörte mit seinem Herumgehopse auf. »Wir natürlich«, erklärte er wichtigtuerisch. »Wir, die Familie von Schoenecker.« »So!« Angelina Domin, genannt Pünktchen, machte ein langes Gesicht. Sie ahnte Fürchterliches. »Wo ist Nick?« fragte sie dann. »Nick wird auch gleich da sein«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Nov. 2019
ISBN9783740957667
Ein Unfall und seine Folgen: Sophienlust 300 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ein Unfall und seine Folgen - Marisa Frank

    Sophienlust

    – 300 –

    Ein Unfall und seine Folgen

    Wird die kleine Marion wieder laufen können?

    Marisa Frank

    »Wir fahren nach Regensburg, wir fahren nach Regensburg!« Henrik von Schoenecker, ein neunjähriger Junge, rief es einige Male. Dabei hüpfte er von einem Bein auf das andere.

    »Wer fährt nach Regensburg?« fragte Angelina Domin. Sie hatte als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Brand verloren und lebte seitdem in Sophienlust.

    Sophienlust war ein Kinderheim. Aber es war ein besonderes Heim. Nicht umsonst wurde es von allen »Das Heim der glücklichen Kinder« genannt.

    Henrik hörte mit seinem Herumgehopse auf. »Wir natürlich«, erklärte er wichtigtuerisch. »Wir, die Familie von Schoenecker.«

    »So!« Angelina Domin, genannt Pünktchen, machte ein langes Gesicht. Sie ahnte Fürchterliches. »Wo ist Nick?« fragte sie dann.

    »Nick wird auch gleich da sein«, meinte Henrik. »Ich bin nur schneller weggefahren.«

    Pünktchen drehte sich sofort um und sah in die Richtung, aus der Henrik soeben mit seinem Fahrrad gekommen war. Eine Straße verband das Kinderheim Sophienlust mit dem Gut Schoeneich, dem Stammsitz der Familie von Schoenecker.

    »So schnell wie ich ist er nicht«, meinte Henrik großspurig. »Ich habe mich auch sehr beeilt. Ich wollte euch die Neuigkeit als erster verraten.«

    Da von Nick noch nichts zu sehen war, wandte sich Pünktchen wieder an Henrik, Nicks Halbbruder. »Nick fährt auch mit nach Regens­burg?« fragte sie.

    »Natürlich. Nick gehört doch zur Familie. Es wird ganz toll. Wir sind schon lange nicht mehr mit Mutti und Vati verreist. Mutti hat doch immer so viel mit Sophienlust zu tun, und Vati muß ja unser großes Gut verwalten.« Henrik reckte sich. »Es wird Zeit, daß ich groß werde und ihm dabei helfen kann.

    Das dreizehnjährige Mädchen konnte nicht anders, es mußte lachen.

    Sofort stemmte Henrik die Arme in die Seiten. »Glaubst du etwa nicht, daß ich das kann? Ich werde Gut Schoeneich einmal genausogut verwalten wie Vati. Es ist doch alles genau aufgeteilt. Sascha studiert Jura und Nick wird sich einmal um das Kinderheim kümmern. Mutti verwaltet es für ihn ja nur, bis er großjährig ist. Also!« Herausfordernd sah Henrik Pünktchen an. »Für mich bleibt Schoeneich.«

    »Da hast du aber noch etwas Zeit bis dahin«, sagte Pünktchen lachend. Sie war mit Nick befreundet, mochte aber dessen jüngeren Bruder sehr. Wenn Henrik sich auch gern wichtig machte, so war er doch stets hilfsbereit.

    »Ich habe aber bereits heute Vorstellungen von meiner künftigen Aufgabe.«

    Da Pünktchen noch immer lachte, wurde Henrik ärgerlich. »Hast du etwa keine Vorstellungen?« hielt er ihr vor.

    Pünktchen sagte nichts.

    Da triumphierte Henrik: Ich weiß genau, wovon du träumst. Du willst einmal Nicks Frau werden. Habe ich recht?«

    Pünktchens Wangen wurden dunkelrot. Verschämt wandte sie sich ab. »Du bist gemein«, sagte sie leise.

