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Mami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen
Mami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen
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eBook111 Seiten1 Stunde

Mami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese einzigartige Romanreihe ist der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.


"Jetzt darfst du mich aber nicht mehr Pippi nennen, wo ich ein Schulmädchen geworden bin!" sagte Silvie und legte den Kopf in den Nacken, um zu ihrem großen Bruder aufzusehen.

"Darf ich nicht?" Felix nahm ihre kleine Nase zwischen Zeige- und Mittelfinger. "Aber du mochtest die Pippi Langstrumpf doch so gern und konntest nicht genug davon hören, wenn Mutti dir aus dem Buch vorlas."

"Schon", gab das Schwesterchen zu, "aber jetzt ist Schluß damit. Ich hab' ja auch keine Zöpfe und keine Sommersprossen auf der Nase. Die hast nur du, bäh." Dabei machte sie eine lustige Grimasse.

Da hob Felix das Leichtgewicht empor und schwenkte es über seinem Kopf herum, bis es quiekend und zappelnd losgelassen werden wollte.

Mit einem Lächeln sah Beate auf ihre beiden, die im Alter fast zwölf Jahre auseinander waren. Ihr Großer strebte bereits auf das Abitur zu, und ihre Silvie war nun heute Schulanfängerin geworden.

"So", Felix setzte die Kleine auf den Boden, "das hast du davon, wenn du mich immer mit meinen Sommersprossen aufziehst. So viele sind das doch gar nicht."

"Drei, vier fünf sechs", zählte Silvie blitzgeschwind die Tüpfelchen auf seiner Nase auf, aber dann zog sie es doch vor, sich in Sicherheit zu bringen, leise vor sich hinkichernd.

Felix drohte ihr nur scherzhaft hinterher, dann wandte er sich an seine Mutter. "Du, Mutti, ich komme heute nicht zum Abendessen. Sandra ist wieder da. Wir treffen uns bei Antonio. Wir haben uns doch drei Wochen nicht gesehen."

"Das ist allerdings eine sehr lange Zeit", betonte Beate neckend.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. März 2015
ISBN9783863777319
Mami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen

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    Buchvorschau

    Mami 1761 – Familienroman - Gisela Reutling

    Mami -1761-

    Liebe heißt, gemeinsam gehen

    Gisela Reutling

    »Jetzt darfst du mich aber nicht mehr Pippi nennen, wo ich ein Schulmädchen geworden bin!« sagte Silvie und legte den Kopf in den Nacken, um zu ihrem großen Bruder aufzusehen.

    »Darf ich nicht?« Felix nahm ihre kleine Nase zwischen Zeige- und Mittelfinger. »Aber du mochtest die Pippi Langstrumpf doch so gern und konntest nicht genug davon hören, wenn Mutti dir aus dem Buch vorlas.«

    »Schon«, gab das Schwesterchen zu, »aber jetzt ist Schluß damit. Ich hab’ ja auch keine Zöpfe und keine Sommersprossen auf der Nase. Die hast nur du, bäh.« Dabei machte sie eine lustige Grimasse.

    Da hob Felix das Leichtgewicht empor und schwenkte es über seinem Kopf herum, bis es quiekend und zappelnd losgelassen werden wollte.

    Mit einem Lächeln sah Beate auf ihre beiden, die im Alter fast zwölf Jahre auseinander waren. Ihr Großer strebte bereits auf das Abitur zu, und ihre Silvie war nun heute Schulanfängerin geworden.

    »So«, Felix setzte die Kleine auf den Boden, »das hast du davon, wenn du mich immer mit meinen Sommersprossen aufziehst. So viele sind das doch gar nicht.«

    »Drei, vier fünf sechs«, zählte Silvie blitzgeschwind die Tüpfelchen auf seiner Nase auf, aber dann zog sie es doch vor, sich in Sicherheit zu bringen, leise vor sich hinkichernd.

