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Weil es dich gibt: Mami Bestseller 97 – Familienroman
Weil es dich gibt: Mami Bestseller 97 – Familienroman
Weil es dich gibt: Mami Bestseller 97 – Familienroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Weil es dich gibt: Mami Bestseller 97 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

»Natürlich fährst du«, sagte Bertold und sah drein wie ein kleiner Junge, der düstere Vorstellungen hat. »Ich will aber nicht«, erwiderte Silke. Hilfesuchend blickte sie von einem ihrer Kinder zum anderen. Vergeblich. »Du fährst«, sagte Bastian, der Zehnjährige, fest. Mit altkluger Miene fügte er hinzu: »Du mußt auch mal an dich denken, Mama!« »Ja, wo du doch Erschöpfungszustände hast!« Seine drei Jahre jüngere Schwester Tanja buchstabierte dieses Wort, das in letzter Zeit im Hause mehrmals gefallen war. »Ach was, mir geht's gut«, behauptete Silke. »Ich brauche keine Kur.« »Da ist Dr. Brand aber anderer Meinung«, hielt ihr Mann ihr mit gerunzelter Stirn entgegen. Silke machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der hat leicht reden, und ihr plappert alles nach. Es geht aber schließlich nicht um ihn und um euch, sondern um mich.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Nov. 2021
ISBN9783740987060
Weil es dich gibt: Mami Bestseller 97 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Weil es dich gibt - Gisela Reutling

    Mami Bestseller

    – 97 –

    Weil es dich gibt

    ... kann ich endlich glücklich sein

    Gisela Reutling

    »Natürlich fährst du«, sagte Bertold und sah drein wie ein kleiner Junge, der düstere Vorstellungen hat.

    »Ich will aber nicht«, erwiderte Silke. Hilfesuchend blickte sie von einem ihrer Kinder zum anderen.

    Vergeblich.

    »Du fährst«, sagte Bastian, der Zehnjährige, fest. Mit altkluger Miene fügte er hinzu: »Du mußt auch mal an dich denken, Mama!«

    »Ja, wo du doch Erschöpfungszustände hast!« Seine drei Jahre jüngere Schwester Tanja buchstabierte dieses Wort, das in letzter Zeit im Hause mehrmals gefallen war.

    »Ach was, mir geht’s gut«, behauptete Silke. »Ich brauche keine Kur.«

    »Da ist Dr. Brand aber anderer Meinung«, hielt ihr Mann ihr mit gerunzelter Stirn entgegen.

    Silke machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der hat leicht reden, und ihr plappert alles nach. Es geht aber schließlich nicht um ihn und um euch, sondern um mich.«

    »Eben«, betonte Bertold. »Du hast es nötig, einmal zur Ruhe zu kommen und etwas für deine körperliche Fitneß zu tun.«

    »Wellness.« Tanja hob ihren Zeigefinger. »Wellness heißt das. Da wirst du in Schlamm gepackt und dann ins Wasser getunkt, danach massiert und richtig durchgeknetet. Wurde neulich im Fernsehen gezeigt, so was«, nickte sie, wie um dem Nachdruck zu verleihen.

    »Darauf kann ich verzichten«, wehrte ihre Mutter mit beiden Händen schaudernd ab.

    »Sei vernünftig, Silke«, versuchte Bertold es erneut. »Drei Wochen sind gar nichts, die gehen schnell herum. So lange schmeißen wir den Laden spielend allein.«

    »Spielend«, bestätigte Bastian kühn.

    »Den Laden«, sagte Jonas, mit seinen knapp vier Jahren der jüngste im Dreierpack. Er hatte bis dahin nur stumm an seinem Apfel gekaut und war nicht ganz mitgekommen. Jetzt fragte er mit einem unschuldigen Augenaufschlag: »Welchen Laden?«

    »Na, den hier«, antwortete Tanja überlegen ihrem Brüderchen.

