Dr. Norden Bestseller 7 – Arztroman: Wer ist Vanessa Hunter?
()
Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Dr. Daniel Norden legte nach einem kurzen Gespräch den Telefonhörer auf und wandte sich seinem Patienten zu. »Ich bin zu einem dringenden Fall gerufen worden, Herr Ackermann. Sind Sie einverstanden, dass wir die Blutsenkung übermorgen machen?« »Aber sicher, Herr Doktor. Ich habe ja Zeit.« Der alte Herr zwinkerte freundlich. Er war immer freundlich, trotz seines schmerzhaften Leidens. Daniel Norden mochte ihn sehr. Er sagte schnell seiner Frau Fee Bescheid, die im Labor Röntgenaufnahmen auswertete. »Ich muss zu Detloff, Fee. Er hat wieder einen schweren Herzanfall. Kannst du die Stellung allein halten? Das hier hat Zeit.« »Ich werde mir Mühe geben, den Herrn Doktor zu ersetzen«, erwiderte Fee mit einem bezaubernden Lächeln, bekam einen zärtlichen Kuss und begab sich ins Sprechzimmer. Helga Moll, die Sprechstundenhilfe, war heute auch nicht da. Sie hatte eine so schwere Erkältung, dass sie von ihrem Chef ein paar Tage Bettruhe verordnet bekommen hatte. Es war Grippezeit, und so kamen weniger Patienten in die Sprechstunde. Dafür aber mussten mehr Hausbesuche gemacht werden.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden – Retro Edition
Ähnlich wie Dr. Norden Bestseller 7 – Arztroman
Titel in dieser Serie (100)
Dr. Norden Bestseller 17 – Arztroman: Wenn Dr. Norden Urlaub macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 4 – Arztroman: Fast wäre es zu spät gewesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 1 – Arztroman: Dr. Daniel Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 5 – Arztroman: Der schwierige Patient Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 6 – Arztroman: Saskia und der Fremde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 21 – Arztroman: Seine rätselhafte Kollegin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 20 – Arztroman: Angst um Almut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 3 – Arztroman: Eine gefährliche Verwechslung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 7 – Arztroman: Wer ist Vanessa Hunter? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 13 – Arztroman: Hilferuf an Dr. Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 4 – Arztroman: Fast wäre es zu spät gewesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 15 – Arztroman: Über allem steht die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 1 – Arztroman: Dr. Daniel Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 16 – Arztroman: Wie es das Schicksal will Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 39 – Arztroman: Unsere Liebe – zum Scheitern verurteilt? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 10 – Arztroman: Man nahm ihr das Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 9 – Arztroman: Begegnung im Unfallkrankenhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 12 – Arztroman: Mit der Vergangenheit leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 2 – Arztroman: Hat das Leben seinen Sinn verloren? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 30 – Arztroman: So muss ich dich wiedersehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 11 – Arztroman: Du darfst nicht verzweifeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 26 – Arztroman: Ein falscher Kollege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 42 – Arztroman: Bangen um ein Kinderherz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 27 – Arztroman: Fee Norden in höchster Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 2 – Arztroman: Hat das Leben seinen Sinn verloren? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 18 – Arztroman: Ein gewagtes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 14 – Arztroman: Späte Sühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 23 – Arztroman: Schwester Claudia – eine tapfere Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Parker bremst die "Todesboten": Butler Parker 257 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden – Wie alles begann 7 – Arztroman: Wer ist Vanessa Hunter? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist Vanessa Hunter?: Dr. Norden – Die Anfänge 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist Vanessa Hunter?: Dr. Norden – Retro Edition 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 15 – Arztroman: Über allem steht die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 20 – Arztroman: Angst um Almut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber allem steht die Liebe: Dr. Norden – Retro Edition 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 190 – Arztroman: Gebt mir noch eine Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNun bist du daheim, Susan: Sophienlust Bestseller 76 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 132 – Arztroman: Für ein gemeinsames Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 9 – Arztroman: Begegnung im Unfallkrankenhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung im Unfallkrankenhaus: Dr. Norden – Retro Edition 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schwierige Patient: Dr. Norden – Retro Edition 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Wiedersehen nach vielen Jahren: Dr. Norden Bestseller 275 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 5 – Arztroman: Der schwierige Patient Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker wäscht dem Figaro den Kopf: Butler Parker 258 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schwierige Patient: Dr. Norden – Die Anfänge 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 158 – Arztroman: Sein Wunsch ging in Erfüllung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 41 – Arztroman: Nur Dr. Norden kann uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung im Unfallkrankenhaus: Dr. Norden – Die Anfänge 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergiß die Angst: Dr. Norden Gold 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur Dr. Norden kann uns helfen: Dr. Norden Aktuell 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGib ihm eine Chance!: Dr. Norden 94 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas sie tat, geschah aus Liebe: Dr. Norden Bestseller 360 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur Dr. Norden kann uns helfen: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergiss die Angst: Dr. Norden Bestseller 303 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Sorgenkind in der Leitner-Klinik: Dr. Norden Bestseller 350 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Träume wahr werden: Chefarzt Dr. Norden 1185 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 145 – Arztroman: Auch Dr. Norden schwieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch Dr. Norden schwieg: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 45 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Andersens Märchen: Gesamtausgabe - 156 Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Herkules: Neu überarbeitet sowie mit einem neuen Prolog und einem Glossar versehen von Friedrich Stephan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Doctor Who: 13 Doktoren, 13 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Dr. Norden Bestseller 7 – Arztroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Dr. Norden Bestseller 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 7 –
Wer ist Vanessa Hunter?
Eine böse Verwechslung liegt hier vor
Patricia Vandenberg
Dr. Daniel Norden legte nach einem kurzen Gespräch den Telefonhörer auf und wandte sich seinem Patienten zu.
»Ich bin zu einem dringenden Fall gerufen worden, Herr Ackermann. Sind Sie einverstanden, dass wir die Blutsenkung übermorgen machen?«
»Aber sicher, Herr Doktor. Ich habe ja Zeit.«
Der alte Herr zwinkerte freundlich. Er war immer freundlich, trotz seines schmerzhaften Leidens. Daniel Norden mochte ihn sehr.
Er sagte schnell seiner Frau Fee Bescheid, die im Labor Röntgenaufnahmen auswertete.
»Ich muss zu Detloff, Fee. Er hat wieder einen schweren Herzanfall. Kannst du die Stellung allein halten? Das hier hat Zeit.«
»Ich werde mir Mühe geben, den Herrn Doktor zu ersetzen«, erwiderte Fee mit einem bezaubernden Lächeln, bekam einen zärtlichen Kuss und begab sich ins Sprechzimmer.
Helga Moll, die Sprechstundenhilfe, war heute auch nicht da. Sie hatte eine so schwere Erkältung, dass sie von ihrem Chef ein paar Tage Bettruhe verordnet bekommen hatte.
Es war Grippezeit, und so kamen weniger Patienten in die Sprechstunde. Dafür aber mussten mehr Hausbesuche gemacht werden.
Wenn es jetzt auch nicht mehr ganz so schlimm war wie am Anfang, als Fee als junge Ehefrau mit in die Praxis ihres Mannes eingestiegen war, gab es doch immer noch Patienten, vor allem Patientinnen, die nur von Dr. Norden behandelt werden wollten.
Dr. Daniel Norden war inzwischen eilends zu dem Haus des Bankiers Gottfried Detloff gefahren, der einer seiner schwierigsten und ungeduldigsten Patienten war und in keiner Weise seinem Vornamen Ehre machte.
Friedlich war er nie, und gottergeben würde er nie werden. Fluchen konnte er wie ein Stallknecht, aber heute war ihm das vergangen. Er lag still und blass in seinem Bett, und als Dr. Norden sich über ihn beugte, fürchtete er das Schlimmste.
Margit Detloff, die einzige und maßlos verwöhnte Tochter des Bankiers, hatte Dr. Norden selbst eingelassen.
Der kritischen Situation ungeachtet, die diesen Arztbesuch nötig machte, verschwendete sie lockende Blicke an den blendend aussehenden Arzt, aber es war eine wirkliche Verschwendung, denn Daniel Norden sah darüber hinweg.
Allen Grobheiten zum Trotz, die er von Gottfried Detloff schon hatte einstecken müssen, konnte er diesem Mann nicht böse sein. Er war die Aufrichtigkeit in Person und genoss in seinen Kreisen einen ausgezeichneten Ruf. Seit sechs Monaten war er bei Dr. Norden in Behandlung, und Daniel war der Überzeugung gewesen, dass sich sein Herzleiden im Rahmen halten ließe, wenn er sich mehr schonen würde. An solche Ratschläge hatte sich der Bankier auch gehalten, und dieser Anfall kam Dr. Norden völlig überraschend.
