Schlummerland: Geschichten zum Einschlafen und Träumen
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Buchvorschau
Schlummerland - Books on Demand
Mondmädchen
Die kleine Schnecke Schnirkelschneck
von Astrid-Ilona Würdemann und Günther Würdemann
Illustrationen: Marie-Salima Montebran
Die kleine Schnecke Schnirkelschneck hatte genug von ihrem langweiligen Leben im Fliederbusch. Sie wollte die Welt kennen lernen, Freunde suchen und etwas erleben. Also verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und hatte es plötzlich sehr eilig. Doch die Mutter hielt sie zurück. „Hör gut zu, kleine Schneckentochter. Die Welt ist groß und gefährlich, sagte sie. „Sei vorsichtig und nicht zu vorwitzig! Und vor allem pass immer auf dein Häuschen auf! Dein Haus ist das Wichtigste, was du besitzt.
„Schon gut!", rief Schnirkelschneck und machte sich auf ihren Fuß.
Die erste Zeit kroch sie zügig, ohne sich noch einmal umzugucken. Aber allmählich wurde sie müde und langsamer. Es war doch ganz schön anstrengend, einen so langen Weg zu kriechen. Der Rücken tat ihr weh. Aber sie kroch tapfer weiter. Dann fing ihre Fußsohle noch an zu brennen und sie wurde noch langsamer. Schließlich blieb sie stehen und murmelte ärgerlich: „Dieses verflixte Haus auf meinem Rücken! Es ist schwer wie Blei. Wozu brauche ich das überhaupt? Hätte ich es nicht, dann käme ich sicher viel schneller vorwärts. Das muss ich unbedingt loswerden! Sie schüttelte sich und ruckelte hin und her. Aber das Häuschen blieb, wo es war. Es saß fest auf ihrem Rücken. „Ach
, seufzte Schnirkelschneck, „wenn ich das nur loswürde, dann wäre alles gut. Mühsam schleppte sie sich weiter. Plötzlich hörte sie ein Schlurfen und Schleifen hinter sich, das schnell näher kam. Sie drehte sich um und entdeckte eine schwarze Schnecke im Eiltempo daher ziehen. „Hallo
, rief die kleine Schnirkelschneck, „wer bist du denn und wo hast du denn dein Häuschen gelassen? „Ich bin Nudina, die Nacktschnecke, und ich besitze kein Haus!
Der kleinen Schnirkelschneck fielen fast vor Staunen die Augen aus den Fühlern. „Du Glückliche!, rief sie, „deshalb kommst du so schnell vorwärts. Ich gäbe etwas dafür, diese Last auf meinem Rücken loszuwerden. Dann wäre ich sicher auch schneller.
„Da kann ich dir leider nicht helfen. Aber ich kann ja ein bisschen langsamer kriechen, dann können wir unsere Reise zusammen machen."
Nudina kroch wirklich langsamer, und Schnirkelschneck nahm ihre ganze Kraft zusammen und begleitete Nudina. So krochen sie eine ganze Zeit zusammen und wurden schnell Freunde. Gegen Abend kam ein schlimmes Gewitter auf. Es regnete in Strömen. Es blitzte und donnerte. Die beiden Schnecken zitterten vor Angst und Nudina jammerte: Ich muss mich ganz schnell in Sicherheit bringen, sonst ertrinke ich in der Wasserflut!
Sie rettete sich, indem sie mit letzter Kraft einen Baumstamm ein Stückchen hinaufkletterte. Schnirkelschneck hatte es da besser. Sie zog sich in ihr Häuschen zurück, klebte es von innen Wasserdicht zu und wartete ruhig, bis das Unwetter und die kalte