    »Ja ja, das kenne ich«, lachte Silke auf und fuhr sich durch das dunkelblonde Haar, das kurzgeschnitten und glatt um ihren Kopf lag. »Ich brauche nur an die drei Tage zu denken, die ich neulich mal nicht da war…«

    Diese hatte sie wegen eines kleinen gynäkologischen Eingriffs im Krankenhaus verbringen müssen. Bertold hatte ihr versichert, daß zu Hause alles bestens lief. Aber ihr Sohn hatte ihr auf ihre Anfrage am Telefon, was es denn am Mittag zu essen gegeben hätte, erzählt, daß dies eine Katastrophe gewesen sei. Papa hätte gekocht, es sollte was Spanisches sein, aber es war nur angebrannt. Daraufhin hatte er eine Büchse Ravioli aufgemacht, seitdem trug er einen Verband am Finger, weil der Dosenöffner abgerutscht war.

    Und als sie nach Hause gekommen war, hatten sich Aufräumungsarbeiten als unumgänglich erwiesen…

    »Du bist doch nun mal kein Hausmann, Bert«, sagte sie mit einer gewissen nachsichtigen Zärtlichkeit. »Ich hätte doch keine ruhige Minute dort in dem Kurheim.«

    Bertold Lorenz, rötlichblond und hellhäutig, war tatsächlich etwas rot geworden. »Ist alles Übungssache«, murmelte er. Dann blickte er auf. »Wenn das der Hinderungsgrund ist, daß du meinst, wir würden hier nicht fertig ohne dich, könnte ich ja meine Mutter kommen lassen«, schlug er vor.

    »Ja, Oma Herta!« Tanja klatschte in die Hände, und sie zog eine kleine Schau ab: Sie tat, als hielte sie einen Taschenspiegel vor ihr Gesicht, befeuchtete den Zeigefinger und stubste die Augenwimpern nach oben, fuhr mit der rechten Hand grimassierend um ihren Mund, langsam und ausführlich.

    »Hoho!« Ihr Bruder Bastian knuffte sie leicht. »Dann leihste dir wohl wieder ihren Lippenstift aus?!«

    Silke lächelte amüsiert. Ihre Schwiegermutter, seit wenigen Jahren verwitwet, war eine wohlsituierte, gepflegte Dame, die Wert auf ein sorgfältiges Make-up legte. Tanja, das Äffchen, fand das sehr interessant.

    »Herta wird sich schön bedanken, hier den Haushalt zu übernehmen«, warf sie hin.

    »Vielleicht ist sie ja auch grad auf Kreuzfahrt mit dem Traumschiff«, bemerkte Bastian naseweis. »Das wollte sie doch mal.«

    Sein Vater schüttelte den Kopf. »Davon hat sie nichts gesagt. Ich werde sie anrufen.«

    »Das wirst du nicht tun, und nun Schluß mit der Debatte!« rief Silke aus. »Mutter kann jederzeit zu Besuch kommen, aber nicht, um hier auf die ganze Bande aufzupassen.« Damit schnappte sie sich ihren Jüngsten, der schon kleine Äuglein hatte. »Ab ins Bett, alle miteinander.«

    Somit betrachtete sie den Familienrat für heute als beendet. Sie glaubte, als Siegerin daraus hervorgegangen zu sein.

    Aber sie irrte.

