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Mami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman
Mami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman
Mami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman
eBook94 Seiten1 Stunde

Mami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Die beiden Männer waren in den besten Jahren und sahen gut aus. Sie waren groß und schlank und achteten sehr auf ihr Äußeres. Sie kannten sich schon lange und hatten an derselben Universität Jura studiert. Als Söhne wohlhabender Eltern hatten sie von den Schattenseiten des Lebens nicht allzuviel mitbekommen, was ihrer Einstellung zu ärmeren Schichten nicht gerade gedient hatte. Wer arm war, war eben zu faul zum Arbeiten – so einfach war das. Seit fast drei Jahren arbeiteten sie nun in einer mecklenburgischen Provinzstadt und trafen sich regelmäßig, vor allem zum Fitneßtraining. Auch an diesem naßkalten Abend im April war es so. Dietrich vor: »Wir könnten doch noch irgendwo was essen gehen.« Alex Kirsten nickte dazu. Nach dem anstrengenden Sport hatte auch er Hunger. Ihr Stammlokal hieß ›Zum alten Fritz‹, war bekannt für sein gutes Bier und seine deftige Küche und war nach einem kurzen Fußmarsch schnell erreicht. Sie nahmen an einem Ecktisch Platz und bestellten bei einer beflissenen Kellnerin. Doch erst nach dem Essen begann Hasso Dietrich über seine Sorgen zu sprechen. »Ich will mich von meinem Partner trennen.« »Nanu«, wunderte sich Alex Kirsten. »Die Gemeinschaftskanzlei läuft doch ganz gut, oder nicht?« »Ganz gut reicht mir nicht«, versetzte Dietrich mürrisch und trank den Rest seines Bieres in einem Zug aus. »Der alte Wolfrat mischt sich ständig in meine Angelegenheiten, aber dagegen kann ich mich wehren, das andere jedoch, das kann ich wahrscheinlich nicht mehr ändern.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Aug. 2020
ISBN9783740969592
Mami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Mami und ich – wir sind ein Team - Karina Kaiser

    Mami

    – 1990 –

    Mami und ich – wir sind ein Team

    Die resolute kleine Isabell spielt Schicksal

    Karina Kaiser

    Die beiden Männer waren in den besten Jahren und sahen gut aus. Sie waren groß und schlank und achteten sehr auf ihr Äußeres. Sie kannten sich schon lange und hatten an derselben Universität Jura studiert. Als Söhne wohlhabender Eltern hatten sie von den Schattenseiten des Lebens nicht allzuviel mitbekommen, was ihrer Einstellung zu ärmeren Schichten nicht gerade gedient hatte. Wer arm war, war eben zu faul zum Arbeiten – so einfach war das. Seit fast drei Jahren arbeiteten sie nun in einer mecklenburgischen Provinzstadt und trafen sich regelmäßig, vor allem zum Fitneßtraining.

    Auch an diesem naßkalten Abend im April war es so.

    Nachdem sie ihr sportliches Pensum absolviert und sich geduscht hatten, schlug Hasso

    Dietrich vor: »Wir könnten doch noch irgendwo was essen gehen.«

    Alex Kirsten nickte dazu. Nach dem anstrengenden Sport hatte auch er Hunger. Ihr Stammlokal hieß ›Zum alten Fritz‹, war bekannt für sein gutes Bier und seine deftige Küche und war nach einem kurzen Fußmarsch schnell erreicht.

    Sie nahmen an einem Ecktisch Platz und bestellten bei einer beflissenen Kellnerin. Doch erst nach dem Essen begann Hasso Dietrich über seine Sorgen zu sprechen.

    »Ich will mich von meinem Partner trennen.«

    »Nanu«, wunderte sich Alex Kirsten. »Die Gemeinschaftskanzlei läuft doch ganz gut, oder nicht?«

    »Ganz gut reicht mir nicht«, versetzte Dietrich mürrisch und trank den Rest seines Bieres in einem Zug aus. »Der alte Wolfrat mischt sich ständig in meine Angelegenheiten, aber dagegen kann ich mich wehren, das andere jedoch, das kann ich wahrscheinlich nicht mehr ändern.«

    »Und was stört dich noch? Du warst doch anfangs von allem so begeistert.«

    »Da kannte ich mich in der Stadt noch nicht so aus. Jetzt weiß ich, daß die Lage mehr als schlecht ist. Wer kommt denn schon zu einem Rechtsanwalt, dessen Kanzlei in der verwinkelten Vorstadt liegt, und wo es kaum Parkmöglichkeiten gibt? Die besten Klienten bleiben weg.«

    »Es kommen schon Leute«, sagte Kirsten, »aber ich gebe zu, daß fehlende Parkplätze tatsächlich ein Nachteil für jedes Geschäft sind. Deshalb bin ich immer wieder froh, daß mein Vater damals den freien Platz neben unserer Kanzlei kaufen konnte.«

    »Siehst du!« triumphierte Hasso Dietrich und sah seinen Freund beschwörend an. »Ich hatte es leider nicht so gut wie du. Meine Eltern haben mir keine Häuser in bester Lage hinterlassen.«

