Und plötzlich war es Liebe: Familie Dr. Norden 784 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Die Familie bleibt für Daniel Norden der wichtige Hintergrund, aus dem er Kraft schöpft für seinen verantwortungsvollen Beruf und der ihm immer Halt gibt. So ist es ihm möglich, Nöte, Sorgen und Ängste der Patienten zu erkennen und darauf einfühlsam einzugehen.
Familie Dr. Norden ist der Schlüssel dieser erfolgreichsten Arztserie Deutschlands und Europas.
Carolin Albrecht gehörte schon seit Jahren zu Dr. Nordens Patientinnen, sie war jedoch schon längere Zeit nicht mehr bei ihm gewesen. Sie schien ihm sehr verändert zu sein, als sie kurz vor Pfingsten in der Praxis erschien. »Fragen Sie mich bitte nicht, wie es mir geht«, sagte sie gleich heiser, »es geht mir nämlich miserabel.« Sie war blaß und sehr nervös. Ihre Lippen zuckten, und die Hände waren ständig in Bewegung, zupften an den Haaren oder spielten mit den Knöpfen ihrer Jacke. »Was haben Sie für Beschwerden, das muß ich schon fragen«, sagte er. »Nichts ist mehr in Ordnung«, erwiderte sie tonlos. »Ich werde mich scheiden lassen.« Jetzt war er wirklich erschrokken, denn er hatte sie für eine glücklich verheiratete Frau gehalten, in den besten Verhältnissen lebend, mit einem bekannten Architekten verheiratet, und außerdem Alleinerbin eines beträchtlichen Vermögens. Dr. Norden wußte nicht, was er sagen sollte, denn er fühlte sich als Eheberater nicht zuständig. »Ich möchte, daß Sie mich gründlich untersuchen«, stieß sie hervor. »Wer weiß, was für eine Krankheit er mir schon angehängt hat, seit er mit dieser Asylantin liiert ist.« In ihren Augen brannte Haß und Wut. Dr.
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Und plötzlich war es Liebe - Patricia Vandenberg
Familie Dr. Norden
– 784 –
Und plötzlich war es Liebe
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
Carolin Albrecht gehörte schon seit Jahren zu Dr. Nordens Patientinnen, sie war jedoch schon längere Zeit nicht mehr bei ihm gewesen. Sie schien ihm sehr verändert zu sein, als sie kurz vor Pfingsten in der Praxis erschien.
»Fragen Sie mich bitte nicht, wie es mir geht«, sagte sie gleich heiser, »es geht mir nämlich miserabel.«
Sie war blaß und sehr nervös. Ihre Lippen zuckten, und die Hände waren ständig in Bewegung, zupften an den Haaren oder spielten mit den Knöpfen ihrer Jacke.
»Was haben Sie für Beschwerden, das muß ich schon fragen«, sagte er.
»Nichts ist mehr in Ordnung«, erwiderte sie tonlos. »Ich werde mich scheiden lassen.«
Jetzt war er wirklich erschrokken, denn er hatte sie für eine glücklich verheiratete Frau gehalten, in den besten Verhältnissen lebend, mit einem bekannten Architekten verheiratet, und außerdem Alleinerbin eines beträchtlichen Vermögens.
Dr. Norden wußte nicht, was er sagen sollte, denn er fühlte sich als Eheberater nicht zuständig.
»Ich möchte, daß Sie mich gründlich untersuchen«, stieß sie hervor. »Wer weiß, was für eine Krankheit er mir schon angehängt hat, seit er mit dieser Asylantin liiert ist.«
In ihren Augen brannte Haß und Wut. Dr. Norden war sehr erschrocken, da er sie als eher kühle und beherrschte Frau kannte.
Eine Frau wie Carolin Albrecht ließ sich nicht von Gerüchten umwerfen, da mußte schon mehr dahinterstecken. Sie machte den Eindruck, daß es ihr unter die Haut ging.
»Wie lange haben Sie diesen Verdacht?«
»Schon drei Monate, und es ist nicht nur ein Verdacht. Es ist bitter-ernst.«
»Sie haben Beweise?« fragte er zögernd.
»Natürlich habe ich die, sonst würde ich nicht darüber reden. Es ist mir peinlich genug, und ich möchte jedes Gerede vermeiden. Deshalb wende ich mich ja an Sie, weil ich Ihnen vertraue. Ich kann ja sonst niemanden mehr vertrauen. Aber Sie kennen mich, und Sie kennen auch meinen Mann.«
»Deshalb fällt es mir schwer zu glauben, was Sie eben sagten.«
»Was meinen Sie, wie schwer es mir fiel, bis ich mich selbst davon überzeugte. Ich konnte nicht glauben, daß mein Mann, mit dem ich fünf Jahre verheiratet bin, so ein Heuchler ist, daß er mich mit diesem billigen Weib betrügt und die Stirn hat, mir ins Gesicht zu lügen. Können Sie sich vorstellen, daß er mir gegenüber immer noch den liebevollen Ehemann spielte, und mit ihr schlief, mit ihr verreiste, beruflich natürlich… Ach, ich mag nicht darüber reden. Ich habe ihn beschatten lassen und genügend Beweise für eine schnelle Scheidung. Ich möchte jedoch nicht unseren Familienanwalt nehmen, mit dem Bernd befreundet ist und der mit Sicherheit seine Partei ergreift. Sie kennen doch Frau Dr. Faber, und ich wollte Sie fragen, ob sie konsequent genug ist, meine Interessen zu vertreten, schließlich geht es auch um ein beträchtliches Vermögen.«
Jetzt wirkte sie wieder beherrscht und auch kampfbereit, aber der erfahrene Arzt merkte, daß sie im tiefsten Innern verletzt war.