    »Warum?« begehrte Henrik nochmals auf. »Das wissen doch sowieso alle. Du bist mit Nick befreundet, oder?«

    »Ja, das bin ich«, erklärte Pünktchen fest.

    »Na also! Da kommt er ja schon. Es ist besser, ich verziehe mich.«

    Henrik grinste. Er stieg wieder auf sein Fahrrad und radelte die wenigen Meter bis zu dem ehemaligen Herrenhaus. Das war ein großes einstöckiges Gebäude, mit einem neuangebauten Nebentrakt. Über eine Freitreppe gelangte man zum Portal.

    Henrik ließ sein Fahrrad einfach vor dieser Freitreppe fallen und stürmte dann die Stufen empor. Alle Bewohner von Sophienlust sollten erfahren, daß er über das Wochenende verreisen würde.

    Pünktchen kümmerte sich nicht mehr um Henrik. Sie sah Dominik von Wellentin-Schoenecker, dessen Rufname aber nur Nick war, strahlend entgegen. Für sie war dieser gutaussehende, hochaufgeschossene Junge der liebste Mensch auf der Welt. Natürlich mochte sie auch Tante Isi oder Schwester Regine, die Kinder- und Krankenschwester von Sophienlust, aber mit Nick war es etwas anderes. Schließlich hatte er sie vor vielen Jahren, als sie ihre Eltern verloren hatte und dann von lieblosen Pflegern ausgerissen war, gefunden und nach Sophienlust gebracht.

    »Hei, Pünktchen!« Dicht vor dem Mädchen sprang Nick vom Rad. »Hast du auf mich gewartet?«

    Pünktchen nickte. »Henrik hat gesagt, daß du kommst.«

    Nick lachte. »Er hatte es heute besonders eilig. Hat er dir schon erzählt, daß es einen Familienausflug gibt?«

    Pünktchen senkte den Kopf.

    »Was hast du?« fragte Nick erstaunt.

    »Hm«, machte Pünktchen. Sie sah nicht hoch.

    Nick zuckte die Achseln. Solche Launen kannte er bei Pünktchen sonst gar nicht. Sie war ein feiner Kumpel. Daher freute er sich auch immer auf die Stunden, die er mit ihr zusammen verbringen konnte.

    »Nun sag schon! Du hast doch etwas.« Ratlos sah Nick auf Pünktchens gesenkten Kopf.

    »Hast du es wirklich vergessen?« Pünktchens Stubsnase mit den unzähligen Sommersprossen, die ihr den Spitznamen gegeben hatte, hob sich. Traurig sahen ihn ihre blauen Augen an.

    Nick zuckte erneut die Achseln.

    »Aber wir wollten doch am Samstag länger ausreiten. Wir wollten zum Waldsee reiten. Es ist so schön, wenn das Laub unter den Hufen der Pferde raschelt. Und am Sonntag, da wollten wir ein Feuer machen.« Pünktchen wandte sich schnell ab. Nick sollte nicht sehen, daß sie traurig war.

    Etwas ratlos stand der große Junge da. »Als wir darüber sprachen, war noch nicht klar, daß wir Vati nach Regensburg begleiten würden. Wir sind schon lange nicht mehr alle zusammen weggefahren.«

    »Ja, schon.« Verstohlen fuhr sich Pünktchen über die Augen. »Aber gerade dieses Wochenende, an dem wir so tolle Pläne hatten.«

    Nick legte dem Mädchen seinen rechten Arm um die Schultern. »Ich wäre gern mit dir ausgeritten«, versicherte er.

    »Hm.« Pünktchens Miene erhellte sich etwas. Von unten herauf sah sie Nick an.

    »Ja. Wir werden das alles eben nächste Wochen machen.«

    Pünktchen schluckte. »Ja, natürlich!«

    »Na also. Ich werde dir auch etwas von Regensburg mitbringen.«

    »Wirklich?« Jetzt strahlten Pünktchens Augen auf. Freudig begann ihr Herz zu klopfen. Alles, was sie von Nick hatte, hütete sie wie einen Schatz.

