Leidenschaft und Eifersucht: Familie Dr. Norden 780 – Arztroman
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Die Familie bleibt für Daniel Norden der wichtige Hintergrund, aus dem er Kraft schöpft für seinen verantwortungsvollen Beruf und der ihm immer Halt gibt. So ist es ihm möglich, Nöte, Sorgen und Ängste der Patienten zu erkennen und darauf einfühlsam einzugehen.
Familie Dr. Norden ist der Schlüssel dieser erfolgreichsten Arztserie Deutschlands und Europas.
»Es ist aus!« erklärte Nora Schulte mit bemüht fester Stimme und hielt dem verdutzten Blick ihres Freundes hartnäckig stand. »Aber warum denn so plötzlich?« erkundigte sich Eduard von Bahn überrascht. In all den vergangenen Monaten hatte er sich hartnäckig geweigert, die Veränderungen zu bemerken, die in der Beziehung zu der Unternehmerstochter Nora Schulte stattgefunden hatten. Nora indes meinte, ihren Ohren nicht zu trauen. »Das ist ja mal wieder typisch. Die ganze Zeit rede ich mir den Mund fusselig, und du hast nicht ein einziges Wort von dem verstanden, was ich dir in den vergangenen Wochen immer wieder gesagt habe.« »Dann erklär es mir eben noch einmal.« »Ich denke ja gar nicht daran. Es ist ja ohnehin nur Zeitverschwendung. Außerdem habe ich jetzt einen Termin. Vater erwartet mich, und später muss ich noch zur Vorlesung in die Uni«, erklärte Nora mit einem erleichterten Blick auf die Uhr. Sie war froh, das längst überfällige Gespräch geführt zu haben. Dennoch tat ihr Eduard leid, der wie ein begossener Pudel vor ihr stand. Rasch machte sie einen Schritt auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Nimm es nicht so schwer. Das Leben geht weiter und ich bin mir sicher, dass du bald eine Frau finden wirst, die besser zu dir passt.« »Hast du einen anderen?«
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Leidenschaft und Eifersucht - Patricia Vandenberg
Familie Dr. Norden
– 780 –
Leidenschaft und Eifersucht
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Es ist aus!« erklärte Nora Schulte mit bemüht fester Stimme und hielt dem verdutzten Blick ihres Freundes hartnäckig stand.
»Aber warum denn so plötzlich?« erkundigte sich Eduard von Bahn überrascht.
In all den vergangenen Monaten hatte er sich hartnäckig geweigert, die Veränderungen zu bemerken, die in der Beziehung zu der Unternehmerstochter Nora Schulte stattgefunden hatten.
Nora indes meinte, ihren Ohren nicht zu trauen.
»Das ist ja mal wieder typisch. Die ganze Zeit rede ich mir den Mund fusselig, und du hast nicht ein einziges Wort von dem verstanden, was ich dir in den vergangenen Wochen immer wieder gesagt habe.«
»Dann erklär es mir eben noch einmal.«
»Ich denke ja gar nicht daran. Es ist ja ohnehin nur Zeitverschwendung. Außerdem habe ich jetzt einen Termin. Vater erwartet mich, und später muss ich noch zur Vorlesung in die Uni«, erklärte Nora mit einem erleichterten Blick auf die Uhr. Sie war froh, das längst überfällige Gespräch geführt zu haben. Dennoch tat ihr Eduard leid, der wie ein begossener Pudel vor ihr stand. Rasch machte sie einen Schritt auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
»Nimm es nicht so schwer. Das Leben geht weiter und ich bin mir sicher, dass du bald eine Frau finden wirst, die besser zu dir passt.«
»Hast du einen anderen?« nahm Eduard jedoch die Gelegenheit wahr, eine letzte Frage zu stellen.
»Es muss nicht immer ein anderer Mann kommen, damit eine Frau begreift, an den Falschen geraten zu sein«, erklärte Nora rasch, ehe sie sich endgültig abwandte und den Prokuristen der Firma ihres Vaters alleine in seinem Büro zurückließ. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, war sie mit den Gedanken schon bei dem Termin, der sie gleich erwartete.
»Da bist du ja, mein Kind«, wurde Nora kurz darauf mit sichtlicher Ungeduld von ihrem Vater Mathias Schulte begrüßt. Er warf einen Blick in die bereits versammelte Männerrunde. »Wir warten alle nur auf dich. Darf ich dir Mario Cornelius vorstellen? Er ist medizinischer Berater der Firma VITA-PRO und wird uns die neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der künstlichen Ernährung vorstellen. Außerdem die aktuellen Erkenntnisse über heilende Ernährung bei Hautproblemen und -erkrankungen. Anhand dieser Ergebnisse wird unsere Entwicklungsabteilung unsere Produkte optimieren.« Mathias nickte in die Runde seiner Mitarbeiter, und Nora ließ sich nach einem gemurmelten Gruß auf den für sie vorgesehen Stuhl fallen.
Die Worte ihres Vaters hatte sie wohl gehört. Doch ihre Blicke galten nur dem jungen Mediziner, der an der Stirnseite des Besprechungstisches stand und darauf wartete, mit seinem Vortrag beginnen zu können.