»Frau Dr. Faber ist eine sehr gute Anwältin, Sie können ihr vertrauen, aber Sie sollten sich auch mit Ihren Mann aussprechen.«
»Das bringt nichts, er ist ihr schon völlig hörig. Er behauptet, daß sie nur eine talentierte Mitarbeiterin ist.«
»Aber Sie haben unwiderlegbare Beweise, daß es sich anders verhält?«
»Ja, die habe ich, aber ich will mich nicht über intime Details auslassen. Ich habe andere Moralbegriffe.«
Es klang verächtlich, und Dr. Norden überlegte, warum ihn etwas an ihr störte. Konnte es nicht möglich sein, daß sie ihrem Mann Anlaß gegeben hatte, bei einer anderen das zu suchen, was er bei ihr vermißte? Wieso kamen ihm solche Gedanken, warum fröstelte es ihn, wenn er sie betrachtete?
Die Untersuchung konnte er ihr nicht ausreden, aber er ließ Wendy kommen. Carolin beharrte darauf, daß er ihr selbst Blut abnahm. Wendy blieb im Raum während der ganzen Untersuchung, die Carolin jedoch fast apathisch über sich ergehen ließ.
Man mußte sie als eine sehr attraktive Frau bezeichnen. Was mochte diese andere Frau zu bieten haben, daß Bernd Albrecht diese Ehe nach fünf Jahren aufs Spiel setzte? Kinder hatten sie nicht, das schien aber kein Problem gewesen zu sein, denn Carolin hatte nie den Wunsch nach einem Kind geäußert. Sie war, alles in allem, eine Frau, die viel zu bieten hatte, nicht nur an materiellen Gütern. Sie war gebildet, künstlerisch begabt, erfolgreich als Galeristin, also gewiß keine Frau, die in den Tag hineinlebte. Es hatte nie Gerede gegeben, daß etwas in dieser Ehe nicht stimmte, Fee Norden hätte es bestimmt erfahren.
Es war Carolin nicht anzusehen, was sie dachte, als Dr. Norden ihr sagte, daß sie die Laborbefunde in zwei Tagen abholen könne.
Sie schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein, als sie sich verabschiedete.
»Dann werde ich mich jetzt mit Frau Dr. Faber in Verbindung setzen«, sagte Carolin. »Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Verständnis, Dr. Norden. Bitte, grüßen Sie Ihre reizende Frau.«
Auch Wendy wurde ein freundliches Lächeln geschenkt, dann ging sie. Eine Stunde später sollte Dr. Norden noch einen überraschenden Besuch bekommen. Es war der Rechtsanwalt Dr. Christoph Dirksen, ein Schulfreund von Daniel Norden.
Sie sahen sich selten, denn Christoph war ein kerngesunder sportlicher Mann, der höchstens mal eine Erklärung zur falschen Zeit oder eine Sportverletzung hatte. Aber wenn sie sich trafen, waren sie die alten Freunde von ehedem.
»Dir wird doch nichts fehlen, Chris«, sagte Daniel überrascht.
»Ich fühle mich nicht wohl«, gab der andere zu.
»Und wo sitzen die Beschwerden, damit ich nicht lange rätseln muß?«
»Es drückt was auf’s Gemüt«, brummte Christoph.
Daniel Norden war momentan konsterniert, denn besonders ge-mütvoll war Christoph wirklich nicht.
»Es geht um eine Scheidungssache, die mir ziemlich an die Nieren geht. Du kennst doch Bernd Al-brecht.«
»Grundgütiger«, entfuhr es Daniel, »du vertrittst ihn? Will er denn die Scheidung auch?«
»Eigentlich nicht, aber wieso weißt du es schon? Hat sich Carry bei dir ausgeweint?«
»Du weißt doch, was Schweigepflicht ist. Hat er dich zu mir geschickt, um mich auszuhorchen?« Daniel war verärgert.
»Mißversteh das bitte nicht, Daniel, ich will dich nicht aushorchen. Mir ist die ganze Sache peinlich, und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.«
»Ich möchte mich da ganz raushalten. Sie ist meine Patientin, und du wirst sicher ihn vertreten.«
»Was bleibt mir denn anderes übrig! Vielleicht kann ich versöhnlich auf beide einwirken. Wenn er einen von den Anwälten nimmt, denen es nur ums Absahnen geht und um wieder mal Schlagzeilen zu machen, könnte zuviel Porzellan zerschlagen werden. Und Carolin kann eiskalt sein, wenn sie sich verletzt fühlt.«
»Wie sollte sie sich nicht verletzt fühlen, wenn er sie betrügt«, entfuhr es Daniel Norden.
»Mein Gott, wegen eines Seitensprunges muß doch nicht gleich die Ehe zerbrechen. Carolin ist schwierig, sie hat ihre Mucken. Bernd hat nicht gedacht, daß sie aus Prinzip gegen Kinder ist.«
»Ist das der Streitpunkt?«
Christoph zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht. Darüber wird nicht geredet. Privat war ich auch nur selten mit ihnen zusammen. Ich komme eigentlich auch nur zu dir, weil ich dir vertrauen kann.«
»Sie vertraut mir