    Als es noch ein paar Tage in diesem Stil weitergegangen war, war Silke mürbe. »Aber nicht zur Kur«, erklärte sie mit letzter Kraft. »Dahin kriegt ihr mich nicht.« Tiefes Atemholen. »Wenn ihr mich schon loswerden wollt, dann fahre ich zu Yvonne. Dort habe ich alle ›Wellness‹ der Welt, mit Swimming-Pool, Sauna und so weiter in ihrem Traumhaus, wohin sie mich seit Jahren einlädt. Immer habe ich es ihr abgeschlagen. Dabei waren wir vom Sandkasten bis zum Abitur die dicksten Freundinnen.«

    »Nur, daß sie es dann viel besser getroffen hat als du.« Bertold verzog sein Gesicht. »Einen reichen Mann, keine Kinder, keine Plackerei.«

    Silke sah ihren Mann lange an. »Kannst du wirklich denken, daß ich mit ihr tauschen wollte, Bert?«

    »Nicht?«

    Er lächelte. In seinen braunen Augen lag sehr viel Liebe. Aber er sagte dennoch, es klang eher neckend: »Warte es ab. Es wird sich herausstellen.«

    Wortlos legte Silke ihre Arme um seinen Hals. Er drückte sie an sich, und sie fühlten, wie sehr sie eins waren.

    *

    »Wie soll das denn gehen?« fragte Herta Lorenz beinahe entrüstet. »Was fehlt Silke denn?«

    »Sie braucht einfach mal eine Ruhepause, Mutter«, gab Bertold zurück. »Sie hat sich von Jonas’ Geburt nie ganz erholen können, die, wie du sicher noch weißt, nicht komplikationslos verlaufen war. Silke ist eine zarte Frau und zur Zeit überfordert mit Haus und Garten, und im Büro hilft sie mir auch noch bei der Buchhaltung. Dabei kommt sie kaum zum Verschnaufen.«

    »Aber mir macht sie doch immer einen sehr munteren Eindruck«, warf die Ältere ein.

    »Weil sie sich selbst nicht nachgibt! Weil sie immer glaubt, funktionieren zu müssen. Zu einer Kur will sie nicht, wie unser Hausarzt es anrät. Silke hat ihren eigenen Kopf. Sie meint, es reichte völlig aus, sich mal ganz ohne Streß von ihrer Freundin verwöhnen zu lassen.«

    »So. Und die Kinder? Die müssen doch in die Schule, beziehungsweise in den Kindergarten. Und wer kocht für euch?«

    »Das läßt sich schon organisieren, Mutter. Eine Nachbarin, alleinerziehend, deren Sohn mit Bastian in eine Klasse geht, hat ihre Hilfe angeboten. Silke ist auch schon bei ihr eingesprungen. Da wäscht eine Hand die andere.«

    »Eine Nachbarin, so«, sagte Herta spitz. Pause. »Mich fragt ja keiner…«

    Bertold hielt den Atem an. »Ja, würdest du kommen? Silke meint, das wäre eine Zumutung für dich.«

    »Meine liebe Schwiegertochter scheint ja nicht viel von mir zu halten«, kam es beleidigt zurück.

    »So darfst du das doch nicht sehen, Mutter!« sagte der Sohn rasch in beschwörendem Ton. »Wenn es dir nicht zuviel wird mit unseren drei lebhaften Kindern, wäre es schon eine große Erleichterung, dich im Haus zu wissen.«

    »Ich bin schließlich noch keine Greisin, mein Junge. Also, wann soll ich bei euch sein?«

    Nachdem Bertold den Telefonhörer aufgelegt hatte, verkündete er umgehend seiner Frau: »Mutter kommt. Sie hat mir beteuert, daß es kein Opfer für sie ist.«

    Silke, die dabei war, ein paar Sachen in ihren Koffer zu legen und heimlich schon beschlossen hatte, nur acht, höchstens zehn Tage wegzubleiben, nickte ihm zu, dessen Stimme ja doch frohlockend geklugen hatte.

    »Fein«, sagte sie nur. »Ich werde Nina Bescheid geben.« Das war die junge Frau im Reihenhaus, mit der sie auf Du und Du stand.

    Sie rief auch ihre Eltern an, damit diese sich weiter keine Gedanken machten. Sie hatten ein Lederwarengeschäft im Rheinland, in dem sie beide unabkömmlich waren. Personal hatten sie entlassen müssen,

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