Er gab dem Patienten eine Spritze, fühlte den Puls und beobachtete ihn. Margit Detloff stand hinter ihm, und sie beobachtete den Arzt.
»Es wäre besser, wenn wir Ihren Vater in die Klinik brächten«, sagte Dr. Norden.
»Sobald es ihm wieder bessergeht, wird er uns ins Gesicht springen, wenn wir das täten«, sagte Margit.
Ihre Stimme klang merkwürdig gleichmütig.
»Ist dieser Anfall durch eine Aufregung ausgelöst worden?«, fragte Daniel.
»Was weiß ich«, meinte Margit mit leichtem Kopfschütteln. »Er kam überraschend früh heim, blubberte vor sich hin, führte ein Telefongespräch, bei dem er ziemlich brüllte, aber das sind wir ja gewohnt, und dann wankte er in sein Zimmer. Ich hinterher, und als ich merkte, dass er wieder einen Anfall bekam, gab ich ihm seine Tropfen.«
»Die richtige Dosis?«, fragte Daniel.
Margit kniff die Augen zusammen. »Natürlich. Wollen Sie mir eine Schuld zuschieben?«
»Keinesfalls, nur können ein paar Tropfen zuviel bei Aufregung schädlich sein.«
»Ich habe ihm in der Aufregung eher zu wenig gegeben und Sie dann gleich angerufen«, sagte Margit ironisch.
Wie eine liebevoll besorgte Tochter redete sie nicht gerade, und dabei sprach man doch davon, dass sie ihres Vaters Augapfel sei.
Margit Detloff war unzweifelhaft ein attraktives Mädchen, aber sie hatte nicht die geringste Ausstrahlung von Wärme. Vielleicht mochte sie auf manche Männer sexy wirken, doch darüber machte Dr. Norden sich keine Gedanken, und ihm fehlte dafür auch das Verständnis.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Patienten zu, der jetzt leise stöhnte. Ganz dicht beugte er sich zu ihm herab.
»Können Sie mich verstehen, Herr Detloff?«, fragte er. »Ich bin es, Dr. Norden. Ihr Zustand macht die Einweisung in eine Klinik erforderlich. Sind Sie einverstanden?«
Er hatte das schnell gesagt, da er merkte, dass seine Stimme das Bewusstsein des Mannes erreichte, wenn er auch die Augen fest geschlossen hielt.
»Ja«, erwiderte Gottfried Detloff kaum vernehmbar, »Klinik.«
Dr. Norden war überrascht, aber Margit auch.
»Hast du auch richtig verstanden, Papa?«, fragte sie schrill. »Du sollst in die Klinik.«
Ein Zucken lief über das breite Gesicht des Kranken.
»Ja«, sagte er nochmals.
»Bitte, regen Sie Ihren Vater jetzt nicht auf«, wies Dr. Norden die junge Dame ziemlich scharf zurecht. »Rufen Sie bitte diese Nummer an, und bestellen Sie einen Krankenwagen.«
Ein flammender Blick traf ihn, aus dem er eine Regung von Hass hätte lesen können, wenn er sich Gedanken darüber gemacht hätte. Aber seine Gedanken waren bei dem Kranken, von dem er in jeder Situation Protest gewohnt war.
Margit Detloff verließ das Zimmer, wenig später erschien der Butler, ein älterer ruhiger Mann. Dr. Norden kannte ihn. Er hieß Jonathan und machte jetzt einen sehr verstörten Eindruck.
»Ich möchte mit der Behnisch-Klinik telefonieren, Jonathan«, sagte Dr. Norden.
Der Mann nickte. Seine Lippen zitterten so stark, dass er kein Wort hervorbrachte.
Margit hielt den Hörer noch in der Hand, als Dr. Norden aus dem Zimmer trat.
»Ich habe Ihren Befehl ausgeführt«, sagte sie mit klirrender Stimme. »Sie sind sich anscheinend nicht bewusst, was Sie meinem Vater antun.«
»Ich habe seine Zustimmung, und es ist zu seinem Besten«, erwiderte Dr. Norden ruhig.