Auch Marios Blick hing an der blonden, schönen Unternehmerstochter und es fiel ihm sichtlich schwer, sich auf seine Präsentation zu konzentrieren. Doch er wäre kein Profi gewesen, hätte er die Situation nicht im Griff gehabt und nach wenigen Minuten war er vollkommen in sein Thema vertieft, während Nora an seinen Lippen hing und trotzdem kaum hörte, was gesprochen wurde.
»Wo kommst du um diese Zeit her, Kind?« Tadelnd schüttelte Agnes Schulte den Kopf, als ihre jüngere Tochter Marie später als gewöhnlich aus der Schule nach Hause kam. »Und wie siehst du überhaupt aus?« Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie die Veränderung an Marie.
Die hatte mit dem Tadel gerechnet und schob trotzig das Kinn vor.
»Das ist mein Gesicht und ich kann damit machen, was ich will«, verteidigte sie das neue Piercing an ihrer Augenbraue energisch.
»Dafür brauchst du die Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten!« schnaubte Agnes empört. »Und was sollen jetzt überhaupt die Leute denken? Immerhin ist dein Vater ein bekannter Unternehmer in diesem Stadtviertel. So eine Schmach kannst du ihm nicht antun.«
»Erstens bin ich achtzehn und kann glücklicherweise endlich tun und lassen, was ich will. Und zweitens ist es mein Leben und nicht eures. Wenn ich euch peinlich bin, kann ich ja ausziehen.«
»Ohne abgeschlossene Berufsausbildung? Kommt überhaupt nicht infrage. Ich habe dich nicht großgezogen, damit du am Ende unter der Brücke landest«, seufzte Agnes bedrückt. »Warum kannst du dir nicht ein Beispiel an deiner großen Schwester nehmen? Nora hat uns niemals solche Sorgen und Probleme bereitet.«
»Nora, Nora, immer nur Nora! Ich kann es bald nicht mehr hören«, stöhnte Marie theatralisch und verdrehte die Augen.
»Wann akzeptiert ihr endlich, dass nicht alle Menschen so sein müssen wie ihr, und dass auch andere Lebensstile und Meinungen ihre Gültigkeit haben?«
»Wie sprichst du denn mit mir?« rief Agnes ihrer Tochter nach, die sich demonstrativ abgewandt und die Küche verlassen hatte. »Außerdem hast du noch gar nichts gegessen.«
»Vielen Dank. Mir ist der Appetit vergangen«, gab Marie zurück, während sie wütend die Treppe nach oben stapfte und die Tür schließlich laut hinter sich zuwarf.
Bei diesem Geräusch zuckte Agnes zusammen. Doch sie hatte keine Zeit, sich noch länger über Marie zu ärgern, denn eben kam Nora durch die Haustür des gutbürgerlichen Wohnhauses. Beim Anblick ihrer älteren, sorgfältig gekleideten Tochter, die das lange blonde Haar zu einem braven Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, ging ihr das Herz auf.
»Nora, mein Liebes, wie geht es dir? Komm, setz dich, das Essen ist fertig.«
Nora drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
»Tut mir leid, ich habe keine Zeit. Die Vorlesung fängt in einer halben Stunde an, und ich muss noch meine Sachen zusammenpacken.«
»Was bist du für ein fleißiges Mädchen. Warum kann deine Schwester nur nicht so sein wie du? Stell dir vor, jetzt hat sie sich so einen Ring durch die Augenbraue stechen lassen«, klagte Agnes ihrer Tochter ihr Leid, während sie die blütenweiße Schürze abnahm und das geblümte Kleid darunter glatt strich.
Nora lachte ungläubig.
»Wirklich? Die Kleine hat echt Mut. Das hätte ich mich niemals getraut.«
»Ich möchte mal wissen, was daran mutig ist? Ist es nicht viel schwieriger, den schädlichen Einflüssen und Versuchungen der heutigen Zeit zu widerstehen?«
»Ansichtssache. Aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit für solche Grundsatzdiskussionen. Bis später, Mama.« Nora winkte ihrer Mutter zu und hastete zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe nach oben. Am Zimmer ihrer Schwester machte sie halt und trat ein.
»Kannst du nicht anklopfen?« fauchte Marie wütend vor Schreck. Sie stand mit dem Rücken zum geöffneten Fenster und verbarg die brennende Zigarette dahinter.
Nora lachte belustigt.
»Ich lebe nicht hinter dem Mond wie Mama, die sich immer über den Qualm aus Nachbars Garten beschwert. Das ist übrigens ungesund, was du da machst.«
»Na und? Ist mir doch egal. In diesem Spießerhaushalt ist doch sowieso alles verboten.«
»So schlimm ist es nun auch wieder nicht und bei solchen Sachen wie Rauchen oder Alkohol und anderen Drogen durchaus berechtigt.«
»Wenn unsere fürsorglichen Eltern nicht so ein Drama aus allem machen würden, würde ich gar nicht rauchen. Aber jetzt tue ich es gerade zum Trotz.«
»Wie Piercings stechen lassen?« folgerte Nora messerscharf und trat einen Schritt näher, um den neuen Körperschmuck ihrer Schwester zu begutachten. »Sieht eigentlich ganz nett aus. Aber hast du schon mal überlegt, was du damit machst, wenn du älter und klüger bist? Wenn du einen Freund hast, der so