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Wenn die Vergangenheit lebendig wird: Dr. Norden Extra 160 – Arztroman
Wenn die Vergangenheit lebendig wird: Dr. Norden Extra 160 – Arztroman
Wenn die Vergangenheit lebendig wird: Dr. Norden Extra 160 – Arztroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Wenn die Vergangenheit lebendig wird: Dr. Norden Extra 160 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

»Auf Wiedersehen, mein Liebling. Viel Spaß und mach keinen Unsinn, ja!« Liebevoll drückte Bianca Koch ihren kleinen Sohn Melvin vor der Tür seiner Kindergartengruppe an sich. »Ja, Mami«, antwortete der gedehnt. Sichtbar ungeduldig wand er sich aus der Umarmung seiner Mutter. »Ich muß dem Jan ganz schnell was erzählen.« »Na, geh schon. Und vergiß nicht, daß du heute über Mittag bleibst. Ich muß nach der Arbeit was erledigen.« Lächelnd erhob sie sich aus der Hocke und sah ihrem kleinen Wirbelwind nach, der ihre letzten Worte schon nicht mehr gehört hatte. Die Erzieherin, die den Abschied von Mutter und Kind mitverfolgt hatte, nickte zum Zeichen, daß die Botschaft zumindest bei ihr angekommen war. Beruhigt konnte sich Bianca auf den Weg ins Büro machen. Die kleine Steuerkanzlei, in der sie ein Jahr nach Melvins Geburt eine Stelle als Buchhalterin gefunden hatte, lag in einem belebten Stadtviertel ein paar Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Es war beileibe nicht Biancas Traumjob, doch sie hatte nette Kolleginnen und das Gehalt reichte aus, um für Melvin und sich zu sorgen, nachdem sie sich vom Vater ihres Kindes getrennt hatte. Sie war stolz auf ihre Eigenständigkeit. Kaum merklich setzte das Flugzeug auf der Landebahn an, und sie Passagiere applaudierten dem umsichtigen Piloten. Nur Hayden saß gedankenverloren in seinem Sitz, den Blick starr nach vorn gerichtet, und nahm keine Notiz von seinem Umfeld. Erst als ihn eine Flugbegleiterin freundlich ansprach, erwachte er aus seiner Träumerei und beeilte sich, als einer der letzten die Maschine mit seinem Handgepäck zu verlassen. An der Gepäckausgabe mußte er noch eine geraume Weile warten, ehe sich das Rollband in Bewegung setzte und seinen Koffer beförderte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Sept. 2023
ISBN9783989363076
Wenn die Vergangenheit lebendig wird: Dr. Norden Extra 160 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Wenn die Vergangenheit lebendig wird - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 160 –

    Wenn die Vergangenheit lebendig wird

    Patricia Vandenberg

    »Auf Wiedersehen, mein Liebling. Viel Spaß und mach keinen Unsinn, ja!« Liebevoll drückte Bianca Koch ihren kleinen Sohn Melvin vor der Tür seiner Kindergartengruppe an sich.

    »Ja, Mami«, antwortete der gedehnt. Sichtbar ungeduldig wand er sich aus der Umarmung seiner Mutter. »Ich muß dem Jan ganz schnell was erzählen.«

    »Na, geh schon. Und vergiß nicht, daß du heute über Mittag bleibst. Ich muß nach der Arbeit was erledigen.« Lächelnd erhob sie sich aus der Hocke und sah ihrem kleinen Wirbelwind nach, der ihre letzten Worte schon nicht mehr gehört hatte. Die Erzieherin, die den Abschied von Mutter und Kind mitverfolgt hatte, nickte zum Zeichen, daß die Botschaft zumindest bei ihr angekommen war. Beruhigt konnte sich Bianca auf den Weg ins Büro machen. Die kleine Steuerkanzlei, in der sie ein Jahr nach Melvins Geburt eine Stelle als Buchhalterin gefunden hatte, lag in einem belebten Stadtviertel ein paar Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Es war beileibe nicht Biancas Traumjob, doch sie hatte nette Kolleginnen und das Gehalt reichte aus, um für Melvin und sich zu sorgen, nachdem sie sich vom Vater ihres Kindes getrennt hatte. Sie war stolz auf ihre Eigenständigkeit.