    Felix drohte ihr nur scherzhaft hinterher, dann wandte er sich an seine Mutter. »Du, Mutti, ich komme heute nicht zum Abendessen. Sandra ist wieder da. Wir treffen uns bei Antonio. Wir haben uns doch drei Wochen nicht gesehen.«

    »Das ist allerdings eine sehr lange Zeit«, betonte Beate neckend.

    »Für uns schon«, lachte Felix, und der Gedanke an seine junge Freundin ließ seine blauen Augen glänzen.

    »Sandra ist lieb«, meldete sich Silvie, die sich mit dem Inhalt ihres nagelneuen knallgelben Schultornisters beschäftigte, mit dem Namensschild SILVIE ECKERT. »Sie hat mir die Mappe mit den Buntstiften geschenkt. So eine schöne Mappe hat bestimmt sonst niemand in der Klasse.«

    Und ob sie lieb war! Das liebste und süßeste Mädchen, das es auf der Welt nur geben konnte!

    Felix empfand es erneut, als er ihr endlich wieder gegenübersaß, dort beim Italiener Antonio, wo sie schon so manche Pizza verspeist hatten.

    »War es denn schön in Südfrankreich?« fragte er und umfaßte ihr ovales, zartgebräuntes Gesicht mit einem zärtlichen Blick.

    Ihre Mutter Bianca Fabricius hatte ein Haus bei Nizza. Es war das Refugium der berühmten Pianistin.

    »Sicher war es schön«, antwortete Sandra. »Mein Vater war doch auch mit, und Daniel.«

    »Ja, ja, dein geliebtes Brüderchen«, warf Felix lächelnd ein.

    War es nicht seltsam, daß sie beide viel jüngere Geschwister hatten? Freilich war dort der Altersunterschied nicht ganz so kraß wie zwischen Silvie und ihm. Daniel war bereits elf, Sandra ihm also nur knapp sechs Jahre voraus.

    »Ja, Daniel ist ein Schatz«, sagte Sandra. »Wir hatten viel Spaß zusammen. Es ist doch selten genug, daß die Familie mal zusammen ist und Zeit füreinander hat.«

    »Aber deine Mutter ist doch sicher jetzt mit zurückgekommen, oder?«

    Er bemerkte, daß ein Schatten über Sandras Gesicht flog, und da glaubte er die Antwort schon zu wissen.

    Sie schüttelte denn auch den Kopf. »Nein, sie will dort bleiben. Sie erwartet ihren Impresario, es soll wieder eine Tournée geplant werden. Unser Papa ist nicht gerade glücklich darüber, wie du dir vorstellen kannst.« Ihre Finger spielten mit dem Strohhalm neben ihrem Glas.

    »Und ihr, du und Daniel, sicher auch nicht«, meinte Felix.

    »Natürlich nicht. Immer nur Frau Scholl… Sie ist ja tüchtig und macht alles recht, und sie ist nun auch schon sehr lange Haushälterin bei uns, aber…« Den Rest des Satzes ließ sie in der Luft hängen.

    »Aber die Mutter fehlt eben doch«, stellte Felix verständnisvoll fest.

    Sandra nickte gedankenvoll vor sich hin.

    »Nur, weißt du«, sie zögerte, dann hob sie den Blick, »so lieb ich sie habe, eine richtige Mutter war sie eigentlich nie für uns. Jedenfalls nicht so wie deine, die immer für dich da war. Wie oft wollte sie nicht gestört sein, wenn wir zu ihr liefen, weil wir was auf dem Herzen hatten.«

    So vertraut konnte sie nur zu Felix reden, anders wäre es ihr nicht über die Lippen gekommen. Felix kannte sie doch schon seit Kindertagen. Örtlich waren sie getrennt worden, als er mit seinen Eltern fortzog nach Hamburg, aber die Verbindung war nie abgerissen. Erst durch den Stellungswechsel ihres Vaters Dr. Clemens Fabricius von Süddeutschland an eine Hamburger Klinik kamen sie wieder zusammen.