Dann rief er die Klinik an und ließ sich mit seinem Freund Dr. Behnisch verbinden. Er wusste, dass er von Dieter Behnisch in diesem dringenden Fall keine Absage bekommen würde.
Kaum hatte er das Gespräch beendet, kam auch schon der Krankenwagen. Ohne Widerspruch ließ Gottfried Detloff sich abtransportieren.
*
Dr. Felicitas Norden hatte inzwischen alle Patienten versorgt, doch da schlug der Gong nochmals an.
Sie meinte, dass ihr Mann zurückkommen würde, aber es trat ein anderer ein.
»Schönste aller Ärztinnen, wie
hübsch, von Ihnen persönlich empfangen zu werden«, begrüßte er Fee.
Sie kannte ihn recht gut, diesen Harald Johanson. Ein richtiger Playboy, aber mit so viel Charme, dass man ihm einfach nicht böse sein konnte.
Er war ein Sportsmann und das erste Mal in die Praxis gekommen, als er vom Pferd gestürzt war. Außer ein paar Hautabschürfungen hatte er damals keine Verletzungen davongetragen, aber seither kam er immer, wenn ihm etwas fehlte. Mal war es eine Zerrung, dann auch mal ein blaues Auge, eine verstauchte Hand, oder er brauchte eine Nachimpfung, weil er zu irgendeiner Safari reisen wollte.
Er konnte es sich leisten. Er war der Alleinerbe eines mächtigen Konzerns.
Nach Fees Meinung ein Luftikus, aber einer, den man dennoch gut leiden konnte. Sie erinnerte sich plötzlich, dass er auf Empfehlung des Bankiers Detloff zu ihnen gekommen war, und dass man von einer Heirat mit dessen Tochter Margit munkelte.
»Wo fehlt es denn heute?«, fragte sie lässig.
»Ich habe meinen Impfpass verkramt«, erwiderte er. »Und da ich
am Wochenende nach Afrika starten will …« Er grinste jungenhaft.
»Obgleich Herr Detloff einen schweren Herzanfall hat?«, fragte Fee.
Sein Gesicht wurde ernst. »Wieso? Gestern war er doch in bester Form. Was ist los, ma belle?«
»Lassen Sie das meinen Mann nicht hören, sonst kündigt er Ihnen die Freundschaft«, sagte Fee. »Daniel wurde dringend zu Herrn Detloff gerufen und ist noch bei ihm.«
Harald Johanson sah sie nachdenklich an. Er wirkte seltsam ernst, und Fee verstand jetzt, dass Daniel tatsächlich etwas für ihn übrig hatte.
»Ich wusste nicht, dass er wirklich leidend ist«, sagte er. »Choleriker haben ja manchmal schlechte Tage.«
»Ich werde Ihnen einen neuen Impfpass ausstellen«, sagte Fee in das Schweigen hinein, das seinen Worten folgte.
Er schien es nicht zu hören. Sein Blick schweifte zum Fenster hinaus. Auf seiner Stirn stand eine steile Falte. Er sah plötzlich sehr männlich aus, fast hart.
Überrascht betrachtete ihn Fee. »Vielleicht möchten Sie jetzt zu Fräulein Detloff fahren«, sagte sie leise.
»Nein, das möchte ich nicht!«, stieß er hervor, sich das Haar aus der Stirn streichend. »Wenn Sie gestatten, würde ich gern auf Ihren Mann warten.«
Eigentlich hatte Fee die Praxis zumachen wollen, um hinauf in die Wohnung zu fahren, aber sie brachte es nicht fertig, ihn fortzuschicken. Sollte er warten, sie konnte in der Zeit die Röntgenaufnahmen auswerten.
Sie hatte den Impfpass ausgestellt, als Daniel schon kam. Er war sichtlich erstaunt, Harald Johanson hier vorzufinden, und ganz frei von Eifersucht war der Blick nicht, den er auf seine Frau richtete.
Schnell erklärte ihm Fee, mit welchem Anliegen Harald gekommen war, und der warf ein: »Dann hörte ich von Ihrer Frau, dass Herr Detloff einen Herzanfall hatte, und wollte mich gern vergewissern, wie es ihm geht.«
»Nicht gut«, erwiderte Daniel.