    Kaum merklich setzte das Flugzeug auf der Landebahn an, und sie Passagiere applaudierten dem umsichtigen Piloten. Nur Hayden saß gedankenverloren in seinem Sitz, den Blick starr nach vorn gerichtet, und nahm keine Notiz von seinem Umfeld. Erst als ihn eine Flugbegleiterin freundlich ansprach, erwachte er aus seiner Träumerei und beeilte sich, als einer der letzten die Maschine mit seinem Handgepäck zu verlassen. An der Gepäckausgabe mußte er noch eine geraume Weile warten, ehe sich das Rollband in Bewegung setzte und seinen Koffer beförderte. Während der Wartezeit vertrieb er sich die Zeit damit, den aufgeregten Stimmen seiner Mitreisenden zu lauschen. Es drangen nur Wortfetzen an sein Ohr, doch erfreut stellte er fest, daß seine Deutschkenntnisse in den vergangenen Jahren offenbar nicht gelitten hatten. Fast jedes Wort war ihm geläufig. Endlich sah er seinen Koffer, wuchtete ihn mit offensichtlicher Mühe vom Band und machte sich ächzend auf den Weg, um eines der begehrten Taxis in Richtung Innenstadt zu bekommen.

    Das Glück schien dem Amerikaner an diesem Morgen hold zu sein, denn kurz darauf konnte er dem Fahrer in lupenreinem Deutsch sein Fahrtziel nennen. Da die Stunden des dichten Berufsverkehrs bereits vorbei waren, glitt der Wagen fast lautlos und ungehindert über die Autobahn. Ohne es verhindern zu können, versank Hayden wieder in die Gedanken, die unaufhörlich in seinem Kopf kreisten. Im Grunde genommen hatten ihn diese Gedanken nicht mehr verlassen, seit er den wahnwitzigen Beschluß gefaßt hatte, in der Millionenstadt München nach einer Frau und einem fünfjährigen Jungen zu suchen. Außer den Namen und Geburtsdaten der beiden hatte er keine weiteren Anhaltspunkte über ihren Aufenthaltsort und wußte nur, daß sie einmal in einer kleinen Villa am Stadtrand gewohnt hatten.

    Das war lange her, der Junge war noch ein Baby gewesen, und die Recherchen des Amerikaners hatten ergeben, daß dort inzwischen nur noch eine alte Dame lebte. Dennoch war er entschlossen, sein Glück zu versuchen und Mutter und Kind zu finden, koste es, was es wolle. Als er an Bianca dachte, wollte er sich ihr Bild ins Gedächtnis rufen. Nur ein Foto hatte er von ihr, und das war inzwischen vergilbt und verknittert vom vielen Ansehen.

    Abrupt wurde Hayden aus seinen Gedanken gerissen, als das Taxi vor dem Hotel Maritim anhielt. Froh, endlich am Ziel und damit in Biancas Nähe zu sein, gab er ein großzügiges Trinkgeld, während ein Portier des Hauses seinen Koffer übernahm.

    Von früheren Geschäftsreisen kannte und schätzte man ihn dort, und erleichtert stellte er fest, daß sich seit seinem letzten Besuch hier nicht viel verändert hatte. Er würde sich wie zu Hause fühlen und ganz auf seine Suche konzentrieren können.

    *

    Als Bianca auf die Uhr sah, erschrak sie heftig.

    »Du meine Güte, es ist ja schon halb zwölf! In einer Stunde habe ich einen Termin beim Anwalt und muß meine Omi vorher abholen.«

    Schnell drückte sie verschiedene Tasten auf ihrem Computer, und während die Daten gespeichert wurden, raffte sie ihre Handtasche und Unterlagen zusammen, die sie für ihren Termin benötigte.

    Ihre Kollegin Melanie beobachtete sie belustigt.

    »Immer im Streß, was? Warum verabredest du dich nicht mal für den Nachmittag?«

    »Weil ich Melvin nur bis zwei Uhr im Kindergarten lassen kann«, seufzte Bianca.

    »Gibt es keine Ganztagsplätze?« erkundigte sich Melanie verwundert.

    »Doch, schon«, gab Bianca zögernd zu. »Aber ich will auch noch ein bißchen Zeit für Melvin haben. Das bin ich ihm doch schuldig, wenn ich ihm schon den Vater genommen habe.«

    »Du hast ein schlechtes Gewissen, weil du dich von diesem Monster getrennt hast?« In Melanies Stimme schwang unverhohlenes Unverständnis.