    »Bei uns war das auch etwas ganz anderes«, sagte Felix auf ihre Worte hin. »Ich war doch mit meiner Mutter allein bis zu meinem fünften Lebensjahr, und weil sie als Übersetzerin zu Hause arbeitete, konnte sie wohl immer für mich dasein. Das schaffte eine besonders innige Verbindung, und die blieb bestehen, auch als mein Vater dann kam, der nichts von mir wußte, und ich nichts von ihm.«

    »Der blonde Seemann wie aus einem Bilderbuch«, warf Sandra ein, und sie lächelte leicht. »Du warst hin und weg und der glücklichste Junge auf Erden. So war es doch.«

    »Ja, er imponierte mir mächtig«, bestätigte Felix. »Ich fand es immer toll, wenn er von seinen Fahrten über die Weltmeere erzählte.« Sein junges Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Ich glaube«, sprach er langsam weiter, »er hat jetzt auch noch manchmal Fernweh, wenn er von seinem Büro am Hafen die großen Schiffe sieht. Dann möchte er wohl mit hinaus, so kommt es mir vor.«

    »Hoffentlich wirst du es deinem Vater nicht eines Tages gleichtun und in die Ferne segeln wollen. So, wie es dich immer zum Hafen zieht!« Mit einem lieben Lächeln sah Sandra ihn an. »Ich würde dich schon sehr vermissen, du.«

    »Nein, nein, ich bleibe schon dabei, daß ich Schiffsbauingenieur werde«, versicherte Felix. »Nur deshalb treib’ ich mich am Hafen herum, bei den Werften sehe ich den Leuten bei der Arbeit zu. Das alles interessiert mich wahnsinnig.«

    »Das glaub’ ich«, nickte Sandra verständig. »Es ist bestimmt ein guter Beruf.« Sie sah vor sich nieder, und sie seufzte ein wenig.

    »Und welchem Umstand gilt dann dein Seufzer?« wollte Felix wissen.

    »Ich dachte an meinen Berufswunsch. Meine Mutter hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als ich ihn äußerte.«

    »So, was hast du ihr denn gesagt?«

    »Na ja, daß ich Kinderkrankenschwester werden will, du weißt es doch.«

    »Hm«, machte Felix zweifelnd. »Ist es dir wirklich so ernst damit?«

    »Klar, das sag ich doch nicht nur so. Ich will bald mit der Ausbildung anfangen, nicht bis zum Abitur warten. Das brauche ich dafür nicht.«

    »Aber du würdest das Abi doch spielend schaffen, so gut wie du in der Schule bist«, wandte Felix ein.

    »Sicher. Aber ich will doch lieber ganz was anderes lernen als das trockene Zeug, das uns da vorgesetzt wird.« Jetzt beugte sie sich voller Eifer zu ihm. »Felix, du hast mir doch erzählt, wie das damals mit deiner kleinen Schwester gewesen ist, vor drei, vier Jahren. Da hat deine Stimme oft ganz unglücklich geklungen, wenn wir telefonierten.«

    »Ja, das war auch eine schlimme Zeit.« Sein junges Gesicht umdüsterte sich, als er daran dachte, wie Silvies lange Krankheit ihr ganzes Familienleben gestört hatte.

    »Das weiß ich doch. Bis mein Vater, der gerade hier eine Stellung antrat, ihr durch eine Herzoperation helfen konnte. Helfen, Felix«, ihre Stimme wurde eindringlich, »das möchte ich eben auch, und Kinder liebe ich doch so sehr. Sie haben ihr Leben noch vor sich, und wenn sie dann wieder gesund und munter werden, so wie eure Silvie, das stelle ich mir wundervoll vor.«

    Nachdenklich sah Felix sie an. »Ärztin möchtest du nicht werden? Dein Vater würde dir gewiß den Weg ebnen.«

    »Nein!« Temperamentvoll schüttelte Sandra den Kopf. »Alle meinen, sie müßten studieren, alles drängt zur Uni. Ich will es nicht. Ich will tätig sein und nicht erst

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