    »Willst du mir das zum Vorwurf machen?«

    »Aber nicht doch«, erwiderte Dietrich hastig, denn er wollte seinen Freund nicht verärgern, er brauchte ihn noch. »Ich dachte nur...«

    Kirsten wußte immer noch nicht, was Hasso Dietrich eigentlich wollte. »Was dachtest du?«

    »Werden nicht mal ein paar Räume und eine Wohnung in einem von deinen Häusern frei?«

    »Leider nicht. Mein Vater hat alle Wohnungen und Gewerberäume langfristig vermietet. Da ist nichts zu machen, so gern ich dir auch helfen möchte.«

    Hasso gefiel diese Antwort gar nicht, aber er gab nicht auf. »In dem Haus in der langen Straße ist doch dieser Friseur – und Kosmetiksalon. Wenn man die Tante raussetzen könnte...«

    »Hm«, Kirsten strich über seinen Oberlippenbart, der, wie er genau wußte, ihn sehr gut kleidete. »So etwas mache ich nicht gern. Aber man könnte es immerhin versuchen. Frau Buchner ist bald Rentnerin, hat allerdings ihre Nichte mit in den Laden genommen. Ich weiß nicht, ob die das Geschäft weiterführen will.«

    »Kennst du die Nichte?«

    »Nur flüchtig«, winkte Alex ab. »Eine typische Friseuse, blond, doof und...«

    »Schwanger«, vollendete sein Freund und lachte darüber wie über einen Witz.

    »Nicht schwanger, aber alleinstehend und mit Kind.«

    »Na, das ist doch schon was«, rief Hasso und winkte der Kellnerin, damit sie noch mal zwei Bier brachte. »Mach den Damen klar, daß du die Räume in absehbarer Zeit selbst brauchst, und vermiete sie dann mir.«

    Kirsten starrte einige Sekunden in sein Bierglas und meinte dann lediglich: »Versprechen kann ich dir nichts.«

    »Sollst du auch nicht«, lachte Hasso, während er ihm auf die Schulter klopfte. »Laß uns noch einen trinken und über die Zukunft reden.«

    »Wenn wir das tun, dann sollten wir unsere Autos stehen lassen und dann einfach ein Taxi nehmen.«

    »Klar, machen wir.« Hasso Dietrich, der gewiefte Anwalt für Familienrecht, Arbeitsrecht und privates Baurecht, lachte dröhnend. »Ich will doch meinen Führerschein behalten.«

    Er hob das Glas, das die Bedienung inzwischen gebracht hatte, stieß es leicht an das seines Freundes und erklärte grinsend: »Auf unseren Erfolg.«

    Alex Kirsten nickte nur. Hasso war sein Freund, und ihm zuliebe würde er versuchen, in einem Vertrag die Lücke zu finden, die es höchstwahrscheinlich nicht gab.

    *

    »O Gott, o Gott...« Annelie Buchner schluchzte laut in ihr Taschentuch. Sie war so in ihren Kummer vertieft, daß sie ihre kleine Großnichte Isabell nicht bemerkte.

    »Was ist denn passiert, Tante Annelie?« Das Mädchen mit dem rotblonden Pferdeschwanz näherte sich ihr aufgeregt. »Geht es dir schlecht?«

    »Nein, nein – es ist nur...« Die Frau begann zu stammeln und vollendete schließlich: »Lauf, hol deine Mutti her!«

    Die Kleine sauste umgehend davon. Sie schloß die Tür möglichst leise, lief dann jedoch in langen Sätzen eine Treppe hinauf, öffnete eine Tür, rannte den Flur entlang und stand dann in der Küche, wo ihre Mutter gerade das Mittagessen vorbereitete. »Mutti, Mutti! Tante Annelie weint ganz doll. Du sollst sofort kommen, hat sie gesagt.«

    Eva Derrick stutzte. »Was ist denn geschehen?«

    »Weiß nicht«, Sie zuckte mit den Schultern. »Kommst du?«

    »Ja, gleich«, die junge Frau schaltete den Elektroherd aus und eilte dann ihrer Tochter nach, die bereits die Küche verlassen hatte.

    Annelie Buchner rannte inzwischen aufgeregt hin und her. Ihr Gesicht war gerötet, und sie zitterte.

    »Dieser – dieser – gemeine Mensch. Nie hätte ich so was von ihm gedacht...«, flüsterte sie mit versagender Stimme.

    Eva lief auf sie und legte einen Arm um ihre Schultern, während Isabell mit großen Augen und ein wenig ängstlich mitten im Raum stehenblieb.

    »Er hat uns die Wohnung und die Ladenräume gekündigt – wegen Eigenbedarf. Mein Gott, das überlebe ich nicht...« Die Tante schwankte und ließ sich nun zur Couch führen.

    Eva nahm neben ihr Platz, und Isabell setzte sich auf die andere Seite.

    »Da«, Annelie Buchner wies mit bebender Hand auf ein sehr amtlich aussehendes Schreiben, das auf ihrem Wohnzimmertisch lag. »Das wagt er, mir zu schreiben. Niemals habe ich damit gerechnet, daß es einmal so kommen würde. Seine Eltern waren so feine

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