    »Zu Melwin war er ja immer ganz nett. Seine Launen mußte Gott sei Dank nur ich ausbaden. Aber darüber sollten wir ein andermal sprechen. Jetzt hab’ ich es wirklich eilig«, entschuldigte sich Bianca, während sie den Monitor abschaltete, nicht ganz unglücklich darüber, diesem unangenehmen Thema entgehen zu können.

    »Glaub’ nur nicht, daß ich es vergesse!« rief Melanie hinterher, doch dieser Bemerkung schenkte sie keine Beachtung mehr. Die Zeit drängte, wenn sie nicht viel zu spät kommen wollte.

    »Da bist du ja endlich, Kindchen. Ich warte schon seit einer halben Ewigkeit auf dich.« Lächelnd begrüßte Adelheid Stockert ihre Enkeltochter.

    Ihr Mann war vor einer Woche nach einem längeren Leiden verstorben, deshalb trug sie schwarze Kleidung, doch in den Augen der junggebliebenen Siebzigerin blitzte es unternehmungslustig.

    »Entschuldige, Omi, ich hatte soviel Arbeit, daß ich darüber die Zeit ganz vergessen habe.« Bianca küßte Adelheid auf die Wangen und hielt ihr dann die Wagentür auf. »Wie fühlst du dich?«

    »In Anbetracht der Tatsache, daß ich den alten Tunichtgut endlich los bin, eigentlich ganz gut. Allerdings bin ich wirklich gespannt darauf, was uns der Anwalt berichten wird. Arthur ist zuzutrauen, daß er mich enterbt und alles seinen Skatbrüdern vermacht hat.«

    Trotz ihrer Angespanntheit mußte Bianca lachen. Solange sie denken konnte, hatten ihre Großeltern wie Hund und Katze miteinander gelebt. Auch nach dem Tod ihres Mannes dachte Adelheid offenbar nicht daran, ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

    »Wir werden es ja bald wissen«, entgegnete sie immer noch lächelnd und startete den Wagen, um ihn sicher durch den dichten Verkehr in Richtung Anwaltskanzlei zu lenken.

    »Guten Tag, Frau Stockert«, begrüßte Dr. Martin Sassen seine langjährige Klientin freundlich. »Und wenn ich richtig annehme, sind Sie die Enkelin von Herrn und Frau Stockert«, wandte er sich an Bianca, die bestätigend nickte.

    »Ja, ganz recht, Bianca Koch ist mein Name. Hier ist mein Ausweis.« Sie begann, aufgeregt in ihrer Handtasche nach ihrem Paß zu suchen, doch Dr. Sassen hielt sie lächelnd zurück.

    »Zuerst wollen wir uns setzen und uns in Ruhe über alles unterhalten. Haben Sie einen Wunsch, Tee oder Kaffee?« erkundigte er sich zuvorkommend und wies mit einer einladenden Handbewegung auf ein modernes Ledersofa, vor dem ein kleines Tischchen und gegenüber ein schwerer Sessel standen.

    »Gegen eine Tasse schwarzen Tee hätte ich nichts einzuwenden«, erklärte Adelheid, und Bianca schloß sich an.

    Bis die Sekretärin das Gewünschte brachte, unterhielten sie sich in leisem Plauderton. Martin Sassen und Adelheid Stockert kannten sich bereits seit vielen Jahren, und obwohl es immer Arthur gewesen war, der die Geschäfte geführt hatte, pflegten die beiden dennoch einen freundschaftlichen Kontakt.

    »Gut sehen Sie aus«, bemerkte Martin gerade, als seine Assistentin eine Kanne mit Tee, drei Tassen und Kandiszucker auf den Tisch stellte. Mit einem Nicken bedankte er sich, ohne Adelheid aus den Augen zu lassen.

    »Mir geht es auch prächtig. Allerdings bin ich etwas aufgeregt. Schließlich ist man nicht jeden Tag auf der Testamentseröffnung seines Mannes, nicht wahr?«

    »Da haben Sie allerdings recht.« Martin lächelte amüsiert. »Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen. Zusammen mit Ihrer Tochter und Enkeltochter sind Sie die einzigen Erben.«

    Adelheid stieß einen hörbaren Seufzer aus.

    »Puh, ich hatte schon Schlimmes befürchtet. Und wie ich meine Tochter Fanny und ihr Verhältnis zu ihrem Vater kenne, wird sie wohl den weiten Weg von Mallorca hierher nicht in Kauf genommen haben.«

    »Leider nicht. Ich hatte sie schriftlich informiert, allerdings mit einer abschlägigen

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