    »Ehrenwort«, sagte Nick und überschlug im Geiste das Taschengeld, das ihm in diesem Monat noch zur Verfügung stand.

    Beruhigt ging Pünktchen an Nicks Seite durch den Park, wobei Nick sein Rad schob. Als die beiden sich dem Haus näherten, hörten sie Stimmengewirr.

    Nick grinste. »Henrik scheint das große Wort zu schwingen.«

    Nick hatte sich nicht getäuscht. Henrik war es gelungen, die Kinder aus dem Haus zu locken. Manche waren willig gefolgt, andere maulten.

    »Seid doch einmal still!« rief der Neunjährige nun. Er hatte einen Eimer umgestülpt und sich darauf gestellt. »Ich will euch doch nur eine große Neuigkeit mitteilen. Ich verreise. Zusammen mit Mutti und Vati verreise ich. Nick nehmen wir auch mit. Stellt euch vor, die ganze Familie geht auf Reisen.«

    »Das geht doch nicht.« Die kleine Heidi – sie war fünf Jahre alt und das jüngste Dauerkind von Sophienlust – sah Henrik entsetzt an.

    Gleich darauf lief sie zu Vicky und faßte nach deren Hand.

    »Nicht wahr, wir lassen nicht zu, daß unsere Tante Isi fortfährt?« meinte sie ängstlich.

    »Tante Isi fährt sicher nicht lange fort«, versuchte Vicky die Kleine zu beruhigen.

    »Mutti fährt fort, solange sie will«, beharrte Henrik. »Es ist ganz toll! Dann habe ich Mutti einmal für mich. Ich werde sie nicht mehr zurückkommen lassen.« Siegessicher sah der Junge in die Runde.

    Angelika setzte ihm einen Dämpfer auf, indem sie erklärte: »Du mußt ja am Montag wieder in die Schule gehen.«

    Kurz stutzte Henrik. Dann versicherte er: »Aber wir fahren sehr weit weg. Vati hat dort zu tun.«

    Jetzt wurde Henrik mit Fragen bestürmt. Man sah dem kräftigen, gesunden Jungen an, daß ihm das sehr gefiel. Er hatte sich in Positur gestellt und wollte gerade so richtig loslegen, als Schwester Regine aus dem Portal trat.

    »Was ist denn hier los?« Sie ließ ihren Blick über die Kinderschar schweifen. »Habt ihr alle eure Aufgaben gemacht?«

    Einige schüttelten den Kopf.

    »War es nicht ausgemacht, daß ihr die Schulaufgaben macht, bevor ihr spielen geht?«

    »Wir spielen doch gar nicht«, rief Heidi und lief die Stufen empor. Stürmisch preßte sie sich an die hübsche junge Frau. »Du bleibst aber bei uns, Schwester Regine«, sagte sie dabei.

    »Wie?« Erstaunt sah die Kinder- und Krankenschwester auf die Kleine, dann fiel ihr Blick auf Henrik, und sie verstand. »Nein, ich fahre nicht nach Regensburg, und Tante Ma bleibt auch hier.«

    »Na dann... dann kann deine Mutti wegfahren«, sagte Heidi. Sie setzte aber gleich hinzu: »Sie muß aber wieder zurückkommen.«

    Mit einem enttäuschten Gesicht stieg Henrik vom Eimer. »Schwester Regine, woher weißt du, daß wir verreisen? Nun hast du alles verraten. Ich habe noch nicht gesagt, wohin wir fahren.«

    »Das tut mir leid. Aber ihr müßt sowieso wieder ins Haus gehen, oder ihr müßt euch Jacken anziehen. Ich würde vorschlagen, diejenigen, die ihre Schulaufgaben noch nicht gemacht haben, gehen wieder in den Aufenthaltsraum.«

    Gehorsam trabten die Kinder davon, nur Henrik nahm vor Schwester Regine Aufstellung. »Hat Mutti dir gesagt, daß wir verreisen?«

    »Ja«, sagte Schwester Regine wahrheitsgemäß.

    »Es ist immer dasselbe.«

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